Hallo,
ich habe mich soeben in diesem Forum registrieren lassen und möchte mich kurz vorstellen. Ich bin 28 Jahre und leide an Bulimie seit ich 14 bin, damals hatte ich gelegentliche FA, aber seit ca. 11 Jahren ist es ziemlich schlimm (mehrmals am Tag). Ich bin seit ca. 2 Jahren in Therapie und habe schon einiges über mich erfahren. Meine Therapeutin sagt mir auch, dass ich mich ganz gut selbst reflektieren kann, aber ich schaffe es nicht es umzusetzen. Ich versuche an mir zu arbeiten, aber ich habe das Gefühl, dass ich diese Krankheit nie bezwingen werde. Wenn ich es einmal doch einen ganzen Tag schaffe nicht zu brechen, gehen bei mir die Alarmglocken los, dass ich unwahrscheinlich viel zunehmen werde. Die Bulimie "hilft" mir meine Gefühle zu unterdrücken und in Stresssituationen geb ich dann zu schnell auf und lass mich wieder "verführen". Manchesmal will ich mich auch nicht dem Kampf stellen. Es ist so anstrengend und Kräfte raubend, sich dieses Problem immer wieder vor Augen zu führen. Es beginnt morgens und endet beim Schlafen gehen. Ich weiß nicht welche Erfahrungen ihr mit dieser Sucht habt und wäre euch dankbar über eure Kommentare!
Re: Hallo ihr
#2Herzlich willkommen Kitkat
ich bin mir sicher, du wirst hier einige Leute finden, denen es genau gleich oder sehr ähnlich geht wie dir.
Aus der Bulimie herauszufinden, insbesondere nach einer so langen Zeit, ist ein langer Prozess. Gib nicht auf, auch wenn du schon 2 Jahre Therapie gemacht hast. Vielleicht könnte eine stationäre einen weiteren Schritt nach vorne bedeuten?
Ich wünsche dir hier einen regen Austausch
Peter
ich bin mir sicher, du wirst hier einige Leute finden, denen es genau gleich oder sehr ähnlich geht wie dir.
Aus der Bulimie herauszufinden, insbesondere nach einer so langen Zeit, ist ein langer Prozess. Gib nicht auf, auch wenn du schon 2 Jahre Therapie gemacht hast. Vielleicht könnte eine stationäre einen weiteren Schritt nach vorne bedeuten?
Ich wünsche dir hier einen regen Austausch
Peter
Auch mit in den Weg gelegten Steinen kann man ein gutes Bauwerk errichten
Re: Hallo ihr
#3Hallo kitkat03,
ich kann so gut nachvollziehen was Du schreibst, mir geht es ganz genauso !!! Ich bin 30 Jahre alt, seit ca. 10 Jahren bulimisch und ich habe auch das Gefühl, dass ich diese Krankheit für den Rest meines Lebens mit mir herum tragen werde.
Ich bin seit ca. 1 Jahr in Therapie, am Anfang hatte ich sogar erste Erfolge (leichte Gewichtszunahme, einige Erkenntnisse über mich und mein Umfeld), doch seit ca. 2 Monaten tut sich nichts mehr und ich glaube mein Therapeut hat mich aufgegeben. Im Moment kann ich die Anfälle die ich täglich habe kaum noch zählen, es ist wirklich sehr schlimm und ich sehe keinen Ausweg.
Vor einer stationären Therapie habe ich (noch) zu viel Angst und daher läuft derzeit alles so weiter wie bisher, meine Gedanken kreisen von morgens bis abends ums essen, nicht essen, der Angst der Gewichtszunahme, ständiges Wiegen und quälenden, nicht enden wollenden Gedanken, Sorgen und Ängsten.
Ich habe auch schon gedacht, vielleicht sollte ich micht einfach damit abfinden, dass diese Krankheit ein Teil von mir ist und ich sie den Rest meines Lebens mit mir herumtragen werde? Auch nur einen Tag "clean" zu bleiben ist unendlich schwer, ich bekomme schlechte Laune, bin müde und der Tag zieht sich wie Kaugummi - einfach nur unglaublich anstrengend. Gebe ich nach geht es oberflächlich besser, alles scheint einfacher und erträglicher - auch wenn natürlich der Akt an sich anstrengend und Kräfte raubend ist.
Ich empfinde es auch als Kampf, Kampf gegen mich selbst und gegen einen übermächtigen Gegner, den ich niemals besiegen werde können.
Und dann gibt es aber ab und zu auch Ereignisse, meist kleine, für andere vielleicht unwichtige Dinge, die mich hoffen lassen. Aber leider sind diese viel zu selten und reichen nicht, um mich wirklich dazu zu bewegen etwas zu ändern.
Ich kann also gut verstehen wie es Dir geht, wir stecken wohl in einer ähnlich bescheidenen Situation
Liebe Grüße
Hungrygirl
ich kann so gut nachvollziehen was Du schreibst, mir geht es ganz genauso !!! Ich bin 30 Jahre alt, seit ca. 10 Jahren bulimisch und ich habe auch das Gefühl, dass ich diese Krankheit für den Rest meines Lebens mit mir herum tragen werde.
Ich bin seit ca. 1 Jahr in Therapie, am Anfang hatte ich sogar erste Erfolge (leichte Gewichtszunahme, einige Erkenntnisse über mich und mein Umfeld), doch seit ca. 2 Monaten tut sich nichts mehr und ich glaube mein Therapeut hat mich aufgegeben. Im Moment kann ich die Anfälle die ich täglich habe kaum noch zählen, es ist wirklich sehr schlimm und ich sehe keinen Ausweg.
Vor einer stationären Therapie habe ich (noch) zu viel Angst und daher läuft derzeit alles so weiter wie bisher, meine Gedanken kreisen von morgens bis abends ums essen, nicht essen, der Angst der Gewichtszunahme, ständiges Wiegen und quälenden, nicht enden wollenden Gedanken, Sorgen und Ängsten.
Ich habe auch schon gedacht, vielleicht sollte ich micht einfach damit abfinden, dass diese Krankheit ein Teil von mir ist und ich sie den Rest meines Lebens mit mir herumtragen werde? Auch nur einen Tag "clean" zu bleiben ist unendlich schwer, ich bekomme schlechte Laune, bin müde und der Tag zieht sich wie Kaugummi - einfach nur unglaublich anstrengend. Gebe ich nach geht es oberflächlich besser, alles scheint einfacher und erträglicher - auch wenn natürlich der Akt an sich anstrengend und Kräfte raubend ist.
Ich empfinde es auch als Kampf, Kampf gegen mich selbst und gegen einen übermächtigen Gegner, den ich niemals besiegen werde können.
Und dann gibt es aber ab und zu auch Ereignisse, meist kleine, für andere vielleicht unwichtige Dinge, die mich hoffen lassen. Aber leider sind diese viel zu selten und reichen nicht, um mich wirklich dazu zu bewegen etwas zu ändern.
Ich kann also gut verstehen wie es Dir geht, wir stecken wohl in einer ähnlich bescheidenen Situation

Liebe Grüße
Hungrygirl
I'm not a girl - not yet a woman !!!
Re: Hallo ihr
#4Hallo KitKat03,
auch von mir ein Herzliches Willkommen
.
Ich wünsch dir viel Glück und Kraft für den Kampf gegen die Bulimie.
Liebe Grüße
auch von mir ein Herzliches Willkommen

Das kann ich echt gut nachvollziehen. Ich weiß nicht wie das bei dir ist, aber obwohl ich sehr gesund esse (also an den Tagen wo ich es schaffe mich nicht zu übergeben) und auch weiß das ich durch bestimmte Dinge nicht zu nehmen werde (Gemüse z.B.), fühle ich mich dann trotzdem schlecht und habe so angst zu zunehmen. Obwohl das ja quatsch ist, da man ja durch einen FA und das auch mit Übergeben, viel mehr an kcal zu sich nehmen würde.Wenn ich es einmal doch einen ganzen Tag schaffe nicht zu brechen, gehen bei mir die Alarmglocken los, dass ich unwahrscheinlich viel zunehmen werde.
Ja, so gehts mir auch. Vor allem wenn auf Arbeit wieder viel los war, habe ich manchmal einfach nicht die Kraft dagegen an zu kämpfen.Manchesmal will ich mich auch nicht dem Kampf stellen. Es ist so anstrengend und Kräfte raubend, sich dieses Problem immer wieder vor Augen zu führen.
Ich wünsch dir viel Glück und Kraft für den Kampf gegen die Bulimie.
Liebe Grüße
Re: Hallo ihr
#5Vielen Dank für die lieben Nachrichten!
Tut gut sich einmal mit Gleichgesinnten austauschen zu können. Bisher hab ich das offen gestanden immer vermieden, weil ich nicht wusste, was ich sagen soll oder ich Angst hatte, dass man sich vielleicht auch über das k*** und essen austauschen könnte und es einen weiter anstiftet?Keine Ahnung, tut mir wirklich gut, das Gefühl zu haben, dass andere genau wissen, wie`s einem geht. Meine Umfeld weiß eigentlich über die Bulimie bescheid, aber keiner kann es nachvollziehen, man bemüht sich, aber das schlimmste ist, wenn sie erfahren, dass man immer noch k***. Dieses Unverständnis, warum man nicht einfach aufhört, man weiß doch wohin das führt, wie wär`s mit mehr Selbstdisziplin....Ja,ja, die Selbstdisziplin und die Kontrolle
.
Liebes Hungrygirl, es tut mir schrecklich leid, dass du dich zur Zeit in so einer miesen Situation befindest. Kann nachvollziehen, dass du dich auch davor scheust stationäre Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich kann das auch nicht. Hast du Freunde, die dich mit der Bulimie unterstützen?Ich weiß genau, wie es ist, wenn sich die Gedanken nur noch um das eine drehen. Vielleicht schaffst du es den Kreis zu durchbrechen, in dem du das Haus bzw. die Situation verlässt? Da ich leider auch noch rauche, hilft bei mir auch eine Zigarette
. Hast du Hobbies oder macht dir etwas Besonders Spaß? Mir hilft es, wenn ich mich mit Freunden treffe oder auch Zumba. Lacht nicht, aber ich mag tanzen und da hab ich das Gefühl, dass es wirklich egal ist, wie du dabei aussiehst, weil zumindest in meiner Gruppe soviele unterschiedliche Menschen (alt, jung, dick, dünne) dabei sind und die akzeptieren dich so wie du bist. Ich glaube, das ist der Schlüssel zum Erfolg. Selbstliebe und Akzeptanz. Hm, ein langer Weg, aber ich bin der Meinung, dass man anfangen muss, sich selbst zu mögen, denn Bulimie ist einfach eine selbstzerstörerische Krankheit. Ich bin ganz oft gar nicht zufrieden mit mir und meinem Äußeren, um ehrlich zu sein, ich hasse den Spiegel. Auch wenn ich mich schminke, ich hab selten das Gefühl von wow, siehst gut aus. Ich fühl mich am besten, wenn ich eigentlich überhaupt nicht weiß, wie ich ausseh
.
Sorry, ich schweife ab, was ich aber noch sagen will, schön, so von euch aufgenommen zu werden!
Wünsch euch allen ganz viel Kraft und Energie im Kampf gegen die Bulimie und auf dem Weg zu euch selbst
Tut gut sich einmal mit Gleichgesinnten austauschen zu können. Bisher hab ich das offen gestanden immer vermieden, weil ich nicht wusste, was ich sagen soll oder ich Angst hatte, dass man sich vielleicht auch über das k*** und essen austauschen könnte und es einen weiter anstiftet?Keine Ahnung, tut mir wirklich gut, das Gefühl zu haben, dass andere genau wissen, wie`s einem geht. Meine Umfeld weiß eigentlich über die Bulimie bescheid, aber keiner kann es nachvollziehen, man bemüht sich, aber das schlimmste ist, wenn sie erfahren, dass man immer noch k***. Dieses Unverständnis, warum man nicht einfach aufhört, man weiß doch wohin das führt, wie wär`s mit mehr Selbstdisziplin....Ja,ja, die Selbstdisziplin und die Kontrolle

Liebes Hungrygirl, es tut mir schrecklich leid, dass du dich zur Zeit in so einer miesen Situation befindest. Kann nachvollziehen, dass du dich auch davor scheust stationäre Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich kann das auch nicht. Hast du Freunde, die dich mit der Bulimie unterstützen?Ich weiß genau, wie es ist, wenn sich die Gedanken nur noch um das eine drehen. Vielleicht schaffst du es den Kreis zu durchbrechen, in dem du das Haus bzw. die Situation verlässt? Da ich leider auch noch rauche, hilft bei mir auch eine Zigarette


Sorry, ich schweife ab, was ich aber noch sagen will, schön, so von euch aufgenommen zu werden!
Wünsch euch allen ganz viel Kraft und Energie im Kampf gegen die Bulimie und auf dem Weg zu euch selbst
