Fressanfall, warum eigentlich nicht NEIN sagen???

#1
Ich weiß nicht ob dieses Thema in dieser Form schon existiert,
Aber ich habe in letzter Zeit etwas bei mir beobachtet was mich stutzig macht und es würde mich interessieren ob ihr das auch kennt?

Nun ist es so das ich es geschafft habe meine Fressanfälle einzuschränken wenn ich gute Tage habe.
Da ich trotz Bulimie strenge Diat halte und eigentlich fast nichts zu mir nehme fallen diese Fressanfälle dann etwas größer aus.

Ich habe bemerkt das sich in letzter Zeit so ein Unwille eingestellt hat, das alles in mir sich absolut gegen das Erbrechen stellt.
Manchmal, also wenn ich wirklich GUTE Tage habe, habe ich eigentlich auch gar keinen Hunger, oder das Bedürfniss nach einem Anfall.
Dennoch MUSS ich einen Anfall haben, irgendwie kann ich nicht ohne, auch wenn ich absolut NICHT will.
Es ist wie als würde mich die Bulimie zwingen, du MUSST jetzt fressen.
Dann fühle ich mich machtlos, als könne ich mich nicht selber vor ihr schützen.
Ich weiß dann gar nicht mehr warum ich überhaubt fresse, sonst, wenn es mir NICHT gut geht passiert es fast zwei oder drei mal am Tag das ich einfach die typischen Bulimie Abläufe habe.
(Zu viel gegessen jetzt ist´s auch egal, also rein mit dem Futter bis ich platze). :cry:

Aber warum MUSS ich jeden Tag einen Anfall haben und schaffe es nicht diese guten Phasen zu nutzen wenn ich auch mal nichts essen will?
Wieso zwinge ich mich dann zu einem Anfall?
Vielleicht kennt das jemand in irgendeiner anderen form?
Oder kann einen Tipp geben wie er es meistert nicht zu erbrechen?

Würde mich freuen :oops:
Zuletzt geändert von Gänseblume21 am Mi Mär 28, 2012 9:42, insgesamt 2-mal geändert.
Man kann nur mit dem Herzen sehen, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Re: Fressanfall, warum eigentlich nicht NEIN sagen???

#2
liebe gaenseblume,


es hat gruende warum dich dein inneres immer wieder zu essanfaellen und erbrechen fuehrt - u.a. spannungsabbau, selbstschaedigung/ bestrafung, ventil fuer alles moegliche - gruende, die man am besten bzw gut in der therapie rausfinden kann,
sowie meist unterzuckerung und mangelernaehrung deins koerpers, wenn du unter deinem tagesbedarf isst (du schreibst ja dass du "streng diaet" haltest ..), nicht regelmaeßig isst (dein insulinspiegel sinkt alle 3-4 stunden ab, in diesen zeitabstaenden solltest du eigentlich immer wieder etwas zu dir nehmen) und nicht im ausgewogenen naehrstoffverhaeltnis isst (du brauchst alle lebensmittelgruppen, von jeder eine menge im richtigen verhaeltnis). kurz, eine gesunde ernaehrung ist fast die basis um von einer essstoerung loszukommen .. eine gesunde ernaehrung tut deinem koerper und deiner psyche gut und erleichtert die therapie.

Manchmal, also wenn ich wirklich GUTE Tage habe, habe ich eigentlich auch gar keinen Hunger, oder das Bedürfniss nach einem Anfall.
keinen essdruck zu haben find ich schoen, aber "gute tage" sollten hunger beinhalten, denn hunger zu spueren ist natuerlich und gesund, ihn zu verlieren ist nicht empfehlenswert ..

Da ich trotz Bulimie strenge Diat halte und eigentlich fast nichts zu mir nehme
du schreibst "trotz bulimie", aber zur bulimie zaehlt u.a. das symptom des "strengen diaet haltens" ..

dass du fast nichts zu dir nimmst ist nicht gut. wenn du deine essstoerung hinter dir lassen moechtest leg ich dir waermstens nahe, dich an ein gesundes essverhalten anzunaehren. dass das nicht leicht ist wissen wir alle. manchen gelingt es ganz allein (was aber eine zeit- und kraftintensive aufgabe ist und nicht sein muss da es legitim ist und sogar empfehlenswerter sich unterstuetzung zu holen) in eigenregie, manchen in begleitung mit ambulanter gespraechstherapie und ernaehrungsberatung, manchen im stationaeren rahmen (und damit mein ich nicht psychiatrie, sondern psychosomatische kliniken) wo du eigentlich alles hast was du brauchst - zeit, ernaehrungstherapie, gespraechs- u.a. therapie, koerpertherapie, entspannung, theorie und praxis, uvm.
dort wird dir auch geholfen wie du am besten mit ess- und brechdruck umgehen kannst - in theorie und praxis.
sun will set

Re: Fressanfall, warum eigentlich nicht NEIN sagen???

#3
ich kenne das gefühl, dass man einfach fressen "muss", obwohl man eigentlich gar nicht will. ohne heißhunger, ohne hunger - das ist dann wirklich die reine essstörung, die einen steuert.

aber ich muss dir schon auch schreiben - du provozierst die fressanfälle, indem du kaum etwas isst. was glaubst du denn, was dein körper davon hält, dass du ihm viel zu wenig nahrung gibst? er möchte deswegen mehr. und dadurch wirst du noch viel mehr in die FAs getrieben. solange du an dieser ungesunden einstellung und ernährungsweise festhältst, wirst du keine großen schritte aus der bulimie heraus machen können.

du nennst das "gute phasen", wo du deine diät durchhalten kannst - das finde ich nicht in ordnung. ich habe auch mal so gedacht. aber irgendwann wirst du einsehen müssen, dass das hungern und diäten und die fixierung aufs abnehmen genauso zur bulimie gehört wie das fressen und kotzen.

Re: Fressanfall, warum eigentlich nicht NEIN sagen???

#4
@:equilibre

Erstmal vielen dank für die ausführliche Antwort und auch die Erklärungen!
Das schlimme daran ist, wenn ich deinen Text lese, das ich genau weiß das ich mehr essen sollte. Ich habe nur panische Angst davor.
Leider ist es mit der Zeit so geworden das ich meinen Körper sehr stark ablehne, ich hasse jeden Zentimeter.
So geht es bestimmt vielen hier, etwas was ich so furchtbar schlimm finde.
Ich kenne mich, ich weiß lauch das ich essen muss ohne ein schlechtes Gefühl dabei zu haben.
Nur ist es so das wenn ich esse, alles einfach wieder raus muss, ich will nicht den ganzen Tag am erbrechen sein nur weil ich einen Apfel gegessen habe..
Wenn ich den Tag über dann gut esse, habe ich abends trodzdem meine Anfälle.
Wie ichs mache ist es nichts.
Ich habe schon sehr viele Therapien aufgrund meiner Deppression gemacht, aber die Esstörung kam erst vor eineinhalb Jahren dazu..
Nächsten Monat werde ich wegen dieser Facette meiner Probleme eine stationäre Therapie beginnen.
Ich hoffe das ich gestärkt aus ihr herausgehen kann!


@:joliana


Auch dir danke für die Antwort!

Ich wünsche mir irgendwann an den Punkt kommen zu können an dem du diese Einsicht hattest, meine Familienhelferin hat mir mal gesagt das man selbst erst erkennt was man falsch macht wenn man bereit für Veränderung ist.
Kannst du denn bewusst essen und dich gut dabei fühlen?
Wenn ja, wie hast du es geschafft aufzuhören Diäten "gut" zu finden?
Ich habe Angst davor normal zu essen und am ende nur noch mehr erbechen zu müssen weil ich mich hässlich fühle, dieser Kreislauf ist beängstigend.
Wenn ich hier lese wie lange manche ihn schon durchleiden habe ich mächtige Angst davor was diese Krankheit anrichten kann..
Man kann nur mit dem Herzen sehen, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Re: Fressanfall, warum eigentlich nicht NEIN sagen???

#5
ich erzähle dir gern, wie es bei mir war ;)
es ging nicht von einem tag auf den anderen, sondern war ein schleichender prozess. ich war 2 jahre essgestört, als ich mir endlich eingestand, dass ich ein problem hatte. von da an wollte ich gezielt aufhören mit den FAs und dem kotzen - aber ich wollte nicht aufhören zu diäten. ich hatte zwar mein traumgewicht langsam nach oben verändert, bzw. wollte mit der zeit immer weniger abnehmen... aber der abnehmgedanke blieb, und ich war überzeugt, ihnw unbedingt zu brauchen. ich fand mich zu dem zeitpunkt eigentlich auch schon attraktiv, so wie ich war - aber ich konnte das ideal einfach nicht loslassen. also war ich eigentlich konstant auf diät-kalorienzufuhr (hier darf man so etwas nicht genau definieren, aber es war eine menge, die als einigermaßen gesunde abnehm-menge für meinen BMI definiert ist). ich diätete also weiter und fraß und kotzte natürlich auch weiter.

irgendwann kam der punkt, als ich feststellte, dass ich wirklich nicht mehr essgestört sein wollte. ich wollte damit aufhören... und ich wusste, dass das nur möglich war, indem ich auch das abnehmen aufgab. ich hatte dann irgendwann auch so die nase voll von der ganzen gewichtstresserei, dass ich richtig lust hatte, es mal mit normalem essen zu versuchen. ich schraubte meine kalorienzufuhr hoch... blieb aber immer noch auf einem zu niedrigen niveau, weil ich so unglaubliche ansgt davor hatte, zuzunehmen. ich hatte irgendwann mal einen falsch berechneten kalorienumsatz für mich gelesen und hielt mich seitdem an diesem wert fest. also war ich jetzt an dem punkt angelangt, wo ich zwar nicht mehr abnehmen wollte, aber immer noch konstant zu wenig aß. ab dann ungefähr schaffte ich es auch, länger "clean" zu bleiben, wochen und monate. aber es gab auch immer wieder schlimmere phasen.

und dann war ich irgendwann so weit, dass ich keine lust mehr hatte, mir dauernd limits zu setzen und dinge zu verbieten. und ich stellte fest, dass ich hier im forum schon dinge gepredigt hatte, die ich selber nicht einhielt. ich erzählte anderen, dass sie genug essen sollten, und selbst schränkte ich mich immer noch ein. also esse ich jetzt seit einiger zeit "normal" - was für mich heißt, ich nehme so viel kalorien zu mir, wie ich wirklich verbrauche. ich zähle nicht mehr ganz genau, weil ich weiß, dass ich relativ viel essen darf und nicht zunehme. und ich bin zwar jetzt erst ein paar wochen wieder "clean", aber ich fühle mich sehr gut damit.

ich habe manchmal (so wie jetzt gerade nach einem ziemlich großen abendessen ;)) schon ein schlechtes gewissen. dann denke ich mir - so viel wie ich heute gegessen habe, ist doch nicht nomral... vor allem, weil ich weiß, wieviel manche freundinnen von mir so am tag essen, und da sind meine mengen schon etwas größer. aber es funktioniert und mein körper verwertet das ganze essen ordentlich, zumindest habe ich keine veränderung an mir bemerkt (gewogen habe ich mich schon lange nicht mehr). und ich denke schon viel ans essen. ich denke, um sich davon zu lösen, braucht es noch mehr. aber ich denke, für mich ist es der richtige weg so...

ist jetzt ein bisschen viel geworden, tut mir leid ;)
Zuletzt geändert von joliana am Mi Mär 28, 2012 18:33, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Fressanfall, warum eigentlich nicht NEIN sagen???

#6
guten morgen :?
manno eigentlich könnte ich noch schlafen bis 8 uhr...seit 5 uhr bin ich aber alleine zuhause...
hab mir extra den wecker gestellt für 10 nach 5 um zu fressen....hab die augen kaum aufbekommen, hab sogar überlegt doch einfach weiterzuschlafen es war auch grad sehr kuschlig und bin endlos müde...und trotzdem bin ich aus dem bett direkt in die küche und schonwieder mitten drinnen...muss mich sogar beeilen dass ich später auch pünktlich weg komme und trotzdem find ich noch kurz zeit diesen mist hier reinzuposten weil ich so verzweifelt bin....das passiert oft wenn ich morgens schon weiß "sturmfrei" zu haben weil mein freund frühschicht hat....wieso zum teufel mach ich die scheiße?? hab null hunger bin echt total übermüdet und das essen ekelt mich sogar manchmal an....trotzdem tu ich mir das an, stehe dafür viel zu früh auf um zu fressen, kotzen und danach noch mehr erschöpft zu sein....wtf??!!? :cry:

Re: Fressanfall, warum eigentlich nicht NEIN sagen???

#7
ich frag mich auch schon, hab ich echt bulimie?? oder bin ich einfach nur unendlich dumm und schwach??!
andere hier kotzen ja nach normalen essensmengen weil sie das sattgefühl nicht aushalten oder so, ich blöde kuh plane mir fressattaken einfach in den täglichen tagesablauf ein, kaufe schon vor und verstecke es vor meinem freund....meine güte wie erbärmlich.... :cry:

Re: Fressanfall, warum eigentlich nicht NEIN sagen???

#9
hallo Zero,


das gehoert alles mit zur krankheit.

ich gehoere zu den menschen die das sattgefuehl garnicht ertragen UND FAs haben.

als ich noch nicht alleine gewohnt habe hab ich meine FAs auch geplant.

und wenn ich dann keine Lust hatte war da immernoch die Krankheit die gesagt hast: Das hast du so GEPLANT! DU musst die kontrolle haben und nicht dein Koerperund wer weiss wann du wieder Zeit zum fressen hast???

das hatte wohl schon eine kranke form von Diziplin: wenn fressen vorgesehen war , dann wurde gefressen...genau wie sport, wenn er vorgesehen war wurde sport gemacht, selbst wenn man 39 Grad Fieber hatte....


Du bist du bist Krank!

Spiel das nicht runter.

alles liebe,

wollsocke

Re: Fressanfall, warum eigentlich nicht NEIN sagen???

#10
hallo mädels,bei mir ist das ähnlich.wenn ich meinen dienstplan bekomme,überlege ich immer,an welchem der tage mein freund training hat,und wann ein FA möglich ist,und manchmal kauf ich süßigkeiten,die ich dann in meinem kleiderschrank verstecke,weil ich weiss,dass er da sowieso nicht rangeht.nun ist es aber so,dass mich dieses bunkern auch zu spontanen FAs verleitet,deswegen hab ich es sehr eingeschränkt.und mit dem früh aufstehen?auch eine altbekannte geschichte.ich hab mir zwar nie den wecker gestellt,aber wenn mein freund um halb neun aufsteht,werd ich meistens eh kurz wach.und wenn ich erst um 17 uhr auf der arbeit sein muss,dann wirds gefährlich.ich versuche,dann immer schnell wieder einzuschlafen.u nd in letzter zeit überwiegt meistens das gefühl in meinem kuscheligen bett liegen zu bleiben.vor allem hab ich festgestellt,dass ich auf arbeit total unkonzentriert und vergesslich bin,wenn ich vorher gekotzt hab.mittlerweile ist das meinem chef auch schon aufgefallen,und das hat auf arbeit negative auswirkungen für mich.ich bin kellnerin,und er gibt mir jetzt kleinere stationen als den anderen,d.h. dann weniger gäste und weniger trinkgeld.das hat mich zumindest in dem punkt wachgerüttelt,dass ich dieses vor der arbeit kotzen nicht mehr mache.was hin und wieder passiert:ich komme nachts nach hause und krieg nen FA,kann mich aber nicht überwinden auf klo zu gehen,auch weil ich angst hab,dass mein freund wach werden könnte.schleißlich schlaf ich vorm frenseher ein,werde wach,wenn er zur arbeit geht,und geh dann erst aufs klo.danach fühl ich mich dann ganz besonders schlecht und schaffs nur mit mühe und not durch den tag.ok,das war jetzt nicht sehr hilfreich für euch,sorry...

Re: Fressanfall, warum eigentlich nicht NEIN sagen???

#11
Es ist wahnsinn einmal zu hören das es euch doch auch genauso geht wie mir. Es freut mich auf der einen Seite nicht alleine zu sein, auf der anderen Seite macht es mich aber unendlich traurig..
Alle menschen hier sind betroffen, jeder hat seine Geschichte und die Bandbreite eines jeden Schicksals ist enorm.
Ich beginne immer mehr mich zu fragten, WARUM ist bulimie eigebntlich immer noch sooo verpöhnt?? Die betroffenen sehen vielleicht nicht im ertsen Moment so Tod krank aus wie Patienten mit Anorexie, leiden aber genauso..
Das horten von Essen und warten bis mal darüber herfallen kann kenne ich auch...

An alle anderen hier..

Das hört sich sehr nach einer schlimmen Hetzjagt für euch an, zum einen die Bulimie die eúch in ihrem Griff hat, zum anderen das Versteckspiel vor eurem Partner.
Ihr lebt mit ihm zusammen so wie sich das anhört, hat er denn nie etwas bemerkt? Angedeutet? Weiß er es denn?
Mich würde das interessieren wie man sowas gestemmt bekommt, das muss doch unmengen an kraft kosten die die Bulimie einem onehin schon aussaugt!

@joliana
Ich finde es wahnsinn so einen Willen aufbauen zu können weil man da raus möchte, ich bewundere das wirklich, ich bin motiviert diesen Punkt auch irgendwann mal zu erreichen!
Ich wünsche dir von herzen keinen erneuten Rückfall in die Diätenphase!
Hast du auch schon einmal eine Therapie gemacht?
Wie hast du gelernt was normal essen bedeutet?
Man kann nur mit dem Herzen sehen, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Re: Fressanfall, warum eigentlich nicht NEIN sagen???

#12
nein ich habe noch keine therapie gemacht... ich bin noch nicht an dem punkt. irgendwann werde ich mich wahrscheinlich dazu aufraffen müssen :roll:

hmm, ich weiß auch nicht, das kam so nach und nach. ich habe im internet oft nach gesunder ernährung recherchiert und bin selbst irgendwann darauf gekommen, was mir am besten tut - ein ordentliches frühstück, ein gutes mittagessen, nachmittags auf jeden fall noch eine zwischenmahlzeit und (egal was sämtliche stoffwechsel-profis sagen) ein großes und leckeres abendessen. das brauche ich um den tag gut abzuschließen. aber das ist eben auch bei jedem anders... und bei den mengen habe ich mich wie gesagt vollkommen an die kalorienzahlen gehalten. es ist zwar nicht unbedingt gut so, aber anders konnte ich mich nicht an die neuen mengen gewöhnen.

Re: Fressanfall, warum eigentlich nicht NEIN sagen???

#13
o man,hetzjagd ist genau das richtige wort,und es ist wirklich wahnsinnig anstrengend und kräftezehrend,und traurig ist es auch,weil man seine freien tage nutzt um zu fressen,anstatt sich mit freunden zu treffen,die wohnung zu putzen oder sonstwas sinnvolles oder schönes zu machen.man muss ja die gelegenheit nutzen,wenn er nicht da ist.also mein freund mit dem ich jetzt seit nem halben jahr zusammenlebe,ahnt nichts.einerseits ist er für solche dinge nicht grad der sensibelste,andererseits kann ich doch besser schauspielern,als ich immer von mit gedacht habe.ich werds ihm auch vorerst nicht sagen,glaube nicht,dass das gut für mich und unsere beziehung.

Re: Fressanfall, warum eigentlich nicht NEIN sagen???

#14
@joliana

Ich werde versuchen das jetzt auch mal so zu machen, meinen Kalorienbedarf erstmal auszurechnen und zu sehen ob ich michs traue "so viel" zu essen.
Das krasse ist ja, die meisten kennen ihren Bedarf gar nicht!
Ich hab mir immer nur über meinen BMI gedanken gemacht, aber nie darum wie viel essen nun eigentlich bei meiner Größe und meinem Gewicht erlaubt ist.

@Nicki1980

Ich kann mir vorstellen wie schlimm das sein muss, ich hätte mir am Anfang auch nie zu erträumen gewagt meinem Partner zu sagen was ich habe.
Irgendwann konnte ich ihm meine Gewichtsabnahme, und den mangelnden Bedarf an Zuneigung nicht mehr erklären, trotz meiner anderen Probleme war ich immer sehr liebevoll und aktiv. Es war irgendwann ein wunsch von mir, dem Menschen der mir all das gegeben hatt was ich brauchte als ich von zuhause fort ging, alles von mir zu erzählen.
Es tat gut am ende nicht alleine zu sein, unterstützt zu werden, auch wenn es sehr schlimm ist einzubrechen und vor einem anderen Menschen "schwach" zu werden. Aber es geht, und nur so wird man zu einem Team, gegen die Bulimie! Allein dagegen kann ich mir nicht mehr vorstellen...
Nun bei mir kam die bulimie IN der Beziehung, vielleicht war es so auch einfacher mich zu öffnen?
Ich kann nachempfinden wie schwer es ist und mit wie viel Scham das alles zu tun hat, also dräng dich nicht selber und versuche einen Zeitpunkt zu finden um dich zu entlasten, weil ich finde die Bulimie alleine ist schon ein extremes Päckchen. Auch ohne Versteckspiel :cry:
Man kann nur mit dem Herzen sehen, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Re: Fressanfall, warum eigentlich nicht NEIN sagen???

#15
Hallo Mädels....Wollsocke...
deine harten Worte, hmmm, sind eigentlich genau richtig....
ich wusste auch gar nicht dass ich damit nicht alleine bin mit diesem Versteckspiel diesem Doppelleben...dieses soll ich soll ich nicht oder sogar "dann und dann mach ichs, ich freu mich schon drauf"....so krass und traurig...
aber irgendwie auch naja beruhigend oder so ähnlich dass man nicht alleine ist...
ich bin echt froh dieses Forum gefunden zu haben, irgendwie öffnet es mir mehr die Augen und das hilft...aber im Moment steck ich echt fest drinnen und weiß noch nicht wie ich anfangen soll mich zu bessern...es ist sooo verdammt anstrengend aber ihr wisst ja auch bescheid...leider...
Naja euch trotzdem noch ein schönes hoffentlich FA-freies Wochenende