...zuhause...

#1
hallo...

ich kann den druck, zu essen und zu brechen ziemlich gut unter kontrolle haben wenn ich irgendwo unterwegs bin, was ja auch klar ist, man kann ja nicht in der öffentlichkeit zu essen beginnen und dann irgendwo aufs klo rennen...

aber sobald ich zuhause bin und niemand zeit hat und ich ganz auf mich alleine gestellt bin, ertrage ich diesen druck nicht, ich werde nervös, meine gefühle stürzen auf mich herein und ich halte nicht stand, in mir bricht alles zusammen und dann passiert es meist schon ohne dass ich es überhaupt REALISIERE... ich denke noch "nein, nein, bitte nicht, NEIN" und dann geschieht es bereits... weil ich alleine bin, und anscheinend zu dumm bin, mich zu beschäftigen, ich weiß keine tätigkeit die mich ablenkt, keine skills die mir helfen... :( vor andern schaffe ich es auch irgendwie kleine portionen zu mir zu nehmen und aufzuhören sodass garantiert nichts rebelliert obwohl ich es eigentlich extrem hasse vor anderen zu essen...
aber sobald ich alleine bin wie gesagt... es klappt nicht mehr... ich will es nicht... es passiert... es bricht praktisch auf mich herein... das schlimmste ist dass ich dann nicht mehr aufhören kann... das ist wie eine kettenreaktion... es hört einfach nicht mehr auf bis ich mich schlafen lege manchmal!!! :cry: mein eigenes versagen enttäuscht mich so zutiefst dass ich nicht mehr in der lage bin es zumindest zu stoppen... ich fühl mich dann nur noch wie ein zuschauer...
ich habe schreckliche angst vor folgen und die panik holt mich täglich ein, dennoch habe ich die kontrolle nicht... meine therapeutin hat mir empfohlen immer festzuhalten was mir gegen den druck geholfen hat wenn ichs geschafft habe dagegen anzukämpfen aber diese phase ist einfach katastrophal und ich hab das gefühl es hilft gar nix mehr...
es gibt auch gar nichts das mir ein gutes gefühl gibt, spaß macht oder ich gerne tue..

ich weiß nicht... vielleicht erging es ja jemandem so ähnlich der einen weg gefunden hat sich besser zu kontrollieren?? was tut man zuhause wenn man für sich selbst die größte gefahr ist...

liebe grüße an alle..

Re: ...zuhause...

#2
mir geht es ganz gleich...

ich kann dir nicht wirklich viel tipps geben. denn meist kann man sowas ja nicht verhindern.

aber mir hilft es mich ins bett zu legen und mir vorzustellen, wie ich esse und breche... so quasi das ganze gedanklich zu durchleben...

oder musik zu hören und nachzudenken ob ich das wirklich will... das hilft auch

weinen hilft auch... oder lachen... einfach gefühle ausleben

Re: ...zuhause...

#3
kunststoff hat geschrieben:denn meist kann man sowas ja nicht verhindern.
Oh doch, sonst gäbe es ja keine Ehemaligen :wink:

Momentan geht es mir nicht wesentlich anders. Wenn bei mir einmal diese Kette von Handlungen, die aufs kotzen hinauslaufen, beginn, ist es ganz klar schwer, die zu unterbrechen, weil bei mir -schon?- alles kognitiv so 'vernetzt' ist.

Eine Möglichkeit wäre ja, diese Einsamkeit weitmöglichst zu reduzieren. Klar geht das nicht immer, man hat auch nich immer Lust auf Gesellschaft, aber wenn man das anfangs beherzigen kann, könnte man vielleicht den einen oder anderen FA verhindern?
Oder man versucht hat den kompletten Ablauf zu Hause irgendwie umzustrukturieren. Was ja auch nich immer geht..

Fazit: ich habe keine Ahnung :oops: :|

Lg
All your cutting down to size. All my bringing you down.

Re: ...zuhause...

#4
hallo,
oh doch, man kann unterwegs sich vollstopfen und auf Klos gehen, oder ganz woanders hin. Oberekelig. Aber man kann. Da du es nicht 'mußt', bist du also ganz schön stark! Versuch doch mal daran zu denken, wenn du daheim bist...
Tine

Re: ...zuhause...

#5
hallo, mir geht es da auch ganz gleich! ich habe immer panik davor nach hause zu kommen, wenn keiner zu hause ist!!
ich habe schon so oft probiert herauszufinden, was genau die kontrolle über mich übernimmt. ich verstehe mich selber nicht, und ekle mich schon während einem FAs... doch aufhören kann ich nicht. ich weiß aber nicht warum??!!
und da meine eltern jetzt schon die ganze woche im urlaub sind, könnt ihr euch sicherlich vorstellen, wie schlimm diese woche für mich bis jetzt war!!
ich weiß einfach nicht mehr weiter....manchmal habe ich eine eiserne disziplin, da bin ich dann total stolz. ich esse normal und regelmäßig. ich habe sogar tage,an denen ich nicht über essen nachdenken muss.
doch diese tage werden leider immer seltener... :cry:
deshalb freue ich mich schon irrsinnig auf mein erstes therapie gespräch jetzt am montag... ich hoffe, es mit der therapie zu schaffen. und nicht nur phasenweiße...sondern richtig...ich will meine ES besiegen und wieder glücklich und "normal" sein!!!!!

ps:wenn man alleine zu hause ist und einen FA hat. bevor man ihn bekommt....habt ihr irgendwelche tipps, wie man einen FA aufhaltet????? (vor allem wenn es draußen kalt und regnerisch ist) :?

Re: ...zuhause...

#6
Hallo, ich kann das Problem sehr gut verstehen. Mir geht es ganz genauso, aber ich kann mittlerweile besser damit umgehen. Ich konnte lange nie, keinen Tag alleine sein ohne etliche FA's zu bekommen.
Doch ich habe kapiert, dass ich mich der Einsamkeit stellen muss.
Ich bin jetzt vor einem Monat von zuhause ausgezogen, weg von dem Ort, andem alles angefangen hat und wo ich acht Jahre diese Hölle durchlebt habe.
Und es geht mir besser. Natürlich habe ich immer noch viele Tage, an denen ich nur noch esse und erbreche. Aber sie werden weniger. Ich lerne anständig zu kochen, kann mich voll auf mich konzentrieren...
Das wichtigste ist, dass ich gelernt habe alleine zu sein...ich kann es an manchen Tagen sogar genießen :D
Ich sage mir einfach jeden Tag, dass ich das schaffen werde

Einen guten Tipp, den ich dir geben kann, ist ein Essenstagebuch ( hat mir meine Therapeutin empfohlen)zu führen. Es kostet zwar viel Überwindung jeden Tag genau aufzuschreiben was man gegessen hat und ( wichtig) wann man was gegessen hat.
Ich schreibe auch jede einzelne Essattacke auf. Auf diese Weise muss man nämlich genau überlegen, was man gegessen hat und zumindest ich esse etwas bewusster.

Bei mir kam es sehr oft vor, dass ich am Ende des Tages nicht mehr sagen konnte, was ich am Tag zu mir genommen habe und wie oft ich eigentlich erbrochen habe

PS: Du kannst wirklich stolz sein, dass du Unterwegs nicht erbrichst. Diese Hemmschwelle habe ich schon lange durchbrochen

Re: ...zuhause...

#7
hallo.....
ja leider muß ich sagen, mir geht es da auch nicht anders und ich habe auch noch kein Rezept dagegen gefunden. Es ist schlimm wenn auch ich alleine bin, aber an manchen Tagen klappt es wenn ich mich mit Arbeit ausfülle. Von Hausarbeit bis irgendeinen Raum in meiner Wohnung streichen etc.
Wenn ich ein Ziel habe was ich an diesem Tag alles erledigen möchte und dann auch durchziehe klappt es manchmal :)

Re: ...zuhause...

#8
Ich kann verstehen wie duch dich fühlst. Bei mir ist es ähnlich. Meine Familie ist jetzt 3 Tage nicht zu Hause und ich kann mir schon denken, was passieren wird. Es kommt mir sogar so vor, als hätte ich mir das vorgenommen. Seltsam nicht? Meine Mutter achtet darauf, dass ich nicht zuviel esse (sie weiss nicht,dass ich B habe). Wenn sie dann merkt, dass auf einmal Lebensmittel weg sind, fragt sie mich immer,wieso ich denn das alles esse, wenn ich doch eigentlich abnehmen will. Ich habe es aber noch nie fertig gebracht ihr zu sagen, dass ich B habe, weil ich Angst vor den Folgen habe und ich noch nicht wirklich von mir aus bereit bin aufzuhören.
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentlich ist für die Augen unsichtbar. (Aus "der kleine Prinz")

Re: ...zuhause...

#9
Hallo,
ja Restina ich kann verstehen,welche Angst Du hast. Mir geht es die nächsten drei Tage nicht anders, habe auch frei. Meine Mutter weiß auch nichts von meiner B.., sie ist ja schuld daran, werde mich hüten ihr davon zu erzählen, sie würde mich nur verspotten und mir an den Kopf werfen was für ein dummer schwacher Mensch ich bin. Nee nee lieber nicht. Weiß ja nicht wie Deine Mutter drauf ist, wenn sie nicht so grausam wie meine ist, dann versuch doch mit ihr darüber zu reden! Allerdings auch nur, wenn Du selbst dazu bereit bist!

Liebe Grüße Mango :)

Re: ...zuhause...

#10
Mango hat geschrieben:Meine Mutter weiß auch nichts von meiner B.., sie ist ja schuld daran
darf man fragen warum deine mutter schuld daran ist?
"Sie hatte kein eigenes Leben. Sie existierte bloß. Sie hatte keine Hoffnung, keinen "Antrieb", keine Bedeutung für sich selbst. Sie fühlte, wie sie sagte, daß "sie" unlängst "geradewegs untergegangen" war...

Re: ...zuhause...

#11
Hi,
ja klar, sie war echt grausam. Als Strafe wenn ich was angestellt hatte, gab sie mir nichts zu essen. Sie wog mich jeden Tag, hatte ich zugenommen bezeichnete sie mich als fette Sau und gab mir nichts zu essen. Sie zählte mir jeden Bissen in den Mund. Ich war immer zu dünn sagten mir meine Mitschüler, sie schlug mich sie bestrafte mich ich war ihr eigentlich nie genug. Die wörter hab dich lieb habe ich eigentlich bis heute nicht von ihr gehört. Ich denke das reicht an Grausamkeiten, glaub mir mehr willst Du gar nicht wissen, das waren jetzt nur die "netten" sachen!

Mango

Re: ...zuhause...

#12
Mango hat geschrieben:Hallo,
ja Restina ich kann verstehen,welche Angst Du hast. Mir geht es die nächsten drei Tage nicht anders, habe auch frei. Meine Mutter weiß auch nichts von meiner B.., sie ist ja schuld daran, werde mich hüten ihr davon zu erzählen, sie würde mich nur verspotten und mir an den Kopf werfen was für ein dummer schwacher Mensch ich bin. Nee nee lieber nicht. Weiß ja nicht wie Deine Mutter drauf ist, wenn sie nicht so grausam wie meine ist, dann versuch doch mit ihr darüber zu reden! Allerdings auch nur, wenn Du selbst dazu bereit bist!

Liebe Grüße Mango :)
Meine Mutter ist einer der liebsten Menschen auf der Welt. Der einzige Grund, wieso ich ihr noch nicht gesagt habe, dass ich Bulimie habe ist, dass ich weiss, dass sie dann alles tun würde um mir zu helfen (was ja eigentlich gut ist). Aber ich weiss nicht, ob ich dafür bereit bin.
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentlich ist für die Augen unsichtbar. (Aus "der kleine Prinz")

Re: ...zuhause...

#13
Mango hat geschrieben:Hi,
ja klar, sie war echt grausam. Als Strafe wenn ich was angestellt hatte, gab sie mir nichts zu essen. Sie wog mich jeden Tag, hatte ich zugenommen bezeichnete sie mich als fette Sau und gab mir nichts zu essen. Sie zählte mir jeden Bissen in den Mund. Ich war immer zu dünn sagten mir meine Mitschüler, sie schlug mich sie bestrafte mich ich war ihr eigentlich nie genug. Die wörter hab dich lieb habe ich eigentlich bis heute nicht von ihr gehört. Ich denke das reicht an Grausamkeiten, glaub mir mehr willst Du gar nicht wissen, das waren jetzt nur die "netten" sachen!

Mango
Tut mir leid, wenn ich jetzt gemein bin, aber hat deine Mutter noch alle Tassen im Schrank?! :evil: Ich mein gehts noch! Wie kann sie dir so etwas antun. Ich mein, das klingt ja fast so, als ob sie dich magersüchtig machen wollte. Machst du vielleicht Ballet oder modelst? Das wären dann der typischen Fall von einer Mutter, die durch ihr Kind ins Rampenlicht will. Boah, sorry, das regt mich gerade so auf! Du tust mir echt leid. Wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann sags nur!
Viele Grüsse Restina
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentlich ist für die Augen unsichtbar. (Aus "der kleine Prinz")

Re: ...zuhause...

#14
Hi Restina,
das ist lieb von Dir was Du schreibst, aber glaub mir dieser Frau muß ich selbst gegenübertreten. In ca. zwei Wochen ist es soweit. Habe sie jetzt 17 Jahre nicht gesehen. Mal sehen von der B.. werde ich ihr auf keinen Fall erzählen, bin jetzt fast 36 Jahre aber ich fürchte diese frau immer noch bis ins Mark. Aber nachdem mein Vater letztes Jahr verstorben ist und Sie es mir nicht gesagt hat, und glaub mir das tut erst mal richtig weh, wenn Du einen Elternteil nicht mehr sehen kannst, versuche ich wenigstens jetzt zu ihr ein bisßchen irgendwie Kontakt aufzubauen, denn weißt Du Restina tief in seinem Herzen liebt man seine Eltern immer egal was war, also ich bin so. Zu mindest würde ich es kein zweitesmal packen wenn sie auch noch sterben würde und ich wüßte es nicht. Es ist so schlimm sich von jemand nicht verabschieden zu können, nicht mehr geredet zu haben. Ich weiß zumindest bei diesem Treffen wird sie die >Hand nicht mehr gegen mich erheben, das wagt sie bestimmt nicht mehr.
Hab ich dieses Treffen hinter mir, hoffe ich, daß es endlich mit der B... besser wird. :lol:
Du siehst ich bin nach allem immer noch sehr positiv, und dafür bin ich dankbar :mrgreen: Die Posivität und mein Humor halten mich echt am Leben!!!!
Danke Dir von ganzem Herzen für Deinen Beitrag, tut gut nicht alleine zu sein!
Liebe Grüße Mango

Re: ...zuhause...

#15
Hey mango! Ich wünsche dir von ganzem Herzen Glück bei diesem Treffen. Aber wieso hat sie dir nichts von dem Tod deines Vaters erzählt?Nur davon zu hören tut mir weh! Hattest du denn noch zu ihm Kontakt? Wie ist es dazu gekommen,dass du 17 Jahre lang keinen Kontakt mehr zu deiner Mutter hattest? (Also ich meine nicht wieso, sondern was überhaupt der Auslöser war,dass der Kontakt ganz abgebrochen ist.)
Restina
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentlich ist für die Augen unsichtbar. (Aus "der kleine Prinz")