Spirale abwärts...

#1
Halli hallo,

Nachdem ich hier ein Wechselbad der Gefühle durchgemacht habe, wie jeden Abend...
gelacht, gefressen, gekotzt, geheult habe, wie jeden Abend...
Sogar ein Date platzen lassen habe.... weil ich mich so schlecht fühle....
in den Spiegel geguckt, meine Hamsterbacken beweint habe...
habe ich verzweifelt mein Telefonbuch durchgeklickt und überlegt, wen ich anrufen kann.
Wer kann mir zuhören und mich verstehen, bzw, einfach nur zuhören, oder mir vielleicht helfen...
Keiner kann....
ich habe nach Lösungen gegen Hamsterbacken gegoogelt,
nach einer Lösung wie ich aus diesem teufelskreis ausbrechen kann...
... aber es gibt nichts....

Und da habe ich gedacht, vielleicht erzähle ich meine Geschichte mal Leuten, die das gleiche durchmachen wie ich. Oder durchgemacht haben... vielleicht hilft mir das in irgendeiner Art weiter.

(Bitte verzeiht, wenn das hier alles ein bisschen durcheinander ist... ich bin gerade etwas wirr)

Ich war schon mal knapp 2 Jahre "clean"...
Ich war glücklich. Ausgeglichen, habe mich in meiner Figur wohlgefühlt, eigentlich gar nicht darüber nachgedacht. Weder daran, was andere darüber denken, noch was ich essen kann/darf/sollte oder nicht, oder sonst irgendwelche Gedanken daran verschwendet was mit meinem Aussehen zu tun hat. Ich war einfach glücklich.....
dann hat im Feb mein Freund mit mir schluss gemacht... Schmerz schlägt mir immer direkt auf den Magen... ich konnte 3Wochen nichts essen, habe extrem abgenommen... Alle Welt fand mich toll, weil ich so schlank, nein, dünn und sportlich war, und ich habe mich trotz Trennung irgendwie gut und begehrt gefühlt. Und dann habe ich wieder angefangen zu essen.... und dann gings los....
Und seit dem... wird es immer schlimmer...
Am Anfang habe ich gegessen und mich einfach nur schlecht gefühlt, angst gehabt, dass es ansetzt.
Dann habe ich jeden Tag etwas mehr gegessen... jeden Tag "ungesünder" gegessen... Jeden Tag fetter gegessen...
Und irgendwann habe ich angefangen am Abend zu FRessen.... und kotzen....
Und es ging immer weiter... und weiter... und WEITER!!!
Und das schlimme, ich esse Tagsüber normal,,... abends unglaublich viel und dann kotze ich.. aber ich nehme zu und immer mehr zu.... und diese Kotzbacken... und jetzt fangen Depressive Phasen an und Isolation.. ich habe schon früher darüber gelesen und war immer froh, dass ich noch nicht an diesem Punkt war... und jetzt schlitter ich langsam hinein... Sage Dates ab, mit blöden Ausreden wie: ich habe Kopfweh. oder: ich muss für die Uni lernen. (welche ich im moment auch enorm schleifen lassen, ich gehe fast nicht mehr zu Vorlesungen...)
Ich bin chronisch Pleite, weil ich gezielt für Fressanfälle einkaufen gehe... Da ist der Schalter dann immer schon lange umgelegt. Ich weiss genau was ich kaufen muss, und wie viel zeit mir dann bleibt um was wieder raus zu bekommen.........

Ich bin gerade einfach sehr durcheinander...
Ich will eigentlich einfach nur dass es aufhört. ich wäre für alles bereit, stationäre Behandlung, Therapie, wie auch immer.... ich brauche jemanden der mir einigermassen den Weg zeigt...
Und das schlimme ist... ich weiss genau, dass ich morgen früh alles wieder verdrängen werde.... Morgen früh werde ich von mir denken: ich schaffe das, aufzuhören, ich schaffe das heute abend stark zu sein.
Und ich hoffe doch so sehr, dass ich einen abend aufhören kann....

Phuuu... ja, jetzt wäre das so weit glaube ich ungefähr raus...
ich bin in letzter zeit so durch den Wind...
Können Gehirnzellen absterben, durch zu viel ko**** ???? Davor habe ich enorm angst. ich fühle mich in letzter Zeit irgendwie immer dümmer... Oder liegt das an meiner allgemeinen Unsicherheit und den sehr stark angeknacksten Selbstbewusstsein?

So, jetzt hoffe ich, keine Vorwürfe zu bekommen....
Eure (jetzt leider wieder) Mitleidensgenossin AnnaJuliAnna
Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern
Mut ist die Erkenntnis, dass es etwas Wichtigeres gibt als Angst.

Re: Spirale abwärts...

#2
Hallo AnnaJuliAnna,

ich fasse mich kurz (muss ins Bett):

Herzlich Willkommen erstmal. Es passiert -glaube ich- öfters, dass man nach einer Lebenskrise wieder in den "Teufelskreis" reinrutscht. Du musst dir dafür keine Vorwürfe machen und hier wird das auch keiner tun. Du sagst, dass du bereit bist, professionelle Hilfe anzunehmen, das ist doch schon ein großer Schritt! Du musst nur den Gedanken überwinden, dass es morgen "einfach aufhört", denn das wird es nicht. Deine Depressionen und die soziale Isolation sind ein Grund mehr, so schnell wie möglich zu handeln. An deiner Stelle würde ich gleich morgen ein paar Telefonnummern von Therapeuten heraussuchen und dich wegen einer Therapie erkundigen. Je schneller du einen Termin bekommst, desto besser - denk an deine glückliche und bulimiefreie Zeit und dass du diesen Zustand wieder anstrebst. Ich drücke dir die Daumen! Hier wirst du verstanden und unterstützt bei deinem Kampf gegen die Bulimie, du bist nicht allein damit.

Liebe Grüße,
howtoletyougo

Ach ja, wegen der Gehirnzellen: Ich denke, dass es sich auf die Konzentration/Merkfähigkeit auswirkt, nicht aber auf die Gehirnzellen oder die Intelligenz. Habe ich auch noch nirgends gelesen (und ich habe viel zum Thema B. gelesen). Ich bin zwar keine Ärztin, aber ziemlich sicher, dass andere Folgeschäden schlimmer und gefährlicher sind.