Hallo. Bin verzweifelt. Evtl. Trigger

#1
Ich bin neu hier und möchte erst mal "Hallo" sagen.

Ich kämpfe schon seit Jahren mit/gegen die Bulimie.
Momentan bin ich wieder in einer ganz schlimmen Phase und weiß einfach nicht wie ich da wieder raus komme.

Ich habe allgemein gerade so viele Minderwertigkeitsgefühle und -gedanken, wegen allem und jedem Schuldgefühle, stelle mich und mein Sein (mein Tun, Denken, Fühlen) nur noch in Frage und ich kriege es einfach nicht hin da wieder raus zu kommen.
Dazu kommt dann natürlich noch das ich mich auch wegen der Bulimie fertig mache, mich dafür hasse und auch finanziell auf keinen grünen Zweig mehr komme.

Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll.
Ich bin auch in Therapie (nicht vordergründig wegen der Essstörung, aber auch deshalb). Die Thera sagt immer wieder das ich mich dafür nicht verurteilen soll, das ich das gerade wohl einfach zum Überleben brauche. Will sie mich damit nur beruhigen? Ich kann es doch nicht einfach als "Hilfsmittel" ansehen? Ich muss da raus... - und doch spüre ich auch das irgendetwas in mir drin daran festhält, es nicht aufgeben kann und will... Warum nur?

Ich

Re: Hallo. Bin verzweifelt. Evtl. Trigger

#2
Hallo ich,

herzlich Willkommen im Forum!

Es tut mir Leid, dass es dir so schlecht geht :(

Wie lange bist du denn schon in Therapie?
Hast du sonst jemanden mit dem du darüber sprechen kannst?

Die Antwort auf die Frage, warum es dir so übel geht und es nicht bergauf geht, gibst du dir teilweise auch selbst.
:arrow:
ich hat geschrieben:und doch spüre ich auch das irgendetwas in mir drin daran festhält, es nicht aufgeben kann und will...
Du musst erst wirklich gesund werden WOLLEN - wirklich loslassen WOLLEN!


Liebe Grüße
Jersey

Re: Hallo. Bin verzweifelt. Evtl. Trigger

#3
Hallo Ich,

erst mal herzlich willkommen im Forum.
Ich verstehe das du meinst die Sucht zu brauchen.
Mir ging es bzw. zwischendurch geht es mir genauso.
Verurteilen solltest du dich selbst nicht. Vielleicht machst du dir ja mal eine Liste warum du mit der es aufhören willst?
Ich meine das ist echt schwierig nicht zu denken: Verdammt ich habe schon wieder das und das gemacht. Aber vielleicht gibt es ja auch eine gedanken-ablenkungsliste? oder du erstellst dir eine.
Im Prinzip liegt es bei dir ob du willst oder nicht. aber versuche dir doch Motivationen fürs aufhören zu schaffen. Am Anfang sind ein paar rückfälle erlaubt und absolut normal!
Ich wünsche dir viel Kraft
Fireball
Die Antwort weiß die Wissenschaft
denn das ist eine Wissenschaft,
die vielfältiges Wissen schafft,
durch das man schweres Wissen rafft,
womit man den Beweis, dass man was weiß,
mit weißer Weste und mit ruhigem Gewissen schafft.


Wise Guys

Re: Hallo. Bin verzweifelt. Evtl. Trigger

#4
Hallo ich!

Dass du dich hier angemeldet hast, finde ich erstmal super. Das zeigt doch, dass du etwas verändern möchtest!
Es ist ein ganz schön ätzender Weg aus der Bulimie raus, und der wichtigste Schritt ist, dass du der krankheit erstmal komplett den Kampf ansagst. Mir persönlich hat es geholfen, mir selbst klarzumachen, dass es so nicht weitergehen kann (entweder macht mein Körper das nicht mehr mit oder ich kann meinen Suizidgedanken nicht mehr widerstehen), und dadurch ist mir bewusst geworden, dass ich LEBEN MÖCHTE. Nicht einfach nur existieren, sondern mein Leben mit Leben füllen. Und dafür braucht man Kraft, dafür muss man essen, dafür muss Platz im Kopf und im Herzen sein - und das ist der Platz, der durch die Essstörung belegt ist! Da möchte ich einen Schlussstrich ziehen, es kann nicht sein, dass ich mein Leben statt mit Leben mit der ES fülle!
Zweifel gehören leider, leider dazu... Aber du kannst sie bekämpfen! Mach dir klar, dass du NICHT nur aus deiner ES bestehst! Du bist viel mehr! Dein Leben ist mehr!

Ich wünsche dir viel Kraft und Mut. Alles Gute!
even on a cloudy day i'll keep my eyes fixed on the sun.

Re: Hallo. Bin verzweifelt. Evtl. Trigger

#5
Hallo!

O vielen Dank für Euere Antworten.

Ihr habt mit vielem so recht. Es steht da ja auch ganz Verschiedenes.

Ich bin wegen der Esstörung schon seit über 10 Jahren in Therapie.
In einem Jahr dazwischen hatte ich eine enge Bezugsperson. In diesem einen Jahr war meine Symptomatik von heute auf morgen einfach weg - so als hätte ich nie eine Essstörng gehabt.
Ich habe schon so viele Dinge ausprobiert. In Kliniken war es immer das Esstagebuch schreiben. Aber das hat eher noch bewirkt das danach alles nur noch schlimmer wurde.
Mittlerweile gibt es mal wieder nur noch zwei Lebensmittel die "erlaubt" sind.
Ich weiß das ich da selbst rauskommen wollen muss. Das ist mir völlig klar. Wenn ich es dann "abstellen" will und mich zwinge, dann habe ich irgendwie so einen Druck und solche "Entzugserscheinungen" (gibt es sowas eigentlich bei einer Bulimie, oder bilde ich mir das ein) das ich unausstehlich werde - für mich und für andere.

Ja, das mit dem sich annehmen ist gerade ein großes Problem.
Ich bin gerade wohl an einem wichtigen Punkt der Selbstfindung, wird mir immer mehr klar.
Alles in mir deffiniert sich irgendwie neu (bzw. noch finde ich irgendwie keine Definition dazu - bin völlig durcheinander und immer wieder überwältigt von Einsamkeits- und Schuld- und Minderwertigkeitsgefühlen und ...) und außen rum stellt sich damit auch einiges in Frage.
Wisst Ihr was ich meine?

Ich hoffe das ich diese Phase bald durch habe und vielleicht wird es dann mit der Bulimie auch automatisch wieder besser?
Aber momentan ist irgendwie gar nichts mehr wirklich vorstellbar.

ich

Re: Hallo. Bin verzweifelt. Evtl. Trigger

#6
[quote="ich"]Ich bin neu hier und möchte erst mal "Hallo" sagen.

Ich kämpfe schon seit Jahren mit/gegen die Bulimie.
Momentan bin ich wieder in einer ganz schlimmen Phase und weiß einfach nicht wie ich da wieder raus komme.

Ich habe allgemein gerade so viele Minderwertigkeitsgefühle und -gedanken, wegen allem und jedem Schuldgefühle, stelle mich und mein Sein (mein Tun, Denken, Fühlen) nur noch in Frage und ich kriege es einfach nicht hin da wieder raus zu kommen.
Dazu kommt dann natürlich noch das ich mich auch wegen der Bulimie fertig mache, mich dafür hasse und auch finanziell auf keinen grünen Zweig mehr komme.

Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll.
Ich bin auch in Therapie (nicht vordergründig wegen der Essstörung, aber auch deshalb). Die Thera sagt immer wieder das ich mich dafür nicht verurteilen soll, das ich das gerade wohl einfach zum Überleben brauche. Will sie mich damit nur beruhigen? Ich kann es doch nicht einfach als "Hilfsmittel" ansehen? Ich muss da raus... - und doch spüre ich auch das irgendetwas in mir drin daran festhält, es nicht aufgeben kann und will... Warum nur?

Hey, da kann ich Dir ganz gut nachfühlen und weiss was du gerade durch machst..
Bei mir ist es sehr ähnlich, auch ich habe sehr grosse Schuldgefühle, das Portemonee schrumpft, und ich verzweifle, weil ich immer wieder scheitere... Was michnebenfalls erstaunt, dass diese Bulimie nicht das Haupttema bei meiner Kinesologin ist..
Aber ich sehe, ich bin da nicht alleine, die dies erleben muss/will, keine ahnung, klar gebe ich mir die Schuld, aber doch bin ich machtlos....
Schön von Dir zu hören, bis bald...

Re: Hallo. Bin verzweifelt. Evtl. Trigger

#7
Hallo Malena (und auch Ihr anderen),

danke für Deinen Beitrag.
Weißt Du, ich hatte ja echt ein paar total krasse Wochen was die Bulimie betrifft.

Die letzten zwei Tage waren aber auf einmal so das es fast weg war. Einfach so.
Ich habe mich in der Zeit einfach nur selbstbewusster gefühlt, mehr Selbstwert gespürt, den extremen Willen verspürt unabhängig zu sein und mich nicht mehr von anderen abhängig machen zu wollen und nicht mehr so manipulierbar zu sein.
Sicherlich war der Sprung von total mies zu auf einmal "alles gut" zu groß und heute ist es auch wieder ziemlich schlimm. Dennoch zeigt es mir das es doch auch geht und je besser es mir innerlich gehen wird desto weniger werde ich die Bulimie vielleicht brauchen.
Ja, O.K., ich gebe ja zu das das nur ein kleiner Trost ist und wohl noch ein harter Weg werden wird. Dennoch macht es irgendwo ein bisschen Hoffnung.
Vielleicht kannst auch Du die zwischendurch mal spüren. Würde es Dir sehr wünschen.

ich

Re: Hallo. Bin verzweifelt. Evtl. Trigger

#8
Hallo,

Also von mir auch erstmal ein Herzlich willkommen (bin auch neu).
Und ich finde es gut, dass du auch mal ein paar gute Momente hast, und diese dir Hoffnung machen.

Ich weis gut wie du dich fühlen musst ... wegen meines Selbstbewusstseins und meinen Gedanken usw, hat es bei mir angefangen. Aber auch Familiär gab/gibt es probleme wieso es so ausgeartet ist.
Ich wünsche dir einen guten weg zur bessserung und hoffe, dass du es schaffst aus diesem teufelskreislauf zu entkommen. :)

MFG _OSashisuO_