So viele Vorstellungen, so viele Geschichten, so viele Leidensgenossen...das ist ein trauriger Wahnsinn, dass es so unglaublich viele Menschen gibt, die wohl die gleichen Gedankengänge und Wege wie mein zweites Ich haben.
Ich sage extra "zweites Ich". Denn die Bulimie, dieses kleine, knubbelige, schleimige Monster welches auf meiner Schulter sitzt - das bin ich nicht. Zumindest möchte ich das nicht sein. Momentan ist "Es" ein Teil von mir, allerdings bin ich dank meiner Therapeutin auf dem Weg "Good bye" zu sagen.
Dieses Forum ist nun ein Versuch der zusätzlichen Selbsthilfe.
Ich weiß nicht inwiefern es mir weiter bring, doch gerade jetzt habe ich das Gefühl ein wenig mehr Austausch zu brauchen, da ich momentan wieder einige Schritte zurück anstatt vorwärts gehe. Leider.

Seit 2009 struggle ich nun mit Essstörungen, doch hauptsächlich kann ich mir mittlerweile der Bulimie zuschreiben.
Ich bin zarte 23 Jahre alt und kann somit von Glück reden am Anfang des Endes zu sein - und zwar Ende der Essstörung, bevor ich wie viele andere sagen kann "ich leide seit 10 Jahren an einer Essstörung". Davor habe ich Angst.

Momentan hege ich die Hoffnung durch dieses Forum ein paar Insidertips zu bekommen, wie man knifflige Situationen vermeiden kann. Am schlimmsten betreffen mich derzeit Fressanfälle - gerne auch nachts, weshalb ich zumeist ziemlich gerädert und müde meinen Alltag meistere.

Links zu anderen Forenbeiträgen die FA-Vermeidungslisten und ander Selbsthilfetips beinhalten kann ich nur sehr begrüßen.
Selbstverständlich werde ich mich von Zeit zu Zeit selbst auf den Weg durch die Tiefen dieses Forums machen, um die passenden - mir helfenden - Beiträge zu finden.

ICh freue mich auf einen regen Austausch und natürlich auf eine Heilung unser Aller.

Hallo, ich bin NEU hier! Wer möchte mir eine kleine Hilfreiche Führung geben
Liebe Grüße
poca

Hallo Poca,
herzlich Willkommen im Forum. Hier gibt es eine Menge gute Dinge hier im Forum, aber es geht auch um dich wie du damit umgehst und was du umsetzt und wie du dich entwickelst, jeder darf seinen eigenen Weg gehen. Die ersten Schritte hast du jetzt gemacht ich wünsche dir hier einen regen Austausch.
LG nudel

Vielen Dank

Ich bin auch mal gespannt, wie es so ist sich mit anderen austauschen zu können - auf eine andere Weise. Und zwar ein Austausch unter gleichgesinnten, dies ist schließlich immer etwas anderes, als mit Freunden die versuchen einen zu verstehen, sich allerdings sehr schwer in die Situation hineinversetzen können...
...muss mich nur noch zurecht finden - so viiiiele Beiträge wie es mittlerweile schon gibt
Wie konnte dir das Forum bis jetzt helfen?
lg
poca


Nachtrag:
Ahh, ich sehe gerade, du bist Member

Ob ich Mod bin oder nicht ändert nichts.
Das Forum hat mir echt weiter geholfen, ich bin seit ziemlich genau 6 Jahren jetzt hier, damals als ich er gekommen bin, war ich noch mitten in der Bulimie drin und hatte auch wenig Einsicht und konnte auch kaum ohne FAs und Kotzen leben. Ich konnte es mir nicht vorstellen, das es auch ein Leben gibt ohne die Bulimie.
Auch wenn ich das wollte, hing ich sehr tief drin. Durch den Austausch hier habe ich meinen Weg machen können. Ich habe es geschafft, das erste Mal in die Klinik zu gehen und mir wirklich auch Helfen zu lassen. Es ist nicht einfach gewesen und auch heute ist es noch nicht einfahc für mich.
Heut sehe ich es nur noch als ein Symptom an. Es gab eine lange Zeit in der ich clean war über 2 Jahre, heute bin ich auch davon wieder besser drauf, es gibt manchmal einen Rückfall aber, das ist einer den ich mir dann genau anschaue und versuche zu verstehen.
Das Forum hat mir immer viel Halt gegeben und ich habe hier tolle Freundschaften kennengelernt.

LG Nudel

okay, cool.
Davor ziehe ich auf jeden Fall meinen Hut.
Jetzt wurdest du das sicherlich schon sehr oft gefragt während deines Forumsaufenthalts hier, aber wann kam bei dir der Punkt und die 100%ige Motivation zu sagen: jetzt ist Schluss!
ich habe diese Momente fast jeden Tag, doch durchziehen, jeder kennt es wohl, tue ich es meistens nicht.

Wie fing bei dir die Genesung merklich an?

Das ist nicht so leicht zusammen zu fassen.
Es geschieht viel mehr in Etappen, sprich, es kommt die Erkenntnis, das ich ein Problem habe und dann das ich es angehen will
dann die Einsicht, dass ich es nicht alleine packe und ich habe angefangen Freunde mit ins Boot zu ziehen, habe versucht selber clean zu werden und versucht mich an absprachen zu halten, hatte damals einen Deal mit jemanden aus dem Forum, der wunderbare Geschichten geschrieben hat.
Für fünf Tage kotzfrei gab es eine Gescchichte,
damit klappte das ganz gut, zumindestens war das kotzen nicht mehr so oft.
Aber dann kam auch bald die Erkenntnis, das ich es ohne professionelle Hilfe nicht schaffe.
Ich wollte es ambulant versuchen und hatte auch Glück unterschiedliche Erstgespräche, die grob darauf hinausliefen, ich muss erstmal eine Stationäre Therapie machen muss, aber das wollte ich damals überhaupt nicht sehen.
So ging das immer weiter, und so hat sich das langsam entwickelt.
Was ich noch wichtig finde, ich habe den Entschluss gefasst in die Klinik zu gehen kam darüber, das ich liebe Menschen im Chat getroffen bin.
Also wir haben da einfach so einen erfahrungsaustausch gemacht. und sas hat mir wirklich weiter gebracht.
LG nudel

100% motiviert war ich, als ich gemerkt habe, dass ich mit der Krankheit mein Studium nicht auf die Reihe kriegen werde.

Und, dass laufen mit Bulimie auch ziemlich schlecht ist und wenig Spaß macht.
Also habe ich dann irgendwann aufgehört, war verdammt hart, aber hat geklappt und es lohnt sich!

LG!

einfach aufgehört...ja das klingt so schön.
Irgendwie denke ich mir auch immer: mensch jetzt bist du doch gedanklich schon so weit, wieso nicht auch in der Umsetzung?!
Aber irgendwas hindert mich noch daran.
Irgendwas hält mich noch immer fest.

Zu guter letzt ist bei mir ein Gedanke noch sehr pulsierend und das ist die unendliche Angst vorm zunehmen - was totaler Käse ist, aber ich bekomme ihn einfach nicht aus meinem Kopf. Meine Therapeutin und ich arbeiten vor allem jetzt daran!

Gibt es ein paar Tips im Umgang mit diesem Forum?
Mir fällt es noch unheimlich schwer mich in fremde Diskussionsrunde einzuklinken bzw. mich in dem Themenwirrwarr zurecht zu finden und schlussendlich auch das passende Thema für mich zu finden!

Also einfach gesagt, kannst du überall da schreiben wo dir was zu einfällt und wozu du etwas sagen möchtest.
Du darfst auch gerne deine eigenen Posts aufmachen von Dingen, die dich persönlich bewegen, wo du dir einen austausch wünscht oder vielleicht auch einfach auch nur Zuspruch oder das Wissen, dass du nicht alleine bist.
Alles ist möglich, wichtig ist manchmal auch eine andere Meinung vertreten zu können ohne persönlich dafür angegangen zu werden.
Das letzte ist irgendwie selbstredent, finde ich zumindestens, das es keine persönlichen Angriffe gibt, und natürlich auch keine Beleidigungen. Aber sonst alles was du willst.