Hallo ich hab seit über nem Jahr Bulimie.!
Wie haben eure Eltern und Freunde darauf reagiert als es hieß das ihr Bulimie habt.?
Ich habs heute meiner besten Freundin erzähl sie hat total über reagiert und will nichts mehr mit mir zu tun haben.
Meine Mutter meint mir ist nur langweilig und das ich nur Aufmerksamkeit möchte bzw. brauche.!
Ich habe das Gefühl das mich keiner mehr mag wen sie erfahren das ich Bulimie habe.
Ich frage mich jetzt ob es anderen villeicht gleich ergangen ist oder ob nur meine Eltern und Freunde so unverständnisvoll sind.!!

Ich bin jetzt total Verzweifelt und habe Angst das mich keiner mehr haben will.!! -.-

Lg Chrissi <3

Chrissi, ich habe auch TOTAL schlechte Erfahrungen damit, dass ich es erzählt habe und würde es NIE WIEDER machen. Ganz im Gegenteil, wenn ich könnte, würde ich es rückgängig machen, aber das geht leider nicht..
Ich habe es vor nicht ganz einem Jahr meinem Lebensgefährten (wir sind über 16 Jahre zusammen) erzählt (ich habe über 20 Jahre Bulimie).
Er kann damit NULL anfangen!! Er beschäftigt sich auch nicht damit und immer wenn ich probiert habe, mit ihm "darüber" zu reden, dann blockt er ab, reagiert seltsam bis aggressiv. Einmal habe ich ihm in einer Bulimie-freien Phase erzählt, dass ich denke, dass man sein ganzes Leben Bulimie hat, ähnlich wie ein Alkoholiker... (- vorausgegangen war seine Frage "na, übergibst du dich jetzt eh nicht mehr? Ist das eh vorbei?"). Er ist total aggressiv geworden und hat mich angefaucht, dass das der größte Blödsinn überhaupt wäre, sowas zu behaupten und das Alkoholiker das ja nur als Ausrede benützen, dass sie wieder trinken können... Tja..

Ich habe jegliche Komunikation mit ihm in die Richtung Bulimie beendet. Ist sinnlos wenn nicht sogar kontraproduktiv. Diesen Weg gehe ich lieber ganz alleine...

Mein Mann hat sehr gut reagiert und sich schlau gemacht wie man mich unterstützen kann!
Meine beste Freundin der ich es noch gesagt habe auch. Sie fragt mich deshalb nicht andauernd aus, aber Sie schaut schon genauer ob es mir gut geht oder nicht.
Ich habe es ihnen mit meinem Wunsch des aufhörens gebeichtet...
Vielleicht für einige dann einfacher als nur zu wissen das jemand wich täglich übergibt aber nichts ändern möchte... Ich denke man sollte es nicht einfach vorn latz knallen sondern auch sagen was man sich mit dem outing erhofft.

hi schwarzer engel,


fuer angehoerige ist es auch oft absolut nicht leicht mit bzw wie am besten mit dem thema umzugehen .. sie brauchen auch zeit um die neuigkeiten (wenn ein outing fuer sie unerwartet kam) zu verdauen .. erste reaktionen spiegeln meist eher unkenntnis ueber die krankheit und fuer dich hilfreiches verhalten wider, weniger dass sie dich "nicht haben wollen". wuerd sagen, erst mal nicht verzweifeln, ihre haltung kann sich noch aendern, mit der zeit und je mehr sie ueber die krankheit wissen.


schau mal, hier gibts aehnliche themen, wenn du magst kannst du dort auch ein bisschen lesen:

- "1. schritt" http://www.bulimie.at/viewtopic.php?f=4&t=7694572
- "von der bulimie erzaehlen" http://www.bulimie.at/viewtopic.php?f=4&t=7694393
- "es jemandem erzaehlen ?" http://www.bulimie.at/viewtopic.php?f=4&t=7697406

- "meinem freund davon erzaehlen ?" http://www.bulimie.at/viewtopic.php?f=26&t=7691911
- "wie sage ich es meinem freund?" http://bulimie.at/viewtopic.php?f=10&t=7698326

- "wie reagiert euer freund oder eure freunde auf das thema?" http://bulimie.at/viewtopic.php?f=5&t=7699891
- "reaktionen von freunden und familie ?" http://bulimie.at/viewtopic.php?f=10&t=7699915

- "ich hab es getan!!" http://bulimie.at/viewtopic.php?f=4&t=7700946


oder prinzipiell im angehoerigenbereich, wies denen so geht wenn jemand den sie sehr gern haben so eine krankheit hat: http://bulimie.at/viewforum.php?f=10


im internet finden sich auch viele tipps die angehoerige diesbezueglich unterstuetzen koennen, du kannst sie deiner mutter, freundin, o.a. zum lesen geben:
- http://www.uni-wuerzburg.de/fileadmin/3 ... tfaden.pdf
- http://www.netzwerk-essstoerungen.ch/d/ ... n_allg.htm
- http://www.hilfreich.de/hilfe-fuer-angehoerige_2182


alles liebe !

Danke erst mal .!!

Ich habs meiner mutter erzählt das ich Bulimie habe jetzt will sie mich mit allen Mitteln zum essen bringen bzw. zwingen und geht dan nicht von meiner seite weil sie glaubt das ich dan sovort wieder kotzen gehe .!

sie kommt mit dem allen Anschein nach über haubt nicht klar.!
ich mag aber nicht das sie mich zum essen zwingt.!! -.-

Nach dem, was ich hier jahreland an Reaktionen von Angehörigen gelesen (und selbst erlebt) habe, scheint es verschiedene Arten von Reaktionen zu geben.

Viele reagieren wohl beim ersten Gespräch mit viel "Gemeinsam packen wir das schon".
relativ wenige bringen wohl blöde Sprüche und nehmen's nicht ernst.

In den Wochen danach schalten viele auf Verdrändung, und hoffen, wenn sie nicht hingucken, gibt es das Problem auch nicht.

Andere fangen mit Kontroll- und Überbehütungsstrategien an.

Wieder andere beschenken einem mit Essen.

Viele beschreiben auch, dass ihnen der Freund oder die Familie sehr geholfen hätten. Andere beschreiben das genaue Gegenteil.

Es gibt vermutlich so viele Reaktionen, wie es Menschen gibt. Man kann das vorher nicht wissen. wenn überhaupt kannst du selber abschätzen, wie die Leute reagieren. Durch Kommentare, die sie zu anderen essgetörten Leuten (Stars, auf der Straße) machen. Allgemein wie verständnisvoll (oder eben auch nicht) sie mit psychischen Erkrankungen umgehen. Wenn jemand der Meinung ist, wer Depressionen hat, sollte sich einfach mal zusammenreißen, der wird auch sagen, jemand der Bulimie hat, sollte einfach nicht so viel Kotzen. Wer über den "fetten Hintern der Frau da vorne" auf der Straße lästert, wird kein Verstädnis für Fressanfälle haben.... Eigentlich wundert es mich, wie viele Leute immer unsicher sind, ob man seinen Freunden oder Familie Bescheid sagen kann. Ich wusste immer sehr genau, wem ich mit welchem Thema kommen kann - und wer es einfach nie peilen wird....

Lg

Sophie

Habe ich auch verschiedenste Erfahrungen gemacht..
Manche haben sich auch total abgewandt ,andere haben gesagt " reiss dich halt zusammen und ess normal", andere haben versucht mich davon abzuhalten (Badtür abgeschlossen) und andere wiederrum haben sich extrem um mich bemüht,gefragt was sie helfen können etc.
Denke auch jeder ist da anders und auch du musst Verständnis wie in dem Fall deiner Mum gegenüber zeigen ,da sie vielleicht einfach ratlos ist..
Gehst du in Therapie?
Kannst du mit jemandem ausser hier über die Erfahrungen sprechen?

Hallo

ich hatte auch verschiedene Reaktionen. Ich leide jetzt seit 7/8 Jahren an Bulimie und meine Eltern zB wissen nichts davon. Meiner Schwester habe ich davon erzählt, als sie mir von ihrer Therapie erzählt hat. Sie hat bisher mit am besten reagiert, weil ich mit ihr darüber reden kann und sie mich versteht- kommt ja aus dem selben Haushalt. Der anderen habe ich erst während der Therapie davon erzählt. Sie hat sehr wütend auf meine Therapeutin reagiert und meinte, es wäre total billig, dass die das immer auf die Kindheit abschieben, wir hatten ne glücklcihe Kindheit... und meinte, ich soll mir nicht alles immer so nah gehen lassen ("ich sag ja immer, dass du nicht so rumheulen sollst. Aber das meinte ich ernst, nimm das doch nicht immer so persönlich") Kurz hat sie mir sogar Vorwürfe gemacht, bis ihr aufgefallen ist, dass sie mir gerade Vorwürfe macht. Naja.

Meine Freunde haben verschieden reagiert. Eine Freundin, die selbst an MS leidet, hat mir sehr geholfen. Sie hat mir erstmal klar gemacht, wie krank ich bin und mich zusammen mit meiner Schwester von einer Therapie überzeugt (die letztlich völlig unnötig war -.-)

Meine beste Freundin versucht mir immer klar zu machen, dass ich eine wunderschöne Figur hab und doch gar nicht dick bin. Naja, es fehlt halt das Grundverständis für mentale Störungen, aber sie bemüht sich mich zu verstehen.

Alles in allem wissen es nicht so viele Leute, die davon wissen. Der Rest hat aber leider sehr nicht so gut reagiert. "Aber du isst doch auch gerne?!" "naja, viel scheint die Bulimie ja nicht zu helfen... Ich hab ein ganz tolles Diätmkochbuch, das leihe ich dir mal" "siehst aber nicht so aus oO biste sicher?"

Hallo

jetzt mal unabhängig davon, wie unterschiedlich die Reaktionen ausfallen können, es kommt ja auch darauf an, was einem selber fällt, ist das schlimmste und was ich ´bis jetzt bei jedem hatte, ist diese Kontrolle. Es wird immer ganz genau geguckt, wieviel man isst und was man danach macht und dann dieser Blick , wenn man nach dem Essen vom Klo wiederkommt (egal ob man jetzt deswegen da war oder nicht), finde ich ganz schlimm , ich komm damit gar nicht klar.

Ich finde, wenn man es schon sagt, sollte man auch , wie einige schon geschrieben haben, sagen, was man sich als Hilfe wünscht.

Liebe Grüße