Frauen richten Gewalt gegen sich, Männer gegen andere?

#1
Hallo,

mich beschäftigt diese Frage schon seit längerem und nun würde mich mal interessieren, wie ihr das seht.
Dass die Dunkelziffer von Männern, die eine Essstörung haben, recht hoch ist, ist mir bekannt, es wird halt nur nicht so darüber gesprochen, weil es ja doch eher eine "Frauenkrankheit" ist.

So, nun frage ich mich, was passiert mit Männern, die in einem Umfeld aufwachsen, das per se Essstörungen begünstigt, und die dennoch keine entwickeln? Wir Frauen können uns in die Essstörung flüchten, würden nun Männer, die in einem solchen Umfeld (das bei Frauen dazu führen würde, dass sie eine Essstörung entwickeln) anderweitig 'gestört' (gestört als Anspielung auf die Essstörung) ?

Es gibt soviele männliche Gewalttäter, weitaus mehr als weibliche, liegt das nun daran, dass Männer eher "nach vorne gehen", also Gewalt anwenden, während Frauen eher "nach hinten gehen", also flüchten? Klar, man kann das natürlich nicht so pauschalisieren, aber die Tendenzen, die man da erkennt, finde ich schon sehr interessant.
Vor einiger Zeit habe ich auch mal gelesen, dass wenn man z.B in der Kindheit Gewalt erlebt und keine Chance bekommt, das alles aufzuarbeiten, dass man diese erlebte Gewalt (die quasi immer noch in einem steckt, weil sie nie aufgelöst wurde - stellt euch das mal symbolisch vor) entweder gegen sich selbst richtet (Frauen), oder halt gegen andere Menschen (Männer).

Hoffe, das Thema bietet eine gute Diskussionsgrundlage. :wink:

Achja, der Titel mag vielleicht etwas provokant klingen, weil er so pauschalisiert, mir fiel nur leider kein besserer ein, falls ihr eine Idee habt, immer her damit. :wink:


Liebe Grüße
Liebe Grüße



Sie glauben, Sie verstünden, was Sie denken, was ich gesagt habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie begreifen, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine.

- Richard Nixon

Re: Frauen richten Gewalt gegen sich, Männer gegen andere?

#2
Hi Hermelin!

Ich finde das ein wirklich sehr interessantes Thema! Ich habe mich schon oft mit dieser Frage beschäftigt und bin bei meinen Recherchen und Männer reagieren scheinbar wirklich öfters aggressiv auf Gewalt-und m*ssb**ch* als Frauen. Das heißt sie werden selbst zum Täter und richten ihre Aggressionen gegen andere. Das muss zwar nicht passieren, aber leider geschieht das sehr oft.

Ich habe allerdings auch Frauen erlebt die sowohl aggressiv gegen sich selbst als auch gegen andere werden.

Ich habe gelesen, das vor allem auch die vorherrschenden Rollenbilder dafür verantwortlich seien, das Frauen eher zu Essstörungen und Männer eher zu offener Gewalt (auch verbaler Natur) neigen. Frauen dürfen eher schwach sein, als Männer!

Männer flüchten sich dann auch schneller in andere Suchterkrankungen wie Alkohol, Drogen Spiel-oder Sexsucht!

Natürlich gibt es viele Männer mit ES und viele Frauen mit Alkohol-und Drogenproblemen.

Fest steht wohl nur, dass es immer eine Reaktion auf dysfunktionale Familienverhältnisse und traumatische Erfahrungen gibt!

Da bin ich Freud's Auffassung, dass Triebe immer irgendwie abgeführt werden müssen um überleben zu können!!!

Kitty
"Es ist nie vorbei, es geht nie zu Ende, es hört niemals auf, jede gute Tat, jede Heuchelei, es nie vorbei, es geht immer weiter, also gib nie auf [...]!"

Re: Frauen richten Gewalt gegen sich, Männer gegen andere?

#3
Hm wie sehr das vom Geschlecht abhängt bin ich mir nicht sicher, in der heutigen Zeit gehen die Geschlechter ja immer mehr in die selbe Richtung, also sowohl sehr maskuline Frauen wie feminine Männer.
Glaube trotzdem dass der Charakter und die Entwicklung viel einfließen lässt. Ich zum Beispiel bin ein sehr sensibler Mensch und habe Gewalt in der Familie erfahren. Als ich mit 15 auszog, habe ich nach 2 Monaten heftig mit SVV angefangen, nach nem Jahr Therapie habe ich geglaubt geheilt zu sein und dann fing erst Magersucht und anschließend die B an. Wenn es ganz schlimm ist verletzte ich mich heute auch noch schlimm, geschieht aber sehr unterbewusst und dagegen fühle ich mich echt Machtlos (zB. Verbrennungen, Hand selbst gebrochen, Stiegen hinunter fallen lassen...) Leider lande ich dann oft auf ner Psychiatrie wo ich mich total unpassend und sinnlos fühle. Klar ich bleibe dort nur ein paar Tage, aber in längerer Sicht hilft es nichts.
Ich weiß nicht ob ich die Gewalt vermisse, weil ich es einfach nicht ohne kannte. B ist für mich auch eine Art der Selbstverletzung, leider bin ich dabei sehr grob, weil es mir egal ist :(
Das Logische denken bewirkt bei Frauen denke ich mal auch viel, denn die ganzen Sachen die ich tue, mache ich bei vollem Bewusstsein und auch danach im KH bin ich mir allen bewusst, manchmal wünschte ich mir nur es nicht mit erleben zu müssen sondern einfach alles in verschwummernen Zustand zu ertragen.
Männer kommen mir da oft schon vor dass diese die Gewalt mehr nach Aussen richten. Ein Ex Freund von mir hatte auch lange Gewalt erfahren und hat im Endeffekt auch mich geschlagen und beherrscht. Vielleicht wollen sie die Macht viel zu extrem und die Frauen fürchten sich vielleicht vor ihr, da wir vorsichtiger sind.
I wait for you.
Damn.
Like a dog.