die krankheit macht mich kaputt

#1
hallo!

ich bin neu hier. ich bin seit einem jahr krank und habe mich nun endlich dazu überwunden eine therapie zu beginnen und über meine probleme zu reden. ich bin seit langer zeit nur damit beschäftigt vor mir selbst davon zu laufen. jetzt muss ich mich, auch wenn ich nicht will, mit mir selbst beschäftigen.

ich weiß eigentlich garnicht so wirklich wie ich da rein geschlittert bin, ich weiß nur, dass ich es allein nicht schaffe, da wieder raus zu kommen. ich weiß, dass vor einem jahr meine schwester an dem borderline syndorom erkrankt ist und seither in stationärer behandlung ist. für mich war das damals natürlich die schlimmste zeit, bis sie das gröbste überwunden hatte. doch ich war damals selbst schon krank. ich hab dann ständig nur daran gedacht, dass ich für andere stark sein muss, vor allem für meine eltern, die in großer sorge um ihre tochter waren und dabei habe ich auf mich vergessen. jetzt bin ich 24 stunden am tag nur mit den gedanken an abnehmen und essen beschäftigt. wenn ich durch die stadt laufe, vergleiche ich mich mit allen menschen. ich kann keinen normalen gedanken fassen. am liebsten verkrieche ich mich zu hause. ich bin für alles zu müde, schäme mich so furchtbar über das was passiert ist und wie ich aussehe und schon die kleinste anstrengung scheint mir zu mühsam, jedoch essen zu kaufen ist kein problem. wenn ich versuche einfach normal zu essen zittere ich am ganzen körper und merke fast schon entzugserscheinungen.

ich habe einfach keine kraft mehr. bin so müde geworden durch die ganze krankheit, derweil war ich doch immer so fröhlich und voller lebensmut. der hat mich total verlassen.

Re: die krankheit macht mich kaputt

#2
Hallo drechen,
finds super, dass du dich aufgerafft, deinen Mut gefasst und schlussendlich eine Therapie begonnen hast.
Ich weiß wie schwer das sein kann, hab schließlich über 12 Jahre gebraucht bis mein Leidensdruck so groß war und ich fremde Hilfe in Anspruch nahm bzw. nehmen musste und aber ganz wichtig --> auch annehmen konnte.

Jetzt heißts einfach dranbleiben und nicht aufgeben, das wird schon noch.

Du hast dich für eine Therapie entschieden, also (und jetzt zitier ich mal einen ganz lieben Menschen)
der erste Schritt in Richtung neuem, schöneren, zufriedeneren, erfüllteren, selbstverständlicheren, selbstbestimmteren Leben ist getan.

LG Zimtsternchen

Re: die krankheit macht mich kaputt

#3
danke für deine worte! mir gehts ja auch schon besser, endlich hier im forum mit gleichgesinnten darüber zu sprechen. es sind zwar meine besten freundinnen von der krankheit eingeweiht, aber die können natürlich nicht nachvollziehen warum man soetwas macht. hier fühle ich mich verstandener.

ich muss kämpfen und ich werde auch kämpfen. ich muss ganz schnell wieder gesund werden.

lg, drechen

Re: die krankheit macht mich kaputt

#4
Hallo Drechen

Wünsch dir auf jedenfall viel Kraft um das durch zu ziehen, der erste schritt ist getan dir nehmlich hilfe zu suchen und dein krankheit ein zu sehen, das es so nich weiter gehen kann. Ich glaub hier gib es viele Menschen die hinter dir stehen und wenn es möglich ist dich auf jedenfall unterstützen werden. Bin ach erst seit kurzen hier drin und habe gut erfahrung gemacht. Hab jetzt die Bulemie seit 8 jahren und es fällt mir heut noch schwer über die eigentlichen problemen zu sprechen und sich mit mir auseinander zu setzen. Bei mir ist es ähnlich , muß auch ganz oft ans abnehmen und ans essen denken, versuch mich dann abzulenken, aber das klappt nicht immer.
Versuch dich mal von einen lieben Menschen der bei dir in der Nähe ist in Arm nehmen zu lassen oder geh bei Sonnenschein wetter raus, das gibt Kraft. Versuch auch dir was gutes zu tun und dich nicht zu bestrafen.
Mit der müdigkeit? Versuch deinen Körperlichen Signalton nach zu gehen.
Dir viel Kraft und Mut weitere schritte zu gehen die gut für dich sind
Lg. Betti :P

Re: die krankheit macht mich kaputt

#5
danke betti!!! auch dir danke, für deine tröstenden worte!

ich hoffe, dass ich im kapf gegen die krankheit schnell voran komme. derzeit bin ich wirklich am verzweifeln. ich bin so schwach. ich kann mich wirklich auf nichts anderes mehr konzentrieren, aber wie du schon sagst, man kann hier mit gleichgesinnten gut plaudern und das tut gut.
am meisten fehlt mir wirklich eine person, die mich einfach in die arme nimmt, wenn ich zu hause bin und weine. ich bin nicht soweit, dass ich meine freunde damit belasten will.

lg, drechen

Re: die krankheit macht mich kaputt

#6
Hallo drechen
das kenn ich nur zu gut, wünschte es wäre jetzt auch jemand bei mir, der mich einfach mal in arm nimmt und sagt ich mag dich , der an mich glaubt und für mich da ist.
Ich hab einige sehr liebe Menschen, gott sei dank! in meiner Selbsthilfegruppe doch ich traue mir nicht sie außerhalb auch mal anzurufen um das sie mir bei stehen in bschlechtenb Zeiten. Mir geht es genau so hab angst sie einfach zu sehr zubelasten. Ich denk jetzt an dich und nehm dich gedanklich einfach mal in die arme, glaub tut uns beiden gut. :P
Das mit der Kraft ist eben so ne Sache, bräuchte auf jeden fall auch etwas davon um das ich endlich anfangen kann für die Prüfung zu lernen. :roll:
Versuch dir Möglichkeiten zu verschaffen wo du ein wenig Kraft sammeln kannst und wenn es das Forum ist.
Viele liebe rüße Betti

Re: die krankheit macht mich kaputt

#7
ich weiß nicht warum es so ist, dass man immer nur daran denkt, wie es einem anderen geht. warum denken wir nie an uns selbst?? ich kann es einfach nicht. wenn ich mal "nein" sage, dann habe ich ein schlechtes gewissen und es geht mir nicht gut. ich bin halt ständig nur dabei vor mir selbst davon zu laufen. kaum bin ich allein daheim fällt mir die decke auf dem kopf, weil ich über mich nachdenken kann/muss.

jaaaaaa.. ich schließe auch grad meine augen und stelle mir vor, wie wir uns gegenseitig ganz fest knuddeln:-)! *schönes gefühl*!

bist du noch in der schule?? bei mir ist schon auch die sorge da, dass ich durch die krankheit die arbeit verliere! gottseidank hab ich mich noch soweit in griff, dass ich während der arbeitszeit nicht esse um mich auch nicht am wc einsperren zu müssen. aber dafür abends dann.. einfach furchtbar. ich kann mich garnicht kontrollieren.

das forum gibt mir sicher kraft.

*drückdich*
lg, drechen