Warum so traurig?

#1
Hallöchen, ich muss mir mal was von der Seele schreiben :cry:
Also, angefangen hat meine Geschichte eigentlich vor drei Jahren. Damals mit zwölf bin ich langsam in die Essstörung abgerutscht. Es war ein Kampf gegen mich selbst und meinen Körper, dem zufolge ich dann FA bekam. Gekotzt habe ich nur selten. Dann begann die Selbstverletzung und Suizidgedanken.
Es ging mir immer schlechter und letztes Jahr kam ich schließlich nach zwei Nervenzusammenbrüchen in die Kinder-und Jugendpsychiatrie.
Nach meiner Entlassung ging es mir besser, ich hatte allerdings für meine Verhältnisse "schlimm" zugenommen, was mich fertig machte. Ich wechselte die Schule, wurde nicht mehr gemobbt, und dennoch passte ich mich nur an und erlaubte mir nicht ich selbst zu sein.
Aufgrund meiner Depressionen und Morgentief habe ich zig Fehlstunden.
Meine Mutter verdeutlichte mir zudem auch immer wieder, dass ich so das Schuljahr nicht schaffen würde, ich es nie zu etwas bringen würde und einfach nur faul sei. Das zog mich noch weiter hinunter.
Dann verursachte ein Ereignis, dass mich die ganze Welle überschwappte.
Meine beste Freundin rief mich weinend an und sagte mir, dass der Junge in den ich verliebt war, sie dazu überredet hatte mit ihm zu schlafen und ihr nein ignorierte. Sie war seit Monaten mit ihm zusammen.
Obwohl sie genau wusste, wie sehr ich ihn liebte und meine Gefühle einfach missachtete. Ich konnte ihr jedoch auch nicht sagen, was ich dachte, wegen dem, was ihr widerfahren war und auch, weil ich überhaupt kein Selbstwertgefühl habe und es nicht zulassen kann, negative Gefühle ihr gegenüber zu haben, weil ich mich dafür dann wieder hasse.
Also war ich ganz alleine mit meinen Emotionen und dem Chaos in meinem Kopf, fühlte mich einfach nur noch wertlos und ausgenützt, unnötig und schlecht. Ich verletzte mich wegen dem ganzen Hass in mir auf mich und auf sie, den ich nicht zulassen konnte.
Und dann schließlich schaffte ich es nicht mehr und nahm eine Überdosis Tabletten.
Meinen Suizidversuch habe ich überlebt, aber glücklicher bin ich dadurch auch nicht geworden. Seitdem bin ich wieder in der Klinik und versuche mein Leben in den Griff zu bekommen und und mit meiner Depression klar zu kommen. Meine Eltern sind mir keine große Hilfe und ich habe mich seitdem auch mehrere Male selbst verletzt.
Die Bulimia non purging hat sich verändert. Ich habe erst gar nicht gegessen, dann versucht normal zu essen. Immerhin habe ich es soweit geschafft, keine FA mehr zu haben und ein besseres Körpergefühl zu bekommen. Das ist aber auch schon wieder verloren. Ich esse überhaupt mehr als mit FA, was auch nicht gerade förderlich für Gewicht halten ist, da ich eigentlich nur glücklich bin, wenn ich abnehme :cry: Habe seitdem öfters mal gekotzt, worauf ich nicht stolz bin.
Nun habe ich furchtbare Angst, Bulimia purging zu bekommen, da ich es auch einfach nicht aushalte, so vollgegessen zu sein.
Warum bin ich nur so traurig?
Nichts besonderes los, nur die ewigen alltäglichen Leiden

Re: Warum so traurig?

#2
Hey du,

leider weiß ich auch keine Antwort auf deine Fragen....

Aber ich wollte dir schreiben, dass ich dich gelesen habe und dass du nicht alleine bist !
Es tut mir Leid, dass du so traurig bist.

Wenn du aktuell noch in der Klinik bist kann ich dir nur raten ganz ehrlich dort zu sein. Die Leute können dir nur helfen, wenn du mit Ihnen sprichst und erzählst was in deinem Kopf rumgeistert.

Ich wünsch dir alles Gute und ganz viel Kraft.

Re: Warum so traurig?

#3
Hallo maybe_maybenot.

Zuerst einmal will ich dir eine virtuelle Umarmung senden - falls du diese annehmen kannst/willst. :wink:

Alleine wenn ich nur deine Geschichte lese, werde ich schon traurig und du fragst dich warum du tatsächlich so traurig bist?!
Du hast es anscheinend wirklich nicht leicht gehabt - da ist es nur um so mehr verständlich, dass du momentan nicht so positiv gestimmt bist.
Musst du ja auch gar nicht sein. Man darf auch mal traurig sein. :wink:
Ich finde es sogar sehr wichtig dieses Gefühl wirklich zuzulassen! Nur sollst du es auch wieder loslassen können.
Kannst du das oder fühlst du dich permanent bedrückt?

Weißt du was ich denke?
Ich denke, dass du krank bist. Nicht faul. Nicht dumm. Nicht zu dick. Sondern krank.
Deine Eltern scheinen kein Verständnis dafür zu haben - das macht es natürlich nur umso schwieriger.
Ich hoffe ich mach dir damit jetzt keine Angst - aber ich finde es wichtig zu wissen, dass es einen Grund gibt, warum
du dich so fühlst, wie du dich fühlst. Weil deine Psyche erkrank ist. Und die kann auch wieder gesund werden. :wink:
Du sagst ja selbst du hättest Depressionen. Depressionen können wirklich fürchterlich sein und das blöde daran ist,
dass sie deine Sichtweise so einengen, dass du nur mehr schwarz siehst, anstatt all die schönen bunten Farben, die
es auf dieser Welt gibt. Eine Depression redet dir vielleicht sogar ein, dass es diese gar nicht gibt - dass nur die Farbe
schwarz existiert und nichts anderes! Aber das stimmt nicht! Es gibt sie - auch wenn du sie zeitweise nicht sehen kannst,
sie sind da! :)

So und jetzt mal weg von diesen Möchtegern-Metaphern. :oops: Was ich dir damit sagen will ist, dass du vielleicht
zeitweise glaubst, dass es nie besser wird, dass du dich immer traurig fühlen wirst und dass alles keinen Sinn mehr macht.
Aber diese Gefühle resultieren vermutlich aus deiner Depression heraus und die kann die Wahrheit wirklich ganz stark
verfälschen! Das Leben kann schön sein und das wirst du auch wieder so empfinden können - auch wenn du daran jetzt
ganz stark zweifeln magst, behalte dies einfach ganz fest im Hinterkopf! Und wenn wieder mal so blöde "Alles ist Scheiße"
Gedanken hoch kommen, dann denk bitte daran, dass diese wieder vergehen werden und es besser wird!

Das Leben ist nicht perfekt - aber es ist auf alle Fälle lebenswert!

Kopf hoch maybe-maybenot und sag JA zum LEBEN und NEIN zur Bulimie, Depression und Suizidgedanken! :)


Bist du zurzeit in Behandlung?
Hast du irgendjemanden mit dem du reden kannst, der dich auch versteht?


Liebe Grüße,
Aschenputtel

Re: Warum so traurig?

#4
Danke! Ihr seid wirklich lieb!

Ja, ich bin momentan in einer Klinik.. Hab am Samstag Elterngespräch und sollte ansprechen, wie sehr die ständige
Kritik meiner Mutter mich verletzt.. Ich hoffe ich schaffe das :o

Danke für die lieben Worte!

Maybe
Nichts besonderes los, nur die ewigen alltäglichen Leiden