Ich stecke im moment in einer ganz schlechten Phase, dabei weiß ich eigentlich gar nicht warum, es scheint alles ok zu sein...
ich bin nur noch am fressen, selbst zum kotzen fehlt mir oft die kraft!
Ich habe dieses Jahr Matura, morgen einen Test, habe nichts gelernt, keine Hausübungen gemacht weil das wochenende einfach so schlecht war. Morgen muss ich glaube ich zu hause bleiben, in meinem jetzigen zustand trau ich mich gar nicht in die schule, aber ich hab angst, da für mich alleine zu hause sein extrem gefährlich ist...
Jeden tag denke ich mir: so das wars jetzt sowas mache ich nie wieder, jetzt werde ich gesund, aber am nächsten tag geht alles wieder von vorne los... mein bauch schmerzt total, ich habe schreckliche kopf und Halsschmerzen und bin ziemlich depressiv, würde am liebsten den ganzen tag zu hause im bett liegen.
Hat jemand hier eine idee für mich wie ich mich aus diesem Tief rausziehen kann? Ich weiß dass ich meine Probleme lösen muss bevor die Bulimie ein Ende nimmt und mache auch wieder eine Therapie ab Dienstag, aber ich brauche hilfe wie ich mein essen halbwegs normalisieren kann...

Hallo Rosine,
Das hört sich bei dir ja nach einem ziemlichen Tief an. Ich habe leider momentan auch keine gute Phase.
Aber was mir manchmal hilft, ist Tagesstruktur und eine Skillsbox/Skillsliste.
Also bevor der nächste Tag beginnt, plane ich ihn mir. Z.B: Wann ich aufstehe, wann ich die Mahlzeiten zu mir nehme, wann ich aufräume (Staubsaugen, Schränke putzen, usw.), vielleicht wenn es geht mit Freunden treffen, telefonieren, lesen,Fehrnse schauen, Spazieren gehen, usw.
Also das man wirklich den kompletten Tag durchplant und ihn auch einhaltet.

Was mir noch Hilft ist die Skillsbox. Habe ich mit meiner Therapeutin zusammengestellt. In der Box ist alles drinnen, was mich aufmuntert und was mich (manchmal) von einer Essattacke abhält.
Hast du schon mal in der Therapie was mit Skills gemacht?

ich wünsche dir auf jeden fall ganz viel Kraft!
liebe Grüße, Greenberry

Hallo Rosine,
das hört sich wirklich nach einem ganz unschönen Tief an. Aber gerade bei Depressionen ist es wichtig, dass man eben nicht zu Hause bleibt. Du spürst selbst, dass sich allein der Gedanke schon gefährlich anfühlt. Damit erreichst du das Gegenteil. Auch wenn es anstrengend ist, ich habe bisher immer die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, wenn man sich doch noch aufrafft und sich zur Schule aufmacht. Viel Bewegung ist ebenfalls wichtig bei Depressionen. Sport hilft einen bestimmten Neurotransmitter zu erzeugen, der bei Depressionen zu niedrig ist. Auch wenn einem gar nicht danach ist, regelmäßige Bewegung ist wichtig.
Tu dir was Gutes, was auch immer das bei dir ist.

Und was das Essen angeht, kannst du mit deiner Therapeutin nicht einen Essensplan ausarbeiten und überhaupt an der ES mit ihr arbeiten? Oder habt ihr andere Themen?

Und die beiden Vorschläge von greenberry find ich auch gut! Skillskoffer anlegen und viiiel Struktur.

LG Juliana

hey danke für eure lieben antworten!
Ich hatte bis vor kurzem eine ziemlich gute Phase, also auch weniger therapiestunden, ab diesen Dienstag werde ich wohl wieder öfters kommen müssen und meine Probleme mit ihr bereden.
Im moment hätte ich so viele sachen zu tun aber für gar nichts kraft, mir fehlt einfach die Motivation... wahrscheinlich weil heute eh schon gelaufen ist, mal schaun wie die welt morgen aussieht...
ich habe leider niemandem dem ich mich anvertrauen kann, meine Mutter mit der ich eigentlich ein ganz gutes verhältnis habe ist leider auch teil des problems und versteht vieles nicht, ich kann mit ihr nicht über alles reden, sie ist ja auch nicht meine Therapeutin... ich hoffe die welt wird ab dienstag besser, ich gebe die hoffnung noch nicht ganz auf!
Mit skills und so habe ich nicht wirklich Erfahrung...

Hey Rosine,
es tut mir leid zu hören dass du so eine schlechte Phase hattest.
ich kenne das gefühl. ich bleibe auch oft daheim wiel ich keinen sehen will, weil ich dann alle hasse. Nur ich weiß dafür auch ganz genau wenn ich zu Hause bleibe, dann verkriech ich mich bin standhaft und kotze nicht. Da meditiere ich sozusagen den ganzen tag nur vor mich rum, konzentriere mich auf mich.
Wenn ich mal wieder einen harten Rückfall hatte, kann ich das allerdings- im gegensatz zu JUliana- auch mal empfehlen (je nachdem wie du damit umgehst)
ich gönn mir dann einen tag an dem mich keiner sieht, plane den tag durch. das meiste sollte dabei etwas angenehmes sein, damit du nicht am folgenden tag immernoch depressiv in die schule gehst.
Beispiel von mir:
Morgens ausschlafen,
dann baden mit buch und kerzen,
in ruhe was frühstücken wofür ich sonst NIE zeit hab und auch so langsam essen wie möglich ,
etwas raus gehen, spaziergang,
lieblings serie schauen
und dann wenn ich ganz stark bin geh ich nochmal alleine ne runde in die stadt.. nur die geschäfte anschauen und die leute ausblenden (stadt ist bei uns weit weg da kennt mich eh keiner)

Du darfst dir auch mal entspannung gönnen. Es ist keine schande wenn du mal keine motivation hast.
Setz dich nicht unter druck! Die schule läuft die nicht davon - deine Gesundheit schon!


weiterhin viel kraft,
ritaro