Bulimie im mittleren Alter

#1
Hei, ich bin inzwischen 43 Jahren und leide seit 20 Jahren an Bulimie. Mal mehr, mal weniger. Seit einigen Jahren wieder schlimmer mit oftmals mehreren täglichen Anfällen.
Ich hatte anfangs eine stationäre Therapie - die langfristig nichts gebracht hat. Vor zwei Jahren machte ich eine ambulante Gesprächstherapie, die lediglich ergeben hat, dass ich meinen Mann verlassen müsste, um gesund zu werden :shock: .
Ich bin relativ alt für diese Krankheit, aber ich schaffe es einfach nicht, aus eigener Kraft gesund zu werden. Dazu quäle ich mich mit leichtem Übergewicht herum, dass aber extrem auf mir lastet und meinen Alltag, mein ganzes Denken und sein bestimmt.
Wer von Euch ist auch schön älter und immer noch krank? Oder nicht mehr?

Re: Bulimie im mittleren Alter

#2
Huhu!!

HERZLICH WILLKOMMEN HIER!!!!

Du wirst sicher feststellen, dass es ein paar Leutchen in Deinem Alter (und auch älter) gibt. Seien es Ehemalige, Betroffene oder auch Angehörige.

Schau Dich einfach ein wenig um! Hier beisst keiner (meistens :wink: )

Fühl Dich wohl hier! Ich wünsche Dir einen interessanten und bereichernden Austausch.

PS: Wieso meinte denn Dein Therapeut, Du müsstest Dich trennen? Er hat es ja sicherlich begründet, oder? Weiß Dein Mann Bescheid über Deine Krankheit?

Liebe Grüße Nadine

Re: Bulimie im mittleren Alter

#3
hallo Anka! ich bin 40 jahre jung/alt und kämpfe schon mein ganzes Leben lang mit "selbstverletzendem Handeln"!!
Bei mir fing es schon in der Schule an. heute würde man sagen, ich hätte ADS oder sowas, zumindest hätte man was mit mir getan!

Ich fing mit Selbstverletzung an, als ich noch im KIGA war. Später, also nach der Realschule und einem 2jährigem praktikum kam eine Arbeitsstelle, noch eine und noch eine...! Ich war gut!! nur zu hause gab es stress! ich habe mich fast zu tode gehungert, weil ich wollte, dass ich nicht mehr da bin!! Dumm ja?? Ja, Dumm!! man kann nicht weg sein, also ich habe mich auf *, nochwas runtergehungert und war der traurigste mensch der welt! Ich wollte Hilfe, wußte aber nicht von wem....

Vor drei wochen bin ich mit meinem Fahrrad verunfallt, habe mir eine üble muskelzerrung zugezogen - konnte meinen linken arm kaum bewegen etc. hats meine mum interessiert? nein! Die gab mir tableten und meinte, dass sie die wiéderhaben wollte...

letzen sonntag habe ich mich mit meinem fahrrad überschlagen. ich knallte auf den boden, zei männer kamen zur hilfe. ich sagte, es sei nix, ging bzw. fuhr noch zu meinen eltern und kam so nach und nach mit der sprache raus, dass ich halt den sowieso Unfall gehabt hätte... Es fragte niemand, ob ich mir dabei wehgetan hätte/habe. Und ich hab mr echt weh getan! meine hand war nachmittags trotz kühlen schon sehr dick und blau. men linkes bein auch. aber haben DIE mal nachgefragt? NEIN!!!

und so war es immer - ich habe die nie interessiert!!!

lg
nickelson
Zuletzt geändert von Anonymous am Mi Jun 23, 2010 8:49, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Bulimie im mittleren Alter

#4
Hallo Anka, ich bin 38 Jahre und auch schon 9 Jahre in der Bulimie drin und leider bin ich auch übergewichtig und das nicht wenig. Rat oder so kann ich dir leider auch nicht geben, da ich selber nicht los komm von der ES.
Wünsche dir daher einfach mal viel Kraft!
Warum müsstest du dich von deinem Mann trennen?? Also was tut bzw. tat er denn, wenn ich fragen darf?

cogito

Re: Bulimie im mittleren Alter

#5
Hi,
ich bin in ein paar Wochen 42 und 12 Jahre ES,seit meiner Kindheit selbstverletzend uvm.
Bin Gott sei dank,einige der Wenigen hier,die allein lebt,keine Familie,oder Kinder hat und so die Chance hat,die Wahrheit
in sich zu finden.

Janigrüße :D
ich bin kein Opfer!!!

wer soll die Antwort wissen,wenn nicht Du?
von "Jan Eisklar"

Die wirkliche Macht haben Jene,die nichts mehr zu verlieren haben

Re: Bulimie im mittleren Alter

#6
Frage von Nads:PS: Wieso meinte denn Dein Therapeut, Du müsstest Dich trennen? Er hat es ja sicherlich begründet, oder? Weiß Dein Mann Bescheid über Deine Krankheit?

Nein, mein Mann weiß nichts. Zumindest nicht von mir. Und es ist nie thematisiert worden. Wir haben uns in der Klinik gekennengelernt, in der ich mit Anfang 20 wegen der Bulimie war. Er war auch Patient. Inzwischen sind wir 20 Jahre zusammen, haben drei Kinder und leben ein normales, etabliertes Familienleben :roll:
Bis auf mich...ich bin einfach "krank". Und die Frage nach dem Warum? und die Angst, eines Tages tot(erstickt) von meinen Kindern gefunden zu werden, ließ mich eine Therapie beginnen. Ja, warum Trennung? Weil ich nicht das Leben leben, was ich vielleicht will? Ich mit ihm einen Mann habe, der mich lange manipuliert hat? Mich emotional erpresst hat? Verbal misshandelt? Ich hingegen alles mit mir habe auch machen lassen? Bis zur Selbstaufgabe? Seit ca drei Jahren leben wir in offener Krise, weil ich angefangen habe, mich mehr auszuleben. Aber das trifft eben nicht seinen Nerv und ich bin in seinen Augen egoistisch, egozentrisch ...etc.
Aber auch das hat sich inzwischen relativiert.
Nur die ES, die bleibt, als eine Konstante in meinem Leben. Dabei will ich sie nicht.
Sie macht mich dick (glaube ich), sie macht mich krank. Aber sie hilft mir dabei, nicht die Wahrheit zu sehen.
Und nach meine TH ist eben die Wahrheit, dass ich ihn nicht liebe (was wohl stimmt).

Trennen kann ich mich aber nicht.
die nächste störung.
Davon mal ab....er ist absolut kein monster. Sonder selbst ein Mensch, der sich noch nicht gefunden hat. Wir beide als auf seelischer Irrfahrt. Haben uns zusammengeschlossen, um nicht allein dem Leben ausgesetzt zu sein. Passten aber nicht wirklich zusammen. Haben uns passend gemacht...
und die Bruchstelle im Sein, die lebt jeder anders aus.
Ich durch die ES.
Zuletzt geändert von Anka43 am Do Jun 24, 2010 10:20, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Bulimie im mittleren Alter

#8
Hi Anka,

Wie lang geht's dir schon so (dass du mit deinem Mann unglücklich bist)?
Hat sich die ES tatsächlich deshalb wieder verschlimmert? Schließlich warst du ja schon in Therapie bevor du ihn kennengelernt hast, d.h. auch damals muss es dir ja schon schlecht gegangen sein...
Hast du dir schon mal Gedanken gemacht, was du gerne anders hättest? Ich meine, nicht nur "so will ich das nicht", sondern positiv "ich will es so und so haben"
Das gibt einem auch Kraft und man gibt sich selbst eine Richtung vor -- hab ich zumindest so erlebt.

lg
Meli
Leben ist Zeichnen ohne Radieren.

Re: Bulimie im mittleren Alter

#9
Hallo Anka,
irgendwie spür ich,das ich mich gern intensiver mit dir unterhalten möchte,aber......
ich werd Vieles nicht nachvollziehen können,da ich niemals einen Mann,oder Familie hatte und immer allein war.
O.K.?
Vieleicht möchtest Du Dich aber lieber mit Frauen hier unterhalten,die in der selben Situation sind wie du.

Janigrüße
ich bin kein Opfer!!!

wer soll die Antwort wissen,wenn nicht Du?
von "Jan Eisklar"

Die wirkliche Macht haben Jene,die nichts mehr zu verlieren haben

Re: Bulimie im mittleren Alter

#11
@ ja, ne, is klar
Ich bin froh, wenn ich überhaupt mal mit jemandem reden kann, mich öffnen kann. Letztlich weiß nur meine Schwester von der ES. Niemand sonst. Seit Jahren das geheimzuhalten ist auch anstrengend. Alles ist anstrengend. Als ob ein Leben mit Kindern und Job nicht schon anstrengend genug wäre... :cry:
Letztlich bin ich auch schon "immer " essgestört, seit meiner Jugend. Erst zuviel essen, dann knapp an der Magersucht vorbei, dann wieder viel zuviel...dann Bulimie. Nach einer extrem schmerzhaften Trennung von meiner "großen Liebe". Dann ein Jahr Fr** und K** und quasi die Selbsteinweisung in die Klinik, weil ich nicht mehr konnte. Dann dort Ehemann getroffen :wink: . Wie es halt so ist...
Letzlich lebe ich zwar nicht allein, bin es aber in mir.
Also, wenn du dich mit mir unterhalten magst, OBWOHL ich Mann und Kinder habe, dann los :D
bin nur nicht immer regelmäßig im forum...
Zuletzt geändert von Anka43 am Do Jun 24, 2010 12:42, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Bulimie im mittleren Alter

#12
Hallo Anka,
ich habe deinen Beitrag gelesen und kann ganz viel so gut nachvollziehen.
Gut, dass du dieses Forum gefunden hast. Du suchst also - ziemlich verzweifelt sogar.

Ich habe zwar keinen Ehe-Mann (mehr), "nur" einen Freund und keine Kinder, aber eines kenne ich ganz genau:
Weil ich nicht das Leben leben, was ich vielleicht will?
Genau das hat bei mir zu der Essstörung geführt und mich lange Jahre darin gehalten.
Als ein Weg den ganzen Mist überhaupt irgendwie aushalten zu können, als Belohnung, als Strafe, aus einer scheinbaren Ausweglosigkeit, aus Verzweiflung, aus Sucht, aus Sehnsucht usw...

Ich lebte ein Leben, was ganz und garnicht meins war. Ich war verheiratet, selbstständig mit einem Betrieb, den ich von den Eltern übernommen hatte. Unwissend, denn das war überhaupt nicht "meins". Doch wie sollte ich aus so einer Situation heraus kommen? Ich hatte nix anderes gelernt und die Frage, ob es da ein "Heraus" geben könnte, die stellte ich mir gar nicht, so unvorstellbar war das für mich!

Naja... im Laufe der Jahre sind so viele Dinge passiert.
Ich weißt nicht, ob das den Rahmen sprengen würde, dass alles zu schreiben (hab ich auch schon ganz oft, aber das kannst du ja nicht wissen).
Ich hatte jedenfalls mit 17 zum ersten Mal Bulimie (in meiner Ausbildungszeit), die sich bis Mitte 30 mal mehr und mal weniger mit durch mein Leben zog. Mit starken Gewichtsschwankungen, von ganz dünn bis ganz dick - alles dabei gewesen. Der Klassiker warscheinlich.

Mit ca. 30 gab es dann einen Auslöser, der mich anfangen lies ganz extrem nach mir selbst zu suchen. Ich merkte zum ersten Mal, dass ich gar nicht lebe was ich bin, sondern aus Unwissenheit, Bequemlichkeit und Angst ein ganz anderes.

Und ich ging einen anstrengenden, aufregenden, hoprigen Weg. Den gehe ich auch immer noch. Doch ich kann sagen, dass es sich gelohnt hat! Ich habe viel aufgegeben, viel losgelassen und loslassen müssen. Aber ich habe auch ganz viel dafür bekommen.
Ich bin relativ alt für diese Krankheit, aber ich schaffe es einfach nicht, aus eigener Kraft gesund zu werden.
Gibt es eine Krankheit, die man in einem bestimmten Alter nicht mehr haben darf?
Nee- quatsch!
Und wieso solltest du nur aufgrund deines Alters es aus eigener Kraft schaffen daraus zu kommen?
Du schaffst es ganz bestimmt aus eigener Kraft - mithilfe von anderen Menschen/ Umständen/ Situationen usw..., wenn die Zeit und Reife dafür da ist.
Dazu quäle ich mich mit leichtem Übergewicht herum, dass aber extrem auf mir lastet und meinen Alltag, mein ganzes Denken und sein bestimmt.
Das hängt ja alles damit zusammen. Das Gewicht lenkt dich von deinen eigentlichen Themen ab, an die du dich noch nicht so recht heran traust.
Ich mit ihm einen Mann habe, der mich lange manipuliert hat? Mich emotional erpresst hat? Verbal misshandelt? Ich hingegen alles mit mir habe auch machen lassen? Bis zur Selbstaufgabe?

Nunja... da gehören immer zwei dazu. Einer der das "macht", aber auch einer, in diesem Fall du, der das mit sich machen läßt.
Seit ca drei Jahren leben wir in offener Krise, weil ich angefangen habe, mich mehr auszuleben. Aber das trifft eben nicht seinen Nerv und ich bin in seinen Augen egoistisch, egozentrisch ...etc.
Aber auch das hat sich inzwischen relativiert.
Was genau hat sich relativiert?
Aber sie hilft mir dabei, nicht die Wahrheit zu sehen.
Und nach meine TH ist eben die Wahrheit, dass ich ihn nicht liebe (was wohl stimmt).
Hm... sagst du, dass das stimmt, weil deine TH das gesagt hat? Oder bist du wirklich davon überzeugt.
Und wenn es so ist, dass die Wahrheit ist, dass du ihn nicht liebst (was ja durchaus möglich und nicht unüblich ist), warum magst du dieser Wahrheit nicht ins Gesicht schauen?
Und - ich frage mal ganz provokant: Ist es nicht sehr leicht zu sagen, dass du ihn nicht mehr liebst und nur weil du das nicht wahrhaben willst und das verdrängst bist du krank?
Könnte dahinter nicht vielleicht noch viel mehr stehen?
Machst du deinen Mann vielleicht ein bischen dafür verantwortlich, dass du dein Leben nicht so lebst, wie du gern möchtest?
Und wenn (ein kleines bischen) ja, warum lebst du nicht "einfach" DEIN Leben?
Und - wie würdest du denn gern leben? Was fehlt dir?
Trennen kann ich mich aber nicht.
die nächste störung.
Kann ich nicht gibts nicht. Es gibt nur will ich nicht.
Wieso kannst/ willst du nicht?
Und wieso "die nächste Störung"?
Davon mal ab....er ist absolut kein monster. Sonder selbst ein Mensch, der sich noch nicht gefunden hat. Wir beide als auf seelischer Irrfahrt. Haben uns zusammengeschlossen, um nicht allein dem Leben ausgesetzt zu sein. Passten aber nicht wirklich zusammen. Haben uns passend gemacht...
und die Bruchstelle im Sein, die lebt jeder anders aus.
Ich durch die ES.
Hm...
Ich habe vor einigen Wochen das Buch "Liebe dich selbst und es ist egal wen du heiratest" gelesen.
Erst wollte ich es nicht lesen, weil ich aufgrund des Titels dachte "schon wieder so ein ich-liebe-mich-selbst-und-alles-ist-gut-scheiß". Aber dann hab ich's "zufällig" dann doch gelesen. Verschlungen! Und mir ist ganz viel klar geworden.
Völlig unabhängig von deiner Partnerschaft/ Ehe - es geht wirklich erst mal um dich. Und dann kannst du entscheiden wo du stehst und wo dein Partner steht.
Schwer in kurze knappe Worte zu fassen.

Wenn du noch was wissen willst, frag mich gern alles.
Wenn du möchtest kannst du mich auch gern einfach mal anrufen und mit mir reden, vielleicht ist das noch einfacher.
Ansonsten auch gern hier.

Liebe Grüße
Florina
Zuletzt geändert von florina am Do Jun 24, 2010 19:04, insgesamt 1-mal geändert.
Entweder man lebt, oder man ist Konsequent. (Erich Kästner)

Re: Bulimie im mittleren Alter

#13
Machst du deinen Mann vielleicht ein bischen dafür verantwortlich, dass du dein Leben nicht so lebst, wie du gern möchtest?
Und wenn (ein kleines bischen) ja, warum lebst du nicht "einfach" DEIN Leben?
Und - wie würdest du denn gern leben? Was fehlt dir?

Alles, was ich schreibe, hört sich wirr an. Ich weiß. Und ich bin auf der Suche - auf der Suche nach dem Warum, nach einer Antwort auf all meine Fragen. Denn letztlich sind alles so dermaßen hilflose Versuche, eine Erklärung für mein Tun und meine Gefühle zu finden, dass ich diese selbst nicht glauben kann.
Ja, ich neig(t)e dazu, andere, allen voran meinen Mann, für mein Unglück verantwortlich zu machen. ER ist mies zu mir (war er). ER bestimmt über mein Leben (hat er). ER gibt vor, wie ich zu sein habe (hat er auch). Aber ich habe mich eben in der Tat nie gewehrt. Im Gegenteil. wir lernten uns kennen und er mochte viel nicht an mir. Wie ich mich kleide. Meine Frisur. Und ich wollte gefallen und war gefällig. Schmiss die Klamotten weg und kleidete mich, wie er es schön fand. Ganz aufgegeben hatte ich mich nie. Aber ich hab sofort reagiert, wenn er ungehalten sich über mein Aussehen äußerte (Du trägst eine Leder jacke? Machst du jetzt auf Rockerbraut?? - ich zog die Jacke sofort aus!!)
Aber ich hab eben nie auf meine Meinung bestanden. Und als ich das erste, zweite, dritte Kind hatte...ich weiß nicht. Ich bin keine graue Maus, obwohl es sich so anhört.

Durch die Kinder muss ich mitten im Leben stehen, Kontakte halten und knüpfen. Es gibt nicht mehr diese Wand zwischen mir und dem Leben wie zu früheren Krankheitszeichen.

Trennen? Ich bin voller Angst. Vll liebe ich ihn nicht, aber ich mag das Leben mit ihm. ODer, das, was wir uns zusammen aufgebaut haben. Vieles fühlt sich gut und richtig an. Bis auf die Ehe.
Mein Mann hat sich nach meinem "Ausbrechen" sehr distanziert. Er ist leider nie auf ein Gespräch mit mir eingegangen. Wir waren auch bei einer Paartherapie. Aber als es ans Eingemachte ging, wollte er nicht mehr mit. Dort hat er zwar zugegeben, dass er aufgrund eigener Probleme sich mir gegenüber oftmals mehr als schäbig und auch gewalttätig (mental) verhalten hat, aber es hat nichts genützt. Letztlich ist er durch meine Offenheit (es fehlt die Liebe etc) depressiv geworden und wendet sich seit einiger Zeit spirituellen Themen zu. Womit ich dann wieder nichts anfangen kann. Praktisch leben wir in einem Haus, organsieren den anstrengenden Alltag mit den Kindern gemeinsam und schlafen in einem Bett. Mehr nicht. Wir gehen freundlich und distanziert liebevoll miteinander um, aber persönliche Gespräche gibt es kaum, über die Ehe nie.
Wobei er noch mehr Angst davor hat als ich, denn es ist seine zweite Ehe und wenn die auch noch kaputt ginge, hätte er nichts mehr und (in seinen Augen) auch keine Zukunft mehr, denn er ist wesentlich älter als ich.

Ich fühle mich ihm und vor allem den Kindern verpflichtet. Hier herrscht auch kein eisiges Schweigen oder so. Ich bin aber sicherlich neben all meiner (Existenz) angst auch schwach und bequem und habe Angst vor Veränderungen. Und die nächste Störung? Meine emotionale Abhängigkeit von ihm - und seine von mir. Na toll!!!
Ja, ich mache es mir vll zu leicht, wenn ich sage, die Bulimie habe ich, weil ich ihn nicht liebe. Und ich glaube daran auch nicht. Es ist mehr. Aber WAS??? Das ist die Frage.
Zuletzt geändert von Anka43 am So Jun 27, 2010 20:40, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Bulimie im mittleren Alter

#14
P.S.
Meine jahrelange Beschäftigung mit Gewicht, Übergewicht, Diät, Bulimie...zeigt sich ganz deutlich in meinen Tagebüchern.
Als ich meiner Th etwas von meiner Ehe erzählen wollte und nachlesen wollte...stand da nichts. Ab und an ein(!!) Satz "Ich bin unglücklich".
Aber dann gleich wieder..ich bin zu dick. Ich bin so hässlich. Ich hasse mich. Ich muss weniger essen, anders essen, seltener..
Als ob ich Jahre meines Lebens damit vergeudete (und es noch tue), mir Gedanken über mein Gewicht zu machen. Mich zu quälen, ob ich vor die Tür gehen kann oder nicht. Dass ich nicht schwimmen gehen kann...dies nicht. Das nicht. Lebensgenuss? Ha! Gibt es für mich nicht.

Ich war tief deprimiert, als mir das auffiel. Dabei ist mein Leben doch so voll! Allein durch die Kinder.
Was aber ist das eigentliche Problem??
Ja, mit dieser Frage habe ich zu tun.

Wißt ihr Euer Warum?

Re: Bulimie im mittleren Alter

#15
mein warum ist:
das ich mein leben lang allein war,niemals einen Mann oder Freund hatte und nie Kinder bekam..............

das hilft Dir nicht wirklich,oder? :wink:

Janigrüße
Zuletzt geändert von ja,ne,is klar am So Jun 27, 2010 21:14, insgesamt 1-mal geändert.
ich bin kein Opfer!!!

wer soll die Antwort wissen,wenn nicht Du?
von "Jan Eisklar"

Die wirkliche Macht haben Jene,die nichts mehr zu verlieren haben