Hallo rockmylife,
also bisher war ich nie in Therapie und kann es mir nicht vorstellen, oder sollte eher sagen, ich will es nicht, weil ich einfach noch darum kämpfe, es aus "eigener kraft" zu schaffen... mir ist durchaus bewusst, dass eine therapie nicht "aufgeben" heißt, sondern vernünftig wäre und sicher der richtige schritt. leider habe ich aber auch als begleiterscheinung etwas depressive symptome: antriebsarmut, rückzug, und beim gedanken an thera (auch wenn sich das jetzt nicht toll anhört) denke ich: noch mehr termine,... eh schon wenig zeit neben der arbeit und dann geht die zeit dafür drauf und ich habe weniger zeit für das einzige, was mir noch halt gibt, meine tiere.... und diese gedanken motivieren mich dann noch ein fünkchen um selbst zu kämpfen.
meine "normalste" essphase ist über 2 jahre her, einigermaßen normal ging es seitdem einmal 5 tage am stück, dann massiver Rückfall.
im moment beschäftige ich mich mit der methode aus dem buch "zucker und bulimie". mir ist durchaus klar, dass diese methode viel diskutiert wird. habe mich hier schon lange umgesehen. aber momentan muss ich sagen, dass es für mich der schlüssel sein könnte. denn die einzig normale essphase über 5 tage hatte ich neulich, als ich mich nach dem buch gerichtet habe. ich passe irgendwie voll in das schema: FAs und SAs (so nenn ich es für mich wenn ich stundenlang kaue und spucke ....

) habe ich mit den "klassischen" Fett-Zucker-Bomben. ohne das ganze geht es mir echt viel besser. natürlich weiß ich, dass es nur eine behandlung der symptome darstellt und nicht die psychische seite therapiert, aber wenn ich meine FAs im griff habe, dann gehts mir auch psychisch viel besser und der antrieb kehrt mit jedem tag mehr zurück...
für die psychische seite meiner ES wäre eine thera echt der beste schritt. denn ich weiß zwar wie alles anfing, aber ich weiß nicht, was genau es so verschlimmert hat und mich akut immer dazu treibt. zum einen schon langeweile etc. aber über andere gefühle die ich vorher habe weiß ich nix, denn es kommt mir so vor als würde ich sie bereits mit der ES immer gleich "im keim ersticken". (oh je, ich schreibe gerade nen roman, aber es will jetzt einfach raus, sorry)
"äußere faktoren" sind (so glaube ich) am ehesten: trennung meiner eltern vor 3 jahren, neue freundin meines vaters (ich wohn bei denen u komm mit ihr nicht klar), beziehungs-aus nach 2 jahren mit meinem freund (1 jahr her) den ich immernoch liebe und wir stecken in ner schwierigen situation und die immer wiederkehrende situation, dass ich in der arbeit wegen meines ruhigen wesens kritisiert werde und auch schon 2mal die stelle gewechselt habe weil die leute immer irgendwas reininterpretieren ("du schaust immer so..... ...als obs dir keinen spaß macht... du traurig bist... dich was stört). mein gott, ich bin eben so und ich bin eben mit dem gesicht geboren und kann mir kein neues kaufen!
zum glück komm ich an der jetzigen stelle gut klar (oh wunder......)
so, um deine letzte frage zu beantworten: besser als jetzt stell ich mir mein leben vor.zumindest bezüglich der ES. ich will mich gesund ernähren, mich nicht mehr überfressen, nicht mehr unter dem gegessenen leiden, nicht mehr viel geld für "schrott" ausgeben, der dann im klo landet... ich will einen partner (meinen ex-freund) haben, der mich akzeptiert und unterstützt. ich will meinen job nicht verlieren (sieht momentan auch gut aus für mich) und einfach ein stück weit unbeschwerter leben können.
so, sorry dass es so viel geworden ist, aber danke, dass ich mir das hier von der seele schreiben darf. (habe leider keinen der mit mir über meine ES sprechen könnte...)
alles liebe Sammy