Die letzten Tage waren sehr anstrengend. Ich kam abends mit schlimmen Reizdarmproblemen, Rücken- und Kopfschmerzen heim.
Ich bin im Kindergarten ziemlich angespannt und hab viel Angst was falsch zu machen mit den Kids.
Einige sind darunter, die schon schnell auf mich zukamen und Anschluss suchten. Andere sind eher noch skeptisch. Meine Aufgaben sind mit ihnen zu spielen, kleinere Arbeiten zu erledigen wie Bastelvorbereitungen und putzen.
Ich hatte mal eine soziale Phobie, die ich noch nicht ganz überwunden hab und das macht mir ziemlich zu schaffen und spannt mich tierisch an. Nach außen versuche ich das nicht zu zeigen.
Es ist seltsam plötzlich eine Art Autoritätsperson zu sein und den Kids auch mal sagen zu müssen, was sie dürfen und was nicht. Damit komm ich auch noch nciht so klar.
Ich fühl mich eigentlich ziemlich unzulänglich und überfordert, was aber laut meiner zuständigen Erzieherin am Anfang normal ist und man wächst angeblich rein.
Vor den Erzieherinnen hab ich ganz schön Angst, ich und mein Autoritätsproblem....
Ich war total k.o. und musste Freitagnacht noch etwas arbeiten (Taxi). Ich war ziemlich fertig und müde und auch depressiv, weil ich mich den Aufgaben in meinem Leben nicht gewachsen fühle.
Ich möchte studieren, ich möchte Taxi fahren und ich möchte mein Leben leben.
Doch es ist so schwer mit all den Problemen in mir. Die dauernden Bauchkrämpfe wegen des Reizdarms, der schlechte Schlaf und die Alpträume aus meiner Vergangenheit und meine ganzen Ängste machen mir sehr zu schaffen. Auch den Tod meines Dads hab ich einfach nicht überwunden. Im Schlaf überfällt mich oft die ganze Trauer, die ich dann nciht mehr von mir schieben kann und ich weine oft im Schlaf.
Mir kamen wieder Selbstmordgedanken die letzten 2 Tage. Ich will normal leben und kann es nicht richtig wegen all meiner Probleme im Inneren. Das bringt mich zur Verzweiflung. Ich merke wie wenig ich belastbar bin, wie schnell ich mich ausgelaugt fühle, wie schnell mein Körper mit Magen-Darm-Schmerzen reagiert und Körpererinnerungen an das s*x**ll* Trauma triggert. Und dennoch muss ich weitermachen als wäre das alles nicht.
Ich stehe mit meinem Studium unter Zeitdruck.
Und dauernd nur die Gedanken: Der einzige Ausweg aus allem ist Selbstmord... Ich werde nie leben können wie ein gesünderer Mensch.
Ich hab meiner Thera schon eine SMS geschrieben deshalb.
Das einzige was gut läuft ist die ES. Ich hab mich wie abgemacht eine Woche lang nicht gewogen und ziehe es nun durch mich nur einmal die Woche zu wiegen. Es funktioniert ganz gut nach Hunger und Sättigung zu essen und ich vertraue meinem Körper schon mehr

das Kalorienzählen verblasst auch

Ich fühle mich nicht mehr so darauf angewiesen.
Ich fühl mich plötzlich auch viel weniger fett

Die ÜG-Zahl auf der Wage macht mich nicht mehr fertig, ich schaue in den Spiegel und sehe jemanden, der aussieht wie NG, obwohl ich doch leichtes ÜG hab - bin sehr schwer, schaue aber nicht so aus und viele glauben mir mein Gewicht nicht. Eine Freundin von mir ist genauso groß wie ich, wiegt ein *kg weniger und sieht wesentlich dicker aus als ich. Das versteh ich manchmal echt nicht.
Und jetz gehts mir auch so, dass ich sehe was da ist und mich nicht mehr ÜG finde sondern normal schlank und die Zahl auf der Waage ist wurscht, denn es zählt, was ich im Spiegel sehe. Ich kann mir mein hohes Gewicht nicht erklären, aber vielleicht muss ich das auch gar nicht.
Gestern Abend hab ich allerdings aus Frust und Traurigkeit über die Stränge geschlagen. Eine Lasagne und einige Marsriegel, obwohl ich keinen Hunger hatte. Danach hätte ich am liebsten gekotzt... Aber ich hab versucht die ganzen Gedanken, die mich so weit treiben abzuwürgen, bzw. denen was Positives gegenüber zu stellen, mir gut zuzureden und mir zu sagen, dass das mal passieren darf und dass davon nicht die Welt untergeht, dass ich mich ja eh nicht wiege und es nicht merken werde, wenn ich doch einige paar Gramm zunehme, dass sich das wieder ausgleicht, wenn ich jetzt weiter auf meinen Körper höre. Und dass das Kotzen aufhören muss, da es meinem Darm noch mehr schadet und ich doch eh schon einen Reizdarm hab

Ich klammere mich an die Hoffnung, dass es damit besser wird, wenn ich gar nicht mehr kotze. Außerdem wollte ich mir den 16. Tag am Stück nicht kaputt machen und wieder von vorne zählen müssen.
Es hat geklappt, ich machte mir auch nicht mal nen zu großen Kopf darum im Nachhinein. Heute spüre ich, dass ich wenig Hunger habe und merke, dass mein Körper das schon ausgleichen wird und damit umgehen kann

Ich vertraue ihm einfach mal. Und wenns 200g mehr sind - scheiß drauf. Lieber aus der ES rauskommen

Es ist schön sagen zu können, dass das meine überzeugte Einstellung ist derzeit und darauf bin ich sogar n bissi stolz
so viel erst mal wieder von mir.
LG Naturelle