Hi!

Ich hab eigentlich schon mein ganzes Leben lang eine Essstörung. Als Kind hab ich einfach alles in mich reingestopft - aus Langeweile, aus Sehnsucht nach Wohlbefinden, aus Angst vorm alleinesein... - was auch immer der Grund dafür war, es hat mir bis zum 16. Lebensjahr hin über ***kg beschert.
Dann war ich auf Diät. Aß kaum mehr was und nahm über die Jahre auch einiges ab... 2008 langte ich dann bei meiner persönlichen, magischen "unter***kg" Grenze an.... Da waren schon seit längerem Abführmittel im Spiel. Ich wollte niewieder über ***kg haben. Langsam begann meine Bulimie. Ich habe nicht "gefressen" oder sowas... ich hab einfach sogar meine normale "Diätkost" gekotzt...Dann nahm ich weiter ab. Erlangte ***kg - mein bisher niedrigstes Gewicht. Angetrieben von der Einfachheit der Bulimie, befand ich sie doch tatsächlich für etwas, was mich glücklich macht... Langsam kotzte ich nicht nur Diätkost, sondern erlaubte mir all das was ich mir in den Jahren verboten hatte: **.... und konnte nach verzehr mithilfe der Bulimie einfach auf "Reset drücken"....

Naja vor rund zwei Jahren öffnete ich dann die Augen... ich wollte endlich normal werden, meine harte kindheit verarbeiten, normal essen.... ich beschloss eine Therapie zu machen...
nun bin ich in diesem Therapieprogramm von sowhat und meine Therapiezeit endet mit Juni, was ja bald is...
natürlich hat sich einiges geändert, aber es gibt immer noch phasen, in denen ich fresse wie vor der therapie... ich hab das gefühl als könnte mir keiner helfen - nicht mal ich selbst und als müsste ich mich einfach damit abfinden bald komplett kaputt, mit augenringen, permanenter müdigkeit/schlappheit, kaputtem körper, noch kaputterer seele leben zu müssen...

ich weiß einfach keinen rat mehr...

edit von joliana: bitte keine gewichts- und essensangaben!

wilkommen im forum.
tut mir leid, dass es dir so geht.
ich glaube schon dass man nicht damit leben muss, aber wenn man so lange in der krankheit war, dauert es halt auch eine gewisse zeit bis es besser wird. man darf die kleinen erfolge nicht übersehen!
ich wünsch dir alles gute, und verlier die hoffnung nie!

Hallo Glücksbärchen!
Ganz klare Antwort: Nein, du musst nicht damit leben!
Es ist sehr unterschiedlich, wie eine Heilung deines "Hungers" aussieht, aber hinter dem Essen steckt etwas, was nicht mit dem Essen selbst, sondern mit deinen Gefühlen zusammen hängt. Nur du weißt, was das sein kann! Eine Therapie kann dich lediglich unterstützen, aber es gibt kein Patentrezept. Wichtig ist, dass du auf dich selbst hörst!
Es ist wichtig, dass du lernst, dir selbst zu vertrauen, deinen Gefühlen zu trauen. Vielleicht kennst du das ja aus deiner Kindheit, dass du dich "anders" gefühlt hast oder das andere dir das Gefühl gegeben haben, dass du nichts wert bist oder Ähnliches?
Aber ich bin mir sicher, dass du gut und richtig bist und du ein liebenswerter Mensch bist!

Also Kopf hoch, du kannst geheilt werden, hab Geduld mit dir und such dir einen ambulanten Therapeuten, wenn du meinst, dass du Hilfe brauchst! Wenn du nach Hilfe fragst, dann wirst du auch welche bekommen!

Liebste Grüße Sed