huhu!
danke für deine nachricht! ich hoff, du bist mir nicht böse, wenn ich dir erst morgen drauf antworte..mir geht´s heut gar nicht gut..nur damit du dich nicht wunderst, wieso ich nichts schreibe, ok?
*drückdich*
emely
Re: hallo
#18hallo mary mary!
sorry, dass ich erst jetzt antworte..aber wie gesagt, ging es mir die letzten tage gar nicht gut..typisch wochenende..
nun zu deiner letzten mail:
ich find´s toll, dass du die therapien !! durchgezogene hast, ohne dich selbst aufzugeben..ich z.b. hab nach dem 3. therapieversuch gedacht "ach komm..bringt doch eh nix mehr..find dich damit ab."
darf ich dich fragen, ob du "nur" wegen der ES in therapie warst, oder primär wegen der gehbehinderung? darf ich auch fragen, welche art der behinderung du hast?
hm..bei der klinik habe ich angerufen, aber die dame konnte mir noch keinen genauen termin nennen...die will mich aber heute, oder morgen nochmal anrufen..von daher halte ich erst einmal daran fest..wenn ich mich jetzt um eine frische klinik o.ä. kümmern würde, wäre das auch nur mit langen wartezeiten verbunden..ich will ja jetzt was machen..nicht erst in ein paar monaten..
seit dem tag, an dem ich meine fa-lebensmittel entsorgt habe, bin ich auch "clean" geblieben..das ist ja schon mal ein kleiner fortschritt..obwohl es mir seitdem (psychisch) noch schlechter geht..nur noch depressiv und aggressiv..weiß nix mit mir anzufangen..da war das "fressen" schon ein guter ersatz..zumindest für ein paar stunden..aber ich möchte das nicht mehr..mir wurde die tage nur bewusst, wie sehr ich mich selbst nicht mehr ertragen kann, dass ich sämtliche gefühle mit essen und erbrechen betäuben muss, damiti ch mich nicht mit mir selbst beschäftigen muss..
zum thema eltern...die wissen es beide..allerdings wissen sie nur von der magersucht, nicht von der bulimie..das könnte ich ihnen nie sagen..
unterstützung und zuspruch bekomme ich schon von ihnen..sie machen mir auch beide ziemlichen druck, dass ich endlich weg komme..meine mutter belastet das thema noch ein bisschen mehr, weil sie früher selbst mal bulimie hatte und sie sich deswegen vorwürfe macht, wieso sie mir nicht helfen kann, wenn sie am besten wissen müsste, was ich durchmache und was ich bräuchte..
in der verwandschaft kümmern sich auch viele um mich, oder wollen sich um mich kümmern..aber ich kann die hilfe nicht annehmen..ich fühl mich da einfach unwohl und den rest geht es nun mal nichts an, was ich mache, oder nicht mache..
freunde habe ich keine..entweder habe ich alle kontakte abgebrochen, oder sie haben es getan
danke für deine letzten worte
tut gut, so was zu lesen!
bis dann,
emely
sorry, dass ich erst jetzt antworte..aber wie gesagt, ging es mir die letzten tage gar nicht gut..typisch wochenende..
nun zu deiner letzten mail:
ich find´s toll, dass du die therapien !! durchgezogene hast, ohne dich selbst aufzugeben..ich z.b. hab nach dem 3. therapieversuch gedacht "ach komm..bringt doch eh nix mehr..find dich damit ab."
darf ich dich fragen, ob du "nur" wegen der ES in therapie warst, oder primär wegen der gehbehinderung? darf ich auch fragen, welche art der behinderung du hast?
hm..bei der klinik habe ich angerufen, aber die dame konnte mir noch keinen genauen termin nennen...die will mich aber heute, oder morgen nochmal anrufen..von daher halte ich erst einmal daran fest..wenn ich mich jetzt um eine frische klinik o.ä. kümmern würde, wäre das auch nur mit langen wartezeiten verbunden..ich will ja jetzt was machen..nicht erst in ein paar monaten..
seit dem tag, an dem ich meine fa-lebensmittel entsorgt habe, bin ich auch "clean" geblieben..das ist ja schon mal ein kleiner fortschritt..obwohl es mir seitdem (psychisch) noch schlechter geht..nur noch depressiv und aggressiv..weiß nix mit mir anzufangen..da war das "fressen" schon ein guter ersatz..zumindest für ein paar stunden..aber ich möchte das nicht mehr..mir wurde die tage nur bewusst, wie sehr ich mich selbst nicht mehr ertragen kann, dass ich sämtliche gefühle mit essen und erbrechen betäuben muss, damiti ch mich nicht mit mir selbst beschäftigen muss..

zum thema eltern...die wissen es beide..allerdings wissen sie nur von der magersucht, nicht von der bulimie..das könnte ich ihnen nie sagen..

in der verwandschaft kümmern sich auch viele um mich, oder wollen sich um mich kümmern..aber ich kann die hilfe nicht annehmen..ich fühl mich da einfach unwohl und den rest geht es nun mal nichts an, was ich mache, oder nicht mache..
freunde habe ich keine..entweder habe ich alle kontakte abgebrochen, oder sie haben es getan

danke für deine letzten worte

bis dann,
emely
Re: hallo
#19Hallo Emely,
danke für Deine Nachricht!
Ursprünglich waren alle Therapien wegen der ES. Als ich dann 1998 meinen Totalzusammenbruch hatte, konnte ich nicht mehr arbeiten. Ich mußte Anfang 1999 in eine Reha-Klinik.
Die Therapie dort war sehr gut (Hardtwaldklinik II, Bad Zwesten). Ich habe Bewegungstherapie gewählt, und es war voll klasse. Es wurde viel mit Spielzeug, (z.B. großen Teddys) und auch mit Gymnastikmaterial (z.B. große Bälle), gearbeitet und eben mit Bewegung, Gesprächen, spielerischen Aufgaben, und das in einer festen Gruppe.
Das hat bei mir voll angeschlagen, es hat sich so viel gelöst. Schließlich war es Thema, das ich eine tiefe Abneigung gegen meine Arbeit hatte (als Betriebswirtin, freie Wirtschaft, 95% Computerarbeit). Darauf hin wurde mir eine Umschulung zur Gymnastiklehrerin, Bereich Bewegungstherapie, bewilligt, (Ich hatte vorher jahrelang nebenberuflich Gymnastikstunden gegeben).
Dafür mußte ich von Berlin nach Bremen umziehen. Ich wartete auf den Bescheid des Arbeitsamtes, und bekam ihn im März 2000. Drei Tage später bekam ich nervöse Zuckungen in beiden Beinen, das steigerte sich über eine Woche, und schließlich konnte ich nicht mehr stehen. Ich hatte starke Schmerzen und keinen Halt mehr um zu gehen oder zu stehen.
Ich zog mit Hilfe meiner Eltern (!) trotzdem nach Bremen, mußte die Umschulung aber nach 8 Monaten beenden. Um es kurz zu fassen, viele Ärzte waren der Ansicht, daß es sich um eine Symptomverschiebung der Bulimie handelt, ich wurde auf psyochosomatische Störung behandelt.
Fünf Jahre später stellte sich heraus, daß ich unbemerkt einen Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule gehabt hatte, durch den schon 1/3 des Rückenmarks abgequetscht war. Dann OP, Reha usw. . Ergebnis, ich kann außerhalb der Wohnung nur noch mit Rollator gehen, nehme haufenweise Medikamente und bin nur durch Hilfe meines Freundes und einigen sehr guten Ärzten dem Pflegeheim entkommen.
Daraufhin mußte ich eben wieder Therapie machen, um mit meiner Situation zurecht zu kommen. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt, es geht ganz gut. Ich wohne in einer Wohnanlage für alte Menschen und Behinderte. Mein Freund bekommt wahrscheinlich jetzt auch eine eigene Wohnung hier im Haus.
In einem Satz: Es gibt körperlich/geistige Zustände, die sind emotional so schmerzlich, daß man nicht mehr daran interessiert ist, FA's zu praktizieren, sondern daß man nur noch die eigene Gesundheit wie eine entzündete Kerze, die man in den Händen trägt, vor jedem Lufthauch bewahren will.
Ich denke, etwas ähnliches hast Du im letzten Jahr auf der Intensivstation erlebt. Es bewahrt uns vielleicht nicht vor Rückfällen, kann aber bewirken, schnell wieder heraus zu kommen.
Emely, ich freu mich, daß Du Dich kümmerst und dran bleibst. Und daß Du bereit bist, all dieses schmerzhafte und verwirrte Dasein wieder zu konfrontieren. Es wird besser werden, da bin ich fest von überzeugt. Die ersten Schritte sind die schmerzhaftesten. Sei so lieb zu Dir, wie Du kannst, und belohne und tröste Dich emotional mit schönen Erfahrungen (alles außer mit Fa's natürlich).
Ich bin bei Dir und drück Dich ganz fest.
Nur Mut, Du hast ganz sicher das Potential, um da wieder raus zu kommen.
Um dann auch anderen wieder Hoffnung und Zuversicht geben zu können.
Das ist der Mühe wert.
Ganz liebe Grüße,
Mary Mary
danke für Deine Nachricht!
Das ist eine ziemlich verwirrte Geschichte. Ich versuche es kurz zu erklären.emely hat geschrieben:ob du "nur" wegen der ES in therapie warst, oder primär wegen der gehbehinderung? darf ich auch fragen, welche art der behinderung du hast?
Ursprünglich waren alle Therapien wegen der ES. Als ich dann 1998 meinen Totalzusammenbruch hatte, konnte ich nicht mehr arbeiten. Ich mußte Anfang 1999 in eine Reha-Klinik.
Die Therapie dort war sehr gut (Hardtwaldklinik II, Bad Zwesten). Ich habe Bewegungstherapie gewählt, und es war voll klasse. Es wurde viel mit Spielzeug, (z.B. großen Teddys) und auch mit Gymnastikmaterial (z.B. große Bälle), gearbeitet und eben mit Bewegung, Gesprächen, spielerischen Aufgaben, und das in einer festen Gruppe.
Das hat bei mir voll angeschlagen, es hat sich so viel gelöst. Schließlich war es Thema, das ich eine tiefe Abneigung gegen meine Arbeit hatte (als Betriebswirtin, freie Wirtschaft, 95% Computerarbeit). Darauf hin wurde mir eine Umschulung zur Gymnastiklehrerin, Bereich Bewegungstherapie, bewilligt, (Ich hatte vorher jahrelang nebenberuflich Gymnastikstunden gegeben).
Dafür mußte ich von Berlin nach Bremen umziehen. Ich wartete auf den Bescheid des Arbeitsamtes, und bekam ihn im März 2000. Drei Tage später bekam ich nervöse Zuckungen in beiden Beinen, das steigerte sich über eine Woche, und schließlich konnte ich nicht mehr stehen. Ich hatte starke Schmerzen und keinen Halt mehr um zu gehen oder zu stehen.
Ich zog mit Hilfe meiner Eltern (!) trotzdem nach Bremen, mußte die Umschulung aber nach 8 Monaten beenden. Um es kurz zu fassen, viele Ärzte waren der Ansicht, daß es sich um eine Symptomverschiebung der Bulimie handelt, ich wurde auf psyochosomatische Störung behandelt.
Fünf Jahre später stellte sich heraus, daß ich unbemerkt einen Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule gehabt hatte, durch den schon 1/3 des Rückenmarks abgequetscht war. Dann OP, Reha usw. . Ergebnis, ich kann außerhalb der Wohnung nur noch mit Rollator gehen, nehme haufenweise Medikamente und bin nur durch Hilfe meines Freundes und einigen sehr guten Ärzten dem Pflegeheim entkommen.
Daraufhin mußte ich eben wieder Therapie machen, um mit meiner Situation zurecht zu kommen. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt, es geht ganz gut. Ich wohne in einer Wohnanlage für alte Menschen und Behinderte. Mein Freund bekommt wahrscheinlich jetzt auch eine eigene Wohnung hier im Haus.
In einem Satz: Es gibt körperlich/geistige Zustände, die sind emotional so schmerzlich, daß man nicht mehr daran interessiert ist, FA's zu praktizieren, sondern daß man nur noch die eigene Gesundheit wie eine entzündete Kerze, die man in den Händen trägt, vor jedem Lufthauch bewahren will.
Ich denke, etwas ähnliches hast Du im letzten Jahr auf der Intensivstation erlebt. Es bewahrt uns vielleicht nicht vor Rückfällen, kann aber bewirken, schnell wieder heraus zu kommen.
Das ist gut,finde ich, bleib dran.emely hat geschrieben:die will mich aber heute, oder morgen nochmal anrufen..von daher halte ich erst einmal daran fest.
Das ist superklasse, ich halte Dir die Daumen.emely hat geschrieben:meine fa-lebensmittel entsorgt habe, bin ich auch "clean" geblieben
Ja, das finde ich auch am allerschwierigsten, es braucht wirklich viel Therapie, geistige Übung und Geduld.emely hat geschrieben:.mir wurde die tage nur bewusst, wie sehr ich mich selbst nicht mehr ertragen
Da ist wenigstens überhaupt jemand da, ist ja auch sicher gut gemeint.emely hat geschrieben:unterstützung und zuspruch bekomme ich schon von ihnen..sie machen mir auch beide ziemlichen druck, dass ich endlich weg komme..
Ja, das kenne ich auch. Bin langsam dabei, wieder Freundschaften zu pflegen, gar nicht so einfach für mich.emely hat geschrieben:freunde habe ich keine..entweder habe ich alle kontakte abgebrochen, oder sie haben es getan
Emely, ich freu mich, daß Du Dich kümmerst und dran bleibst. Und daß Du bereit bist, all dieses schmerzhafte und verwirrte Dasein wieder zu konfrontieren. Es wird besser werden, da bin ich fest von überzeugt. Die ersten Schritte sind die schmerzhaftesten. Sei so lieb zu Dir, wie Du kannst, und belohne und tröste Dich emotional mit schönen Erfahrungen (alles außer mit Fa's natürlich).
Ich bin bei Dir und drück Dich ganz fest.
Nur Mut, Du hast ganz sicher das Potential, um da wieder raus zu kommen.
Um dann auch anderen wieder Hoffnung und Zuversicht geben zu können.
Das ist der Mühe wert.
Ganz liebe Grüße,
Mary Mary
Zuletzt geändert von mary mary am Mo Jan 18, 2010 18:41, insgesamt 4-mal geändert.
Aus Begierde bist Du an die Welt gefesselt,
mittels derselben Begierde wirst Du von ihr befreit.
(Aus dem Hevajra-Tantra)
mittels derselben Begierde wirst Du von ihr befreit.
(Aus dem Hevajra-Tantra)