Beim Durchlesen eurer Berichte stellt sich mir immer wieder die gleiche Frage. Wo wären wir Frauen ohne diese scheiß Essstörung? In diesem Forum schreiben so viele gebildete und intelligente Frauen, sowohl was die Wissensebene betrifft als auch die soziale Intelligenz. Doch wir alle begehen die gleichen Fehler, wir machen uns zu einem Werkzeug dieser kranken Gesellschaft und lassen uns in XXS Hosen quetschen. Meint ihr wirklich das war der Sinn der Frauenbewegung, dass wir nun hin- und hergerissen sind zwischen Job, Kindern, Fitnessstudio und Toilette?
Oder wurden wir bewusst diesem Schlankheits- und Fitnesswahn ausgesetzt um uns klein zu halten?
Wir sind am Ende unserer Kräfte. Unsere Krankheit zerstört uns Stück für Stück, raubt uns den Schlaf und frisst uns innerlich auf. Und dennoch funktionieren wir Tag für Tag, machen unserer Studium, sind geschätzte Kolleginnen und führsorgliche Mütter
Was, wenn wir unsere ganze Energie, die ins Fressen und Kotzen fließt, plötzlich in andere Aktivitäten powern würden?
Vielleicht wären wir ja dann auf der Überholspur?
Wird deshalb von der Männerwelt eine Keira Knightley zum Sexsymbol erklärt?
Mädels, ihr müsst umdenken. Es kann und darf nicht sein dass ihre eure klugen Köpfe nur dazu verwendet euch neue Diäten auszudenken.
Werdet mutig und widersetzt euch diesem krankhaften Schönheitsideal! Wir Frauen sind für andere Dinge geschaffen und diese können wir nur erreichen wenn wir uns von dieser Krankheit abwenden!!!
Re: Emanzipiert- sind wir das wirklich?
#2Hallo Andalucia,
ich finde deinen Beitrag ganz interessant, obwohl ich mich darin nicht direkt wiederfinden kann. Ich persönlich renne keinem Schönheitsideal hinterher und will auch nicht in eine bestimmte Hosengröße passen (allerdings zu groß sollte sie auch nicht sein
). Ich versuche schon eine ganze Weile herauszufinden was mir die Bulimie gibt, es ist meine Art meine Aggressionen abzubauen, mich sprichwörtlich mal richtig auszukotzen..., aber eines weiß ich auch: Bulimie macht nicht schön!!! Im Gegenteil, nach nun insgesamt 15 Jahren (war zwischendurch aber auch mal über einen längeren Zeitraum clean) merke ich deutlich das der Körper darunter leidet und das sieht man dann auch bzw. man bemüht sich es zu kaschieren
Allerdings glaube ich, dass Du mit deinem Beitrag einen wesentlichen Punkt ansprichst, der auch auf mich zutrifft: alles perfekt und zur Zufriedenheit aller zu machen, man selbst bleibt dabei oft auf der Strecke...
Wünsch Dir auf deinem Weg alles Gute!!
LG Lisa
ich finde deinen Beitrag ganz interessant, obwohl ich mich darin nicht direkt wiederfinden kann. Ich persönlich renne keinem Schönheitsideal hinterher und will auch nicht in eine bestimmte Hosengröße passen (allerdings zu groß sollte sie auch nicht sein


Allerdings glaube ich, dass Du mit deinem Beitrag einen wesentlichen Punkt ansprichst, der auch auf mich zutrifft: alles perfekt und zur Zufriedenheit aller zu machen, man selbst bleibt dabei oft auf der Strecke...
Wünsch Dir auf deinem Weg alles Gute!!
LG Lisa
Re: Emanzipiert- sind wir das wirklich?
#3Hallo Lisa,
genau das meinte ich. Ob nun die XXS Hose oder der Perfektionismus. Wir versuchen uns anzupassen. Wenn wir wütend sind kaschieren wir es hinter einem Lächeln, wenn wir schon auf dem Zahnfleisch gehen sind wir die ersten, die sich für Überstunden melden, werden wir verletzt trauen wir uns nicht uns zu wehren.... Aus Angst vor Verlust oder davor andere zu verletzen, stecken wir lieber selber ein. Denn wir haben ja unserer Ventil wenn wir alleine sind und mit den gesamten angestauten Emotionen klar kommen müssen.
Nur wenn wir wieder lernen unsere Meinung zu äußeren und für uns einzustehen haben wir eine Chance die Essstörung los zuwerden
genau das meinte ich. Ob nun die XXS Hose oder der Perfektionismus. Wir versuchen uns anzupassen. Wenn wir wütend sind kaschieren wir es hinter einem Lächeln, wenn wir schon auf dem Zahnfleisch gehen sind wir die ersten, die sich für Überstunden melden, werden wir verletzt trauen wir uns nicht uns zu wehren.... Aus Angst vor Verlust oder davor andere zu verletzen, stecken wir lieber selber ein. Denn wir haben ja unserer Ventil wenn wir alleine sind und mit den gesamten angestauten Emotionen klar kommen müssen.
Nur wenn wir wieder lernen unsere Meinung zu äußeren und für uns einzustehen haben wir eine Chance die Essstörung los zuwerden
Re: Emanzipiert- sind wir das wirklich?
#4Oh ja, genauso is es!
bloß nix falsch machen und lieber selbst leiden als es mal den andren nicht recht machen...das war früher meine devise bzw, ist es z.t. heute auch noch.
aber es gibt auch schon situationen, wo ichs schaff, anders zu reagieren und mir immer bewusst zu halten, dass ich auch wichtig bin und es einfach nicht immer allen recht machen kann, weil ich dabei dann selbst kaputt geh. in "hellen momenten" kapier ich das mittlerweile
aber ich strebe noch immer sehr nach perfektionismus (sei es, dass ich noch immer gerne in eine best. hosengröße passen würde - davon aber sehr weit entfernt bin-, mich mit arbeit zudecke etc.)...aber ich arbeit dran!
@ andalucia: ja, dier frage hab ich mir auch schon oft gestellt - was lönnte ich mit der kraft machen, die ich in die ES stecke? ich könnte so viele dinge machen, erfahrungen machen, schöne momente genießen...aber ich merke, dass das nicht allein an mir liegt. in meinem fall v.a. an meinen eltern, die das mit der ES noch immer nicht wahr haben wollen und mich für unendlich belastbar halten. aber ich geb nicht auf
lg, T.
bloß nix falsch machen und lieber selbst leiden als es mal den andren nicht recht machen...das war früher meine devise bzw, ist es z.t. heute auch noch.
aber es gibt auch schon situationen, wo ichs schaff, anders zu reagieren und mir immer bewusst zu halten, dass ich auch wichtig bin und es einfach nicht immer allen recht machen kann, weil ich dabei dann selbst kaputt geh. in "hellen momenten" kapier ich das mittlerweile

aber ich strebe noch immer sehr nach perfektionismus (sei es, dass ich noch immer gerne in eine best. hosengröße passen würde - davon aber sehr weit entfernt bin-, mich mit arbeit zudecke etc.)...aber ich arbeit dran!
@ andalucia: ja, dier frage hab ich mir auch schon oft gestellt - was lönnte ich mit der kraft machen, die ich in die ES stecke? ich könnte so viele dinge machen, erfahrungen machen, schöne momente genießen...aber ich merke, dass das nicht allein an mir liegt. in meinem fall v.a. an meinen eltern, die das mit der ES noch immer nicht wahr haben wollen und mich für unendlich belastbar halten. aber ich geb nicht auf

lg, T.
Re: Emanzipiert- sind wir das wirklich?
#5Ich gebs zu, ich bin voll die Kampfemanze!
Das schräge an der Sache ist, dass jene Ideale, die in diesem Perfektionismus angestrebt werden von außen vorgegeben werden und die sind teilweise schlimmer sind, als im tiefsten Katholizismus!
Das schräge an der Sache ist, dass jene Ideale, die in diesem Perfektionismus angestrebt werden von außen vorgegeben werden und die sind teilweise schlimmer sind, als im tiefsten Katholizismus!
Re: Emanzipiert- sind wir das wirklich?
#6also ich muss gestehen das ich gerade weil ich alles in die arbeit/ausbildung/hobbys gesteckt habe mehr in die ES gerutscht bin. Ich bin auch nicht unbedingt Modezeitschriften-maghermodel-hinterher rennerin (sry mir viel kein besserer begriff ein) aber dennoch achte ich halt mal drauf. aber es war nicht der Grund für meinen "start" in die ES. ich kenn nicht wirklich den genauen grund, aber zu der zeit hatt eich andere dinge im kopf als promis und hübsch/schlank sein für jederman. Für mich ist es vielleicht ein teil von reinheit aber das tut hier ja nichts zur sache.
Dieses streben nach perfekteion macht einen früher oder später kaputt und man bricht natürlich an der schwächsten stelle zusammen. bei einigen ist es der rücken, bei den anderen der kopf. oder noch besser: der inhalt des kopfes.
also was würde passieren wenn ich meine energie woanders reinpowern würde (bzw gepowert hätte nachdem ich nun nicht so kraftlos bin?) ? richtig, ich wäre genau da, wo ich jetzt bin.genau da.
Man war auf der überholspur und nun ist man zurückgefallen oder wurde komplettüberholt, überrundet?
Wenn es jemals bei mir um schönheitsideale ging, ist es schohn lange nicht mehr so. es gehört zu mir. ein ätzender, erniedrigender, trauriger, zum wütenwerdender aspekt meines lebens. auch eures lebens wie ich annnehme. ich kämpfe auch nicht mehr weil es mich noch kaputter macht und es nur noch schlimmer macht. ich versuche alles zu vemreiden was mich kränker macht und freu mich insgeheime wenn ich mal eine stabile phase habe. ich versuche es auszublenden. und ja, frauenzeitschriften mit magermodels llese ich dennoch. heute. nicht früher wo ich gesund war. warum? ich mag die mode und ich verfolge es gerne. aber ich mache keine diäten mehr, treibe keinen sport mehr und gesund ernähr ich mich schonmal garnicht. ich lebe so gut ich kannn mit dem mist. deswegen bin ich auch selten nur noch hier online. ich hoffe du/ihr konntert was mit meiner sichtweise anfangen.
Dieses streben nach perfekteion macht einen früher oder später kaputt und man bricht natürlich an der schwächsten stelle zusammen. bei einigen ist es der rücken, bei den anderen der kopf. oder noch besser: der inhalt des kopfes.
also was würde passieren wenn ich meine energie woanders reinpowern würde (bzw gepowert hätte nachdem ich nun nicht so kraftlos bin?) ? richtig, ich wäre genau da, wo ich jetzt bin.genau da.
Man war auf der überholspur und nun ist man zurückgefallen oder wurde komplettüberholt, überrundet?
Wenn es jemals bei mir um schönheitsideale ging, ist es schohn lange nicht mehr so. es gehört zu mir. ein ätzender, erniedrigender, trauriger, zum wütenwerdender aspekt meines lebens. auch eures lebens wie ich annnehme. ich kämpfe auch nicht mehr weil es mich noch kaputter macht und es nur noch schlimmer macht. ich versuche alles zu vemreiden was mich kränker macht und freu mich insgeheime wenn ich mal eine stabile phase habe. ich versuche es auszublenden. und ja, frauenzeitschriften mit magermodels llese ich dennoch. heute. nicht früher wo ich gesund war. warum? ich mag die mode und ich verfolge es gerne. aber ich mache keine diäten mehr, treibe keinen sport mehr und gesund ernähr ich mich schonmal garnicht. ich lebe so gut ich kannn mit dem mist. deswegen bin ich auch selten nur noch hier online. ich hoffe du/ihr konntert was mit meiner sichtweise anfangen.
Zuletzt geändert von Plia am Do Apr 15, 2010 0:13, insgesamt 2-mal geändert.
Und mit jedem neuen Tag frisst uns der Alltag auf.
ich ziehe mich vorerst zurück.
ich ziehe mich vorerst zurück.