Phase 4

#1
Hallo,
Ich bin zwar nicht neu hier, aber ich würde gerne neu hier sein :roll:. Meine Serie an Mißerfolgen im Januar ungeschehen lassen.
Die Initialzündung war da.. Aber das Feuer ist verloschen. Nach langem Durchhalten und Kämpfen bin ich wieder bei täglichem Versagen gelandet.

Ich hatte gehofft, dass es nicht so weit kommt. Aber als ich mich heute auf der Supermarkt-toilette wiederfand, weil ich mir einfach geschworen hatte, die Wohnung meines Schatzes nie nie NIEMALS zu "entheiligen" ahnte ich es schon.
Als ich dann wenige Stunden später die Funktion der Dusche Bulimie-entfremdente und den Schwur prompt vergessen hatte, war die Gewissheit da. Ich bin wieder drin, die Sucht hat mich eingeholt, das Forum mir die Ausrede gegeben ("ist ja nicht so schlimm, andere machen dasselbe, haben RF..).

Es gibt Tage, da vergesse ich wieder warum ich raus will und lasse mich einlullen. Und es gibt Tage da versuche ich alles. Möglichkeit 1 bis 1982374.
Ich bin in der letzten Phase der Bulimie gefangen und ich irre herum und herum. Mal regrediere ich tagelandich, mal schnuppere ich Freiheitsluft.
Kann man beschleunigen? Kann man?

Was soll ich schreiben. Ja, der Februar wird bestimmt anders. Wird er das ? Wenn ich wüsste was ich tun muss, damit er es wird.. Wenn ich es wüsste... würde ich es tun?

Re: Phase 4

#2
Hi,

ich kann dich total verstehen... bei mir lief der Januar auch total scheiße :(.... Den Dezember hatte ich auch mal gut hinter mich gebracht, aber dann wurde es wieder schlimmer und jetzt bin ich ziemlich drinne wieder :x . Ich will auch immer so schnell wie möglich gesund werden und blos keine Rückfälle... jaja, das muss zwangsläufig nach hinten los gehen. Ich weiß leider auch nicht, was es ist. Warum es mir so schlecht geht, warum ich meine ES jetzt brauche.... ich glaube zwar, es war der Stress, aber sicher spielen da auch andere Faktoren eine Rolle (eigentlich weiß ich es ja :? :roll: )

Was belastet dich so im Moment? Ist es die Beziehung zu deinem Freund, das Studium (Diplomarbeit..) ... ?? Sprich auf jedenfall weiter mit deiner Thera, vielleicht findest du da noch eine Ursache.

lg

Re: Phase 4

#3
Ach Bumble,

mach dich nicht so fertig, für mich liest es sich, als wärst du auf einem guten Weg. :wink: (Ich sehe dich jetzt die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, macht aber nichts.) Du hast die richtige Einstellung und du versuchst Sachen wie keine kohlehydrathaltigen Sahen essen bei Fressdruck, das hießt, du brichst aus aus alten Handlungsabläufen und veränderst aktiv etwas. Um eine Frage aus deinem anderen Thread zu beantworten: Ich glaube, die Person, die schnurgerade ohne RF aus der ES kam, gibt es nicht. Bloß nach einem RF muss man einen größeren Kraftakt hinlegen, wieder "clean" zu werden, weil die Hunger/Sättigungsregulationsmechanismen des Körper wieder durcheinander sind. (So erkläre ich mir das jedenfalls.)

Außerdem wirst du ja shcon senisibel für deine RF - "Boten". So die deutlichen Anzeichen halt, dass man droht eine RF zu haben. Am besten, man merkt sie vorher. So a la: Hektisch werden, Gedanken kreisen ums Essen, man nähert sich dem Supermarktsklo, man braucht auf ein Mal den Joghurt in der Kilogrammpackung.... Oder was auch immer es bei dir ist. Muss man ja erst mal erkennen, bevor man sich bremsen kann.

Ja, und was am Januar so schlimm war, würde mich auch interessieren.

lg

aire

Re: Phase 4

#4
Hei, danke für die lieben Worte. Ich denke der Januar war sehr schlimm, weil er direkt nach einem Superschönen Pärchenurlaub mit noch anderen Freunden einen kalten Monat - meistens allein - und mit viel zu viel Arbeit bedeutet hat. Ich hatte in meinem Job extrem viel Stress, weil ich auf den 31.1. gekündigt hatte und da einiges vor- und fertigschaffen musse für meinen Nachfolger und meinen Chef.
Ich denke auch ich bin auf einem Weg. (Das ist schon mal ein Unterschied ob man sich gerade bewegt oder rastet.) Ich renne wie ein aufgescheuchtes Huhn hin und her, sobald sich ein Weg als Sackgasse erweist, renne ich dreimal im Kreis und in die nächste Richtung die sich bietet. Aus dem anderen Thread habe ich entnommen, dass es ganz viel mit Ruhe und Zeit zu tun hat. Anderen Dingen mehr Bedeutung beimessen. Das habe ich heute mal versucht. Und siehe da es funktioniert....

Re: Phase 4

#5
Ich renne wie ein aufgescheuchtes Huhn hin und her, sobald sich ein Weg als Sackgasse erweist, renne ich dreimal im Kreis und in die nächste Richtung die sich bietet.
Ich liieebe Bilder. :lol: Ich bin auch so ein Huhn.... wenn wir uns mal begegnen würde, das wäre wohl witzig... :mrgreen:
Anderen Dingen mehr Bedeutung beimessen. Das habe ich heute mal versucht. Und siehe da es funktioniert....
Schööön. :D Ja, den anderen Thread fand ich mal echt konstruktiv... Danke fürs Eröffnen.... Die Aire Polizei *prust* die "Polizei" ist immer noch Nads Schatz... :wink:

Und welchen Dingen hast du dich zugewendet?

lg

aire

Re: Phase 4

#6
:shock: OMG !!!
Ich habe heute 12 h geschlafen!!! Mein Schatz, der sich leider auf mich als Weckerfunktion verlässt, hat dehalb 2 Meetings verpennt (nich so schlimm) :lol: !!! Mannmannmann, das war wohl nötig !
Welchen Dingen ich mich gewidmet habe, Aire? Erstmal meiner Diplomarbeit, dann bin ich Laufen gegangen, dann hab ich die wohnung geputzt und ein bisschen gelesen und dann ein schönes Abendessen vorbereitet mit Kerzenlicht und so...
War echt ein schöner Tag.
Und heute noch besser, nachdem ich Schlafhörnchen mich endlich an meine Emails gewagt habe (und wegen des Montags natürlich sofort von wichtiger Email bezgl meiner Diplomatbeit 1 zu ultrawichtiger NeuerungsEmail 2 und extremdringenddringender Email 3 mit neuer AuswertungsvorschlagvondemichkeineAhnunghabe Email 4 durchgeklickt habe und das altbekannte , sorry ich muss weg = fressen, GEfühl in mir hochstieg dachte ich nur. Momentchen, sei mal ein bisschen effektiver. jetzt arbeite die Emails erstmal ab, schlag nach, was du nicht verstehst, frag nach bei Leuten, die vielleicht ne Ahnung haben und notier dir alle Punkte die noch offen sind auf einem Extradokument, dass du zum nächsten Treffen mit dem Betreuer mitnimmst. WEnn du dann noch fressen musst, hast du dafür alle Zeit der Welt!
So und danach wollte ich dann nciht mehr, denn die Angst vor dem Unbewältigbaren, das die kleine Schlafbumble erschlägt war bewältigt. Und jetzt hab ich wieder das Gefühl ich könne alles schaffen :D !
(Bild für Aire: Bumble-Huhn stellt verwundert gackern und im Kreis zu rennen ein und läuft fast gemütlich behäbig wieder los. Noch habe ich nicht alle Federn gelassen!)

Re: Phase 4

#7
Ich habe gerade die Spaghetti in einer Tupperware im Kühlschrank verstaut. Ich habe heute keine Lust mehr zu kotzen. Hatte ich eigentlich auch gestern nicht und am Samstag auch nicht.
Hab es aber trotzdem gemacht.
Gestern habe ich 2 Zähne versiegelt bekommen - Zahnschmelzerosion.... Hat mich auch nicht abgehalten. Noch ein letztes Mal... Und noch ein letztes Mal...-

Vorhin habe ich mir überlegt, wie es wäre, wenn ich Kinder hätte. Und ich wusste instinktiv, was ich ihnen zu essen geben würde, welche Menge etc. Ich WEIß es also genau. Was ich nicht weiß, ist wie ich ihnen vermitteln soll, was Gefühle sind und in welcher Menge sie erträglich sind und wie man damit umgehen soll.

Meine Thera meinte am Dienstag ich hätte eine Einstellung Gefühlen gegenüber, wie ein Kind. Ich sehe sie nicht in den angemessenen Dimensionen. Das ist total richtig, ich dramatisiere in völlig unpassenden Momenten. Ich habe Angst vor ihnen, ich habe nie gelernt, wie man mit ihnen umzugehen hat.

Ich bin gerade dabei meine große Liebe zu verlieren. Ich stoße ihn von mir weg, ich verletze ihn, distanziere mich, will mich trennen. Kotze alle Angst aus mir raus, Gretas Schwammtechnik funktioniert auch bei mir. Gefühle hab ich dann erstmal ins Gleichgewicht gebracht. Leider verliere ich so alle positiven Gefühle. Auch Liebe wird mir zu gefährlich. Ich konnte es doch schon mal - aus tiefster Überzeugung lieben. Was passiert da mit mir immer und immer wieder?

Ich weiß nur, als ich nicht mehr jeden Tag gekotzt habe, wurde ich zwar verletzlich aber dadurch hatten wir auch eine tiefere Verbindung.

Re: Phase 4

#8
bumble-bee hat geschrieben:Meine Thera meinte am Dienstag ich hätte eine Einstellung Gefühlen gegenüber, wie ein Kind. Ich sehe sie nicht in den angemessenen Dimensionen. Das ist total richtig, ich dramatisiere in völlig unpassenden Momenten. Ich habe Angst vor ihnen, ich habe nie gelernt, wie man mit ihnen umzugehen hat.
So ungefähr ist das bei mir wohl auch. Bloß hat meine Therapeutin es anders formuliert. Aber wohl das Gleiche gemeint. Sie meinte, ich gehe an meine Beziehungen ran wie ein Kind. Und sie meinte halt auch, dass ich überreagiere auf "Kleinigkeiten". Sinngemäß. Ich kann mich schon wieder icht dran erinnern, ich war gestern zu müde zum Aufschreiben, und wie ich s dann später aufgeschrieben habe, war Erinnerung schon wieder halb im Eimer. Oder dreiviertels eher.......

Jedenfalls meinte sie dann, ich sollte bewusst darauf achten, wie ich mich fühle und mich öfter bewusst entspannen durch tiefes Durchatmen. Und noch was von wegen ABC Schema, was ich aber nichtnoch mal erkläre, weil's im Blog steht. Vielleicht hilft dir das auc, bzw. was hat deine Therapeutin dir denn geraten?

lg

aire
Zuletzt geändert von aire am Do Feb 05, 2009 19:01, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Phase 4

#9
Hallo Aire,
ich hab in deinem Blog leider das mit dem ABC nicht gefunden?
Meine Therapeutin meinte nur auf meine Frage: "Aber WIE kann ich denn lernen Gefühle in den richtigen Dimensionen wahrzunehmen?!?":
"Ja, das ist doch mal eine gute Frage! Wie wollen sies denn machen?" Und als ich dann nach ratlosem rumgeeiere dann nochmal nachfragte meinte sie nur ich solle in mich reinhören, welches Gefühl ich gerade habe und wie lange ich das schon habe, ob es vielleicht von einem Lied im Radio o.ä. belanglosem losgetreten wurde, etc.. Naja, ich bin noch am ausprobieren....

Ich habe gerade in dem Thread von marisa ihren Vorschlag gelesen, einen Abschiedsbrief an die ES zu schreiben. Ich finde das einen ausnehmend guten Ansatz. Ich habe lang überlegt ob ich das hier überhaupt reinstellen soll. aber schaden tuts ja auch keinem.

Liebe ES,
Ich verdanke dir einiges. Ohne dich wäre ich wohl in meiner Teenagerzeit untergegangen unter den Herausforderungen und Fallen. Vielleicht wäre ich in falsche Kreise gekommen, hätte härtere Drogen genommen. Ich hätte niemals schulische Hochleistungen bringen können und wäre vermutlich auch nicht so einfach klar gekommen mit dem Wechsel zum Studium und alleine leben. Dank dir musste ich nie wirklich eine neue Situation fürchten. Du halfst mir, wenn ich mich einsam gefühlt habe. Zu dir konnte ich mich zurückziehen wenn ich mich überfordert fühlte, traurig war, Angst hatte, mich auskotzen musste über das Leben und seine Ungerechtigkeiten. Du gabst mir Sicherheit und Trost und neue Kraft um mich auf das wichtige zu konzentrieren. Ich hatte immer einen Leitfaden, hing nie in der Luft – ohne Plan. Ich hatte immer dich in der Hinterhand. Jede noch so große Erschütterung wurde durch dich relativiert, erträglich. Ich wusste immer was ich mit mir tun konnte.
Oftmals hast du mich dadurch davon abgehalten zu handeln, zerstörerisch nach außen zu sein, andere Menschen zu belasten. Vielleicht vorschnell zu sein.
Ich war unabhängig und stark. Unnahbar und besonders. Ich stellte dich nie in Frage.
Aber. Ich bin nun an dem Punkt an dem wir gemeinsam nicht mehr weiter kommen. Ich stehe auf der Stelle, kann nicht mit dir, kann nicht ohne dich sein.
Ich kann aber nicht auf dieser Stelle bleiben, hier, noch 60 Jahre so weiterleben. Ich möchte woanders hin. Ich möchte frei sein. Ich möchte reisen, ich möchte lieben, Dinge unternehmen,, in die Berufswelt einsteigen. Und ich möchte Kinder haben, eine gesunde Beziehung vielleicht sogar Ehe führen mit diesem meinem Mann meiner Träume, der mich so lange mit dir geteilt hat.
Diese Träume kann ich nicht mit dir erfüllen. Du behinderst mich dabei, da ich, indem ich dich weiter instrumentalisiere, selbst nicht die Fähigkeiten entwickele, die ich brauche um ein Leben so führen zu können wie ich es mir vorstelle.
Ich kann nicht mehr klar denken. Ich bin kränklich, ich kann nicht mehr zubeißen. Ständig drehen sich meine Gedanken um Dich, ich kann mich nicht mehr auf das Wesentliche konzentrieren.
Ich erkenne mit jedem Mal, das ich auf dich zurückkomme, dass du im Grunde ein Relikt bist, ein letztes Aufbegehren unserer einst so intensiven Beziehung. Wir passen nicht mehr zueinander. Ich möchte die Fähigkeiten entwickeln, die ich vernachlässigt habe, indem ich dich in mein Leben ließ. Ich brauche wieder mehr Raum für Zukunftspläne, für Freunde, für mich. Du hast in diesem Leben leider keinen Platz mehr.
Ja, vielleicht wird es Situationen geben, in denen ich zurückkehren will und die alten Zeiten glorifiziere. Aber in Wirklichkeit sieht es anders aus. Die Beziehung zu dir war niemals schön, ausgeglichen und leicht. Es hat mich einiges gekostet sie aufrechtzuerhalten.
Diese Investitionen bin ich nicht mehr gewillt zu machen.
Meine Ziele sind nicht dünn sein und mich mit essen vollstopfen.
Meine Ziele sind Glück, Liebe, Freundschaft, Zufriedenheit, Erfüllung. Mit dir werde ich diese Ziele nicht erreichen. Das weiß ich sehr sicher.
Nur dank dir bin ich hier, wo ich heute stehe. Ich denke es war nicht nur ein Fehler diesen Weg mit dir gegangen zu sein. Aber ich denke hier sollten sich unsere Wege trennen.
Wir hatten gute Zeiten und wir hatten schlechte Zeiten. Vergessen werde ich sie so schnell nicht. Aber nun kommen andere Zeiten. In denen ich ohne dich zurechtkommen muss.

S T U F E N

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden …
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Hermann Hesse
Zuletzt geändert von bumble-bee am Fr Feb 06, 2009 21:40, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Phase 4

#10
"Ja, das ist doch mal eine gute Frage! Wie wollen sies denn machen?"
Typisch Therapeut.... :wink: Alle Fragen immer zurückgeben... Ich glaube, ich komme gerade auch nicht weiter. Die Theore kann ich, die Praxis - vergiss es.... Na ja, braucht vermutlich Übung. Wie mein Hobby. Da kann ich auch die Theorie runterbeten, aber praktisch lande ich auf dem Po. Oder dem Ellenbogen. Aua...

lg

aire

Re: Phase 4

#11
Sieh an, beim 2. Anlauf hab ichs gefunden (Steht ja nicht gleich in der Überschrift, nein, schlaue Bumble-bee :roll:).
Sieht mir nach ner vereinfachten Form vom Sorkc-SChema aus der Vehaltenstherapie aus, falls dir das was sagt..?
Ja, womit wir wieder bei der Theorie-Praxis-Diskrepanz wären :roll:. Weiß ja alles.. hahaha was nutzt es mir? ICh komm mir noch dümmer vor...

Aber ich habe mich mit einer alten Freundin ausgesprochen, die auch eine ES hat und jetzt machen wir regelmäßig gemeinsam Spaziergänge, wo wir uns austauschen. So ganz real ist eben doch ein bisschen was anderes...

Re: Phase 4

#12
bumble-bee hat geschrieben:Sieh an, beim 2. Anlauf hab ichs gefunden (Steht ja nicht gleich in der Überschrift, nein, schlaue Bumble-bee :roll:).
Sieht mir nach ner vereinfachten Form vom Sorkc-SChema aus der Vehaltenstherapie aus, falls dir das was sagt..?
Ja, womit wir wieder bei der Theorie-Praxis-Diskrepanz wären :roll:. Weiß ja alles.. hahaha was nutzt es mir? ICh komm mir noch dümmer vor...
Nein, das sagt mir leider nix... Aber macht nix, fühl dich doch nicht dumm deswegen, das war jetzt nicht die Absicht... Oder fühlen wir uns zusammen dumm, ich fühle mich jetzt gerade dumm, weil ich Sorkc-Schema nicht kenne.... Willst du's erklären, oder soll ich's googlen?
Aber ich habe mich mit einer alten Freundin ausgesprochen, die auch eine ES hat und jetzt machen wir regelmäßig gemeinsam Spaziergänge, wo wir uns austauschen. So ganz real ist eben doch ein bisschen was anderes...
Oh ja. Bewunderung. Wünschte, ich hätte auch wen im RL. Ob mit ES oder ohne ist mir ogar egal.

lg

aire
Zuletzt geändert von aire am Fr Feb 06, 2009 22:17, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Phase 4

#13
Das SORCK-Modell dient der Verhaltensanalyse. Dabei spricht man von Mikroanalyse, weil man auf eine spezifische Situation schaut:

S: Stimulus oder Reiz
O: Organismusvariablen
R: Reaktion
K: Konsequenz
C: Contingenz

Als Stimulus können in einer Situation viele Dinge agieren, z.b. wenn du ein dünnes Model siehst während du gerade was isst (mir fällt grad nix ein, aber irgendwas was dich halt triggert) Organismusvariablen sind Faktoren, die der Patient mitbringt, also Lernerfahrungen, Vulnerabilitäten, Dispositionen etc.
Reaktion lässt sich noch aufteilen in kognitive, emotionale und behaviorale Variablen, also, was du daraufhin denkst, fühlts und letztendlich tust zb. essen und kotzen. Die Konsequenz teilt sich auf in kurzfristige und langfristige und positive und negative Konsequenz. Postiv kurzfristig: vielleicht hast du alle negativen Gefühle weggekotzt? Langfristig positiv: Du hast deine Geheimwaffe wie du immer mit allen Situationen irgendwie klar kommen kannst. Negativ ist klar. Z.b. kurzfristig: du bist deswegen nicht eislaufen gegangen. Langfristig: Ist klar...
Contingenten heißt, dass du einen Zusammenhang - bewusst oder unterbewusst - herstellst zwischen Reaktion und Konsequenz und deshalb dieses Verhalten immer öfter ausführen wirst.
Die positiven Konsequenzen sind die aufrechterhaltenden Faktoeren für das Verhalten, und solange diese die negativen übersteigen, wirst du dich weiterhin so verhalten. Darüberhinaus besteht natürlich zwischen allen Variablen eine Wechselwirkung: Also du nimmst diese Reize stärker war, wenn du schon vulnerabel bist und du wirst mit jeder destruktiven Reaktion vulnerabler etc etc (sprich: ein Teufelskreis)
In der Therapie sollen einzelne Situationen so aufgedröselt werden, dass du klar die einzelnen Komponenten (Variablen) erkennst. Und dir damit bewusst machst, was da abläuft und so eine Chance hast, diesen Kreis zu durchbrechen. Eben z.b. durch Entspannung....

Daneben gibt es ncoh die Makroanalyse, die sich der ORganismusvariable widmet und in der die sogenannten "Oberpläne" des Patienten erarbeitet werden, die sich in bestimmten Plänen und konkreten Regeln im Alltag manifestieren. Z.b. ich muss perfekt sein, damit mich andere lieben --> ich muss dünn sein --> ich esse nichts mehr nach 18 uhr o.ä....
Meistens sind den Patienten die Oberpläne noch gar nicht so klar, sie beschäftigen sich ja die anze Zeit nur mit ihren schönen klaren Regeln.... In dem man die Oberpläne aufdröselt, die meist nicht ganz so realistisch sind, soll eine Einsicht kommen oder sp...