Hallo alle miteinander...

Ich wollte einmal fragen ob es bei euch auch so einen Ort gibt an dem alles zusammen zu brechen scheint.
Mir scheint es als wäre die Bulimie zuhause am Schlimmsten.
Ich war gerade 8 Tage auf einem Reiterhof, hatte dort ne Ferienwohnung mit Freundinnen und Vollpension. Da ich schon oft dort war, und ich doch recht arbeitsfreudig bin, half ich täglich am Hof mit und hatte somit einen richtig geregelten Tagesplan.

Frühstück (Habe ich immer ausfallen lassen, außer zwei mal )
Dann war mal ordentlich arbeiten angesagt. Ställe ausmisten, Pferde versorge eben alles was anfällt.
12.00 Mittagessen (Immer eine normale portion)
Dann tgl 1 Dressurstunde, und natürlich wieder mitarbeiten was noch zu tun war
so gegen 15/16 Uhr aß ich dann immer 1-2 Äpfel als Snack und um
18.00 gabs Abendessen. **
So gegen 20 Uhr aß ich dann noch immer ein Joghurt oder sonst eine Kleinigkeit.

Mit diesem Rhytmus ging es mir so gut. Ich fühlte mich einfach nur gut. (Auch wenn meine Figur nicht die Beste ist und das doch hin und wieder etwas meine Stimmung gedrückt hat.) Und klar, hin und wieder drang die Bulimikerin in mir durch und ich musste zur Toilette, wobei ich mich einschränkte und dies nur selten und in geringen Maßen vorkam.
Meine Verdauung funktionierte seit langen wieder perfekt. (Wirklich perfekt!!)

So, ich komme nach Hause. So gegen 14. um 15.00 ging dann alles bergab. Hatte nicht wirklich etwas zu tun... begann zu essen mit **....
Natürlich endete alles überm Klo und zack wieder von vorne weg.
Hatte gerade einen Heulkrampf ende nie. (ich weine NIE sonst)

Hier zuhause kommt es mir vor wie ne reizüberflutung, ich bin hibbelig, kann mich überhaupt nicht gegen die Bulimie wären.... Alles läuft den Bach runter seit ich hier war. Ich blicke überhaupt nicht mehr durch.
Ich fühöe mich so unendlich leer... wie ein Nichts.

eine verzweifelte darkgreen die sich auf diese Zeilen gleich mal wieder ein Müsli holen geht.... heute ist sowieso schon alles verloren.

edit: zu genaue essensangaben wurden editiert.

oh man du klingst echt verzweifelt

ich kann dir zwar nicht wirklich eine lösung dafür geben aber ich verstehe dich...

wenn ich längere zeit bei freunden geschlafen habe und da alles ohne kotzen ablief bin ich total motiviert das zu hause so weiterzumachen.
aber sobald ich dnan zu hause bin und niemand 'bewacht' mich beim essen artet es total aus...

währenddessen denk ich mir dann noch 'oh nein noch kannst du aufhören, es geht grade noch von der menge...du wolltest das doch nicht mehr, hör auf!!'
aber irgendwie denke ich mir das und schmiere mir trotzdem noch ein weiteres brot oder nehm mir iwas zu essen.


danach ärgere ich micht natürlich und der tag ist gelaufen.

ist es denn bei dir so dass du dich jeden tag wenn du zu hause bist FA's hast und dich übergibst ?
oder ist es meistens so dass du es machst wenn du einen tag lang nur lw zu hause hast und keine ablenkung?

Hallo darkgreen, hallo Schokokuchen,

na irgendwie scheint das ja bei uns allen dasselbe zu sein. ich habe voreiniger Zeit meine Schwester im Ausland besucht, wir waren den ganzen Tag unterwegs, alles lief super, wieder zuhause war erstmal ne orgie angesagt :/
Darkgreen wohnst du alleine. Schokokuchen wohnt ja glaube ich noch bei ihren eltern oder? Ich auch, aber das machts echt nicht besser, weil ich bei meiner mam wenig hemmungen hab. irgendwie denk ich da immer, naja, sie weiß ja eh, dass ich krank bin, also was solls, wenn sie was mitkriegt....
lg Paloma

Hej ihr,

Ich kenne das, was ihr hier beschreibt, leider auch nur allzu gut.

Bei mir ist der übergeordnete Auslöser fürs F&K dieses Gefühl der Leere, ganz egal wo das dann im Einzelfall herrührt. Wenn ich unterwegs bin und meine Tage gefüllt sind, fällt es mir relativ leicht mich von der Kloschüssel fern zu halten, aber sobald ich mich einsam fühle...

Vielleicht ist das Wichtigste erst mal wirklich, dass man sich selbst Strukturen schafft, an denen man sich ein bisschen festhalten kann, also Dinge, die einen ablenken können, wobei natürlich das oberste Ziel sein sollte rauszufinden, warum es einem so schwer fällt mit sich alleine zu sein um genau das irgendwann zu lernen.

LG

Ja, genau das versuche ich auch immer. aber irgendwie sind pläne, die man sich selbst schafft leider nicht so verbindlich. und weil ich mich dann irgendwie nicht verpflichtet fühle ihn einzuhalten, klappt es dann doch nicht. wenn ich dann aber z.b. meiner mam davon erzähle und fühle ich mich wieder "überwacht" und das stresst mich so, dass es gleich wieder schief geht... scheiß teufelskreis!

Geht mri auch so! Ich wohne in einer WG und wenn jemand da ist, ist es natürlich gut, aber sonst fällt es mir echt schwer mich irgendiwe zu beschäftigen oder abzulenken. Und nach einer ablenkung kommt dann immer wieder der gedanke ans Fressen. Es ist so anstrengend sich pausenlos beschäftigen zu müssen. Es kommt mir vor als könnte man sich nie davon ausruhen...

@ Paloma, ja , ich wohne noch zu hause.
und bei mir ist das genauso wie bei dir, vor meiner mutter hab ich was das angeht mittlerweile auch überhaupt keine hemmungen mehr. wenn wir einkaufen sind fragt sie mich zb bei den getränken ob ich mich heute nochmal übergeben wollte, wenn ja dann kann sie ja auch getränke mit kalorien kaufen , so nachdem motto "ist ihr dann ja bestimmt egal weil sie es eh alles ausspuckt"
oder letztens meinte sie nachdem essen zu mir "soo ich geh jetzt meinen darm entleeren und du deinen magen, danach räumen wir den tisch ab, bis gleich"
ich glaub das ist so weil sie so verzweifelt ist und das einfach hinnimmt. sie rastet auch oftmals deshalb aus(und wie!) aber am nächsten tag ist sie dann wieder so tolerant. weil sie es eben nicht ändern kann.

@ Latika: wenn ich zb mit freunden unterwegs bin ,wir fahren grade zur party oder so und die steigen alle aus und holen sich zigaretten an der tanke und ich warte im auto , guck ausm fenster...dann ertappe ich mich manchmal sogar schon dabei wie ich in gedanken mir überlege was ich alles fresse wenn ich wieder zuhause bin...
irgendwie geht der gedanke ans essen & kotzen ganz selten nur komplett weg...
das kommt bei mir tatsächlich noch vor
aber ich denke immer noch zu oft dran als ich eig möchte

wegen den plänen die man sich vornimmt, dass kenn ich auch.
und wenn es dann nicht klappt sagt man sich "ok nächste woche einfach ein neustart ,macht gar nichts, bekommst ja kein ärger dafür dass du es nicht geschafft hast"...-klar ,von wem denn auch?! denn schließlich hab ich meinen plan niemanden erz und es mir selbst vorgenommen..

Hallo Schokokuchen,
Ohje, na ganz so weit ist es bei mir dann doch noch nicht. ich glaube wie schlimme es wirklich um mich steht, weiß meine mam dann doch nicht so genau. und sie rastet auch noch ziemlich oft aus, eig immer wenn ich nicht ganz richtig sauber gemacht hab oder man doch noch was riecht.
Apropos Pläne, bei mir steht grade wieder ein neuer ins haus. meine esstherapeutin hat mir einen auf mich zugeschnittenen essplan konzipiert, der jetzt bei uns am kühlschrank hängt. morgen gehts los, mal sehen wies läuft...
lg Paloma

Sei froh dass es bei dir noch nicht soweit ist. einerseits denk ich mir dann selbst wenn sie mal extrem ausrastet 'ach morgen toleriert sie mein kotzen eh wieder'
aber ich das ist alles nur weil sie selbst nicht mehr weiter weiß...also wäre es vllt nicht nur mir zu liebe angebracht dass ich mit dem mist aufhöre...

ich gehe mal davon aus dass der ernährungsplan sinnvoll ist wenn ihn deine esstherapeutin gemacht hat, also wünsche ich dir viel glück dass du es schaffst den durchzuhalten!

Ja das hoffe ich auch, bis jetzt gehts mir gut

Wie ist es bei dir denn zur Zeit? Bist du in ambulanter Therapie und warst du schon mal stationär in ner Klinik?

hast du denn heute schon nach dem plan gegessen ?

zur zeit ist es bei mir nicht so gut. ich hatte vor 2 wochen mal ne phase wo ich normal essen konnte bzw auch gut damit klar kam. aber jetzt grade hab ich einfach nur noch hunger und habe dementsprechend auch FA's...aber ich versuche die zu halbieren nochmal wieder (Das hatte schonmal geklappt).
das ist dann wenigtens irgendein fortschritt.
in therapie war ich noch nicht. ich war mit 16 wegen MS mal in einer klinik. aber auch nur weil ich sehr lebensgefährend war.
bei psychologen war ich schon etliche male, großenteils aber auch wegen depressionen.

und wie siehts bei dir so aus ?

Ach hallo, du bist da
Ich war zehn Wochen stationär in einer Klinik, die auf Essstörungen spezialisiert war, was mich aber nicht wirklich weitergebracht hat.
Danach hab ich eine echt super ambulante Therapeutin gefunden und eine unterstützenden Ernährungstherapie gemacht und eine zeit lang ging es echt bergauf. Bis in November meine Therapeutin schwer krank geworden und ausgefallen ist, seither gehts wieder abwärts. ich stehe auf sämtlichen Wartelisten, aber vor Sommer wird das nichts mehr. Vor zwei Wochen hab ich mich dann irgendwieaufgerafft, bin zu meinem psychiater und hab mir neue medis verschreiben lassen, meine ernährungstherapeutin nochmal angeschrieben und mich um eine körpertherapeutin gekümmert - in zwei wochen gehts los. Seither fühle ich mich etwas besser.

Und zu dir: tu was! nicht böse gemeint aber, krieg deinen hintern hoch! ohne therapie oder zumindest therapeutische unterstützung (ernährungsberatung) etc. schaffst du es nicht!
lg Paloma

ich kenn das gefühl zu gut -.-
ich bin früher so gerne raus gegangen, ich war immer fast den ganzen tag unterwegs
in der stadt, freunde treffen, kino, etwas essen oder trinken gehen ..
mein leben vor der bulimie war echt toll und ich vermisse es so sehr
ich hatte tolle freunde, naja hab ich eig immer noch nur das ich mich nie bei denen melde
ich bin nur noch zuhause oder beim praktikum eine zeit lang hab ich mich nicht mal in die schule getraut ich fühle mich so hässlich und fett, ich komme eig sehr oft zuhören das ich sehr hübsch bin aber ich nehme das überhaubt nicht ernst ich fühl mich einfach scheiße und ich will nicht das mich jemand siht und schon garnicht meine freunde oder man könnte schon fast ex freunde sagen so lange wie ich mich nicht mehr bei denen gemeldet habe oder nicht mehr zurück gerufen habe. Das ist echt schlimm ich weiß das es nur schlimmer wird wenn ich zuhause bleibe und nix zu tun habe, man kann ja irgendwie nur essen oder drann denken wenn man nix besseres zu tun hat. Ich will zuhause bleiben aber irgendwie auch nicht weil ich weiß das es nicht gut für mich ist weil ich weiß wie es endet naja aufjedenfall gehe ich jetzt mal joggen, wenigstens etwas sinnvoller als gegen die wand zu gucken

@ Paloma : im oktober war ich wegen einem nervenzsmbruch mal in einer klinik (da hatte ich aber noch keine builimie, eher binge-eating dann)
und da sollte mir dann generell gegen alles geholfen werden. depressionen, meine ständige angst zuversagen überall, meine ES usw..
aber das ging genau wie die 5 versuche in den vergangenen jahren davor total nach hinten los.
sobald ich aus der richtigen klinik (also da wo man am tropf angeschlossen ist usw) entlassen wurde und dann in die therapie sollte wurde ich nur noch depressiver, habe meine freunde, mein zuhause,meine tiere vermisst. habe da mit niemanden gesprochen und fand alle einfach unsympathisch da.
habe dann trotzdem mal abgewartet und bin nicht sofort wieder abgehauen. hab dann mit 2 psychologinnen dort gesprochen aber es hat mich sooo aufgeregt ich hatte das gefühl die wollten mich gar nicht verstehen
und so war das bis jetzt immer.
deshalb hab ich das aufgegeben. meine eltern sagen auch entweder ich soll in die geschlossene oder ich reiß mich zsm und geh jetzt arbeiten und lebe einfach.
ganz normal wird das bei mir wohl nie wieder werden...aber iwie hab ich mich dran gewöhnt. ich bin froh wenn ich jetzt im sommer endlich mal eine ausbildung anfangen kann und die will ich dann durchziehen, ohne alles wieder abzubrechen wegen allen möglichen therapien die dann eh nichts bringen...
das soll jetzt auch nicht böse dir gegenüber sein, ich weiß du willst mir warscheinlich nur eine hilfe geben indem du mir therapien nahelegst aber zur zeit passt das grade überhaupt nicht :/

dass es bei dir mit der therapie oder ähnlichen gut klappt ist schön
also ist es wohl nicht bei allen sinnlos
wie lange hast du denn schon bulimie wenn ich fragen darf?

@ Melodie: ich kenne deine gedanken...ich kann dir nur eins sagen: unternehme etwas! geh raus, probier neue sachen aus.
selbst wenn es dann irgendwann mal ein tag oder ein abend wo du weg gehst blöd wird, wenn du zu hause geblieben wärst und gefressen hättest wärs auch nicht besser gewesen oder ?
ich weiß noch wie oft ich total am boden war....unter anderen auch der tag als meine große liebe mit mir schluss gemacht hat...morgens war das an dem tag. und dann hab ich mich tags über am pc im internet abgelenkt, hab neue lieder rausgesucht(welche die ich zu zeiten mit ihm noch nicht kannte sonst würde es mich natürlich alles an ihn errinnern) , hab die dann gehört und abends bekam ihc ein angebot zu ner hausparty zukommen,wo viele waren die ich(noch) nicht kannte.
mein erster gedanke "neiin...ich will nichts machen wo mein Ex nicht dabei ist...nichts macht spaß ohne ihn. ich rufe ihn später lieber nochmal an und wenn er nicht rangeht dann mach ich mir ganz viel zu essen und ess alles auf"
dann mein zweiter gedanke "ach was solls! was hab ich zu verlieren, er ist bestimmt auch schon feiern und denkt nicht mehr an mich!"
und was ist passiert? ich hab an dem abend 2 neue freundschaften mitgenommen und auch noch einen Typen kennengelernt mit dem ich kurze zeit später zsm kam

stell mal vor ich wäre zu hause geblieben und hätte meinem Ex nach geheult...dann wäre das alles nie so gekommen!
klar kann es auch zufall sein dass es alles so gut ausging dann für mich, aber vllt denkst du ja mal an mein beispiel wenn du das nächste mal am überlegen bist ob du zu hause blieben sollst oder weg gehst

@ schokokuchen: ich denke es ist nie zu spät, das ruder rumzureißen. ich habe in der klinik frauen kennen gelernt, die fünfzehn jahre bulimie haben und jetzt wieder gesund sind. wenn man wirklich will, schafft man es auch. ich selbst bin seit fast drei jahren "dabei". es hat mit mager- und sportsucht angefangen und ist dann aber relativ schnell in die bulimische abgerutsch... wie schlimm ist es denn bei dir? jeden tag oder eher spartanisch? meinst du, dass du ne volle ausbildung so ganz ohne therapeutische hilfe schaffst?
p.s. mein plan läuft gut, ich bin standhaft

@melodie: da schließe ich mich schokokuchen an, im grunde ist es egal was du tust. auch wenn es dir vielleicht nicht hundertprozentig spaß macht, alles ist besser, als sich der essstörung hinzugeben. Jeder anfall treibt einen tiefer rein. Und ich glaube wir müssen auch wieder lernen, dass nicht jede unternehmung immer der hammer sein muss. anderen Menschen macht auch nicht immer alles riesigen spaß und sie machens trotzdem
lg Paloma