Halli Hallo!
Keine Ahnung ob mich noch irgendjemand von euch kennt.
Bin schon ziemlich lange auf diesem Forum aber war das letzte Jahr nicht hier, da ich wieder mal an Jahr des "Leugnens" hatte.
Habe ein extrem wildes Jahr hinter mir nach der Trennung von meinem (Ex)-Freund und war plötzlich wieder allein. Allein in meiner gewohnten Umgebung. Das dass nicht gut getan hat war doch irgendwie klar. Keine Kontrollen mehr, kein Gefühl von Verstandenwerden und Zuneigung- was wie ihr sicherlich alle kennt mehr in die Krankheit schiebt.

Und momentan ist es wieder so, dass ich endlich wieder eingesehen hab, dass ich einen ganz schlimmen Zeitpunkt meiner Krankheit erreicht habe. Ich leide seit 6 Jahren unter der Krankheit und hatte zwischendurch wohl mal eine Phase (als ich meinen ExFreund neu kennengelernt hatte) wo es mir ein wenig besser ging..
naja, lange Rede kurzer Sinn, momentan geht es so einfach nicht weiter..

Ich starte bald ins Arbeitsleben, kurz vor Schulabschluss und hab momentan echt viel zu lernen!
Aber die ganzn Anfälle halten mich meist vom Lernen ab.. dass ich dabei noch gute Noten habe ist auch nur meinem Ehrzgeiz zu verdanken denke ich mal..
Ich hab mittlerweile auch schon Mangelzustände.. und all die andren kleinen Geschichten, die halt so durch die Bulimie und das tägliche Erbrechen (oft leider mehrmals) anfallen..

Ich hab mich noch immer niemanden offenbart.. Dauernd kommen Fragen meiner Eltern: "Wie kannst du nur so viel abgenommen haben und dein Gewicht halten, wenn du doch so viel isst?!"
Und es durchbohrt mich schon so..

Ich hab es jetzt seit 2 Monaten wirklich mit gesunder Ernährung, regelm. Sport(in normalen Maße) und Bewusstsein fürs Essen mit auch mal Genießen etc versucht und es ist mir leider genau 5 Tage gelungen..
aus diesem Grunde hab ich auch wieder den Weg zurück ins Forum gesucht.. ich muss das Ganze Gefühl, all den Druck, das schlechte Gewissen und meine Einsamkeit einfach mal loswerden..
klar will ich meinen Müll hier nicht abladen, aber da es ja noch keiner von meinem Freundes/Bekanntenkreis/Eltern etc weiß is das innerlich schon so ein schlimmes Gefühl.. immer alleine damit zu sein, und zu sehen, dass ich immer mehr hineinschlittere, ohne dass ich irgendwie die Bremse ziehe..

Ich merke, dass ich mich sehr verändert habe.. kann kaum noch Liebe zulassen.. nahezu komplettes Desinteresse an dem anderen Geschlecht, bzw. find ich die Männerwelt schon interessant, hab auch einige nette Herrschaften im letzten Jahr als Single kennengelernt, bin aber nicht fähig jemanden näher seelisch an mich ranzulassen, in dem Sinne, dass ich vl wieder in Richtung Beziehung gehen könnte.. ich hab einfach zu große Angst vor weiteren Enttäuschungen etc..

Wohin soll ich nur gehn? In eine Therapie will ich auf keinen Fall.. ich finde einfach nicht, dass mir da irgendjemand helfen kann, der mich nicht kennt.. außerdem will ich mich nicht irgendwo hinsetzen, vor irgendjemanden und sagen müssen:" hi, ich bins und hab seit mehr als 6 Jahren Bulimie.. dadurch oft genug mein Umfeld belogen und mich selbst grauenhaften ekelhaften Ereignissen ausgesetzt"....

hach, gebt mir einen Rat bitte...
mittlerweile breitet sich die Hilflosigkeit und Verzweiflung so stark aus (natürlich unter der Hülle einer jungen, dynamischen, erfolgreichen Frau)..

danke...

Poisongirl4ever hat geschrieben:Wohin soll ich nur gehn? In eine Therapie will ich auf keinen Fall.. ich finde einfach nicht, dass mir da irgendjemand helfen kann, der mich nicht kennt.. außerdem will ich mich nicht irgendwo hinsetzen, vor irgendjemanden und sagen müssen:" hi, ich bins und hab seit mehr als 6 Jahren Bulimie.. dadurch oft genug mein Umfeld belogen und mich selbst grauenhaften ekelhaften Ereignissen ausgesetzt"....

hach, gebt mir einen Rat bitte...

Langsam machen. Selbst wenn du regelmäßig zu einer Therapie gehen würdest, ginge es nich so schnell und direkt. Du hättest Zeit und würdest nur so viel von dir preisgeben, wie du gerade kannst und magst. Etwas anderes wird dir auf Dauer nicht ernsthaftig helfen können.

Lg

hi Filthy
danke erstmal für deine Antwort..

ja die 6 Jahre sind schon eine sehr lange Zeit. und es frisst sich von Jahr zu Jahr natürlich mehr hinein..
ich denk mir momentan einfach nur, dass es so schwer sein wird sich das einzugestehen und mal "aufzugeben"... sozusagen zu kapitulieren..
ich bin normalerweise die, die immer alles im Griff hat.. und alles top managt.. Bekannte von mir beschreiben mich eben als Mädl, das alles im Griff hat, mitten im Leben steht und immer einen Rat auf Lager hat..

Ich glaub der Hilfeschrei fällt mir einfach sehr schwer..

Poisongirl4ever hat geschrieben: ich denk mir momentan einfach nur, dass es so schwer sein wird sich das einzugestehen und mal "aufzugeben"... sozusagen zu kapitulieren..

Ohne Frage is das schwer, aber eigentlich hast dus ja schon hinter dir, beziehungsweise hast du es dir schon eingestanden. Und es ist dir bewusst, dass du diesmal eben nicht "perfekt" bist.

Poisongirl4ever hat geschrieben: ich bin normalerweise die, die immer alles im Griff hat.. und alles top managt.. Bekannte von mir beschreiben mich eben als Mädl, das alles im Griff hat, mitten im Leben steht und immer einen Rat auf Lager hat..

Ja, das geht denk ich den meisten Bulimikern so, zumindest hab ich das bis jetz noch in jedem Zusammenhang mit Essstörungen gelesen. Aber was ist das schlimme daran, nicht stark zu sein, sondern mal menschlich? Da läuft eben nicht immer alles glatt.

Liebe Grüße

ja da hast du ohne Zweifel recht..
naja, ich werd mal meinen Prüfungsstress vorbei gehen lassen und dann werd ich das ganze Thema mal von ganz hinten unten aufrollen und aufräumen..