Hi Mädels!

Ich weiß nicht, ob das hierhin gehört, oder ins Bulimie-ferne Forum, habs jetzt mal hierhin geschrieben, weil ich finde, dass es doch irgendwie mit der ES zusammenhängt.

Gerade eben bin ich in einem anderen Beitrag auf den Satz "Ich hasse mich" gestoßen und das hat mich wieder an ein Erlebnis erinnert, dass ich vor ein paar Monaten gehabt habe. Ich würde es euch gerne erzählen und wissen, ob ihr auch schon ähnliche Erlebnisse hattet. Vor ein paar Monaten ist mir in einem Praktikum etwas richtig, richtig blödes passiert, war echt verdammt peinlich und ich habe mich tierisch über mich geärgert. Meine Kolleginnen dort waren total lieb, haben mir geholfen und haben mir versichert, dass das doch jeden passieren kann, obwohl das was passiert war wirklich ziemlich grauslich war. Jedenfalls habe ich vor mich hingeschimpft und gemeint "Ach, ich hasse mich so." Für mich ein ganz normaler Ausdruck, wenn ich mich ärgere, doch die eine Kollegin hielt inne, sah mich verdattert an und fragte "Wie bitte?" - und zwar nicht so, als ob sie mich nicht verstanden hätte, sonder so á la "Bitte? Hab ich mich verhört? Das kann sie doch nicht wirklich gesagt haben?" Erst da wurde mir bewusst, was ich gesagt hatte und besserte schnell auf "Ich ärger mich so über mich selbst" aus. Die Sache war damit erst mal vorbei, aber mir hat das schon zu denken gegeben. Dass etwas, das mir so leicht über die Lippen gekommen ist, auf andere so schockierend wirkt! Habt ihr auch schon ähnliche Erlebnisse gehabt? Wie habt ihr reagiert und wie denkt ihr über das Thema?

gglg, Hörnchen

Also das kenne ich zu gut. Es ist das selbe, wenn Du einfach so über die Straße gehst ohne nach links oder rechts zu sehen und auch sonst Dinge machst, die andere offensichtlich nicht machen würden. Und wenn sie dich dann entsetzt ansehen und Du mit Sätzen anwortest wie "wenn ich tot bin, bin ich tot, mein Gott, sowas passiert" dann versteht das nie jemand. Wie auch. Und ich glaube, so ist das mit dem Satz "ich hasse mich". Ich finde diese Worte kein bißchen schlimm, aber wahrscheinlich nur, weil ich sie genauso oft sage, wie Du. Schon komisch.

Hallo Hörnchen und Chalinchen,

ich kenne das sehr gut. Ich hasse mich auch.
Und der gedanke kommt immer wieder.
obwohl mir viele sagen das ich schon sehr viel geschafft hab, sehe ich nur, was so oft nicht bei mir klappt.

Ich hatte eine Phase in der klinik (war vor paar monaten), da musste ich eine Spiegelübung machen. Ich musste mich jeden tag 10 min. vor einen ganz körperspiegel stellen, und in der zeit sollte ich dinge finden, die ich positiv an mir finde. Ich hab darüber eine Art Tagbuch geführt und war relativ überrascht das ich dinge gefunden hab die gut waren
und ich mich am ende der Thera damit wohl gefühlt habe.

Leider hab ich nun nicht mehr das gefühl, kann es mir in moment auch nicht vorstellen, mich 10 min. wieder vor den spiegel zu stellen.
Ich weis nicht genau woran es liegt, viell. weil ich etwas zugenommen hab, oder weil ich stress mit meinen betreuer hab, oder viell. auch weil ich meine arbeit verlohren hab, oder weil weihnachten so mieß verlaufen ist, wahrscheinlich auch alles zusammen.
und essen läuft auch nicht so.

Ich find es sehr, sehr schwer aus den teufelskreis auszubrechen und irgw. geht mir der mut verloren...weiter zu kämpfen
weil ich nicht wirklich ein erfolg der vielen Therapien sehe. zumindestens was die ES an geht.

Ach man....
lg. Betti

hallo zusammen
ja dieses erlebnis hatte ich auch schon öfters.. mich schauen die leute auch immer ganz entsetzt an, wenn ich etwas sage, dass für sie nicht "normal" ist. heute z.B hatte ich so ein erlebnis.. meine grossmutter hat mich wiedermal auf die palme gebracht, sie erinnert much dran, dass ich das essen eh nicht behalte und sonst kann ich es ihr sowieso nicht recht machen. ich stehe völlig zwischen meiner mutter und ihr, bin ich mehr bei mama hat die oma ein problem, geh ich zu oma schlafen, sagt mir meine mutter, dass sie mich jetzt schon vermisst (obwohl ich 4jahrr nicht mehr bei ihr gewohnt habe) und gibt mir zu spühren, dass sie keine freud hat, dass ich gehe... naja lange rede kurzer sinn, was uch eigentlich damit sagen wollte ist, dass ich much durch diese situation völlig eingeengt fühe und immer das gefühl habe, ich kann es NIEMANDEM recht machen, das hat mich wiedereinmal so runter gezogen. aufjedenfall, nun komme ich zum punkt , hat mich eun freund bei der oma abgeholt und gefragt was los sei, ich habe ihm das völlig aufgebracht erzählt und habe noch gesagt"ich entscheide was ICH in meinem leben mache und ich entscheide, wann ich meinem leben ein ende setze" ich habe das nicht so gemeint, dass ich mich vor den nächsten zug werfe, es sollte mehr unterstreichen, dass ich die nase voll habr, dass jeder das gefühl hat ich gehöre ihm. der freund hat mich nach diesem satz ganz sprachlos angestarrt, er war für einen moment sprachlos ...

Ach Hörnchen, Du bist doch in einer Therapie. Da weißt Du doch, dass man nicht sagt "Ich hasse mich", sondern höchstens "Ich hasse, was ich da gerade gemacht habe." Man soll sich ja nie als Person abwerten, nur weil man mal was tut, was falsch war.... Und gerade vor Deinen Kolleginnen solltest Du vielleicht nicht Deine Gestörtheit ausleben. Es reicht ja, wenn Du 'Ich hasse mich' denkst, falls du den Selbsthass nicht abstellen kannst.

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Ach Valerie, ich kenne Aire schon ein bisschen und für sie ist das gar nicht so krass formuliert.

Und Aire, meine Liebe, ja klar hast du recht. Nur war es mir in dem Moment halt wirklich nicht klar, dass das etwas außergewöhnliches ist. Kam mir nicht schlimmer vor als "Ich bin dumm" oder so und das ist - trotzdem es selbstabwertend ist - ja auch salonfähig... Dass das nicht alle so sagen erkannte ich tatsächlich erst am entgeisterten Gesicht. Außerdem ist in dem Moment echt eine Mischung aus Selbsthass, Peinlichkeit und Scham hochgekocht, war nicht unbedingt der Moment, um seine Aussprüche auf die Goldwaage zu legen.

@ all: Danke für die zahlreichen Antworten. Wobei ich gerade so suizidale Aussagen von mir nicht kenne und sie deshalb bei anderen auch etwas schockierend finde...

goalina hat geschrieben:"ich entscheide was ICH in meinem leben mache und ich entscheide, wann ich meinem leben ein ende setze"

Mensch, goalina...
Wenn man so etwas ausspricht, dann muss man doch wohl auch mit so welchen Reaktionen rechnen ...[/quote]

valerie, hast eigentlich recht.. man sagt sowas auch nicht, aber im moment bin ich so ziemlich am boden...

Hörnchen hat geschrieben:Ach Valerie, ich kenne Aire schon ein bisschen und für sie ist das gar nicht so krass formuliert.

Mist. Lasse ich etwa nach?

ist ja interessant... zum einen faellt mir bei anderen oft auf wie diese sich selbst wahrnehmen. zwar hoere ich nicht so etwas wie ich hasse mich, aber einige weniger krasse dinge und ich merke, dass sich solche menschen meist gar nicht darueber im klaren sind. ich selber wuerde so etwas nicht sagen, da ich mir einfach immer so sehr darueber bewusst bin wie ich mich verhalte. ich bin ja, wenn ich mit anderen zusammen bin total happy und tue selbstbewusst, rede sehr sehr positiv und muntere alle auf. eine richtige maske eben. so etwas wuerde mir nicht rausrutschen.
ich finde es ganz gut, dass es deiner kollegin so auffiel und sie schockiert war! das heisst sie ist aufmerksam!! und zudem hat sie noch gespuert, dass du es ernst meinst!

@ aire: Einfach nur *lol*

@ mary jane: Ja, ihre Reaktion zeigt ihre Menschlichkeit und Feinfühligkeit. Naja, wäre mir in dem Moment gar nicht so unrecht gewesen, wenn sie etwas weniger feinfühlig gewesen wäre. Und, hm, ich habe normalerweise auch eine sehr gut sitzende Maske, nur da war ich ziemlich fertig und hatte keine Kraft/Zeit/... mehr um mich zu verstellen.