Neu hier und brauche Hilfe

#1
Hallo,

nach einigem hin und her, hab ich mich dazu entschlossen in dem Forum anzumelden, weil ich merke, dass es so wie momentan nicht weitergehen kann. Ich hab lange gedacht, dass es mir gut geht und ich kein Problem mit dem Essen hab, aber nachdem mich Bekannte in den letzten Wochen mehrfach darauf angesprochen haben, dass ich mich total verändert habe und immer mehr von allen zurück ziehe, merke ich, dass sie recht haben und alles aus dem Ruder läuft.

Aber erstmal zu mir. Ich bin 24 Jahre alt und leide schon seit mehreren Jahren unter einem gestörten Essverhalten. Während es in meiner Jugendzeit mehr BED war, ist es seit meinem Aupair-Aufenthalt und dem Beginn meines Studiums in B umgeschlagen. Seit dem Tod meiner Oma vor gut eineinhalb Jahren, hat sich mein Essverhalten noch verschlimmert. Sie war meine Vertrauensperson in der Familie mit der ich über alles reden konnte. Meine Eltern sind beide beruflich sehr eingespannt und ich musst schon früh lernen mich selbst zu versorgen. Probleme wurden immer unter den Tisch gekehrt. Und ich weiß, dass wenn ich ihnen von meiner Bulimie erzähle sie ebenfalls nicht drauf eingehen werden :( .

Eine meiner besten Freundinnen wusste von meiner ES, aber sie hat vor einigen Wochen beschlossen den Kontakt zu mir einzuschränken (den Grund hat sie mir nicht genannt) und vor wenigen Tagen hat sie mir eine Email geschrieben, dass sie nie wieder Kontakt zu mir haben möchte. Sie hat ihre Email-Adresse geändert, sich aus dem sozialen Netzwerk abgemeldet, ist umgezogen und hat ihre Festnetz- und Handynummer geändert. Sie will nicht mehr von mir kontaktiert werden. Ich bin wie vor den Kopf gestoßen. Sie war die einzige Konstante in meinem Leben. Wir kennen uns seit wir im Kindergarten waren und jetzt ist alles aus. Ich versteh es nicht und bin sehr enttäuscht. Ich fühl mich so einsam ohne sie :cry: . Aber wahrscheinlich bin ich selber schuld, dass unsere Freundschaft kaputt gegangen ist.

Ich kann einfach nicht mehr. Die EA nehmen seitdem zu und damit auch das Erbrechen. Früher hab ich sie in solchen Momenten angerufen, konnte mich durch einfaches reden ablenken. Aber jetzt hab ich niemanden mehr, der davon weiß. Der mir in solchen Situationen evtl. helfen kann. Aber allein schaffe ich es nicht. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll.

Ich trau mich nicht zu einer Beratungsstelle zu gehen oder mich meinem Hausarzt anzuvertrauen. Aber ich will so nicht weitermachen. Ich will mein Leben nicht an eine Essstörung verlieren. Ich brauch Hilfe.

Tut mir leid, dass es so viel geworden ist.

Liebe Grüße
Alia

Re: Neu hier und brauche Hilfe

#2
Liebe Alia,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum :D
Es tut mir sehr leid zu lesen, dass es Dir gerade so schlecht geht. Hier im Forum gibt es aber auf jeden Fall Menschen, denen Du Dich anvertrauen kannst, und die sich nicht wegen Deiner Krankheit von Dir abwenden werden!
Zunächst einmal zu Deiner Freundin: Du bist mit Sicherheit NICHT schuld daran, das sie sich von Dir abgewandt hat. Gut - ich weiß jetzt nicht, ob sonst noch irgendetwas zwischen euch vorgefallen ist; aber wenn sie wirklich aufgrund dessen, dass Du ihr Deine Probleme anvertraut hast, eine totale Kontaktsperre aufbaut, dann ist sie keine wirkliche Freundin gewesen! Man schmeißt nicht einfach jemanden aus seinem Leben, weil derjenige nicht mehr so funktioniert, wie man es gerne hätte...Das finde ich wirklich daneben!
Du bist kein schlechter Mensch, weil Du krank bist. Du bist einfach ein liebenswerter Mensch mit einem Problem, unter dem sehr viele andere ebenfalls leiden. In meinem Umfeld wissen alle, die mich näher kennen, von der Krankheit. Das ist jetzt kein auf jeden passendes Patentrezept, damit umzugehen, aber bei mir funktioniert es gut. Wenn ich mal komisch bin in gewissen Situationen (Parties, Essenseinladungen etc.), dann wundert sich niemand oder denkt: Die spinnt doch. Sie wissen, das es meine persönliche Schwäche ist, sehen aber auch, dass ich daran arbeite und mich bemühe, meinen Weg in die Normalität zu finden.
Warum traust Du Dich denn nicht zu einer Beratungsstelle oder zum Arzt? Was denkst Du, könnte Schlimmes passieren? Gerade in einer Beratungsstelle ist man mit dem Umgang mit Essgestörten vertraut, und wird dementsprechend sensibel mit der Thematik umgehen. Trau Dich einfach! Es ist gut sich jemandem öffnen zu können, der keine Erwartungen an Dich stellt, wie es Freunde oder Familie, sei es bewußt oder unbewußt, ja doch oft tun.
Warst Du schon mal in Therapie?
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft um diese schlimme Phase durchzustehen!

Liebe Grüße von Bela
Aufstehen - Staub abklopfen - weitermachen.

Re: Neu hier und brauche Hilfe

#3
Auch ein ganz liebes Hallo von mir..

Gleich zum ersten ..DU BIST NICHT SCHULD DAS DEINE FREUNDIN DIE KEINE WAHR DENN SONST WÄRE DIESE SITUATION NICHT SO WIE SIE JETZ IST DEN KONTAKT ABGEBROCHEN HAT...Warum auch immer sie das getan hat...Denk nicht weiter darüber auch..auch wenn es schwer fällt ..sie war es nicht wert...sie war nie eine richtige Freundin!! Weißt du ich dachte auch mal ich habe einen großen Freundeskreis doch als man mich dann in eine Langzeitthera überwiesen hat..war keiner mehr da ..keiner hat mich besucht oder angerufen oder mir mal geschrieben...Und wir haben so viel zusammen gemacht eigentlich alles in der Gruppe...

Zu deiner Omi..Das tut mir wahnsinnig leid aber leider gehört der Tod zum Leben dazu und besonders wenn man eine ältere Person als Vertrauensperson hat ist es schwer loszulassen..Aber weißt du was ? Sie ist nicht wirklich weg..Wenn du sorgen und Kummer hast nimm dir ein Bild von ihroder gehe an ihr Grab und rede über das was dich bedrückt..Menschen die Sterben sind nur Körperlich nicht mehr anwesend aber in unseren Herzen und Gedanken leben sie weiter und sind reell.

Den Weg aus der Sucht allein zu schaffen ist sehr schwer und wenn es dir irgendwie möglich ist Hilfe in Anspruch zu nehmen dann versuch es ...

Ich selber hab mein ganzes Leben zerstört durch die ES..Und erst heute wo man mir durch die Folgeschäden nicht mehr helfen kann bin ich weggekommen...lass es bei dir nicht so weit kommen..

Lass los von dem Gedanken das du jemanden brauchst ( Freunde ) um da wieder rauszukommen..das was du brauchst ist Vertrauen in dich und dein Wille gesund zu werden..Konzentrier dich auf dich denke an dich!!! Und denke daran das deine Oma dir hilft ...und das sie nicht sehen möchte wie ihre Enkelin immer kränker wird.

Setze dir Ziele und Pläne und Träume für deine Zukunft..Warum du Leben möchtest und kämpfen möchtest...

Schreibe dir alles auf und halte dir vor Augen das das alles dann nicht mehr geht wenn du immer kränker und schwächer wirst..

Jeder ist für sein Leben selber verantwortlich..alles was man tut..was man denkt ..was man fühlt...was man aus seinen Sorgen ..Ängsten..Problemen macht..liegt an einem selber..keiner kann unser Leben für uns übernehmen...Wir machen oft das Schicksal für unser Befinden verantwortlich..Es gibt aber kein Schicksal denn alles was passiert hat einen Grund..Aber was wir daraus machen das liegt an uns ob wir liegen bleiben oder wieder aufstehen..Ob wir kämpfen und gewinnen oder verlieren..ob Vergangenes uns kaputt macht oder ob wir bereit sind in die Zukunft zu schauen...

Dein Leben liegt in Deiner Hand!!!!!!!!!!

Re: Neu hier und brauche Hilfe

#4
Danke euch beiden für die lieben Worte.
Das hat mich total aufgebaut.

Ich trau mich einfach nicht zu einem Arzt zu gehen, weil ich Angst hab, dass ich durch das offenlegen der Krankheit später keine Berufschancen hab. Mein Ziel ist es im Staatsdienst tätig zu sein und wenn da psychische Erkankungen vor der Einstellung bekannt sind, dann stehen die Chancen relativ schlecht eine Stelle zu bekommen. Aber für mich ist es mein Traumberuf und ich möchte ihn nicht aufgeben.

Trotzdem muss ich was ändern und das ist mir inzwischen klar. Ich hab heute nach einer Beratungsstelle in meiner Nähe gesucht und ich hab mir vorgenommen, dass ich da morgen einmal anrufe. Konnte aus der Homepage nicht entnehmen, ob ich da einfach vorbeikommen kann oder einen Termin brauch. Ich hab irgendwie total Angst davor dort hin zu gehen. Eine unbekannte Situation. Unbekannte Personen. Angst als schlecht abgestempelt zu werden. Oder einfach wieder nicht verstanden zu werden.

@jeany201081:
Ich versuche so oft wie möglich zum Grab meiner Oma zu gehen, aber leider wohn ich 250km weit weg. Aber ich schreib ihr immer noch regelmäßig Briefe, weil sie sich früher immer so sehr darüber gefreut hat. Auch wenn es für andere oft unverständlich ist, dass ich das mach. Es hilft mir. Und das ist das wichtigste.

Liebe Grüße
Alia

Re: Neu hier und brauche Hilfe

#5
Hey liebe Maus

Das mit dem Briefe schreiben das ist super hab ich auch gemacht ..Und auch Gedichte und Gedanken schreiben hilft..
UND WAS DIE ANDEREN DARÜBER DENKEN DAS IST VÖLLIG EGAL

Das du später einmal Nachteile in deinem Berufsleben haben wirst wenn du einen Arzt aufsuchst ist nicht der Fall..Ärzte unterliegen der Schweigepflicht..

Aber was ist dir lieber? Einen Beruf mit der ES und dann bekommst du eine Kündigung..Oder dir helfen lassen und irgendwann gesund ins Berufsleben starten..Oder erst gar keinen Job bekommen weil du zu krank bist..

KeinJob der Welt und kein Geld der Welt ist es wert das du deine Gesundheit und dein Leben riskierst..Ich weiß wovon ich spreche denn ich bin daran kaputt gegangen und werde mit 29 auf Rente gesetzt weil die Folgeschäden mich in die Knie zwingen.

Auch ich wollte immer nach oben und was aus mir machen und hab alles getan damit ich immer unauffällig war aber irgendwanngeht es nicht mehr..

Re: Neu hier und brauche Hilfe

#6
Hey :),

ich will gesund in mein Berufsleben starten. Wenn ich krank bin, werde ich den Beruf nicht ausüben können. Deswegen möchte ich auch unbedingt gesund werden. Das ist momentan meine Motivation. Ich wäre sogar bereit in eine Klinik zu gehen, falls es anders nicht geht, auch wenn ich weiß, dass meine Eltern dann sehr enttäuscht von mir wären. Aber letztendlich geht es um mich. Die letzten tage haben mir einfach gezeigt, dass es so nicht weiter gehen kann.

Das tut mir leid, dass du wegen der ES jetzt nicht arbeiten kannst. Das wäre für mich mit das schlimmste, was eintreffen könnte. Ich hoffe, dass es bei mir nicht so weit kommt (hoffentlich klingt das jetzt nicht unfair oder beleidigend dir gegenüber).

Gedichte schreib ich auch sehr viel. Hab damit vor langer Zeit angefangen und es hilft mir mein Gefühlschaos zu ordnen. Ich weiß nur so langsam nicht mehr wohin mit all den Briefen etc.. Hab schon 3 Schachteln unter meinem Bett stehen :roll:

Re: Neu hier und brauche Hilfe

#7
Nein ich fühle mich nicht beleidigt denn ich habe in anderen Dingen meine Erfüllung gefunden ..Ich unterstütze meine Eltern in ihrem Geschäft und mein Freund Gründet eine Firma in der ich dann auch tätig sein werde ..ich habe sehr viele Hobbys und verdiene mir auch hier und da Geld dazu...Wenn es mir gut geht..das ist ja nicht immer so..

Ich glaube nicht das deine Eltern enttäuscht wären..sie wären eher enttäuscht wenn du dein Leben verbaust mit der Krankheit..BZW Traurig immerhin bist du ihr Tochter die sie über alles lieb haben.

Wenn du das Gefühl hast es geht nicht mehr dann geh in eine Klinik und lass dir helfen!!

Re: Neu hier und brauche Hilfe

#8
Naja, ich wär mir da nicht so sicher... ich weiß noch wie enttäuscht meine Mutter war, als ich meine Fächerkombination an der Uni verändert hab (hatte zu Beginn ein Fach gewählt, dass sie mir eingeredet hat und hatte so gar keinen Spaß daran).

Jetzt wart ich einfach mal das Treffen in der Beratungsstelle ab. Vielleicht können die mir ja helfen, was das richtige ist. Weg vom Alltagsstress, der mich so unter Druck setzt oder daheim bleiben und es anders versuchen. Auch wenn ich mir gerade nicht vorstellen kann, wie das funktionieren soll.

Das find ich total toll, dass du trotzdem so viel aus deinem Leben machst. Das gibt mir grad ein wenig Hoffnung, dass es auch noch was anderes gibt außer Uni, Essen und k*n. Und es zeigt mir, dass ich das alles nicht habe. Meine Hobbys üb ich schon seit einiger Zeit nicht mehr aus. Was eigentlich sehr schade ist, weil es mir früher sehr viel Spaß gemacht hat. Aber ich würd es grad einfach nicht schaffen.

Re: Neu hier und brauche Hilfe

#9
wenn du bei der beratungsstelle warst, kannst du dann bitte schreiben wie das war.
ich überlege nämlich auch dort hin zu gehen.

ich hatte auch mal eine allerallerbeste freundin seit dem kindergarten, sie hat den kontakt auch von einem auf den anderen tag abgebrochen, das war vor 7 jahren. ich träume heute noch mind. drei mal die woche von ihr. ich bin dankbar für die zeit die ich mit ihr hatte und weiss dass es heute nicht mehr so wär wie damals weil wir uns in zwei unterschiedliche richtungen entwickelt haben.
hoff dass macht dich jetzt nicht noch trauriger.
ich hoffe irgendwann mal wieder so etwas schöne zu erfahren, denke aber dass es nicht vergleichbar ist, denn man ist mit dem alter einfach anders, da passiert soviel was einen verbindet.

ich wünsch dir alles gute!
WER MIT WENIG NICHT ZUFRIEDEN IST - IST MIT GAR NICHTS ZUFRIEDEN

Re: Neu hier und brauche Hilfe

#10
Schade das deine Eltern scheinbar zu der Sorte gehören die ihre Kinder unter Leistungsdruck setzen..Gibt es leider viel zu viele..Manchal sind die die schlimmsten die es selber in ihrem Leben zu nichts gebracht haben und meinen ihre Ziele an ihren Kindern ausleben zu müssen und sind sich gar nicht bewusst was sie in diesen auslösen..Aber im ENdeffekt hast du schon richtig erkannt, du musst dein Leben selber leben und entscheiden in wie weit du dicdurch sie beeinflussen lässt.du musst immer darüber nachdenken ob das was sie glücklich macht auch dich erfüllt..ich denke mal eher nicht.Und leider wird das Leben dich auch nicht glücklich machen wenn du immer nur das tust was andere von dir verlangn..Und ja es gibt ein Leben neben UNI Essen und K..und das ist wunderschön und wartet darauf von dir gelebt zu werden.

Re: Neu hier und brauche Hilfe

#11
Hey :),

so, nach langem rumsitzen vor dem Telefon und dem Gedanken, dass ich doch lieber nicht bei der Beratungsstelle anrufen mag, hab ich es heut morgen dann gemacht. Ich war total aufgeregt (dabei war es nur en Telefonat -.-), aber hab der Sekretärin mein Problem geschildert. Die Frau war total nett und hat mich darin bestärkt, dass es ein wichtiger Schritt war da anzurufen. Nachdem sie meine Daten etc. alles hatte, hat sie mit den dortigen Psychotherapeuten geredet und mich hat heut Mittag gleich jemand zurückgerufen. Hab für morgen Mittag schon einen Termin :shock: . Bin sehr geschockt, dass das so schnell ging. Zumindest kann ich da jetzt 5mal kostenfrei hingehen und die Therapeutin dort hilft mir dann bei der Suche nach einer geeigneten Therapeutin oder Klinik- je nachdem wie ich mich entscheiden werde (zumindest hat sie mir das am Telefon so erklärt). Ich hoffe, dass es jetzt wirklcih die richtige Entscheidung war.

An sich setzen mich meine Eltern nicht unter Leistungsdruck (wenn es mal schlechte Noten gibt, dann ist das kein Drama), aber sie sind eben der Meinung, dass man das was man anfängt auch zuende machen muss. Kann man sich drüber streiten, ob die Einstellung richtig ist oder nicht.

Gestern Abend war ich zum ersten Mal seit Wochen wieder in meinem Verein (danke jeany201081, dass mir mal wieder jemand gesagt hat, dass es noch andere Dinge gibt) und ich hab es total genossen. Auch wenn es mir an sich nicht so gut ging, war es doch wieder schön unter Menschen zu sein. Über alltägliche Sachen zu reden und zu lachen. Das hab ich total vermisst. Ich versuch jetzt wieder regelmäßig hinzugehen, damit ich mich nicht vollkommen aus dem Leben zurückziehe.

Re: Neu hier und brauche Hilfe

#12
OK Alia ich hab auch gar nicht das Recht über deine Eltern zu Urteilen und ich denke sie wollen auch nur das beste für ihr Kind.
Nur leider ist diese Krankheit so unberechenbar das Hilfe in ANspruch nehmen keine Schande ist und du wirst dann auch das was du tun möchtest tun können..Mit der Krankheit ist ein normales Leben eher schwierig.

FFRRREEEUUU. MEnsch das sind doch schon mal 2 Rießen sschritte die du nach vorn gegangen bist. Dafür kannst du stolz sein...Und mit kleinen Schritten geht es weiter..Hab keine Angst vor Morgen und vor allem sei Ehrlich vor allen Dingen mit dir selber...Es ist wichtig das du dich gut aufgehoben fühlst!!

Und das es dir gut getan hat in Gesellschaft zu sein soll dich bestärken das du dich nicht einigelst und Isolierst leider ist das bei der Krankheit sehr oft der Fall..

Würde mich freuen wenn du morgen berichten würdest wie es war ..

Re: Neu hier und brauche Hilfe

#13
Ist jetzt doch ein wenig später geworden, aber mir ging es gestern und heut morgen nicht so gut.

Mittwoch war ich bei der psychologischen Beratungsstelle von meinem Studentenwerk. Auf der 20min Fahrt dort hin war ich so nervös und vor dem Gebäude hab ich kurz mit dem Gedanken gespielt doch nicht rein zu gehen, aber letztendlich hat wahrscheinlich die Vernunft (?) gesiegt.

Die mir zugeteilte Psychotherapeutin war mir auf anhieb sympatisch. Sie hat mich erstmal alles erzählen lassen, was mich beschäftigt und mir wichtig ist. Fand ich sehr gut. Sie hat glaub gemerkt, dass ich sehr nervös und unsicher war, deswegen hat sie mich immer wieder bestärkt, dass es die richtige Entscheidung war herzukommen und sie nichts von dem was ich ihr erzähle weitergeben wird (was ja mit meine größte Angst war/ist).

Um eine Therapie werd ich nicht herumkommen, wenn ich wirklich von der Bulimie loskommen mag. Das ist in den Gespräch ziemlich deutlich geworden. Sie wird mir aber helfen eine für mich geeignete Therapeutin hier zu finden (soll wohl nicht so einfach sein). Wenn ich mich wirklich dazu entschließe in eine Klinik zu gehen, dann kann sie mir Infomaterial über einige geben, die sie mir empfehlen würde. Sie war ziemlich überrascht, dass ich von mir aus mit der Klinik angefangen habe, aber ich glaub, dass es mir besser gehen würde, wenn ich aus meinem Alltag raus komme. Was ihr auch sehr wichtig erschien, war dass ich zu einem Hausarzt gehen soll und mich körperlich durchchecken lassen. Vor allem da ich in letzter Zeit öfters Kreislaufprobleme hab und dauer müde bin, sei das wichtig. Irgendwie hab ich vor dem Arzttermin noch mehr Horror, als vor dem Termin bei der psychologischen Beratungsstelle...

Zumindest hab ich gemerkt, dass mir das Gespräch mit der Therapeutin sehr geholfen hat. Sie hat mich viel zum Nachdenken angeregt und ich fühl mich befreit. Geh jetzt nächste Woche wieder zu ihr. Haben den Termin gleich ausgemacht. Ich bin froh, dass ich den Schritt gewagt hab.

Re: Neu hier und brauche Hilfe

#14
Und damit ist schon ein kleiner ANfang gemacht..WIllst du deine Eltern einweihen ? Ich würde es tun denn dann hast du noch mehr Rückhalt ..Ich würde ihnen erklären wie es dir geht damit sie es verstehen..

Aber das wichtigste ist das du nur an eine denkst..nämlich an dich..Du hast deine Zukunft in der Hand niemand anderes und wenn du weiter krank bist und kränker wirst wird ein normales glückliches Leben kaum mehr möglich sein..

Ich wünsche dir alles gute und ganz viel Kraft..

Re: Neu hier und brauche Hilfe

#15
Danke.

Hm...ich weiß nicht ob ich meine Eltern einweihen soll. Ich hab Angst, dass sie mich nicht verstehen. Mir vorwerfen, dass ich gerade mein Studium und meine Zukunft wegwerfe (sowas kam schon ab und zu mal vor). Sie kriegen so von meinem Leben sehr wenig mit, weil ich 200km weit weg studiere und nicht so oft heim fahr.

Momentan versuch ich erstmal eine Struktur in mein Leben zu bekommen, aber ich habd as Gefühl, dass das nicht so gut klappt...aber wahrscheinlich kann man das nach 5 Tagen auch noch nicht sagen. Ich merk, dass ich wieder Verabredungen absag und mich mehr in mein Zimmer zurück zieh. Mir tun meine Freunde total leid, weil sie sich echt Mühe geben und mich immer fragen, ob ich mitkomm ins Kino oder was trinken, aber ich kann das einfach nicht. Ich hab Angst, dass ich sobald ich was esse wieder einen FA krieg und mich dann gar nicht mehr kontrollieren kann. Da bleib ich dann lieber allein.

Ich komm mir so total egoistisch/egozentrisch vor :( .