mich interessiert, wie sich eure Essstörung innerhalb eurer Partnerschaft entwickelt hat.
Mein Ex hat sich von mir vor ca. einem Jahr getrennt. Es war eher eine ‚gemeinsame’ Entscheidung für die Trennung.
Heute, ein Jahr später und seit 9 Monaten in einer neuen Beziehung lebend, merke ich, dass man Ex meine Essstörung eher gefördert hat. Für einige hier ist es wahrscheinlich provokant ausgedrückt bzw. einige werden es vielleicht so verstehen, als gäbe ich ihm die ‚Schuld’, dass meine Krankheit weiter bestanden hat. Nein, ganz klar, das tu ich nicht. Es ist meine Krankheit und ich muss lernen , für mich gut zu sorgen. Dennoch merke ich, wie gut mir mein neuer Freund tut. Er hat in mir wieder Hoffnung geweckt, wo mein Ex immer sagte: Ich glaube nicht, dass du gesund wirst. Du bist für mich ein Lebensabschnittspartner, denn mit einer Bulimikerin kann man nicht zusammen wohnen’ oder auch ‚wie soll denn das weiter gehen?’ oder ‚ Ich brauch nicht noch einen psychisch geschädigten Freund, meine Freundin ist es schließlich schon.’
Heute FÜHLE ich mehr, glücklicherweise, aber auch die Verletzungen. Ich bin ihm nicht böse, er konnte nicht anders und ich habe nicht gemerkt, wie ich an seiner Seite immer mehr einging, mich zurücknahm und meine Bedürfnisse gar nicht mehr spürte.
Mein jetziger ist für mich da, ich darf weinen, so viel ich möchte, ich darf über meine Ängste, meine Sorgen, nie gesund zu werden, reden. Ich kann sogar über meinen Selbsthass reden. Er macht mir klar, dass er mich mit meiner ES akzeptiert und liebt und ich kann ihm das auch immer mehr glauben.
Ich verachte mich zutiefst für meine täglichen Fas, für meine Sucht. Aber es gibt auch hin und wieder Tage, an denen akzeptiere ich, dass es eine Krankheit ist und der Weg daraus beschwerlich und lang.
Jetzt ist er in Urlaub und wir sind für eine Woche getrennt.


So, also nun an euch, wenn ihr wollt. Hat sich eure ES verschlechtert, verbessert in einer Beziehung? Nicht nur auf die Symptomatik Fr*****/ Er****** bezogen, sondern auch auf die Einstellung zu euch…ich denke, dass das eine, das andere mitunter bedingt.
Viele liebe Grüße,
Schlafquala (ein Spitzname meines Ex, müsst ich mal ändern, denn jetzt bin ich der Sonnenschein, auch trotz der Sucht!
