ausland und bulimie?

#1
hey ihr :)

ich lese hier schon länger mit und hab mich jetzt dazu entschlossen auch mal aktiv zu werden.

vlt kurz erst mal was über mich:

ich habe eine ES seit ca. 6 jahren. ich war etwas übergewichtig als teenager und begann eine diät. hat wunderbar geklappt und ich hab abgenommen. irgendwann jedoch nicht mehr so schnell (was ja klar ist) und ich hab immer weniger gegessen... irgendwann hat ich dann meine perfekte figur aber war ebend leider auch mitten in der magersucht. dann kamen irgendwann die heißhungerattaken und die bulimie kam dazu. bis heute hab ich beides. an "normalen, guten tage" esse ich viel zu wenig sprich eigentlich nur abendessen und da immer sehr gesund (klingt etwas absurd). und dann eben noch die FA in unterschiedlichen abständen. mal klappts eine woche mal ist es jeden tag... hängt bei mir auch stark mit meiner "laune" zusammen. wenns mir gut geht klappt es sehr gute ohne FA. naja soweit so gut zu meiner vorgeschichte.

es ist jetzt so das ich vorhabe im august/september 1 jahr ins ausland als au pair zu gehen. habe ich schon lange vor und jetzt hab ich eben die perfekte gelegenheit. ich red mir die ganze zeit ein das ich es da hin bekomme mit dem essen aber ich glaubs fast nicht. :roll:

am anfang werd ich es bestimmt schaffen. aber irgendwann sinkt die hemmschwelle ja und dann kanns ja doch mal vorkommen :/

andererseit denke ich das es vlt ganz gut ist weil man da einen festen ablauf hat also mit den kindern frühstücken, mittag essen und abends mit der familie dann. (FA hab ich fast immer nur abends).

ich möchte mir diese chance nicht entgehen lassen es ist mein leben und ich will mir nicht alles wegen dieser krankheit verbauen aber anderseits hab ich angst das ich es nicht hinbekomm und die familie es dann rausfindet und ich nach hause muss.

hat den jemand schon erfahrungen damit? oder was haltet ihr davon?

lg

Re: ausland und bulimie?

#2
Hallo dandeliion :)

Bin ganz neu hier, aber kann deine situation gut nachvollziehen.

Ich bin momentan auch in meinem Auslandspraktikum und habe vorher auch ganz stark gezweifelt ob ich es wirklich machen soll, wie ich es ohne fas aushalten soll und und und...

Ich kann dir nur raten es zu machen! Du freust dich darauf und hast die perfekte gelegenheit wie du schreibst, dann solltest du sie auf jeden fall nutzen, sonst wirst du es sicher bereuen. Kann natürlich deine bedenken nachvollziehen, ging mir ja nicht anders, aber ich war einfach nur heilfroh als ich hier ankam. Alle waren sehr lieb und auch verständnisvoll, habe zum teil schon über ein paar Probleme (Depressionen) sprechen können, natürlich nicht darüber, dass ich b hab....
Die festen Abläufe haben mir auch sehr geholfen, dass ich zumindest deutlich weniger verlangen nach fas habe als in d....

Liebe Grüße
try. fail. repeat...

Re: ausland und bulimie?

#3
Hallo dandeliion!

Hört sich sehr so an wie bei mir deine Geschichte.
Auch erst normales Abnehmen und weniger gegessen (teilweise auch nur * oder so) und dann kam Bulimie dazu.
Ich esse auch jetzt noch oft zu wenig (allerdings mehr als nur Abendessen), Magersucht hab ich allerdings keine. Bin NG und sehe meinen Körper denke ich auch nicht anders als andere. Bin nur mit einigen kleinen Stellen unzufrieden, die andere völlig in Ordnung finden. Aber ich denke das ist ganz normal.

Zum Thema Ausland... ich war auch Au Pair und bei mir hat die Bulimie in dieser Zeit erst angefangen.
Heimweh war nicht der Grund, falls das nun vermutet wird, deshalb bin ich auch gleich hier geblieben zum Studium. :D
Ich hatte das Hauptproblem, dass ich in einer Chaosfamilie war. Also nichts gegen die Familie, ich liebe sie wahnsinning, wir haben noch immer regelmäßigen Kontakt und ich besuche sie oft. Allerdings wird hier in Finnland eh ständig gegessen (also Abendessen gerne noch um 10 Uhr abends und zwei warme Mahlzeiten pro Tag um 12 und um 4 oder so und abends fast immer Kaffee plus irgendwelches Gebäck), das ist natürlich schonmal ungünstig wenn man gesund abnehmen will.
Noch viel ungünstiger ist in einer Familie zu landen in der die Mutter Gemüsefeind ist und fast noch mäkeliger als ihre sehr mäkeligen Kinder. Das einzige was im Haus war waren manchmal Äpfel und Karotten und Gurke. Sonst nichts was gesund ist.
Zum Essen Nudeln mit Hackfleisch- oder Hühnchen-Sahnesoße fast jeden Tag oder anderes ziemlich eintöniges und ungesundes Zeug. Und ich hatte keine Chance gesund zu kochen, weil das hätte mir keiner gegessen. Außer vielleicht mein Gastvater, aber der ist selbstständig und dauernd unterwegs.
Ich glaube, dass war mit ein Hauptproblem warum ich in die Bulimie rutschte. Ich hatte ja kaum Chancen eine gesunde und ausgewogene Ernährung durchzuziehen.

Bei mir sank die Hemmschwelle auch immer weiter. Zuerst eben FA nur zugelassen wenn ich allein zu Hause war, aber irgendwann hörte auch das auf.
Gemerkt hat nie jemand was.
Vielleicht sind sie zu naiv, aber vielleicht bin ich auch zu gut im Vertuschen und Geräusche vermeiden... meine Mitbewohnerinnen hier in der Studentenbude haben auch nie was gemerkt und auch mein Freund nie wenn er hier war und ich mich übergeben habe (obwohl da dann keine FA sondern nur ein bisschen zu viel ungesundes Essen im Spiel war).

Vielleicht hilft dir der Tagesablauf ja wirklich, bei mir sind auch die FA seltener, je mehr ich zu tun habe am Tag.
Und so eine Gemüsehasserfamilie wie meine Lieben gibt es nur einmal auf der Welt glaub ich. xD Keine Sorge also. :)

Das wird schon werden!
Wohin gehts denn eigentlich?

Ich hoffe du erzählst dann mal wie es dir so ergeht. :)

Lieben Gruß,
jiji
Zuletzt geändert von Caruso am Mi Mai 16, 2012 15:18, insgesamt 2-mal geändert.

Re: ausland und bulimie?

#4
hey danke für eure lieben antworten :)

ja normal gewicht (zwar unteres) hab ich auch. liegt aber wohl auch daran das mein stoffwechsel komplet im eimer ist :roll:

ihr macht mir ja jetzt wirklich mut mich zu trauen das durchzuziehen wenn ihr das geschafft hab kann ich es ja auch schaffen und eigentlich freu ich mich schon total drauf :)

es soll nach spanien gehen. ich liebe spanien einfach! obwohl die essgewohnheiten jetzt nicht so super geeignet sind für mich :D oft kein frühstück und abends sehr spät abendessen ... aber ich denke wenn man positiv an eine sache ran geht auf die man sich freut kann es klappen!

Re: ausland und bulimie?

#5
Das Thema hatten wir bereits desöftern.
Habe auf die Schnelle nur das hier gefunden:

Bulimie vor und im Auslandssemester



Was könnte ich dir raten?
ich war auch 1 Jahr als Aupair in den USA und meine ES hat sich erst dort richtig entwickelt. Vorher gings eher richtung MS. Während meiner AuPair Zeit habe ich das Erbrechen angefangen.
Ich weiß nicht... Bist du in Therapie?
Die ES wird sich nicht einfach in Luft auflösen, nur, weil du woanders lebst. Sorry, ich will dir hier nichts vermiesen bzw. schlecht reden. Denk nur dran, dass du dort in eine Umgebung kommst, die dir fremd ist, du eine anderes Sprache sprechen musst und komplett auf dich alleine gestellt bist. So einfach ist das (anfangs) nicht.
Du hast Verantwortung für fremde Kinder etc. All das solltest du nicht vergessen. AuPair ist kein Zuckerschlecken.

Trotzdem: Wenn es dein Traum ist, solltest du es machen. Ich bin auch wahnsinnig froh, dass ich es durchgezogen habe. Es war eine wahnsinns Erfahrung, die mir keiner nehmen kann und die mich sehr weitergebracht hat. Wäre die ES nicht gewesen, hätte ich um einiges mehr erlebt :roll:
Die ES wurde bei mir besser, als ich wieder zu Hause war.


Sei dir jedoch bewusst, dass es eine extreme Umstellung ist und nicht so leicht wie man es sich vielleicht vorstellt.


Liebe Grüße
Jersey

Re: ausland und bulimie?

#6
Hallo,

vor dem Problem stand ich vor meinem Au Pair Jahr auch. Ich hab das Jahr durchgezogen und es war mit die schönste Zeit in meinem Leben. Am Anfang war es hart, aber mir hat es geholfen einmal regelmäßige Mahlzeiten mit der Familie einzunehmen (das gab es bei mir daheim nie) und vor allem war ich immer beschäftigt und unterwegs. Am Anfang war eh eine Hemmschwelle da und auch die Angst, was passiert, wenn meine Hostfam davon erfährt, aber in dm Jahr wurde ich zum ersten Mal so angenommen wie ich bin und von anderen akzeptiert. Das hat mir persönlich sehr gut getan. Natürlich gab es auch Phasen in denen es mir nicht so gut ging, aber ich habe in dem Jahr gute Freunde gefunden, die mich unterstützt haben.

Bei mir ist allerdings die Ursache auch sehr stark in meiner Familie vorhanden. Deswegen tat es mir gut weg zu sein von daheim. Letztendlich musst du es für dich entscheiden, ob es für dich Sinn macht. Es ist nicht einfach, aber es ist zu schaffen.

Liebe Grüße
Pusteblume