Hallo an alle!
Ich bin ganz neu hier.
Ich denke ich lebe seit Jahren mit einer Essstörung, die aber immer schlimmer wird. Es wechseln sich Phasen ab, in denen ich entweder ganz wenig und sehr kontrolliert esse und sehr viel abnehme. Ich meine alles im Griff zu haben.

Darauf folgen aber immer wieder Fressphasen, in denen mein Hunger einfach unersättlich ist (wobei es kein körperlicher Hunger ist, das Gefühl hierfür habe ich völlig verloren). Es ist eher eine Gier mich vollzustopfen, auch weiter machen zu müssen, wenn der Körper schon vor Überfüllung schreit. Manchmal erbreche ich dann. Ich benutze auch Abführmittel oder habe Phasen extremen Sports, versuche mich so viel es geht zu bewegen, zähle genauestens Kalorien. All meine Gedanken kreisen permanent ums Gewicht, ums Essen, völlig zwanghaft, dass ich glaube verrückt zu werden, weil sie mich nicht in Ruhe lassen. Immer wieder Fressattacken.

Und das ganze ist mir so unendlich peinlich; ich habe es mir jahrelang nicht eingestehen wollen und mit niemandem darüber gesprochen. Aber da es immer schlimmer wird, habe ich nun den Mut gefasst etwas zu tun. ZB Mich hier anzumelden...

Hinzu kommt, dass ich noch eine andere psychische Erkrankung habe mit deren Phasen die ES zT auch in Zusammenhang steht.

Mich würden andere Innenansichten interessieren - wie sich für euch die Bulimie darstellt und anfühlt. Denn ich lese hier zum ertsen mal Dinge in denen ich mich erschreckend wiedererkenne.

Hallo Hungry Soul,

Herzlich Willkommen hier im Forum! Ich finde es toll, dass du diesen ersten Schritt schon mal geschafft hast, dich hier anzumelden und du lebst dich bestimmt bald ein. Ich bin sicher, dass du hier mit vielen Erfahrungen austauschen kannst, deine Situation ist den meisten ja nicht unbekannt.
Hast du schon mal darüber nachgedacht, in Therapie zu gehen, bzw. warst du schon mal in einer?

Hast du Hobbies oder Dinge für die du dich begeistern kannst?

LG, deine schneefee

Danke für die schnelle Antwort! Ja, ich bin seit Jahren in Therapie wegen meiner bipolaren Störung. Dort habe ich mich aber nie getraut, das Thema ES anzusprechen. Es ist mir halt auch erst seit kürzerem wirklich bewusst wie problematisch das ganze ist bzw. geworden ist und wie weit es mich doch einschränkt. Aber ich habe nun den ersten Schritt gewagt, es schon mal bei meinem Psychiater anzusprechen (der das sehr gut fand, dass ichs gesagt hab und meinte wenn die Depression nicht mehr ganz so akut sei, müssten wir da genauer hinsehen, aber halt nicht 1000 Baustellen auf einmal) und nun will ich es auch bei meinem Psychotherapeuten ansprechen. Ich hoffe, dass er sich damit auskennt!

Hm, Hobbies / Interessen habe ich derzeit nicht wirklich welche, da ich wieder in einer schweren Depression stecke - da will man ja gar nix mehr... Dann ist es mit dem bulimischen Verhalten am schlimmsten. Aber versuche zumindest mir den Tag etwas zu strukturieren und mich zu beschäftigen...

LG Hungry Soul