vollkommene leere

#1
hallo ihr,

ich weiß einfach nicht mehr weiter, ich werde ständig von diesem leeregefühl begleitet und sehe einfach keinen sinn darin zu leben, ich würde es gerne , kann es einfach nicht und frage mich was es mir bringt außer schmerz.
kennt jemand dieses gefühl ? was macht ihr dagegen, kann man überhaupt etwas machen?
nehme antidepressiva, sehr hohe dosis, nicht mal das hilft mir so dass ich wenegstens einigermaßen leben kann, ich probiere es aber es klappt nicht und ich falle immer wieder und diese krankheit verfolgt mich egal was ich mache. kaum denkt man man hat sie einigermaßen im griff kommt wieder die ernüchternde schreckliche bestätigung dass es eben nicht so ist und ich frage mich ob es überhaupt ein ende gibt, ich sehe es nicht , ich sehe nur wie ich immer tiefer falle.

das problem ist, dass sobald ich es halbwegs schaffe mich ins leben zu "fügen" zerbricht immer wieder alles , ich komm von einem schmerz nicht los, der mich daran hindert wirklich leben zu wollen. manchmal denke ich auch ich will unbewusst gar nicht hier sein sondern irgendwo anders... selbstmordgedanken habe ich im moment keine aber ich frage mich einfach was ich hier zu suchen habe, warum man sich den ganzen schmerz antun muss. ich will mir nichts antun , ich will aber auch nicht so leben wie es eben üblich ist, ich kann nicht. manchmal will ich einfach nur unsichtbar sein , oder so etwas in der art oder in einer anderen welt aufwachen, mit null erinnerung an das vergangene. es ist alles so vage aber doch so zwiespältig ich weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll, dass ich dieses leben verabscheue , aber doch leben will,einfach nur in frieden mit mir leben, aber WOZU ???!!!

Re: vollkommene leere

#3
hey ambre ;)
ja ich kenne das sehr gut. keine selbstmordgedanken, aber dieses ständige nachdenken über den sinn im leben und was es alles bringt. ich kann dagegen kaum etwas machen, früher habe ich mich dann einfach mal ausgeweint aber iwie kann ich das nicht mehr so. ich nehme dann einfach ein bad und gehe spazieren mit musik im ohr. das hilft mir persönlich immer ganz gut, einfach mal so entspannen. bist du in therapie? meine ehemalige therapeutin hat mir sehr damit geholfen dieses down zu überbrücken. jetzt habe ich eine neue und mit ihr kann ich noch nicht so gut reden ;) aber versuch doch einfach mal dich zu entspannen und nicht mehr allzuviel über den ganzen sinn nachzudenken ;)
LG

Re: vollkommene leere

#4
ahoi ambre! :)

Das ist ein ganz schöner Beitrag! Die Thematik "Leere" ist bei mir quasi DIE zentrale Problematik. Immer wieder lande ich am Ende aller Überlegungen dort. Wozu bin ich hier? Was ist meine Aufgabe hier? Was erfüllt mich so, dass ich mir nicht permanent etwas in den Mund schieben muss, dass ich mich 100%ig darauf einlassen kann, ohne ständig abzuschweifen und daneben zu stehen.
Ganz oft ist mir nach nichts zu Mute, habe ich zu garnichts Lust, doch man kann ja nicht garnichts tun.
Ich denke dann an die, die ich vor etwa 12 Jahren war. Zu jener Zeit stellte ich mir nie die Frage nach irgendwelchem Sinn, sondern ich lebte einfach.
Und hier liegt, glaube ich, der Schlüssel. Das Lebendig - Sein, sich auf den Moment, die Gegenwart einlassen, undzwar vollkommen mit allen Sinnen, alles annehemen, was gerade ist. Solche Erlebnisse habe ich oft in der Natur. Wenn man dann dieses Perfekte, Stimmige fühlt, dann stellt sich einem plötzlich nicht mehr die Frage: warum? Dann WEIß man in dem Augenblick einfach, dass alles gut so ist, wie es ist.
Es geht wohl um jenes "einfach". Der Sinn ist, dass Du glücklich bist, nicht mehr und nicht weniger.
In einem etwas "verkopfteren" Sinn macht glücklich, wenn man mit dem, was man gut kann und gerne tut, etwas für andere Menschen macht. Dann erlangt man Erfüllung, glaube ich.

Gab es auch bei Dir schon mal erfüllte Zeiten? Gibt es winzige Momente, in denen Du Dich zufrieden fühlst?

LG v. g.

P.S.: Es liegt sicher auch am Schützen (27.11.?...ich auch :D ...), dass man stets auf der Suche nach dem tieferen Sinn ist...
Ich bin lieber ganz als gut. C.G. Jung

Re: vollkommene leere

#5
hallo du...
ach, das ist sehr traurig, was du schreibst.
hast du denn eine ahnung wovon diese depressive stimmung kommt?
du bist aber schon in therapie, oder? ich weiss, viele wollen diese frage nicht, aber ich glaube, das ist ernsthaft notwendig.
ich wuerde mir zudem gute buecher ueber depressionen kaufen. irgendwie musst du wieder lebensmut gewinnen. ein bisschen unter die leute gehen und vor allem vitamin d wuerden dir nicht schaden. jetzt wo das wetter wieder schoener wird, solltest du ein bisschen hinausgehen. und du solltest dich freunden anvertrauen... mach dir gedanken darueber, was sich in deinem leben veraendern sollte, damit es dir besser geht.
ich kenne diese leere auch, und dieses gefuehl total lustlos zu sein. bis zu einem gewissen grad ist das ok, aber ich denke ab einem bestimmten ausmass, sollte man versuchen, sich irgendwie aufzurappeln, auch wenns ganz schwer is....
alles gute

Re: vollkommene leere

#6
hallo ambre,


doch, ich kenne das auch gut .. nehme auch schon eine hohe dosis an antidepressiva (das erste mal mit 17), habe zur zeit auch keine selbstmordgedanken (mehr).
frage mich aber immer wieder, welchen sinn ich meinem leben geben will. weil eben diese rießengroße, schmerzende leere immer wieder kommt .. ich formulier bewusst "geben will" weil ich nicht an einen gott oder eine art vorherbestimmung/ schicksal/ uebernatuerlichen plan glaube, deretwegen ich in genau dieser epoche, in diesem land geboren und aufgewachsen bin, dass ich ueberhaupt geboren wurde. ich glaube dass das ein natuerlicher zufall war, die umstaende waren halt so dass ich geboren wurde. also wurde ich geboren ohne dass ich selbst entschied, ob ich es ueberhaupt wollte. ob ich ueberhaupt leben wollte. also etwas, worueber ich keine entscheidungskraft hatte. es war nicht unbedingt ein sinn dahinter, dass ich lebe. nun habe ich aber schon laengst ein bewusstsein entwickelt - im gegensatz zu den ersten lebensjahren, wo ich eher von einer art (ueber)lebensinstinkt sprechen wuerde - und kann nun entweder ohne sinn weiterleben, was mir persoenlich als zu langweilig, trostlos, ein wenig verschwenderisch und willkuerlich waer .., oder meinem leben einen sinn geben.
mich beschaeftigt die frage und das suchen rund um den sinn/ wozu soll ich leben schon ziemlich lange, ich komm immer wieder drauf zurueck, v.a. wenns mir schlecht geht .. daher glaub ich dass ich das klaeren muss .. vielleicht nicht unbedingt durch noch mehr nachdenken ueber die sache an sich, sondern dadurch dass ich mich selbst besser kennen lerne, wertschaetzen lerne, bestimmten ungereimtheiten nachgehe, und an sich alles moegliche an taetigkeiten ausprobiere, die mir was geben koennten. grundsaetze/ prinzipien habe ich naemlich einige, denen ich auch nachgehen moechte. ich bzw die essstoerung/ depression stehen mir da immer wieder im weg.
ich glaube schon dass ich einen anspruch an mich und mein leben bzw ein leben generell stelle, naemlich etwas gutes bzw sinnvolles daraus zu machen .. weil, egal ob es einen grund gibt oder nicht warum grad wir leben: wir sind am leben und haben nur dieses eine leben. es endet irgendwann mal. und nachher ist nichts mehr. (zumindest mein glauben, kann auch ueberrascht werden wenn es nachher dann doch noch was gibt.)
vielleicht kommt die leere auch von zu wenig liebe, zu mir selbst zu mir oder von irgendetwas/ irgend jemand das/ der mir mal gefehlt hat oder grad fehlt.

ich empfinde auch oefters einen sehr starken schmerz .. aber schmerz gehoert zum leben dazu. weil wir menschen sind, lebewesen und hm, keine steine. kein mensch, tier (bei pflanzen ist es noch nicht ganz klar) empfindet keinen schmerz. schau dazu auch mal hier: http://www.bulimie.at/board4/viewtopic. ... &t=7692912

ich habe auch immer wieder eine immense sehnsucht danach, woanders zu sein, den ort zu wechseln, weg zu gehen. oder in einer andren epoche aufzuwachen, ja, ohne erinnerung, neu anfangen zu koennen, hauptsache weg. auf ersten blick ist nur diese sehnsucht da, die mich weg aus der realitaet zieht, ohne dass ich genau weiß warum. bei naeherer betrachtung ist mir klar, dass es ein versuch ist, aus einer belastenden situation herauszukommen, allein wenn es sich in meinen tagtraeumen, im gefuehl der sehnsucht formuliert. denn, rational, realistusch und auch aus meiner erfahrung heraus gesehen, nehme ich mich selbst ja immer ueberall hin mit. vielleicht ist es anfangs oder eine weile anders, aber irgendwann holt mich mein ich wieder ein und ich befinde mich im selben dilemma wie vorher. verstehst du was ich meine ? ich kann nicht vor mir selbst fluechten. wenn ich mir das richtig eingestehe bleibt mir nichts andres uebrig, als mich mir zu stellen, dem, was mir unangenehm ist, was mir angst macht, schmerzen bereitet. nur so kann ich mich befreien.

ja und von der nicht-philosophischen und nicht-tiefenpsychologischen seite her betrachtet, tut die sonne natuerlich gut, kann ein wenig helfen, dass der schmerz weniger wird, eben durch das vitamin d, das durch ihre strahlen im koerper gebildet wird. ebenso eine ausgewogene, vollwertige, regelmaeßige ernaehrung.

ambre hat geschrieben: ich komm von einem schmerz nicht los, der mich daran hindert wirklich leben zu wollen.
ich will aber auch nicht so leben wie es eben üblich ist
oder in einer anderen welt aufwachen, mit null erinnerung an das vergangene
kannst du genauer ausmachen, was fuer ein schmerz das ist ? ist es immer wieder derselbe oder sind es verschiedene ?
wie genau moechtest du leben, was unterscheidet sich vom "ueblichen" ?
ist etwas bestimmes in deiner vergangenheit passiert, vl etwas, das dir diese schmerzen bereitet ..? woran moechtest du dich nicht mehr erinenrn ?

du musst natuerlich hier nicht antworten wenn es zu intim ist, du kannst mir auch eine pn schreiben, oder auch gar nicht antworten.


alles liebe,

equilibre
Zuletzt geändert von equilibre am Mi Apr 13, 2011 11:15, insgesamt 2-mal geändert.
sun will set

Re: vollkommene leere

#7
heey ambre,

da kann ich voll und ganz zustimmen, ich hatte solch eine phase im Februar gleichzeitig mit Burnout -.- .. davor hatte ich 2 monate so ne zeit, wo ich alles ''unter kontrolle'' hatte, alles ''perfekt'' war .. nur durchs k* is es wieder schlimmer geworden... -.-

dann bin ich fast 2 monate von der schule und freunde ferngeblieben, nur bei der familie (was auf dauer auch nix kann!) .. ich hatte sozusagen '''ferien'' .. habe aber nur gweint, geschlafen, war leicht zum weinen zu bringen, hatte angst vor dem essen usw..

ich nehme auch antidepr. .. hatte einmal 'pram' , nehme aber jez auch ne hohe dosis 'mutan' mit zusätzlich hin u wieder xanor -.- ... aber wenn man nicht nebenbei zu einer psychotante geht oda so eine, die alles durchs unterbewusstsein zu beeinflussen versucht, schafft mans ned hab ich gemerkt, habe wieder einen rückfall -.-

keine freude am leben, Sinn des Lebens hinterfragen, fühle mich zu 'schwach' fürs leben, kann mich nicht konzentrieren bzw lernen, verbringe sehr viel zeit zu hause . kennst ws eh alles :s

ich sehe keinen sinn dahinter, ich will auch zeitweise gar nicht mehr .. scheiß gedanken sind das :s machen mir dann auch angst, aber für das, dass ich mir was antun würde habe ich meine familie zu gern, sie wollen mir helfen, sind aber nach den mittlerweile 6 jahren schon leicht am ende :s

fals du einen weg weißt, da raus zu kommen, sag es ok??


hatte schon oft überlegt, ob ich jemanden bei mir einziehn lassen sollte, ich bin besser drauf, wenn jemand bei mir ist, andererseits brauche ich zeit alleine, wo ich meine FAs ausleben kann -.- hmmmmmmmmm

glg und kraft

lassen wir uns von nichts und niemandem unterkriegen !

Steffi