Wem habt ihr das schon gesagt? | 8 Antworten

#1
Von herbststimmung am 11.12.2001

Hi:
Ich hab da mal ne Frage:
Also ich lebe derzeit mit meiner "Krnakheit" mit meinem "Problem", (wie auch immer) alleine. Niemand weiß was davon bzw. habe ich noch niemanden eingeweiht. Vielleich ahnen es manche Menschen, aber sicher nicht viele, weil ich gerade zu den Menschen die es checken könnten den Kontakt abgeberochen habe (klassisch oder *g*?)
Also es weiß niemand und weil ich eher so ein Skateroutfit habe merkt es auch keiner wenn ich angezogen bin (was oft "deprimierend" ist weil es nur ein Ansporn ist weiter zu machen)
Nun ist es aber so, dass ich derzeit offen darüber nachdenke, eine Bekannte zu der ich sehr viel Vertrauen habe, damit zu konfrontieren.

Meine Frage wäre dahingehend: Hat man als Mensch, der sich diese Krnakheit selber ausgesucht hat, der sozusagen wirklich selber daran Schuld ist, das verdammte RECHT jemand anderen unbeteiligten in diese Scheiße mit herein zu ziehen?

Wie geht es den Leuten, wenn ihr es ihnen erzählt habt. Machen sie sich Vorwürfe, kündigen sie die Freundschaft? Erzählt mir mal wie es bei Euch gelaufen ist, bzw. wie viele Menschen über diesen Aspekt in eurem Leben Bescheid wissen.

Danke.
Herbststimmung

bisherige Antworten:


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Betreff: Re: Wem habt ihr das schon gesagt?
Von nici am 11.12.2001


Hallo,

also ich wollte nur mal sagen, dass ich von Anfang an nie ein großes Geheimnis daraus gemacht habe, dass heißt nicht das ich es einfach so herumerzählt habe nur wenn mich meine Freunde darauf angesprochen haben habe ich es ihnen ehrlich gesagt wie es ist, und dass ist auch gut so weil ich so mit anderen darüber reden kann. Sie stellen mir auch Fragen wenn sie etwas über die Krankheit wissen wollen, was ich auch sehr wichtig finde.

Ich würde dir schon raten dich jemanden anzuvertrauen und mit dieser Person ausführlich darüber zu reden. Pass nur auf wem du es erzählst!

LG
Nici


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Betreff: Re: Wem habt ihr das schon gesagt?
Von tanja am 11.12.2001


hi herbststimmung

irgendwie gelingt es mir bis heute meine "krankheit" geheim zu halten, nicht mal meine nächsten bekannte, oder meine geschiwster ahnen etwas, aber ich habs einer freundin erzählt,das ist aber schon ein paar Monate her, im ersten moment hat sie mich einfach umarmt, und mir gesagt dass sie angst um mich hat. beim nächsten treffen hat sie mir gesagt, dass sie sich über meine "krankheit" erkundigt hat, und hat mir alle möglichen schäden aufgezählt, und mich gefraagt ob sie mir helfen kann, aber allein dass ich REDEN konnte war mehr hile als ich erwartet hatte - es hat nichts grundlegendes an meiner situation geändert, aber glaub mir, es hilft!! und du HAST DAS RECHT DAZU!!!
du hast das recht zu leben, und somit das recht etwas zu wagen, was für dich möglicherweise lebensnotwendig ist!! aber ich kann echt verstehen dass die das nicht leicht fällt - das thema wird jetz auch zwischen meiner freundin und mir selten angesprochen, und ich will sie auch nicht mehr belasten, weil ich weiß dass sie mir nicht helfen kann, aber ich kann dir nur dazu raten!! undwia schon gesagt - pass einfach nur auf WEM!!

wünsch dir viel glück!!

baba tanja


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Betreff: Re: Wem habt ihr das schon gesagt?
Von Schlafziege am 12.12.2001


hi

also mir war das am anfang mit der ms garnicht so bewusst, ich dachte nur immer, ich muß abnehmen.
auch wenn andere aßen dachte ich nur, oh gott fressen die viel ( auch wenn es nicht viel war )
als es dann meine eltern bemerkten sagte ich immer noch ich sei ok und wolle nur etwas abnehmen.
irgendwann sahen es auch freunde ( das ich dünner wurde und oft auch diese hamsterbacken hatte ), als sie mich fragten, gab ich es dann irgendwann auch zu. ( ich war dann auch schon in therapie und es war mir bewusst, das ich nicht normal aß. aber krank hätte ich mich nie eingestuft )
tja und danach kam die große lästerei ich wolle nur mitleid, nur erst hielt meine beste freundin zu mir. bzw dachte ich das, aber im gegenteil....ich war mit einem jungen zusammen und in dieser zeit hatte sie was mit ihm.
das ging dann noch 1monat lang von dem ich nix wußte und das gab mir auch noch einen großen schlag! also ich muß im großen und ganzen sagen, die sogenannten freunde waren KEINE freunde. das weiß ich jetzt.
irgendwie schien es mir als passe ich nicht mit in denen ihr bild! aber mittlerweile scheiß ich auf die.
es gibt mittlerweile viele andere menschen die auch davon wissen und mir helfen, aber auch menschen die mir dann einfach nur zuhören, wenn ich reden möchte.....das hilft mir auch.

aber ich möchte dir auf keinen fall abraten mit einer bekannten zu reden! weißt du, nicht alle reagieren so, wie die leute die ich kannte!
ich denke sie wird verständniss haben! ich denke auch so kann man sehen, wer zu einem hällt und wer nicht!

also ich wünsche dir einen schönen tag und kopf hoch!!!! lg


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Betreff: Re: Wem habt ihr das schon gesagt?
Von Jane am 14.12.2001


Hi Du! Also ich habe mich vor kurzem einer guten Freundin anvertraut. Sie war so lieb und versucht mir jetzt irgendwie zu helfen. Ich kann dir nur raten: sag es ihr!! Es wird dir so gut tun und du ziehst sie aush net irgendwo mit rein! Viel Glück und Mut ;-)

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Betreff: Re: Wem habt ihr das schon gesagt?
Von Marie am 15.12.2001


Hallo Herbststimmung!

Ich wollte eigentlich niemals jemandem von der B. erzählen, aber mein Vater hat es durch Zufall erfahren. Er hat in meinem Zimmer etwas gesucht und einen Laborbefund gefunden, auf dem als Diagnose "Bulimie" stand. Er war sehr sauer auf mich und hat mir Vorwürfe gemacht. Hat gefragt, ob ich wüßte, was ich ihm damit antue. Meine Eltern haben mich gefragt, ob sie sooo schlechte Eltern wären und haben gesagt, daß sie sich keiner Schuld bewußt sind und immer nur das beste für mich wollten.
Sie sehen mir nun jeden Tag beim essen zu und laufen mir danach hinterher, damit ich nciht k****.
Das ist eine bescheuerte Situation! Ich hasse es! Ich kann es nicht ertragen, daß ich schon wieder jemandem vor den Kopf gestoßen habe, daß ich schon wieder alles falsch gemacht habe.
Nach diesem Vorfall würde ich persönlcih niemandem freiwillig davon erzählen. Aber vielleicht sind die Menschen in Deiner Umgebung ja anders!? Vielleicht sind sie verständnisvoller und wollen Dir helfen. Einen versuch ist es auf jeden Fall wert! Wenn der nach hinten losgeht, dann hast Du zumindest das Forum zum reden! Ich denke, daß Du Deine >Probleme hier loswerden kannst und daß Du Hilfe bekommst!

Ich wünsche Dir, daß Du einen lieben Menschen findest, dem Du Dich anvertrauen kannst und der ´Dir hilft!

Alles Gute!

Marie


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Betreff: Re: Wem habt ihr das schon gesagt?
Von Isis am 15.12.2001


Oh Gott, das muss furchtbar sein! Denken sich deine Eltern denn gar nichts dabei, dir so etwas zu sagen? Du machst es ja nicht, weil du ihnen damit weh tun willst!! Aber vermutlich wuerde mein Vater genauso reagieren, ich kann mir vorstellen, wie es dir jetzt geht.
Niemand kann etwas dafuer, dass wir krank werden. Es wäre schön, wenn man die Schuld einfach so zuweisen könnte, aber das geht nun mal nicht.

Ich hoffe, dass sich deine Situation bald bessert. Ich wuensch es dir wirklich!!!


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Betreff: Re: Wem habt ihr das schon gesagt?
Von Sylvia am 16.12.2001


Hey,
ich denke auch, dass es ganz wichtig ist sich zu überlegen wem man es erzählen will. Ich habe es einer Freundin erzählt (da war ich 16 und sie auch) und das ist eher nach hinten losgegangen. Ich war damals ein Jahr in den USA und hatte eine Freundin die auch Bulimikerin war. Außerdem waren wir beide sehr gut mit einer anderen befreundet, der ich es irgendwann erzählt habe. Ich wollte einfach mal mit jemandem darüber reden, der ein gesundes Essverhalten hat. Sie war leider fasziniert davon essen zu können was man will ohne zuzunehmen und hat dann auch angefangen. Leider habe ich keinen Kontakt mehr zu ihr, aber ich mache mir immer noch Vorwürfe. Ich hoffe, sie ist mittlerweile aus dieser Scheiße wieder raus. Sie wär gar nicht erst auf die Idee gekommen sowas zu machen, wenn ich es ihr nicht erzählt hätte. Wir haben dann versucht sie davon abzubringen, aber es war natürlich so, als würde ein Raucher nem anderen erzählen wie schlecht es für die Gesundheit ist. Ich will nicht sagen, dass du es nicht erzählen solltest. Ganz im Gegenteil!!!! Mit das schlimmste an der Bulimie ist für mich, dass es seit Jahren niemanden gibt, der mich wirklich kennt. Alle Leute glauben mich zu kennen aber niemand tut es wirklich. Ich habe mich dafür entschieden meinen Eltern und besten Freunden in den Semesterferien, wenn ich wieder nach hause fahre, davon zu erzählen. Dabei ist es dann glaube ich aber auch wichtig ihnen dann auch das Ausmaß der Krankheit zu verdeutlichen--damit auf keinen Fall wieder jemand auf die Idee kommt es sei eine Lösung um Gewichtsprobleme zu lösen. Meinen Eltern werde ich es übrigens durch einen Brief erzählen, an dem ich schon was länger sitze, weil ich sonst mitten im Gespräch weglaufen würde. So kann ich alles sagen, was ich ihnen sagen will und sie vor allem davor bewahren sich Schuldgefühle zu machen und zu verzweifeln. Außerdem kann ich ihnen so sagen, wie sie reagieren sollten, um ihnen und vor allem mir die Wahrheit so erträglich wie möglich zu machen.

Ich bin mir sicher, dass es Menschen in deinem Leben gibt, die mit der Wahrheit umgehen können und auch, dass du dich danach viel besser fühlst, weil du endlich nicht mehr so allein dastehst. Ich wünsche dir viel viel Glück bei diesem Gespräch--du solltest es auf jeden Fall wagen. Was gibt´s schon zu verlieren???


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Betreff: Re: Wem habt ihr das schon gesagt?
Von Reli am 16.12.2001


Hallo!

Also ich habe eigentlich keine guten Erfahrungen damit gemacht. Meinen vermiendlich guten Freundinnen, denen ich es erzählt habe, haben es gleich ganz stolz über mich sowas wichtige szu wissen weitererzählt. Naja, jetzt weiß ich wenigstens, dass es keine wahren Freundinnen waren und bin auch irgendwie ganz froh darüber.
Ich kann dir nur raten, wenn du es jamanden erzählst - und mit jemanden darüber zu reden ist ganz wichtig - überleg´ dir genau wer das ist.

Alles Liebe,
Reli