Wer bin ich oder was bin ich? Neu hier!

#1
Hallo, ich weiss nicht ob ich wirklich richtig bin, hier, aber ich fang einfach mal an zu erzählen. Mein ganzes Leben lang war mein Gewicht immer im Mittelpunkt, das fing im Kindesalter schon an, mit ca. 7 konnte man sozusagen die Rippen zählen, als ich wegen Atemwegserkrankungen auf Kur musste, dort setzten sie mich grundlos auf die Diät und ich denke ab da begann die ganze Geschichte. Meine Jugend habe ich viel mit Sport verbracht, habe aber auch unheimlich gern gegessen. Vorallem abends, wenn es keiner gemerkt hat. Ich wog *kg bei * cm Körpergrösse, alle Mädchen waren aber irgendwie schlanker und mir wurde das auch oft gesagt, das ich zu dick bin, Kleidergrösse * war eben zu viel und nicht "in". Ich habe kein besonderes Elternhaus und kaum jemals grosse Unterstützung gefunden, ich brach die Schule mit 17 (kurz vorm Abi) und fing eine Lehre an. Nach kurzer Zeit lernte ich meinen Mann kennen, wurde schnell schwanger, machte Ausbildung konsequent zu Ende. Nach dem ersten Kind wog ich *kg, mein Mann erzählte mir ständig ich müsse abnehmen, wie furchtbar ich aussehe usw. Ich habe es nicht eingesehen, war immer der Meinung wenn man liebt dann konsequent. Er suchte sich eine Geliebte, ich wurde wieder schwanger, es war furchtbar, ich wusste er ist bei ihr. Wir wohnten aber zusammen, das Kind kam zur Welt danach wog ich auch *kg. Es kam irgendwann wie es kommen musste und er zog aus zu ihr, plötzlich allein. Ich fing an mein Essen radikal einzuschränken, ich ass [wenig] und nahm in kurzer Zeit ab *kg, dann gab es eine Phase des Normalessens, und ich landete wieder *kg. Letztes Jahr schaffte ich es dann auf *, wie? Ich esse nur abends, vielleicht eine grosse Portion für einen ausgewachsenen Mann und danach erbreche ich mich, fast jeden Tag. Jedesmal wenn ich mal mehr esse, ekel ich mich so sehr. So wie heute, ich habe vorhin Weihnachtsresteessen gemacht, einen Kloss einen Gansschenkel und Sauerkraut. Normalerweise muss ich sofort ins Bad, ich kann es kaum behalten, aber ich wehre mich heute, weil ich solche Schmerzen habe, beim einatmen und auch beim schlucken, allerdings nicht im Hals sondern ich weiss nicht, vielleicht am Ende der Speiseröhre. Nun liege ich hier auf dem Sofa und schaue meinen fetten Bauch an, ich weiss ich muss was ändern, ich bin dauernd müde, ich friere ständig, ich bin so wankelmütig, was den Kids nicht besonders gut bekommt, ich weiss ich müsste mich endlich mal jemanden anvertrauen, vielleicht ist das hier der erste Schritt, aber ich habe so Angst, das sie es als normal empfinden. Ich hatte mal eine Situation wo ich das meinem Exmann angedeutet habe, es hat ihn nicht interessiert, dann denke ich immer so schlimm kann es nicht sein. Ich habe oft schweissaussbrüche, Alpträume. Keiner weiss wie es wirklich in mir aussieht, nach aussen bewundern mich alle wie toll ich jetzt Miniröcke trage und guten Klamottengeschmack beweise, alle sind so stolz wie ich das alleinerziehend schaffe. Aber ich kann nicht mehr, ich komme heim und könnte mich verkriechen, meine Arbeit frisst mich auf. Zu allem Überfluss habe ich mich auf einen verheirateten Mann eingelassen den ich mehr liebe als alles andere und der mir schon seit einem Jahr erzählt das er nur mich will. Ich komme nicht weg von ihm. Ich habe mir die Tage alle vollgestopft, ich gehe von früh bis Nachmittag arbeiten, dann schaffe ich jeden Tag ein Kind zum Training oder Musikunterricht und dann noch Haushalt Wäsche ec. Und trotzdem fühle ich mich unzulänglich nicht perfekt genug. Wenn ich dann mal einen Tag für mich habe, drehen sich die Gedanken weiter ich kann nicht abschalten, wenn ich in die Wanne gehe muss ich lesen, wenn ich TV schaue, schaue ich gleichzeitig in den Laptop. Was kann ich nur tun, ich muss funktionieren das wird erwartet, aber es fällt mir immer schwerer. Könnt Ihr mir einen Rat geben, ich weiss nicht wem ich mich anvertrauen kann ohne belächelt zu werden
Zuletzt geändert von blueberry am Mo Dez 27, 2010 22:27, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Wer bin ich oder was bin ich? Neu hier!

#2
liebe mimi, ich selbst bin ganz neu hier. ich denke, aus sich herauszugehen und irgendwo (z.B. hier in diesem Forum) zu sagen, daß man nicht mehr weiter kann und hilfe braucht, ist der erste schritt in die richtige richtung. du fragst nach rat, einen kann ich dir geben: eine therapie hilft!!! wie du das beschreibst, brauchst du etwas/jemanden, was/der dir hilft "klarzukommen" (ein schwammiger begriff, ich weiß). dein leben muss ja enorm stressig sein. arbeiten und ES ist schon kaum zu bewältigen, aber dann noch alleinerziehend und mit zwei kleinen kindern? für mich klingt das nicht gerade nach einer situation, die man alleine in den griff bekommt.

allerdings wirklich praxisnahe kann ich dir keinen rat geben, ich weiß ja nicht, wie deine arbeitszeiten sind, wie lange man dort, wo du wohnst, nach einem therapieplatz suchen muss usw. aber eigentlich gibt es in jeder stadt anlaufstellen, wo man informationen und hilfsangebote bekommt. ich hatte mich damals einer freundin anvertraut, von der ich wusste, daß sie auch mal eine therapie gemacht hatte (allerdings aus einem anderen grund). die therapeutin hatte zufällig gleich zeit und ich habe mich wirklich gut aufgehoben gefühlt dort! google doch einfach mal (stadtname essstörungen therapie erstgespräch oder so ähnlich)

und lass dir ja nicht von deinem exmann oder wem auch immer einreden, es sei gar nicht so schlimm!!! du klingst verzweifelt und hast ein recht, hilfe zu bekommen!

ich drück dir die daumen!

liebe grüße
hanne
cron