Innerlich bin ich leer ...

#1
Hallo,
ich habe öfters in diesem Forum gelesen, vor allem, wenn es mir schlecht ging und dachte, ich bin ganz allein ... Jetzt habe ich mich entschlossen, auch einmal hier zu posten und weiß nicht, wie ich anfangen soll, aber ich versuchs mal: ich habe gerade eine FA inkl. k hinter mir und fühle mich schrecklich, plane wieder einmal, ab morgen alles anders zu machen, die b hinter mir zu lassen und endlich wieder zu leben, wie alle anderen auch. ich habe seit langer Zeit immer wieder esstörungen, begonnen hats mit magersucht (ach was waren meine eltern stolz, als ihr pummeliges kind endlich auch dünn war), dann habe ich die bulimie entdeckt und die hat mich über viele jahre bis jetzt begleitet - nicht immer - ihr kennt das sicher, mal war monatelang, einmal sogar ein jahr ruhe, dann gings wieder los ... Seit Weihnachten hab ich das Ganze überhaupt nicht mehr im Griff - früher wars so, dass ich immer eine "down"-Phase hatte, aber ich wusste immer, dass es wieder für eine zeitlang bergauf geht. Jetzt aber fehlt mir sämtliche Energie und ich sehe "kein Licht am Ende des Tunnels" :( Eine Freundin von mir weiß Bescheid und ich kann mit ihr drüber reden, was mir sehr hilft - das schöne daran ist, dass sie mich dewegen nicht weniger als Mensch schätzt. Vor allen anderen muss ich mein Problem verstecken und das fällt mir immer schwerer - ich fühle mich an den Tagen mit B körperlich und mental schlecht, kann meine unzufriedenheit und frustration nur schwer verbergen und mich im job nur schwer konzentrieren.
Nach außen hin bin ich ja ein "Erfolg" - Studium, toller Job, Freundeskreis (den ich in meinen B-Phasen sträflichst vernachlässige, weil ich mich total zurückziehe). Aber in diesen Phasen habe ich immer das Gefühl, dass ich nicht "dazugehöre". Ich weiss nicht, wann ich mein Leben endlich in den Griff kriege, aber vielleicht habt ihr ein paar tipps! Stella

Re: Innerlich bin ich leer ...

#2
Hey Stella,
Tangled up in blue hat geschrieben:Aber in diesen Phasen habe ich immer das Gefühl, dass ich nicht "dazugehöre". Ich weiss nicht, wann ich mein Leben endlich in den Griff kriege, aber vielleicht habt ihr ein paar tipps!
.

Ja, das ist hart, daß Du nur die Anerkennung Deiner Eltern bekommen hast, weil Du Dich dünn gemacht hast. So fängt es an... . Und dann hängst Du drin, in der Sucht.

Eigentlich ist es immer eine Differenz zwischen "äußerem" und "inneren" Leben, die einer Sucht zugrundeliegt. Die "innere" Wahrheit wird unterdrückt, um den äußeren "Schein" zu wahren. Konfrontierst Du die innere Wahrheit aufrichtig, kannst Du Kompromisse entwickeln. Dann wird die Sucht sich verabschieden.

Eigentlich ganz leicht. Therapie ist hilfreich um beide Bereiche "innen" und "außen" zu erkennen, zu verstehen und zusammen zu bringen. Ich muß es bloß auch tun.

Ich wünsche uns allen, wie immer, viel Erfolg und Freude in diesem Prozeß.

Liebe Grüße

Mary Mary
Aus Begierde bist Du an die Welt gefesselt,
mittels derselben Begierde wirst Du von ihr befreit.

(Aus dem Hevajra-Tantra)

Re: Innerlich bin ich leer ...

#3
Hallo Mary Mary, danke für die lieben Worte! Ich fühl mich seit heute schon viel stärker und hab mich schon wegen therapien umgesehen - mal schaun, ob sich hier was ergibt - ich hoffe es, denn irgendwie hab ich das gefühl, ich schaffe es alleine nicht heraus aus dem ewigen teufelskreis. Halte dir auch die daumen! Das kanns doch nicht sein, draußen ist das leben und ich versäume es! Alles liebe, stella
Never regret something that made you smile.

Re: Innerlich bin ich leer ...

#4
Hey Stella,
Tangled up in blue hat geschrieben:Jetzt aber fehlt mir sämtliche Energie und ich sehe "kein Licht am Ende des Tunnels"
Häufig bringen die "tiefsten" Depressionen, die Motivation, etwas ändern zu wollen/können. Von daher ist Leid manchmal sehr nützlich.
Tangled up in blue hat geschrieben: Ich fühl mich seit heute schon viel stärker und hab mich schon wegen therapien umgesehen - mal schaun, ob sich hier was ergibt
Ja, schön daß Du etwas Auftrieb hast. Es gibt immer Möglichkeiten, sich weiter zu entwickeln, zum guten hin. Wenn Du das verinnerlichen kannst, wirst Du aus jeder Lebenslage das beste für Dich herausholen.

Jede Situation birgt Vorteile und Nachteile. Betrachtest Du den Nutzen der Situation und konzentrierst Dich darauf, wird sie sich positiv verändern.

Ich wünsche Dir viel Erfolg für Deinen "Heilungsweg", und gutes Gelingen. Einfach immer dran bleiben, weitermachen, auch wenn es manchmal schwer fällt. Und nach jedem "Tiefpunkt" sofort wieder aufstehen.

Vielen Dank auch für das Daumendrücken, ist immer hilfreich!

"Never regret something that made you smile", das gefällt mir sehr.

Liebe Grüße

Mary Mary
Zuletzt geändert von mary mary am Di Apr 27, 2010 15:52, insgesamt 2-mal geändert.
Aus Begierde bist Du an die Welt gefesselt,
mittels derselben Begierde wirst Du von ihr befreit.

(Aus dem Hevajra-Tantra)