Hallo werde jetzt auch mal erzählen..

#1
Hi,

hab erst bissl gelesen bevor ich selbst was geschrieben habe.. jetzt fang ich damit mal an.
Ich bin 27, meine Krankheitskarriere hat mit 18 angefangen. Hab in den ersten zwei Jahren auch die Erfahrungen mit Diuretika und Abführmittel mitgemacht, seitdem nicht mehr. Die ersten Jahre waren auch ziemlich heftig was das Kotzen angeht, war körperlich total am Ende.
Danach gings immer wieder bergauf und bergab je nachdem in welcher Lebenslage ich war, meißt war es von meiner momentan Beziehung abhängig. (Mittlerweile ist mein Glück aber von dem Ausmaß meiner Krankheit abhängig nicht mehr andersrum.)
Momentan ist es so das die B mehr im Kopf stattfindet und die Symptome wie das Kotzen nicht mehr dominieren. Ich denke den ganzen Tag nur ans Essen und Aussehen.
Deswegen möchte ich mal fragen ob jemand paar Tipps hat.... wie lenkt man sich am besten von diesen Gedanken ab, was hilft um evtl. einene Freßanfall zu verhindern?
Ein paar Tricks hab ich auch, wie Zähneputzen, raus gehn, Musik.
Aber wenn der Teufel da ist ist er da.

Wie finde ich Entspannung?

Re: Hallo werde jetzt auch mal erzählen..

#2
hallo ;)
ich denke es gibt sicher ein thema mit tips zum ablenken einer FA. aber bei mir hilft (manchmal):
laut musik hören, mich mit freunden treffen, ein sehr guter film...

liebe grüsse

ps. das mit dem aussehen kenn ich... aber man muss sich immer ins gedächtnis rufen, dass das leben zu kurz ist um sich die ganze zeit deswegen verrückt zu machen.. oder?

Re: Hallo werde jetzt auch mal erzählen..

#3
Ja sicher ist das Leben zu kurz um den ganzen Tag in dieser Gedankenhölle zu leben.
Wie kommt man da raus? Vor allem wenn man mit niemand drüber reden kann?
Glück ist doch auch Loslassen, entspannen können, gedanklich frei sein. Viele Dicke sind einfach nur glücklich. Das ist nicht vom Aussehen abhängig aber wie werde ich es?
Disziplin und Selbstkontrolle.. das ist doch das was wir versuchen, um wenigstens irgendwas kontrollieren zu können. Aber es ist alles nur Illusion.

Eigentlich schreib ich hier nicht um zu jammern sondern um mal mit jemand über diese Dinge reden zu können. Wenns sein müssen immer wieder. Es hilft.
Gib das was du dir am meißten wünscht nicht für etwas auf was du gerade nur willst

Re: Hallo werde jetzt auch mal erzählen..

#4
ja, das leben ist unkontrollierbar. man ist oft machtlos, wenn es um verluste von nahen menschen geht, oder wenn sonst was passiert wo wir hilflos zusehen müssen. da ist unser verhalten nicht so unlogisch, etwas kontrollieren zu wollen um einen scheinbaren halt im leben zu haben. nur wird der halt zum gefängnis.
am besten ist es sich mit menschen zu umgeben die einem gut tun, die ablenken und einem das gefühl geben geliebt zu werden, so wie man ist. solche menschen findet man nicht an jeder ecke, aber es gibt sie. wenn man solche menschen oder wenigstens einen hat, dann spürt man was wirklich im leben zählt. und ich rede nicht umbedingt von partnerschaften sondern eher von feunden. jedenfalls ist das mein momentanes rezept ;)

ich bin aus dem selben grund hier. um mich auszutauschen und einfach zu merken, dass man mit problemen nicht alleine ist. das hilft wirklich

Re: Hallo werde jetzt auch mal erzählen..

#5
Hallo!
Vor allem wenn man mit niemand drüber reden kann?
Doch, kann man, z. B. innerhalb von Selbsthilfegruppen. Ich bin damals auch mit 17 Jahren hingegangen und bis heute mehr oder weniger ein "alter Hase", je nachdem, ob ich die Gespräche brauche ;)

Kommst Du aus Österreich oder Deutschland? Da heißen nämlich die Anlaufsstellen anders, glaube ich. Ich komme aus D und bin u. a. bei der Caritas und anderen Institutionen.

Ja, manche "festere" Menschen sind scheinbar glücklich. Manche wirklich. Wie sie das machen? Wohl starkes Selbstbewusstsein. Selbstakzeptanz. Das Äußere ist nicht alles. Auch wenn es altbacken klingt: Die inneren Werte zählen mehr. Ich suche mir ja meine Freundinnen auch nicht nach dem Äußeren aus (von mir auch können sie vier Beine und drei Arme haben... nein, ehrlich). Der innere Wert und die Verlässlichkeit auf die Person sind entscheidend.

Und überhaupt: Jeder Mensch ist wertvoll!

LG
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.