hallo

#1
hallo ihr!

ich weiß gar nicht genau, wie und wo ich anfangen soll..hm naja..ich heiße emely, bin 24 und habe seit meinem 14. lebensjahr essstörungen..erst bulimie, dann magersucht und nun irgendeinen mix aus beidem..im moment ist die bulimie sehr präsent..so schlimm, wie noch nie und deswegen bin ich auch froh, dieses forum gefunden zu haben! ich hab einfach das gefühl, gar nicht mehr raus zu kommen, obwohl ich mir jeden tag vor nehme, dass ich mich heute keinem fa hingebe..tja..aber sobald ich nur eine mahlzeit zu mir genommen habe, kommt das schlechte gewissen und der selbsthass :( ich hab einfach keinen spaß mehr am essen..hatte ich auch vorher nicht, aber da konnte ich mir wenigstens zwei mahlzeiten ruhigen gewissens "erlauben", ohne mich verrückt zu machen..aber jetzt rechnet der kopf selbst beim trinken mit..mir wird das langsam alles zuviel und ich hab angst, die kontrolle vollkommen zu verlieren..kennt ihr sicher alle :/ ich versuch mir immer einzureden, dass ich davon nicht dicker werden kann und wenn, umso besser, aber es klappt einfach nicht :/
ich bin so wütend auch mich selbst, weil es im grunde ja nur an mir liegt, ob es heute wieder so laufen wird..aber spätestens heute nacht legt sich bei mir der schalter um und ich häng doch wieder über der schüssel.. :( ich fühl mich der B im moment so ausgeliefert..

oh man..sorry, für´s rumheulen...wenn ihr irgendwelche fragen an mich habt, immer her mit ;)

lg,

emely

Re: hallo

#2
hallo :)

danke für deine antwort..hm..ich mach mir ständig gedanken, wie ich davon los kommen könnte..ich hab auch schon alles durch..von esspläne, bis feste essenszeiten, über rausgehen, wenn der fressdruck wieder da ist etc. etc. aber es funktioniert alles nicht mehr..für heute habe ich mir wieder einen frischen plan ausgearbeitet..ich hoffe, dass er heute mal aufgeht!
den kampf gegen die ES habe ich schon lange begonnen..ich stehe schon auf der warteliste im krankenhaus..der erste aufnahmetermin stand schon und ich habe panik bekommen und abgesagt..ziemlich dumm von mir..ich weiß..nun darf ich nochmal 6-8wochen (wenn nicht noch länger) warten, bis sie mich aufnehmen..alleine habe ich nur ein paar kleine teilerfolge hinter mir..der bewegungsdrang ist weg..ich hab mich etwas hochgefuttert..fühl mich zwar totunglücklich, aber ich versuch´s zu akzeptieren, ich bin von den afm losgekommen, was auch nicht so leicht war, wenn man damit erst mal alles kaputt gemacht hat..naja, aber seitdem ich das andere soweit im griff habe, häng ich nur noch über der schüssel.."es darf ja nix ansetzen"..es ist zum verzweifeln.. :/

liebe grüße,

emely

Re: hallo

#3
hey du,

danke für deinen zuspruch :)

in einer amb. therapie bin ich im moment nicht..d.h. teilweise..ich habe bis jetzt einen psychiater gefunden, bei dem ich wenigstens ein vorgespräch hatte..der meinte in ungefähr das selbe, wie die anderen: erst klinik, dann kann er mich amb. weiterbehandeln..das einzige, was er mir gegeben hat, waren medikamente gegen die depris und eine kh-einweisung..
ich hätte auch die möglichkeit gehabt in eine therapeutische wohngruppe zu gehen..allerdings auch nur, wenn ich gewisse vorarbeiten leiste :roll: aber dann kam schon die ablehnung von der kk: erst klinik, dann genehmigen sie es..naja..ich wollte eigentlich nie wieder in irgendeine klinik gehen, aber bevor ich überhaupt nicht mehr zu einer thera komme und mich vollkommen kaputt mache, gehe ich lieber hin..mag ja selbst nicht mehr so weiter machen ^^

lg,

emely

Re: hallo

#4
hallo nochmal :)

ja das stimmt..ich hab bei sämtlichen leuten angerufen..psychologen, therapeuten, psychiater und wie sie nicht alle heißen und dieser eine psychiater hat mir eben angeboten, vorbei zu kommen..er hat mir ja auch gesagt, dass ich bei ihm fehl am platz bin, er mir aber was gegen die depris geben kann..der hat mich auch nicht, wie die anderen, abblitzen lassen, sondern er hat sich für mich um einen klinikplatz gekümmert und mir eine liste mit den therapeuten im umkreis gegeben..was ja auch nicht seine aufgabe wäre..aber nuja..ein glücksgriff war es allemal..

das mit dem betreuten wohnen möchte ich auch unbedingt noch machen..aber ich muss jetzt erst einmal zuschauen, den klinikaufenthalt hinter mich zu bringen..hat ne ewigkeit gebraucht, bis ich eingesehen habe, dass ich wirklich hilfe brauch..man weiß zwar, dass man krank ist, aber lange nicht sooo krank, dass man in eine klinik muss..die gedanken kennst du sicher auch, oder?

achso die medikamente..ehrlich gesagt habe ich sie noch nicht genommen :oops: er hat mir mirtazapin verschrieben..aber wenn ich mir die nebenwirkungen und erfahrungsberichte durchlese, krieg ich da echt panik..vor allem eben auch wegen der zunahme..andere will er mir nicht verschreiben, weil ich ja "früher oder später eh zunehmen muss"..recht hat er ja..naja..ich bin eh nicht so der freund von antidepressiva (hab früher schon eine weile fluoxetin genommen und genauso schlechte erfahrungen gemacht)..

bis dann,

emely

Re: hallo

#5
ja, du hast recht..ich werde die liste nochmal durchgehen..zumindest für die zeit nach der klinik..vielleicht ruf ich am montag auch nochmal an und frag, wie lang es noch mit der aufnahme dauert..ich wollte ja eigentlich warten, bis ich die fa´s wieder im griff habe, aber das scheint ja gar kein ende mehr zu nehmen :( ok..gestern konnte ich mich, nach langem, wieder mitten im fa stoppen..ich hab das ganze zeugs einfach weggeschmissen..ich habe alles entsorgt, was bei mir einen fa auslöst..ich hing nicht über der schüssel..hab das gefühl einfach ausgehalten, in der hoffnung, heute endlich satt zu sein und keinen heißhunger zu schieben..

zum thema ad´s..da hast du auch recht..aber im moment habe ich die depris ganz gut im griff..zum glück..mir geht es ja nicht nur um die zunahme (und bei mirtazapin nimmt man definitiv sehr viel zu) sondern auch, weil die nebenwirkungen so heftig sind..ich möcht ja noch was von meiner umwelt mitbekommen und keine hallus schieben, oder vor mich hin starren..ab und zu möchte ich auch einfach nur den ganzen tag durch heulen und den ganzen druck rauslassen, weil ich ja sonst eigentlich eher eine person bin, die alles runterschluckt..hm..

bis dann,

emely

Re: hallo

#7
Hallo Emely,
schön daß Du hier angekommen bist.
Ich denke die Gedankengänge und die Vorbereitungen die Du mit Berta
Sophie besprochen hast, gehen schon in die richtige Richtung. Klinik ist eine gute Sache, ambulante Therapie ebenfalls.
Gut wenn Du das annehmen kannst, und die Behandlung konsequent durchziehst. Dann kommst Du auch schnell wieder raus.

Wegen Mirtazepin. Ich habe 2003 mit Mirtazepin begonnen, es ist ein
absolut modernes Antidepressivum und hat einen hohen Standard. Es läßt
sich sehr fein dosieren, und hat kaum Nebenwirkungen.
Ich habe es ca. ein Jahr genommen und nicht zugenommen. Es hat mir
super geholfen.
Dann bin ich durch Beratung mit meinem Neurologen nochmal umgestiegen, auf
Amitriptyllin, auch ein AD das nimmt man bei chronischen Schmerzen. (Ich bin seit zehn Jahren gehbehindert, aufgrund einer Wirbelsäulenverletzung). Seitdem bin ich dabei geblieben. Ich bin echt guter Dinge inzwischen, klar bei Verstand und innerlich sehr
gefestigt. Gefühlsschwankungen sind immer noch da, aber es ist kein
Drama mehr drin.

Überhaupt hat sich die ganze Dramatisierung meiner Situation aufgelöst.
Ich weiß, was ich zu tun und/oder zu lassen habe.
Und das mach ich dann oder eben nicht.

Ich habe jahrelange Therapie, Klinikaufenthalte, betreutes Wohnen,
ambulanten psychiatrischen Pflegedienst, Selbsterfahrungsgruppen,
diverse Selbsthilfegruppen u.v.a. durchlaufen und tue das auch heute
noch.
Ich habe immer jede nur mögliche Unterstützung angenommen.

Meine Bulimie hat vor 25 Jahren begonnen, ich hatte aber immer nur
kürzere aktive Phasen. Normal essen konnte ich aber nicht mehr, und
meine Ernährungsqualität und mein Eßverhalten waren grauenhaft.
Seit zehn Jahren lebe ich schnurstracks nach Eßplan, bin seitdem abstinent geblieben.

Ich bin echt fit geworden, trotz Gehbehinderung, und körperlich in guter
Verfassung. Arbeite auch immer mit einem/r Internisten und dem
Neurologen zusammen, und bin unter ständiger Kontrolle (Gewicht,
Blutwerte, versch. Standarduntersuchungen, Nervenspannung usw.) Das
hilft mir.

Ich wünsche Dir das Du geradeaus Deinen Weg gehen kannst,
und erst mal viel Erfolg für den Klinikaufenthalt.
Das wird Dir sicher gut tun, mal loslassen zu können.

Liebe Grüße

Mary Mary
Aus Begierde bist Du an die Welt gefesselt,
mittels derselben Begierde wirst Du von ihr befreit.

(Aus dem Hevajra-Tantra)

Re: hallo

#8
@marymary: uff..da hast du ja auch einiges hinter dir :( aber es freut mich natürlich, dass du den weg aus der ES gefunden hast! wie lange hat es denn gedauert, bis du dich als geheilt gesehen hast? oh mann..ich denke, da gehört eine ordentliche portion eigenmotivation dazu, sonst bringt die beste klinik nix..das ist ja auch das problem bei mir..seitdem ich die essstörung habe, habe ich immer nur gegen die bulimischen phasen angekämpft..da will ich unbedingt raus aus der es..am besten jetzt sofort und nie wieder..aber sobald ich die bulimischen phasen erst einmal hinter mir habe, geht es weiter wie bisher..dann kommt der (sorry) sch*** von wegen..JETZT kann ich in keine klinik gehen und weiter zunehmen. "ich brauch keine thera, mir geht es gut, ich hab alles wieder im griff"..ich warte schon so lange auf den berümten knackpunkt, wo ich die ES hinter mich lassen will..nicht nur einen teil, sondern komplett, aber der kommt einfach nicht..keine ahnung..ich hab einfach so eine angst vor der zeit nach der es.. :(
trotzdem..ich habe heute einen termin bei meinem HA ausgemacht..für mittwoch..ich denke, der wird bzgl. der klinik mehr druck ausüben können, als ich..ich bin zwar noch immer hin und hergerissen, aber ich will es einfach versuchen..vielleicht erlebe ich ja da einen durchbruch..wenn nicht, habe ich es wenigstens versucht..

stimmt.cipralex..von denen habe ich auch nur gutes gehört..mal sehen..vllt. sprech ich meinen psycho nochmal darauf an, obwohl ich ja nicht glaube, dass er darauf eingeht..

liebe grüße,

emely

Re: hallo

#9
Hallo Emelyn,

danke für Deine Rückmeldung.
emely hat geschrieben:wie lange hat es denn gedauert, bis du dich als geheilt gesehen hast?
Also, ehrlich gesagt, bei dieser Krankheit und nach all dem Theater damit, werde ich mich niemals als "geheilt"
betrachten. Ich hatte ja auch immer nur kürzere akute Phasen, die längsten vielleicht ein halbes bis dreiviertel Jahr.

Aber immer gerade dann, wenn ich mich total in Ordnung fühlte, dem Leben gewachsen, erfolgreich usw., dann wie aus
heiterem Himmel baute ich eine Rückfall-Attacke. Das habe ich nie verstanden, damals. Und jeder Rückfall war schwerer zu handhaben, unberechenbarer und von heftigerem Ausmaß als der vorhergehende, obwohl oft Jahre dazwischen lagen.

Ich machte Therapie und Selbsterfahrung, auch diversen esoterischen Klimbim. War alles wunderbar, ich fand mich ganz toll, bloß essen konnte ich nicht.

Damals wurde in diesem Zusammenhang häufig von "akzeptieren der Krankheit" gesprochen. Ich habe das wohl etwas mißverstanden und mir gedacht: "Na, dann kann ich ja doch nichts dagegen machen". Und taumelte so getrieben und geplagt von meinem völlig chaotischen Eßverhalten durch das Leben.

Dann kam der "grande male", ich hatte eine Rückfallphase und kam nicht mehr raus. Das war 1998. Ich verlor meine Arbeit und war zu nichts mehr fähig. Ich hatte Ärzte und Therapeuten zur Seite, es half alles nichts. Schließlich bin ich bei den "Anonymen Eßsüchtigen" gelandet, ich wohnte damals noch in Berlin, da war "OA" gut vertreten, zunächst hat sich nicht viel geändert. Ich berichtete von meinen katastrophalen Zuständen.

Und dann hörte ich von einer Teilnehmerin, daß sie nach einem Eßplan lebt, und daß sie damit aus dem akuten Zustand rausgekommen ist. Und ich schöpfte Hoffnung. Ich habe mir den Eßplan mitsamt Erklärungen geben lassen und ihn seitdem befolgt. Das war 1999. Seitdem lebe ich, bis auf eine Mini-Attacke im letzten Jahr, abstinent.

Dafür bin ich auf Knien dankbar. Es ist ein Gesundheits-Eßplan, nicht jedermanns Sache und ziemlich langweilig sicherlich.
Aber was ich damit sagen will ist: es gibt für jede/n einen Weg raus aus dieser Krankheit, so hoffnungslos es in manchen Fällen auch zu sein scheint. Und jede/r ist anders und findet den persönlichen Weg auf eigene Weise.

Allerdings, trauen werde ich dieser Sucht nicht mehr. Süchte kann man zum Stillstand bringen, aber nicht "heilen".
Heilen kann man das Herz, durch liebevolle Lebensweise. Dann erübrigt sich die Sucht, weil kein Mangel besteht.

Für mich gilt: wachsam bleiben! Die nächste Attacke liegt schon auf der Lauer, um mich mit meiner eigenen Dummheit niederzustrecken.
Und: das "Angstgespenst" Gewichtszunahme muß ich fesseln, knebeln und wegsperren, damit es mich nicht wieder zurücktreibt in die Sucht. In der Regel geht es vielleicht um ein *kg mehr oder weniger, und es geht auch wieder vorbei damit.

Was ich Dir wünsche ist, daß Du Deinen persönlichen Weg der Genesung findest. Laß Dich von nichts und niemand einschüchtern. Höre genau zu, schau genau hin und probiere selbst aus. "Du" wirst gebraucht in "Deinem" Leben.

Weiterhin viel Erfolg,
Liebe Grüße

Mary Mary
Zuletzt geändert von mary mary am Mo Jan 11, 2010 21:34, insgesamt 2-mal geändert.
Aus Begierde bist Du an die Welt gefesselt,
mittels derselben Begierde wirst Du von ihr befreit.

(Aus dem Hevajra-Tantra)

Re: hallo

#10
hallo mary mary!

ich glaube, damals war auch die medizin bzgl. der ES lange nicht so weit, wie heute, dass man wirkliche unterstützung bekam, oder? hast du dich da nicht wahnsinnig im stich gelassen gefühlt, wenn man genau weiß, es stimmt etwas nicht mit einem, aber keiner kann helfen? sorry..ist vielleicht etwas zu privat :oops:

hm..jetzt hast du mich neugierig gemacht! was ist das denn genau für ein ernährungsplan?

hey..ich drück dir auch ganz fest die daumen, dass du auch weiterhin "clean" bleibst! find ich ganz toll, wie du das geschafft hast..es motiviert irgendwo :)

ja, ich hoffe auch, dass ich noch DIE therapie für mich finde..im gegensatz zu früher, ist die motivation heute eine andere.. :)

liebe grüße,

emely
Zuletzt geändert von emely am Di Jan 12, 2010 12:34, insgesamt 1-mal geändert.

Re: hallo

#11
Hallo Emely,

danke für Deine Rückmeldung. Ich will sie später beantworten. Muß erst mal zum einkaufen, was zum futtern holen.

Ich wollte nur kurz sagen, ich kann Dir den Eßplan als PN schicken, habe ich schon öfter gemacht (ich glaube über das Forum direkt ist das nicht erlaubt). Na, ja wie ich bereits sagte klingt er nicht so verlockend, ich habe noch niemand gefunden der ihn praktizieren wollte. Außer mir. Aber es gibt bei "OA" ein sog. Meß-/und Wiegemeeting, da treffen sich die Leute, die mit dem Eßplan leben. Ursprünglich kam er aus USA, deswegen sind meist viele Amerikaner dabei. Der Ablauf ist nach amerikanischer Art und Weise, ziemlich streng, mit nach vorne gehen, wenn man was sagen will usw. . Lustig irgendwie, aber mir ist das zu steif.

Du kannst Dir den Plan umstricken, wie es Dir paßt. Und kannst das auch immer wieder ändern. Du darfst auch alles essen was Du willst, wichtig ist es die Relationen von den einzelnen Nahrungsmittelgruppen beizubehalten.
Es geht darum, einen vernünftigen "Plan" zu haben. Wie Du das dann umsetzt, findet sich dann.

Sag mir kurz Bescheid wenn Du ihn haben willst, schick ich Dir gern. Wenn Du was wissen willst, kannst Du mich gern fragen.

Ansonsten melde ich mich noch mal, wegen Antwort.

Bis dahin,

Liebe Grüße

Mary Mary
Aus Begierde bist Du an die Welt gefesselt,
mittels derselben Begierde wirst Du von ihr befreit.

(Aus dem Hevajra-Tantra)

Re: hallo

#13
Hallo Emely,
hier noch mal auf der anderen Leitung.
emely hat geschrieben:ich glaube, damals war auch die medizin bzgl. der ES lange nicht so weit, wie heute, dass man wirkliche unterstützung bekam, oder?
Ich finde die Frage nicht zu privat.
Das stimmt, es gab längst nicht so spezielle Medikamente, im allgemeinen war das Thema Bulimie peinlich und tabu.
Zu Anfang war es auch schwierig eine Therapie von der Krankenkasse bewilligt zu bekommen. Ich hab, wie so oft in meinem Leben, Glück gehabt.

Ich habe ca. 1 1/2 Jahre nach dem Beginn der B* den ersten Klinikaufenthalt bekommen. Das hat viereinhalb Monate gedauert. Aber es hat auch echt was gebracht. Hat die Weichen für mein gesamtes, späteres Leben gestellt. Anschließend habe ich ca. 1 1/2 Jahre Gruppentherapie gemacht. Später Psychoanalyse für drei Jahre usw. .... . Berlin war natürlich auch damals, wie immer, der Ort, wo alles in die Gänge kam, wo alles zuerst ablief. Das hat mir genützt.

Wir können immer nur weitermachen, wo wir gerade stehen. Und es gibt nichts zu vergleichen. Jede/r ist auf ihre/seine Weise das beste was gerade möglich ist. So glaube ich das.

Erzähle noch was von Dir, natürlich nur wenn Du magst. Was ist Deine Lebensgeschichte bis hierher? Ich kann aus der Geschichte von anderen immer was lernen, was mir hilft. Es tut mir gut zu verstehen, was andere erleben.
Hast Du Kinder? Einen Mann? Arbeitest Du? Wie fing Deine Es an? Was Dir zu privat ist, laß einfach stehen.


Liebe Grüße

Mary Mary
Zuletzt geändert von mary mary am Do Jan 14, 2010 15:49, insgesamt 1-mal geändert.
Aus Begierde bist Du an die Welt gefesselt,
mittels derselben Begierde wirst Du von ihr befreit.

(Aus dem Hevajra-Tantra)

Re: hallo

#14
hallo :)

hui..da warst du insgesamt aber auch lange in therapie :( bist du noch immer in behandlung, oder schaffst du es heute alleine?

hm..meine lebensgeschichte..ich versuch mich mal kurz zu fassen ;)

meine ES fing mit der pubertät an..alles wurde weiblicher und ich hab es für mich abgelehnt (tu ich auch heute noch)..ich hab diäten gemacht und viel sport..irgendwann kam dann der erste FA und damit das schlechte gewissen..ich weiß nicht mehr genau, wie ich auf die dumme idee gekommen bin, das essen wieder loszuwerden, aber in der zeit hat die b bei mir angefangen..ich fand´s am anfang ganz toll, mir nix mehr verbieten zu müssen, weil ich ja danach eh wieder alles los werde, aber es ging auch nur eine weile gut..ich war damals im internat und meine betreuer haben ziemlich schnell reagiert und mich in die psychiatrie einweisen lassen..dort habe ich mich dann gegen jede therapie gewehrt und bin rausgeflogen (auch aus dem internat)..als ich dann wieder zu hause war, habe ich dann auch immer weniger gegessen..zunehmen wollte ich nicht und k** ging zu hause nicht..so fing dann meine es an..seitdem war ich ein paar mal in kliniken und amb. therapien und bin jedes mal rückfällig geworden..und jeder rückfall war schlimmer..
den schlimmsten rückfall (und auch der knackpunkt, dass ich was machen muss) hatte ich letztes jahr im juni..ich war stark afm-abhängig und als ich es an einem tag extrem übertrieben hatte, bin ich zusammengebrochen und lag auf der intensiv, wo man mir dann sagte, dass ich eine starke hypokaliäme hätte und mein gesundheitszustand im allgemeinen kritisch sei..um die organe herum wäre kaum mehr fett und besonders um die niere herum sei es sehr kritisch..dann meinte sie, wenn ich nicht sofort was ändere, überleb ich die nächsten monate nicht und ich hab zum ersten mal richtig todesangst bekommen..ich will ja leben..seit dem tag an war ich nur am schaufeln und hab erst mal nur schwer zugenommen..noch mehr gegessen und dann ging es mit der zunahme auf einmal ganz schnell und in mir kam wieder die panik auf, dass es zu viel werden könnte und ich hing wieder über der schüssel :( auch nicht fördlich, FÜR ein leben, aber ich bekomm es einfach nicht mehr in den griff..wenn ich früher eine b-phase hatte, habe ich mir immer vorgenommen "so und morgen ist schluß" und es war schluß, aber jetzt....
ja, das war ganz grob meine lebensgeschichte...wenn du noch fragen hast, kannst du sie gern stellen..

achso..ich bin weder verheiratet, noch habe ich kinder..ich lebe auch in keiner beziehung oder so..das ist auch so ein thema, mit dem ich überhaupt nicht umgehen kann..
im moment arbeite ich nicht..bin seit einer weile krank geschrieben..wegen der depris und schlafstörungen und du?

jetzt hab ich schon wieder so viel geschrieben :oops: werd dann noch ein bisschen was im haushalt machen..

wünsch dir noch einen schönen tag,

emely

Re: hallo

#15
Hallo Emely,

für mich ist es ok, wenn Du viel schreibst.
emely hat geschrieben:hui..da warst du insgesamt aber auch lange in therapie
Ja, es lagen aber immer Zeiten dazwischen. Den letzten Klinikbesuch durfte ich 2003 machen, wegen meiner Gehbehinderung, in zwei Kliniken hintereinander, insgesamt 5 1/2 Monate, danach drei Monate ambulante psychiatrische Pflege und dann der krönende Abschluß mit zwei Jahren betreutem Einzelwohnen.
In 2004 wurden meine beiden Knie operiert.

Die letzte ambulante Therapie habe ich 2005 gemacht, auch wegen der Gehbehinderung. In 2005 wurde ich dann noch an der Wirbelsäule operiert, und mußte hinterher auch zur Reha.

Bei dem Therapeuten in Berlin, bei dem ich die Psychoanalyse gemacht habe, war ich noch sieben lang danach Jahre in Behandlung, meistens monatlich, ab und zu mal 25 Stunden Kurzzeittherapie, jede Woche oder alle 14 Tage.
Ich bin in 2000 von Berlin nach Bremen gezogen, wo ich seither lebe. Dadurch wurde ich von diesem Therapeuten getrennt. Das war dann auch ok.

Also Du siehst, ich war nicht gerade bescheiden. Du kannst ruhig noch ein bißchen was einfordern.

Aber nun zu Dir
emely hat geschrieben:bin ich zusammengebrochen und lag auf der intensiv, wo man mir dann sagte, dass ich eine starke hypokaliäme hätte und mein gesundheitszustand im allgemeinen kritisch sei..um die organe herum wäre kaum mehr fett und besonders um die niere herum sei es sehr kritisch..dann meinte sie, wenn ich nicht sofort was ändere, überleb ich die nächsten monate nicht und ich hab zum ersten mal richtig todesangst bekommen..
Öööhhh. Das ist hart. Daran würdest Du wohl am besten was ändern. Am besten bald. (Ich habe da so einen Eßplan... ).
Nur Mut. Es kommt wirklich darauf an, was Du jetzt unternimmst. Ich würde sagen, besorge jede mögliche Hilfe die Du jetzt brauchst. Das hast Du verdient. Fühle rein, was Du wirklich bräuchtest. Was Dir gut tun könnte. Und dann besorge es Dir. Es gibt so viele Möglichkeiten, so viele Therapiearten, ambulant, aber auch so gute Kliniken, laß Dich beraten.

Ich habe verschiedene Ernährungsberatungen gemacht und Gesundheitskochkurse. Das war auch ganz gut, ist aber wohl eher erst später angesagt
emely hat geschrieben:seit dem tag an war ich nur am schaufeln und hab erst mal nur schwer zugenommen..noch mehr gegessen und dann ging es mit der zunahme auf einmal ganz schnell und in mir kam wieder die panik auf, dass es zu viel werden könnte
Ja das kenne ich, nur zunehmen allein reicht nicht, Du brauchst mentale und emotionale Unterstützung. Einen guten Arzt auch, einen Internisten, Neurologen oder Psychiater. Am besten alle drei. Möglichst auch Medikamente, ein Antidepressivum und ein Neuroleptikum vielleicht.

Keine Panik vor dem Zunehmen. Wenn Du weiter Therapie machst, kannst Du das ja objektivieren lassen. Inwieweit das wirklich zu viel ist oder was Du unternehmen mußt deswegen. Bei mir hat sich das über die Jahre immer wieder nach einiger Zeit gelegt. Ich nehme seit 2002 non stop Medikamente, Antidepressivum und Neuroleptika wegen der Rückenmarksverletzung, außerdem habe ich 2006 das Rauchen aufgegeben. Gewicht hat sich immer wieder von selbst normalisiert.
emely hat geschrieben:im moment arbeite ich nicht..bin seit einer weile krank geschrieben.
Ich war 1999 für siebeneinhalb Monate krank geschrieben, dann Rehaklinik und Umschulung in Bremen., dann fing die Gehbehinderung an, in 2000, mußte ich die Umschulung abbrechen und bin seit 2001 in Rente.

Ich habe einen Freund, seit 7 1/2 Jahren, wir haben uns hier in Bremen kennengelernt, deswegen bin ich hier geblieben.
Ich bin sehr glücklich mit ihm.

Was sagen Deine Eltern, Angehörigen, Freunde? Hast Du dort wenigstens etwas Zuspruch? Wer kümmert sich um Dich?

Ich wünsche Dir jetzt erst mal etwas Boden unter die Füße. Eine Überlebensstrategie. Auch wenn Du dafür vielleicht zuerst über Deinen Schatten springen mußt. Sorge für Dich und besorge Dir Hilfe.

Ich denk an Dich und drück Dir die Daumen. Ganz fest.

Liebe Grüße

Mary Mary
Aus Begierde bist Du an die Welt gefesselt,
mittels derselben Begierde wirst Du von ihr befreit.

(Aus dem Hevajra-Tantra)