So.. Ich weiß nicht wo ich das sonst hinschreiben soll...
Mir geht es zurzeit nicht gut. Ich hatte wieder einen Rückfall (war ja eh nur einer, aber immerhin), weil es mir so schlecht gegangen ist. In letzter Zeit habe ich mich gehen lassen und das grenzte auch schon an Verwahrlosung. Ich habe nur noch fette und süße Sachen gefressen und geschlafen. Nebenbei bin ich auch am PC gesessen.
Grund dafür ist glaube ich, dass ich nach einem Klinik Aufenthalt wieder zu Hause bin. Bei meinen Eltern. Ich weiß einfach nicht wie ich das machen soll. Ich halte es nicht aus. Im Sommer ziehe ich zum Glück in eine eigene Wohnung und hoffe, dass es dort besser läuft und dass meine Schäden nicht zu tief sind.

Zu meiner Situation, bzw. meinem Leben:

Ich habe eine scheinbar glückliche Familie, die aber gar nicht so glücklich ist, wenn man mal genauer hinsieht.
Meine Eltern stehen kurz vor der Trennung, zumindest von Seiten meiner Mutter. Die beiden streiten sich nur noch und das ist furchtbar zu sehen. Hinzukommt, dass sie außer diesen lächerlichen Streitsituationen nicht miteinander reden. Nicht über das was sie beschäftigt und auch nicht über ihre Probleme. Stattdessen reden sie mit mir und beklagen sich was der jeweils andere jetzt schon wieder falsch gemacht hat.

Meine Mutter stürzt sich in ihre Arbeit und ist seither kaum noch zu irgendwas zu gebrauchen, bzw. ansprechbar.
Mein Vater ist schwierig und gestört wie immer. Soll heißen, dass er wahrscheinlich eine psychische Störung hat. Zumindest ist er zwanghaft und neurotisch. Er kontrolliert mich und alle anderen aus der Familie wie die Stasi und beschäftigt sich zwanghaft mit Themen die ihn aufregen oder unglücklich machen. Er ist grundsätzlich pessimistisch und auch ein Hypochonder der ständig über alles jammert.

In der letzten Therapiestunde habe ich mit meinem Therapeuten über meinen Vater gesprochen. Das Thema war meine Beziehung zu meinem Vater und die ist äußerst schwierig. Ich kann von ihm keine Nähe zulassen. Ich fühle mich sehr unwohl dabei. Ich kopiere jetzt einfach den Text, den ich in ein anderes Forum geschrieben habe hier hinein, damit ich mir keine neuen Formulierungen einfallen lassen muss.

"Hallo... Ich habe lange überlegt ob ich das hier schreiben soll... Habe mich letzten Endes dafür entschieden


So, ich hatte heute wieder einmal Therapiestunde. Und heute war das Thema die Beziehung zu meinem Vater. Da sind dann ein paar für mich sehr aufwühlende Dinge rausgekommen (was vielleicht jetzt nicht so nachvollziehbar ist).
Jedenfalls kurz zu meinem Vater: er ist ein äußerst schwieriger Mensch, der mit 100% Wahrscheinlichkeit einen ziemlichen psychischen Knacks hat.

Zuerst wurde ich gefragt wie denn die Beziehung zu meinem Vater sei. Ich habe darauf geantwortet, dass sie sehr schwierig, aber auch widersprüchlich sei. Meistens wünsche ich mir, dass mein Vater gar nicht da ist. Ich will möglichst nichts mit ihm zu tun haben und ihn kaum sehen müssen. Ich fragte mich schon lange warum das so ist. Er hat mir, außer dass er eben sehr kompliziert und auch anstrengend ist, ja nicht wirklich etwas getan.

Ich habe erklärt, dass ich auch von ihm zum Beispiel überhaupt keine Form von Nähe zulassen kann, und sie mir trotzdem manchmal (sehr selten) wünsche, einfach weil er mein Vater ist.
Ich habe ihm vor kurzer Zeit (was eigentlich viel zu spät war. Ich hätte das schon früher tun sollen) gesagt dass ich kein Bussi, und keine Umarmung von ihm möchte, da mir das einfach unangenehm ist. Er hat darauf sehr verletzt reagiert. Es nicht verstanden. Und er realisiert es auch immer noch nicht und glaubt bei jeder Bewegung die ich mache, dass ich ihm jetzt doch ein Bussi auf die Wange geben wollte.

Mein Therapeut und ich haben dann analysiert warum ich diese Nähe nicht zulassen kann/will. Wir sind auf das Kapitel Angst vor dem Verschlungen werden gestoßen, die ich nämlich besonders bei ihm habe. Ich merke einfach, wenn er mich umarmt, dass er mich am liebsten in sich aufnehmen würde, einfach irgendwie verschmelzen möchte.
Als nächstes kamen wir auf das Thema wann das alles angefangen hat.

Mit der Pubertät und dem Einsetzen der körperlichen Veränderungen, sagte ich also. Und so kamen wir darauf, dass mein Vater eigentlich nicht sehen kann/will, dass ich erwachsen werde (und mittlerweile bin).
Außerdem kamen wir auf das Thema Sexualität. Irgendwie habe ich das starke Bedürfnis mich von meinem Vater abzugrenzen, weil ich irgendwie Angst vor einer s*x**ll* Spannung oder etwas Derartigem habe. Ich weiß nicht warum das genau bei meinem Vater ist.

Mein Therapeut hat gefragt wie das mit dem Thema Nackheit denn zu Hause ist. Wir sind sozusagen das Gegenteil von Prüde. Also mir ist das schon unangenehm, wenn mein Vater zu Hause in seiner Unterwäsche herumläuft, oder nicht zusperrt wenn er auf die Toilette oder in die Badewanne geht. Aber das kümmert irgendwie niemanden.

Hinzukommt, dass man nicht wirklich Privatsphäre hat in unserer Wohnung und auch nicht angeklopft wird wenn ich in meinem Zimmer bin, oder einfach von außen aufgesperrt wird wenn ich in der Badewanne liege.

Das Problem wird sich aber im Sommer lösen, da ich in eine eigene Wohnung umziehen werde.

Ich hoffe, dieser Text ist jetzt nicht allzu chaotisch... Ich musste einfach meine Gedanken irgendwo loswerden..."

So...

Ich glaube eben, dass meine Bulimie auch etwas zu tun hat mit meiner Beziehung zu meinem Vater. Ich kann es nicht genau erklären, aber es liegt einfach so in meinem Gefühl. Bulimie hat ja auch irgendwas mit Nähe zu tun, zumindest bei mir.

Eine Beraterin aus dem Forum wo ich das geschrieben habe meinte sie hätte etzwas Ähnliches erlebt und hatte in der Therapie herausgefunden, dass das irgendwie auch eine Form von m*ssbr**ch ist. Es ist natürlich nicht ganz das Gleiche und weniger heftig.

Kennt irgendjemand von euch den Zusammenhang zwischen Bulimie und m*ssbr**ch? Würde mich sehr interessieren.

Danke im Vorraus,
Hannah

Hmmm... den Zusammenhang kann ich jetzt nicht wirklich erklären,
aber Bullimie ist ja ein weg um sich besser zu fühlen, also um schlechte gefühle zu kompensieren,
schlechte gefühle die man beispielsweise hat wenn man m*ssb**ch* wurde,
bei dir ist es vlt. so dass du mit der ganzen situation zuhause nicht zurechtkommst
und dich nicht ernst genommen fühlst oder findest das es nicht so sein sollte (mit den türen einfach aufsperren und so)
das mit deinem Vater tut mir leid, aber weißt du, man hat nur einen Vater auf der welt!!
Geh zu dem Therapeuten, setze dich selbst damit auseinander, versuch herauszufinden wieso dir das
so unangenehm ist!
Und wenn du soweit bist dann setz dich mit deinem Vater zusammen und sag ihm was du fühlst
und wieso du seine nähe nicht mehr möchtest!
Ich weiß das Ganze hört sich gut daher geredet an, aber mein Vater starb als ich 8 war (bin jetzt 15)
und ich habe nicht die Möglichkeit mit ihm zu reden
auch wenn dir meine Leidensgeschichte jetzt nicht weiterhilft, denk mal darüber nach, und wenn
deine Eltern sich mal wieder streiten dann schrei einfach dazwischen sie sollen sich doch trennen anstatt
sich die ganze zeit anzuschreien, nur ein vorschlag
ich hoffe ich konnte dir helfen
LG Peachtea

Was ist weniger Schlimm? Es ist für einem das schlimm, was einem psychisch wie physich belastet! Jeder empfindet anders!
Also bitte sehe Dein Problem mit Deinem Vater nicht als weniger schlimm an als das andere!
Ich sehe das Verhalten Deines Vaters als emotionaler m*ssbr**ch an! Auch wenn er es vielleicht nicht bewusst macht!
Ich kenne das auch!
Bis auf die Trennungssituation Deiner Eltern erlebst Du doch ziemlich ähnlich das Zuhause was ich erlebt habe.
Mein Vater ist ebenfalls mit Unterhose durchs Haus gelaufen und zwar auch dann wenn Freunde mal bei mir waren(die waren zwar nicht oft da, aber das reicht).
Und er hat auch des öfteren zu mir diverse sexistische äußerungen gesagt.wie z.b. ich könnte mir ja mal Stricken angewöhnen um mir einen BH zu stricken usw.
Und Bussi hier und da kenne ich auch! Er regte sich dermaßen auf, wenn ich das Bad abschloss! Hat er mich doch schon so oft nackt gesehen!
Ich weiß bis heute nicht ob er es wirklich unbewusst gemacht hat oder ob da doch bewusstsein dabei war.
Es widerte mich an! Doch er akzeptierte das nie!
Warscheinlich hat er deshalb meine Frühsten M erfahrungen nie ernst genommen!
Also ich verstehe Dich sehr gut!
Und das es Dir jetzt gerade wieder so schlecht geht auch!
Denn mal abgesehen davon, das Du leider nochmal bei Deinen Eltern wohnen musst, ist ein Tiefpunkt nach einer stationärer Therapie doch recht verständlich! Ging mir auch so!
Man kommt wieder ins alte zurück und muss nun versuchen, dass erlernte umzusetzen. Und das ist eben nicht so einfach ohne diese Schutz den man in der Klinik genießen konnte! Ich schreibe genießen, denn auch wenn es eine harte Zeit dort war, gibt sie einem doch Sicherheit vor sich selbst und anderen! Eine Schutzhülle!
Oder was sagst Du?
Glaub mir, wenn Du Dich nicht aufgibst, bekommst Du das Leben im Alltag so hin, das es wieder aufwärts geht! Du hast zum Glück noch Deine Therapeutin! Das ist gut!
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen! Und hoffe das Du bald aus Deinem Elternhaus raus bist!
Jay

Danke euch für die Antworten.
Habe sie mir durchgelesen und werde mir jetzt mal so meine Gedanken dazu machen!