wollsockes weg... ACHTUNG lang!

#1
Also...da ich unentwegt fremde threads zuspame und ich gerade sowieso nicht zur ruhe komme erzaehle ich jetzt mal meine geschichte...


ES bin ich glaube ich schon immer...
mit 3 jahren habe ich mit leistungsschwimmen angefangen...konnte aber nie so erfolgreich werden wie mein aelterer bruder... und wurde seit meinem eintritt dort negativ bewertet... immer war ich die dicke.
fotos aus der eit beweisen : ich war NIE dick... wie auch bei 5 mal die woche training.

doch ich fuehlte mich dadurch auch immer dick.

meine mutter erkannte diesen wunden punkt und kam immer mit dem argument figur wenn ihr nichts anderes einfiel...
jetzt weiss ich : sie hat mich nie geliebt und nie gewollt. und das wollte sie mich spueren lassen.
mein alkoholkranker vater ist eigentlich klasse , geht problemen aber immer aus dem weg ....

mein bruder war immer der goldjunge...
etwas besser wurde es als ich mit 11 (?) zum wasserball wechselte und dort sehr erfolgreich wurde und mein bruder kurz vor der olympia qualifikation durch eine heftige lungenentzuendung rausgekickt wurde.

meine mutter und ihre mutter hackten jedoch immer weiter, bis mit 12 dann der tag kam an dem meine mutter mich auf eine tafel schoko ansprach die ich mir mit meiner besten freundin teilen wollte ich sagte: Dann kotz ich die ben wieder aus!


meine mutter meinte nur, dann wuerde ich wenigstens nicht noch fetter!
und so geschah es....
und ich gewoehnte mich daran...und hielt mein gewicht...

ca. 2 jahre spaeter wurde meiner mutter dies jedoch zuviel und sie machte mich deswegen immer mehr fertig , weil ich ja nur kotzte um sie zu aergern und nicht weils mir schlecht ging :roll:

sie erzaehlte es JEDEM , den eltern meiner freunde, meine ganzen familie und stachelte jeden an mich aufgrund meiner "schwaeche" zu demuetign.

Ich rastete irgendwann aus und eroeffnete ihr dass ich eine Krankheit haette...Bulimie eben!

sie lachte mich aus und dachte sie koenne mich so zum aufhoeren bewegen...
es wurde immer schlimmer...ich frass und kotze den ganzen tag und mit 15 begann ich wirklich zuzunehmen ...
mit 16 dan schleppte mich meine mutter zu einem psychiater und sagte ihm VOR meinen augen ich wuerde mir einbilden ich haette eine krankheit und er solle mir klarmachen, dass ich SIE damit nicht verarschen koenne...
und er ?
Kam mir damit, dass ich ja so krank nicht sein koenne so fett wie ich bin!!!

juhuu meine mutter war bestaetigt...

somit war der stress vorprogrammiert...

2 jahre machte ich das noch mit...frass , kotze und soff mich immer mehr kaputtt und platze ins UeG!

dann kam die nacht in der ich von meiner mutter abhaute...
es ging nicht mehr ...
ich ritze mich und sie machte so eine psychoterror und NIEMAND stand hinter mir...

als ich wieder festen boden unter den fuessen hatte nutze ich meine neu gewonnene freiheit und lebte in meiner krankheit...
wurde fetter, soff noch mehr , ritze mehr und wurde suizidal...

kam in eine klinik... und blieb nur einen tag da.

dann kam der moment an dem ich nicht mehr weiter wollte.
der vorsatz jetzt wird es besser oder ich bringe mich um!

und ich haette es getan...
ploetzlich schaffte ich es abzunehmen...

rasant...natuerlich mit kotzen...
und wenig essen und viel sport!


und ich bekam anerkennung...!
aber meine depression meine unzufriedenheit blieb.

anfang des jahres begann ich dann noch AFM zu m*ssb**ch*...

ich wurde duenner , baute fuer alle anderen eine neue , glueckliche fassade auf und wurde innerlich immer kaputter.

vor ein paar monaten wand ich mich an meinen neuen arzt...
der wolltemich sofort in eine klinik stecken : doch mein studium geht mir vor ...ausserdem fuehle ich mich nur in meinen eigenen vier waenden wohl...

er besorgte mir einen termin in einer grossen gemeischafts-psychiater praxis...

ich war soooo froh... wartete ein paar wochen auf den termin und hatte endlich wieder hoffnung...
es viel mir soooo schwer mich zu oeffnen aber ich erzaehlte denen dort alles! fuellte den kompletten, teilweise echt entwuerdigenden anamnese-bogen aus und bekam die antwort: KLINIK!

und : es ist ein wunder, dass sie noch leben...
aber wir koennen ihnen hier nicht helfen wenn sie nicht in eine klinik gehen haben wir hier 2 nummern von kollgene fuer sie und viel glueck.


ich war sooo vor den kopf gestossen ...

und wollte erst aufgeben und versuchte es dann doch bei den beiden aerzten...tja sehr unfreundliche menschen teilten mir dann folgendes mit : was meinen sie eigentlich wer sie sind, dass sie hier einfach einen termin wollen?

damit wars fuer mich zuviel.

ich wollte nicht mehr ...

und jetzt bin ich hier...mir geht es im moment soooo verdammt schlecht... ich will einfach nicht mehr ... ich will nicht mehr sein ...aber trotzdem will ich nicht sterben ...ich will einfach verschwinden....

habe seit fast einem jahrzehnt bulimie...
und habe seit 4 jahren keine kleinigkeit mehr bei mir behalten. habe das gewicht, dass ich zuletzt mit 14 hatte...
habe mittlerweile aber die erkenntnis: es geht nicht mehr ums duenn sein...
ich HASSE mich ...
deshalb weiss ich garnicht warum ich an diesem duenn sein so festhalte?

woran kann das liegen?
ich weiss ich werde mich immer haesslich und schrecklich finden ob duenner oder dicker...
und trotzdem komme ich nicht davon weg...

was haelt mich an meiner Bulimie ?

hat jemand einer idee?

traurige gruesse,
wollsocke


ps: entschuldigt die laenge meines threads

Re: wollsockes weg... ACHTUNG lang!

#2
Hallo Wollsocke!
Deine Geschichte ist ziemlich lang und schon traurig das deine Eltern deine ES nicht verstehen und nicht hinter dir stehen.. :( Ist schon ganz schön gemein wie deine Mutter so reagiert hat..hätte nicht gedacht das Eltern so sein können.. Dann die Reaktion des Arztes, völlig unverantwortlich..sowas müsste man echt anzeigen.. naja gibt echt bekloppte Ärzte..
ich wurde duenner , baute fuer alle anderen eine neue , glueckliche fassade auf und wurde innerlich immer kaputter
das kennt bestimmt jeder von uns alle denken es geht uns gut, aber wies innerlich aussieht versteht niemand..

Aber man kann eine ambulante Therapie erst machen wenn man ein bestimmtes Gewicht hat.. sonst nehmen die einen nicht. Auch in der Klink steht das zunehmen im Vordegrund, erst ab nenn stabilen Gewicht ist es möglich Psychotherapie durchzuführen bzw.kann mit einer richtigen Therapie begonnen werden,weil man sonst als zu labil angesehen wird etc.

Ich weiß wie schwierig es ist,aber warst du schon mal stationär? vielleicht ist es das beste.. fang doch in den Semsterferien an.. und zum Ende zu kannst du von der Klinik aus in die Uni gehen.. müsste eigentlich möglich sein..
Außerdem haben ambulante Therapeuten ne ziemlich lange Wartezeit.. obwohls nicht sein kann das die so unfreundlich sind! Naja arrogante Schwestern halt..

habe mittlerweile aber die erkenntnis: es geht nicht mehr ums duenn sein...
ich HASSE mich ...
deshalb weiss ich garnicht warum ich an diesem duenn sein so festhalte?

woran kann das liegen?
ich weiss ich werde mich immer haesslich und schrecklich finden ob duenner oder dicker...
und trotzdem komme ich nicht davon weg...

was haelt mich an meiner Bulimie ?
Naja ist eigentlich ganz einfach Bulimie ist ne Suchterkrankung,genau wie Alkohol und anderes. Und diese dienen dazu Druck abzubauen und Gefühle wegzudrücken und zu verdrängen.. und nach dem was du erzählst geht es dir ja psychisch ziemlich schlecht.. :(

Wie sieht dein Studium so aus?Schaffst du das alles unter einen Hut zu bringen? Ich weiß selber das es manchmal wahnsinn ist was man trotz der Erkrankung noch so leistet... aber gut ist das nicht.. ES ist ein Selbstmord auf Raten..
ich drück dich ganz doll
denk nochmal in Ruhe darüber nach ob eine stationäre Therapie besser wäre

Re: wollsockes weg... ACHTUNG lang!

#3
hallo wollsocke

ich habe dir an anderer stelle (nochmal) geantwortet. habe den thread hier erst nachher gesehen :roll:

deine geschichte hört sich schrecklich an. es tut mir leid, dass du immer wieder an die falschen leute (therapeuten) geraten bist, die sich nicht um dich kümmern (wollten/konnten?). und es tut mir auch leid, dass deine mutter dich so unter druck gesetzt hat... :(
es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass du keine ambulante therapie machen kannst.

aber warum hast du denn solche angst vor einer stationären?
so wie du schreibst, geht es dir SEHR schlecht. das kann man auch aus jeder einzelnen zeile herauslesen...
denkst du nicht, dass deine gesundheit vorgeht??

so wie redrose habe ich mich auch gerade gefragt, wie du es denn schaffst, zu studieren?
wann bist du denn fertig?

wohnst du mittlerweile alleine? oder noch immer mit deiner mutter zusammen?


alles liebe
jersey

Re: wollsockes weg... ACHTUNG lang!

#5
das mit dem studium ist so typisch... ich bin genauso. obwohl man nicht weiss wie man sein leben ertragen und den tag ueberstehen soll weigert man sich ne auszeit zu nehmen, weil man diese pflichten hat und man etwas erreichen moechte! das ist aber so unlogisch. man muss sich wirklich mal klar machen, dass man gar nichts erreichen kann, wenn man so krank und depressiv ist.
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: wollsockes weg... ACHTUNG lang!

#7
NEIN


eine stationaere thera kommt nicht in frage.

ich kann nicht woanders ueber nacht bleiben...das geht nicht...
nein...

und ausserdem : ICH MUSS MEIN STUDIUM BEENDEN!!!

und ich will mich verdammt nochmal nicht immer erklaeren muessen, wo ich dann bin und wieso und alles...

und ambulant wuerde ich wirklich gerne machen ... aber viele aerzte weisen mich ab wegen meiner mischform an krankheiten.

oder es sind 2 jahre wartezeit...

und dann weiss man ja auch noch nicht obs passt ...

:(

versteht ihr das ?

Re: wollsockes weg... ACHTUNG lang!

#8
ahja und dazu warum ich mich immer ablehnen werde ...


ich hab ich immer abgelehnt...
mich gedreht und gewunden...mich veraendert... immer so wie ich dachte wie ich gerne sein wuerde...
aber ich mag mich einfach nicht...


ich hasse es wie ich aussehe, wie ich mich verhalte...die familie aus der ich stamme...

alles...

ich weiss nicht...

in meinem kopf gibt es eine wollsocke,die ich mag... komischerweise ist auch die immer ein "opfer"... :roll:

Re: wollsockes weg... ACHTUNG lang!

#11
sie zieht dieses Leben ja einer Behandlung in einer Klinik vor...
Wahrscheinlich wird's jetzt eh nicht so verstanden, wie es von meiner Seite aus gemeint ist, aber wenn all die Leute, die hier immer sofort mit 'nem stationären Aufenthalt ankommen, sich mal selbst stationär in Therapie begeben würden, wäre schon ziemlich vielen Menschen hier im Forum geholfen.
Das ist jetzt nicht persönlich gemeint, bei Coco fiel es mir eine Zeit lang auf und jetzt bei dir, Valerie. Natürlich ist es blöd und unvernünftig zu denken "mach's doch selbst erst einmal besser, bevor Du mir irgendwelche Ratschläge gibst, hinter denen Du noch nicht einmal stehst!", aber so ähnliche Gedanken werde ich jawohl kaum alleine haben ....
Liebe Grüße



Sie glauben, Sie verstünden, was Sie denken, was ich gesagt habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie begreifen, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine.

- Richard Nixon

Re: wollsockes weg... ACHTUNG lang!

#13
Ich verstehe auch, was ihr so sagen wollt.
Ich denke man kann Ratschläge schon geben. In Wollsockes Fall ist es aber schwierig, einen stationären Aufenthalt anzuraten.
Für sie kommt es momentan nicht in Frage, da hilft alles drängeln nichts und auch keine Vorhaltung, dass es kein Leben mehr ist.
Man muß versuchen eine andere Lösung zu finden, was sehr schwierig ist. Wenn jeder schreibt, geh stationär, fühlt sie sich unverstanden.
Außerdem habe ich auch schon geschrieben, dass nicht immer stationär der Weg aus der ES ist. Es sind so unterschiedliche Krankheitsbilder, da kann man nicht von sich auf andere schließen.

liebe Grüße
„Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.“
Albert Schweitzer

Re: wollsockes weg... ACHTUNG lang!

#14
ich bin auch weltmeister im tipps geben, die ich dann selber nicht befolge! ich verstehe beide seiten hier sehr gut! jeder macht's halt wie er kann. wenn wollsocke partout nicht in die klinik gehen kann, muessen wir sie mit anderen ideen unterstuetzen!!
und jeder muss leider auch seine eigenen fehler machen (nicht, dass W. das tut...). wie oft moechte ich leute regelrecht schuetteln und ihnen die augen oeffnen, wenn ich manche beitraege lese....offtopic
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: wollsockes weg... ACHTUNG lang!

#15
Wenn man Tipps gibt, finde ich es auch wichtig, dass man es selber schon probiert hat. Ich denke so kann man realer einschätzen, ob es in Frage kommt. Wie gesagt stationär ist nicht das Allheimittel.
Ein Professor hat mal zu mir gesagt "Man muß die Patienten da abholen, wo sie stehen"
mary jane hat geschrieben:wenn wollsocke partout nicht in die klinik gehen kann, muessen wir sie mit anderen ideen unterstuetzen!!
Ganz meine Meinung!

liebe Grüße
Zuletzt geändert von Christinel am Mo Nov 15, 2010 23:12, insgesamt 1-mal geändert.
„Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.“
Albert Schweitzer