Soviel psychische Probleme auf einmal?-Abgrenzen..wie?

#1

Hallo zusammen!

Sagt mal kennt ihr das, wenn ihr das Gefühl habt die psychischen Probleme "verfolgen" euch richtig?
Also in meiner Familie scheint das echt ausgeprägt zu sein..
Bei meiner Oma (Alkohol), meine kleine Cousine (MS seit einem Jahr), meine Tante und die Schwester meines Freundes (Borderline),Selbstmordfälle in der Familie usw.. Was ist da nur los? Das ist doch nicht normal oder?

Ich könnte eine Liste machen..
Bei der Schwester meines Freundes ist es im Moment ganz extrem. Erst gestern waren wir wieder im KH weil sie Tabletten genommen hat. (es ist noch gut ausgegangen)
Ich versuche dann zu helfen wo es geht, aber dabei spüre ich wie schwer ich mir damit tue, und die Gedanken ums Essen wieder so extrem werden, oder ich mich aufs abnehmen konzentriere.
Sie hat so eine eigene Art, das sie sich schwer tut Hilfe anzunehmen, und gleichzeitig will sie diese extreme Aufmerksamkeit und sperrt sich gegen alles. (also z.B. stationär zu gehen, obwohl das so dringend notwendig wäre) Heute am Telefon konnte ich sie so ein bißchen überzeugen es sich wenigstens anzusehen..Dann hat noch die Mutter meines Freundes angerufen, und mich gebeten sich darum zu kümmern, das sie einen Platz bekommt usw..weil sie nicht mehr kann.. Ich meine sie ist schon älter und ich verstehe das, und ich hab auch gesagt wir schaffen das.. Gleichzeitig bin und fühle ich mich so überfordert..
Da auch meine kleine Cousine mich braucht und ich sie unterstützen möchte wo es geht..

Aber ich schaffe es einfach nicht zu sagen: Hey Leute, ich pack das nicht, ich komm nicht mal selber zurecht..Ich hab dann immer ein schlechtes Gewissen..
Da muss dann wieder mal die Toilette herhalten, oder die Hungerphasen sind angesagt..


Wie schafft man es sich abzugrenzen?Ich tu mir damit so furchtbar schwer. Wie geht ihr denn damit um?

Gott, ich schreibe immer soviel auf einmal, aber irgendwie hilft das ja auch..
Ich freu mich über jede Antwort!


Alles Liebe, Denise
Die Sonne scheint für Dich - deinetwegen - und wenn sie müde wird, dann fängt der Mond an und dann werden die Sterne angezündet.

Re: Soviel psychische Probleme auf einmal?-Abgrenzen..wie?

#2
Hallo denise,

bei deinem Beitrag ist mir als erstes eingefallen, dass es mir selber einmal ganz ähnlich ergangen ist. Ich habe ebenfalls einige Verwandte und Bekannte die an psychischen Erkrankungen leiden und ich wollte auch helfen. Nur wenn man selber krank ist und Hilfe sowie Unterstützung braucht kann man nicht auch noch allen anderen helfen. Ich würde dir raten etwas von deiner Verantwortung abzugeben und dich endlich malo etwas um dich zu kümmern. Du kannst ohnehin niemand anderen helfen, wenn du dir selber nicht helfen kannst. Ich weiß es ist schwer ausgerechnet zur Familie mal "nein" zu sagen, aber es ist wichtig. Und sie werden es sicher verstehen. Sei nur soviel da wie du auch schaffst (ohne hungern oder kotzen zu müssen).

Die Steppenwoelfin
Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln: Erstens durch Nachdenken, das ist der edelste. Zweitens durch Nachahmung, das ist der leichteste. Drittens durch Erfahrung, das ist der bitterste.

Schweigen ist ein Argument, das kaum zu widerlegen ist.

Re: Soviel psychische Probleme auf einmal?-Abgrenzen..wie?

#3
Hallo..

Ja ich weiß auch das du bestimmt Recht hast..
Meistens reagiere ich halt immer gleich, dass ich dann eben während ich noch sage, das klappt schon alles, gleichzeitig im Kopf habe:"Ich kann nicht mehr."

Total dumm eigentlich, dass man nicht einfach auf sich hört.
Ich weiß ja was richtig für mich wäre, und setze es dann nicht um..

Die Eltern meiner kleinen Cousine sind total überfordert, verlangen von ihr einfach unmögliches weil sie die Krankheit natürlich nicht verstehen können, aber meiner Meinung nach sich auch nicht bemühen ihrer Tochter zu helfen..(Radtouren bei unmöglichen Temperaturen und trotz Magensonde usw..) Muss ich noch mehr sagen?
Wenn ich das dann mitbekomme, kann ich einfach nicht zusehen. Ich weiß ja wie es ist wenn die Famlie dann nicht da ist für einen aus welchen Gründen auch immer.

Mein Freund ist mit der Situation seiner Schwester auch total überfordert, und auch wenn er es nicht sagt, merke ich es natürlich.. Dann möchte ich natürlich auch was tun, da er ja schon meine Situation und manchmal argen Verhaltensweisen so akzeptiert..

Naja ich werd es wohl trotzdem versuchen müssen, denn ich weiß das wird so nicht lange gut gehen..

danke, für deine liebe Antwort..denise
Die Sonne scheint für Dich - deinetwegen - und wenn sie müde wird, dann fängt der Mond an und dann werden die Sterne angezündet.

Re: Soviel psychische Probleme auf einmal?-Abgrenzen..wie?

#4
Ich finde es auch sehr wichtig, dass du dich um dich selbst kümmerst, denn, soange andere nicht wollen, dass ihnen geholfen wird, dann kannst du ihnen auch nicht helfen.

Ich weiß nicht, ob du meinen Beitrag zu dem Thema schon gelesen hast, aber ich kann es dir ja noch einmal hinschreiben:

Meine Freundin, die ich eigentlich als meine beste Freundin bezeichnen würde, weil wir uns schon seit 8 Jahren kennen, raubt mir momentan echt all meine Kraft.
Ich habe gemerkt, dass sie sich während der letzten Jahre immer weiter zurückgezogen hat und will/wollte ihr helfen.
Ich habe ihr so oft gezeigt, wie gern ich sie habe, denn an mir selber und meinem Selbstwertgefühl ist mir klargeworden, dass das sehr wichtig ist.
Also habe ich all meine Kraft darin investiert, ihr zu zeigen, dass ich sie gern habe und ihr helfen will, sich selbst wieder akzeptieren zu können- um eben eine Freundschaft aufzunauen, wie sie vor unseren "schwarzen Zeiten" war.
Aber sie weist mich immer stärker zurück- sie will nicht, dass ich ihr helfe.
Die Verzweiflung, nichts tun zu können, ist das Schlimmste für mich.

Also lass es nicht so weit kommen- du musst deine Kraft in dich investieren, um dich selbst erst einmal aufzubauen.
Ich wünsche dir alles Gute! :)
"Ein positiv denkender Mensch weigert sich nicht, das Negative zur Kenntnis zu nehmen.
Er weigert sich lediglich, sich ihm zu unterwerfen."

Re: Soviel psychische Probleme auf einmal?-Abgrenzen..wie?

#5
Hm das klingt echt heftig.

Ich weiß nur, dass die Familie mütterlicher seits total anfällig und psysisch labil ist/war.

Meine MUtter hats am heftigsten erwischt (naja..vielleicht topp ich das noch). Sie hat Schizophrenie und Depressionen (letzteres ist besiegt). Ihre Mutter hat krasse Zwänge, war nie beim PSychologen und daher wahrsceinlich diese krassen Zwänge. Und meine Uroma war zum Schluss verrückt geworen und hat keinen mehr erkannt.

Esstörung war bei meiner Familie noch nie Thema..also viellleicht was ganz neues...aber psychisch angreifbar waren/sind wir alle irgendwie