Hallo Ihr Alle,
ich habe lange mit mir gehadert ob ich mich endlich einmal in einem Forum anmelden soll in dem man Hilfe bekommt und keine Tipps wie man der Bulimie noch schlimmer Fröhnen kann.
Nun bin ich hier und erhoffe mir ein wenig seelische Erholung von all der Anspannung die in einem wohnt wenn man unter dieser schrecklichen Krankheit leidet.
Da man sich hier vorstellen kann werde ich das nun auch einfach mal tun:
Ich bin weiblich, 21 Jahre alt und lebe seit drei Jahren mit meinem Partner und meinem Hund in einer zwei Zimmerwohnung.
Ich habe noch nicht lange Bulimie, akut ist sie nun seit einem Jahr meine Begleiterin.
Ich muss dazu sagen das die Bulimie leider die Folge einer langen Depression und aktivem selbstverletzendem Verhalten ist.
Seit ich denken kann war es immer schon mein Wunsch einfach nicht mehr da zu sein. Ich fand es schön mir als Kind vorzustellen einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen. Da meine Mutter lange Drogenabhängig und oft "fort" war lebte ich bei meinen Großeltern, konnte nicht verstehen wie meine doch eigentlich so liebevolle Mutter von jetzt auf naher so böse und gemein wurde.
Nach ettlichem hin und her, dem Selbstmord meines ersten Stiefvaters, dem dazukommen eines alkoholkranken Stiefvaters, der Suchtverlagerung meiner Mutter zur Alkoholikerin, entschied ich mich mit 10 zu meinem ersten Selbstmordversuch.
Ich wachte leider wieder in einer der so gut bekannten psychatrischen Kliniken auf. Mein kleiner Bruder wurde geboren als ich 15 war, auch auf ihn musste ich nun aufpassen.
Ich sorgte für meine Eltern bei denen ich nun wieder lebte, versuchte meinen besorgten Großeltern die Alkoholabstürze meiner Eltern zu verheimlichen und stemmte das Familienleben größtenteils selbst.
Ich schaffte meinen Realschulabschluss mit einem Durchschnitt von 2,0 und begann eine Ausbildung zu Arzthelferin, diese musste ich leider im 6 Monat abbrechen da es mir irgendwann nicht mehr möglich war alles unter einen Hut zu bekommen.
Nun bin ich 21, in meinem Leben hat sich nicht viel geändert, nach ettlichen Klinik aufenthalten und weiteren Schicksalschlägen in meiner Familie lernte ich in der Psychatrie vor drei Jahren meinen Freund kennen.
Auch er litt unter Depressionen und ich fand einen Menschen der mein Zwilling hätte sein können. Das einzig gute in meinem Leben.
Wir zogen zusammen und ich konnte für eine kleine Zeit das Leben kennenlernen.
Dann wurde ich Schwanger, dachte das leben könnte besser werden.
Ich verlor das Kind und seit diesem Zeitpunkt wurde die Bulimie meine Freundin. Ich wollte mich verändern, wollte perfekt sein wenn ich es doch nicht geschafft hatte eine gute Mutter zu sein. Ich wollte einfach keine Frau mehr sein.
Ich nahm drastisch ab, aß nichts mehr und alles wenige was ich aß landete in der Toilette. Dann begannen die Fressanfälle, diese waren alles was ich zu mir nahm. All das landete auch wieder im Klo.
Das ist nun mein Leben, arbeiten gehen, sich um den Hund kümmern, meinem Partner eine gute Freundin sein, kotzen und sich fragen warum das Leben sich so dumpf anfühl. So sinnlos.
Ich möchte die Bulimie hinter mir lassen und versuchen Spaß am leben zu finden.
Vielleicht ist dieses Forum der erste schritt in die richtige Richtung!
Ich freue mich darauf diesen Schritt nun gehen zu können!
Danke für die Möglichkeit!
Hungrig nach Leben!
#1Man kann nur mit dem Herzen sehen, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.