Beziehung in der Klinik

#1
Das letzte halbe Jahr erscheint mir im Rückblick, als wäre die Pausetaste gedrückt gewesen. Ich war zuhause bei meinen Eltern, hab eigentlich nichts getan außer mir selbst leid tun und in der Depression versinken, und hab mehr schlecht als recht mit der Bulimie gelebt.

Vor ein paar Wochen hab ich nun endlich den Klinikaufenthalt antreten können auf den ich seit Monaten gewartet hab und der "Film" läuft wieder.

Ich bin ziemlich zufrieden mit der Klinik: Hab einen guten Therapeuten, eine kompetente Ärztin und hab vor allem sehr schnell tolle Mitpatienten kennengelernt mit denen man immer reden kann und zwar mit einer Offenheit wie ich sie davor nicht gekannt habe.
Nun ist es so, dass ich hier auch einen Mann kennengelernt hab, der mir vom ersten Moment an extrem sympathisch war. Wir konnten von Anfang an über alles reden und lachen und miteinander denken. Unteranderem hat er mir auch für mich ganz furchtbar schwierige Fragen über meine Bulimie (er ist wegen was ganz anderem da) gestellt, die mich stark zum Nachdenken gebracht haben.

Natürlich sind Beziehungen unter den Patienten verboten und wir haben uns auch eine Weile noch dagegen gewehrt, aber mittlerweile sind wir wohl definitiv zusammen. Ich kenne ihn erst ein paar Wochen und trotzdem weiß er Dinge von mir, die sonst kein anderer Mensch auf der Welt weiß. Einerseits fühl ich mich unheimlich wohl mit ihm und hab ihn sehr, sehr gern, andererseits macht mir das ganze auch Angst...

Ich weiß nicht genau was ich jetzt tun soll. Soll ich es meinem Therapeuten sagen? Aber dann fliegt zumindest einer von uns beiden raus? Verheimlichen? Aber untergräbt das nicht irgendwie die Therapie?
Er hat mich gefragt ob ich nach der Therapie zu ihm ziehen will und ich zieh es ernsthaft in Betracht. Bin ich vollkommen irre?

Ich könnte also dringen eure Meinungen und Ratschläge gebrachen!

LG, flora

Re: Beziehung in der Klinik

#2
Hi flora
schwieriges Thema ,aber ich hatte das selber mal (ist schon ein bisschen her )
und wir haben es damals heimlich gemacht .
Klar Mitpatienten wussten es aber ich hab es meiner Psychologin damals nicht erzählt,hatte Angst sie verbietet mir den Kontakt -der mir gerade so gut tat.
Leider ist er früher entlassen worden als ich und dann war alles anders :( Er hatte wieder sein normales Leben "draussen" und nach ein paar Besuchen und Telefonaten waren wir uns beide einig es geht nicht.
Ich kann dir keine Tipps geben weil letztendlich musst du wissen ,was dir gut tut und für euch richtig ist.
Nur ist er nunmal auch "krank" sonst wäre er ja nicht auch in der Klinik,deswegen pass auf dich auf
und zieht euch keinesfalls gegenseitig runter.
Müsst ihr denn beide noch bleiben?