Mir fällt es seit einiger Zeit sehr, sehr schwer, einfach für mich allein zu sein. Vor allem Abends. Ich werde dann traurig und nervös, weiß nicht wohin mit mir. Ich kann mich nicht einfach auf ein Buch, Uniarbeiten oder andere Aktivitäten konzentrieren, denen ich früher gern nachgegangen bin. Ich kann meine Gedanken einfach nicht in Ruhe halten. Wie wild kreisen sie dann um irgendwelche Ängste, den nächsten Tag, Urteile von anderen und vieles mehr. Es sind keine real bedrohlichen Dinge, die mich dann so stressen, das ist alles nur in meinem Kopf, das ist mir klar. Dennoch gerate ich, sobald ich abends allein bin und nichts mehr vorhabe in diesen Zustand. Die einzige Beruhigung ist dann das Essen. Es ist verrückt, sobald ich einen FA beginne, beruhige ich mich, obwohl er mir doch auch so viel Stress und Kummer am nächsten Tag beschert. Nur das Essen hilft mir, mich von den schlimmen Gedanken und Gefühlen zu befreien. Oder eben etwas unternehmen und spätabends müde ins Bett fallen.
Kennt ihr das auch? Mich macht das so unglücklich, ich konnte früher stundenlang für mich allein sein, habe tolle Sachen fabriziert, Dinge für mich getan, mich gebildet oder war kreativ. Die Bulimie macht mir das alles kaputt.
Re: Zusammen ist man weniger allein - meine Bulimie und ich
#2Hallo delilah!!
Ich kenn das nur zu gut - bei mir ist auch das größte problem am abend allein zu sein - vor allem als ich ausgezogen bin wegen meines studiums wo ich dann allein in einer für mich viel zu großen wohnung herumgesessen bin...bei mir ist dann ach dazugekommen dass ich oft untertags schon zu wenig gegessen hab und mein körper dann am abend auch einfach was brauchte.
Jetzt bin ich zwar die meiste zeit bei meinem freund - der ist am abend immer da aber nun bin ich untertags oft allein bis er von der arbeit heimkommt. Und das ist teilweise auch ein problem - durch die ES hab ich einfach total verlernt was mir wirklich Spaß macht weil meine ganzen gedanken sich nur ums essen gedreht haben...jetzt wo es mir besser geht und ich meine mahlzeiten regelmäßig ess, ist da eben im wahrsten sinn des wortes eine lücke da...Und die gilt es halt iwie zu füllen...
Hast du schon mal versucht, deine ganzen gedanken die dich plagen und beschäftigen einfach aufzuschreiben? Ich weiß dass es oft total viel überwindung kostet, sich mal hinzusetzen und anzufangen aber wenn man das mal geschafft hat kommen auch die gedanken wie ein sprudel und man kann schreiben und schreiben. Selbst wenn es nicht immer sinn ergibt, es hilft einfach sehr, weil ich damit die gedanken iwie aus meinem kopf rausgeschrieben habe - sie sind dann nicht mehr in meinem kopf sondern eben auf dem papier und im kopf ist wieder mehr platz für anderes.
Vl wär das mal einen versuch wert?
Liebe grüße
Ich kenn das nur zu gut - bei mir ist auch das größte problem am abend allein zu sein - vor allem als ich ausgezogen bin wegen meines studiums wo ich dann allein in einer für mich viel zu großen wohnung herumgesessen bin...bei mir ist dann ach dazugekommen dass ich oft untertags schon zu wenig gegessen hab und mein körper dann am abend auch einfach was brauchte.
Jetzt bin ich zwar die meiste zeit bei meinem freund - der ist am abend immer da aber nun bin ich untertags oft allein bis er von der arbeit heimkommt. Und das ist teilweise auch ein problem - durch die ES hab ich einfach total verlernt was mir wirklich Spaß macht weil meine ganzen gedanken sich nur ums essen gedreht haben...jetzt wo es mir besser geht und ich meine mahlzeiten regelmäßig ess, ist da eben im wahrsten sinn des wortes eine lücke da...Und die gilt es halt iwie zu füllen...
Hast du schon mal versucht, deine ganzen gedanken die dich plagen und beschäftigen einfach aufzuschreiben? Ich weiß dass es oft total viel überwindung kostet, sich mal hinzusetzen und anzufangen aber wenn man das mal geschafft hat kommen auch die gedanken wie ein sprudel und man kann schreiben und schreiben. Selbst wenn es nicht immer sinn ergibt, es hilft einfach sehr, weil ich damit die gedanken iwie aus meinem kopf rausgeschrieben habe - sie sind dann nicht mehr in meinem kopf sondern eben auf dem papier und im kopf ist wieder mehr platz für anderes.
Vl wär das mal einen versuch wert?

Liebe grüße
Re: Zusammen ist man weniger allein - meine Bulimie und ich
#3Hej Delilah,
ich kann mich anschließen. Bei mir ist es momentan auch ganz schlimm mit dem Alleinsein. Unter tags kann ich mich irgendwie ablenken, leider in erster Linie mit Sinnlosem Kram - auf das was ich eigentlich erledigen sollte, kann ich mich nämlich überhaupt nicht konzentrieren, aber wenn ich dann am Ende des Tages allein bin, dann stürze ich wieder ab in meine FA & Kotz - Muster...
ich kann mich anschließen. Bei mir ist es momentan auch ganz schlimm mit dem Alleinsein. Unter tags kann ich mich irgendwie ablenken, leider in erster Linie mit Sinnlosem Kram - auf das was ich eigentlich erledigen sollte, kann ich mich nämlich überhaupt nicht konzentrieren, aber wenn ich dann am Ende des Tages allein bin, dann stürze ich wieder ab in meine FA & Kotz - Muster...
Re: Zusammen ist man weniger allein - meine Bulimie und ich
#4hi delilah,
das kennen wohl die meißten von uns. schade wenn man nichts mit sich selbst anfangen kann...
nachdem ich das ja auch nicht mehr wirklich kenne seine zeit alleine halbwegssinnvoll zu nutzen, schaue ich mir das von anderen ab. klingt blöd, aber ich schau einfach wie gesunde menschen das so machen. und dann versuch ich das nachzuahmen
das klingt schräg, aber ich mach das wirklich. und irgendwie find ich das lustig, weil es mein neues hobby geworden ist. meine komplette puberträt bin ich nur vor mir selbst weggerannt weil ich mich ziemlich beschissen fand. und sobald ich alleine war hab ich da auch schon gegessen, mich vor die glotze geknallt oder im schlimmsten fall... ich bin klauen gegangen wie ein weltmeister. im nachhinein denke ich mir hätte ich so viele schöne sachen machen können wie andere jugendliche. später hab ich mich im studium weggeschossen und mich bis ins unendlcihe reingekniet. war auch nicht das gelbe vom ei. 3 jahre böse bulimie, ich hab alles viel zu ernst genommen, an mir gezweifelt und dachte ich komme da nie wieder raus. irgendwann war ich an dem punkt an dem ich an mich gedacht habe und das ist erst seit kurzem...
ich versuche zuerst mal die gedanken abzuschütteln es allen recht machen zu wollen, irgendwo dahinter hat sich mein kleines ich versteckt, total verstört. traut sich auch nur selten raus. ich habe überlegt, was sich denn so gemacht habe wenn ich mal glücklich war oder eben nicht mit irgendwelchen süchten und zwängen beschäftigt war. und ich habe gemerkt, am glücklichsten bin ich immer gewesen wennich einfach das gemacht habe wonach mir der sinn steht. und das war meißt total sinnfrei und unproduktiv, einfach kind sein, die welt fügt sich schon wenn ich einfach bin, also einfach mal loslassen, über sich selbst lachen und irgendwann weiter gehen...die welt dreht sich ja auch ohne mich weiter. und wenn es einfach nur ist mich stundenlang im forum aufzuhalten... dann ist das so. und wenn ich fas bis zum x-ten mal erbrechen habe... tja dann ist das so.
ab und zu mal sich selbst nicht so ernst nehmen, einfach nur mal mitfliegen mit all den dummen gedanken. zwischendrin kommen auch lustige gedanken und somit auch die ideen wie ich meine zeit sinnvoll und glücklich nutzen kann.
mehr kann ich dazu nicht sagen im moment, bin ja auch erst seit kurzem dabei meine zeit zu genießen.
eine konkrete anleitung dazu habe ich leider nicht für dich.
aber einen rat, einfach mal über sich selbst zu lachen, sich mut zu machen dass alles wieder gut wird...
und anfangen wieder zu leben. damit kann ich die tiefsten löcher abwenden und nach vorne schauen.
viel glück und einen schönen abend mit dir ganz alleine
nuova
das kennen wohl die meißten von uns. schade wenn man nichts mit sich selbst anfangen kann...
nachdem ich das ja auch nicht mehr wirklich kenne seine zeit alleine halbwegssinnvoll zu nutzen, schaue ich mir das von anderen ab. klingt blöd, aber ich schau einfach wie gesunde menschen das so machen. und dann versuch ich das nachzuahmen

ich versuche zuerst mal die gedanken abzuschütteln es allen recht machen zu wollen, irgendwo dahinter hat sich mein kleines ich versteckt, total verstört. traut sich auch nur selten raus. ich habe überlegt, was sich denn so gemacht habe wenn ich mal glücklich war oder eben nicht mit irgendwelchen süchten und zwängen beschäftigt war. und ich habe gemerkt, am glücklichsten bin ich immer gewesen wennich einfach das gemacht habe wonach mir der sinn steht. und das war meißt total sinnfrei und unproduktiv, einfach kind sein, die welt fügt sich schon wenn ich einfach bin, also einfach mal loslassen, über sich selbst lachen und irgendwann weiter gehen...die welt dreht sich ja auch ohne mich weiter. und wenn es einfach nur ist mich stundenlang im forum aufzuhalten... dann ist das so. und wenn ich fas bis zum x-ten mal erbrechen habe... tja dann ist das so.
ab und zu mal sich selbst nicht so ernst nehmen, einfach nur mal mitfliegen mit all den dummen gedanken. zwischendrin kommen auch lustige gedanken und somit auch die ideen wie ich meine zeit sinnvoll und glücklich nutzen kann.
mehr kann ich dazu nicht sagen im moment, bin ja auch erst seit kurzem dabei meine zeit zu genießen.
eine konkrete anleitung dazu habe ich leider nicht für dich.
aber einen rat, einfach mal über sich selbst zu lachen, sich mut zu machen dass alles wieder gut wird...
und anfangen wieder zu leben. damit kann ich die tiefsten löcher abwenden und nach vorne schauen.
viel glück und einen schönen abend mit dir ganz alleine

nuova
hätte hätte fahrradkette
Re: Zusammen ist man weniger allein - meine Bulimie und ich
#5Hi,
ich finde die Idee, sich von gesunden abzugucken was sie tun, eigentlich ganz gut. Auf jeden Fall der richtige Weg glaub ich. Nur noch umsetzen..... Ich hab das Problem auch wenn ich allein bin. Ich werde vorher schon wütend, wenn mein Freund mir sagt, dass er dann und dann nicht nach Hause kommt. Diese Woche zum Beispiel. Aber ich habe mir ein paar Dinge zurecht gelegt, die ich machen kann, wenn er weg ist. Zum Beispiel Gitarre lernen, im Forum surfen, ein bewusstes Bad nehmen. Morgens ist es besonders schlimm. Jetzt sitz ich hier, hab ein nervöses Kribbeln im Bauch, weil ich Angst habe vor meiner Arbeit. Dabei passiert nichts. Trotzdem hab ich Angst. Ich trinke immer einen Tee morgens und schaue fern oder surfe. Lenke mich so gut wie möglich ab. Das klappt am besten. Wie man den Kopf ganz ausschaltet, weiß ich allerdings nicht. Das ist grausig...
ich finde die Idee, sich von gesunden abzugucken was sie tun, eigentlich ganz gut. Auf jeden Fall der richtige Weg glaub ich. Nur noch umsetzen..... Ich hab das Problem auch wenn ich allein bin. Ich werde vorher schon wütend, wenn mein Freund mir sagt, dass er dann und dann nicht nach Hause kommt. Diese Woche zum Beispiel. Aber ich habe mir ein paar Dinge zurecht gelegt, die ich machen kann, wenn er weg ist. Zum Beispiel Gitarre lernen, im Forum surfen, ein bewusstes Bad nehmen. Morgens ist es besonders schlimm. Jetzt sitz ich hier, hab ein nervöses Kribbeln im Bauch, weil ich Angst habe vor meiner Arbeit. Dabei passiert nichts. Trotzdem hab ich Angst. Ich trinke immer einen Tee morgens und schaue fern oder surfe. Lenke mich so gut wie möglich ab. Das klappt am besten. Wie man den Kopf ganz ausschaltet, weiß ich allerdings nicht. Das ist grausig...