unendlich traurig...

#1
hallo,

ich bin mir nicht sicher, ob ich für meine beitrag nun das richtige unterforum ausgewählt habe... letztendlich ist es ja auch egal

ich wende mich nun an euch, weil ich so langsam keine rat mehr weiß...
ich bin 22, seit meinem 16. lebensjahr leide ich unter bulimie. mal mehr, mal weniger ausgeprägt.
seit ungefär einem jahr, sind selbstverletzungen und depressive phasen dazu gekommen.

letzten sommer habe ich eine 8-wöchigen klinikaufenthalt gemacht, in der hoffnung, wieder ein geregeltes essverhalten und einen gesunden bezug zu meinem körper aufzubauen.

so richtig geklappt hat das aber nicht!
im gegenteil, im moment ist mir mein körper so egal und ich lege alles daran, ihm zu schade, egal womit.
in meinen augen, hat er mir mein ganzes leben nur geschadet und deshalb betsrafe ich ihn und eigentlich auch mich.

ich fühle mich mit allem so super schnell überfordert und anstatt mir mal ruhe zu gönnen, besorge ich mir überall stress, obwohl ich fast zusammenbreche!
ich halse mir immer mehr arbeit auf und hole im gegenzug am abend die rasierklinge raus, weil ich nichts mehr schaffe und betsrafe mich mit schnitten.

was ich tun kann, damit es besser wird? ich weiß es auch nicht

ich bin so verzweifelt...

habt ihr einen guten rat??

liebe grüße und eine schönen abend noch...

Re: unendlich traurig...

#2
hallo sia...

weiss leider auch keinen rat für dich, aber eines weiss ich bestimmt: nicht dein körper hat dir geschadet, sondern dein umfeld!!!!

du musst den stress und druck dort auslassen, wo er her kommt.
wenn deine seele schon so leidet darunter, dann füge nicht auch noch deinem körper leid zu!!!

lass dir schnellstens von aussen helfen! geh zu einer thera oder lass dich von deiner vertrauensperson trösten und in den arm nehmen!

alles gute und steh auf :)

lg w
erinnerungen sind kleine sterne am himmel, die tröstend in das dunkel leuchten...

Re: unendlich traurig...

#3
sia hat geschrieben:in meinen augen, hat er mir mein ganzes leben nur geschadet
warum hat er dir in deinen augen nur geschadet?
und womit?

entschuldige meine neugier.
"Sie hatte kein eigenes Leben. Sie existierte bloß. Sie hatte keine Hoffnung, keinen "Antrieb", keine Bedeutung für sich selbst. Sie fühlte, wie sie sagte, daß "sie" unlängst "geradewegs untergegangen" war...

Re: unendlich traurig...

#4
hallo sia,

ich glaube auch,dass du dir dringend Hilfe holen solltest, besonders weil d ja schreibst,dass neben der Bulimie noch andere Verhaltensweisen dazugekommen sind, wodurch du dich kaputtmachst :(

ich finde es gut,dass du damals einen kuraufenthalt gewagt hast, aber ich denke 8 wochen sind auch einfach mega kurz,wenn man bedenkt wie lange du dagegen schon mit diesen Problemen zu kämpfen hast und wie tief du sie mittlerweile verinnerlicht hast.
ich denke, das so eine therapie jahre dauert und eine stationäre ein erster schritt bzw eine stärkende basis sein kann.
könntest du dir denn vorstellen nochmal einen längeren stationären aufenthalt zu machen?
hast du denn damals auch an deinen ursachen gearbeitet oder eher versucht dein verhalten zu ändern?

der Hass auf deinen Körper hat ja seine Ursache und ich denke, du weißt im Grunde auch,dass es nicht seine Schuld ist,dass die Dinge so passiert sind.Wir brauchen irgendwie immer für alles einen Schuldigen und wenn Dinge passieren,die man sich nicht erklären kann, wofür man niemandem die schuld geben kann oder mag richten viele menschen sie gegen sich selbst oder ihren körper,weil man so jemanden bestrafen kann ohne jemandem zu schaden (sich selbst sieht man da ja leider nicht als Jemand an :( )
Du steckst schon sehr lange in der bulimie, ich wundere mich nicht,dass dich das depressiv macht, ich denke das spielt zusammen und in deinem Leben fehlt ja auch so der Raum für die schöen Dinge,die dir wieder Kraft geben!!

ich denke, du solltest die Frage wirklich mal für dich beantworten,was dein Körper denn genau dafür kann,dass die Dinge so passiert sind.Dich damit auseinanderzusetzen ist der erste Schritt eine neue Betrachtungsweise zu bekommen. Nur ist das ohne Hilfe und damit einen neutralen Beobachter meist sehr schwierig.

ich kennen das auch von mir, dass ich mich absichtlich überfordere und mir zuviel zumute...das ist ja auch eine art sich selbst zu betsrafen/verletzen....man kommt nicht auf den Gedanken sich selbst mal was Gutes zu tun oder den Druck anders abzubauen,wieso auch...man hasst sich ja eh,dann kann man es ja auch an sich auslassen :?

ich wünsche dir,dass du irgendwann liebevoller mit dir umgehen kannst und dir die zeit dafür nimmst, die man nunmal braucht.
ich habe auch ungefähr 1 jahr thera gebraucht bis ich den selbsthass einigermaßen abstellen konnte, aber es geht.wenn man sich die dinge noch einmal betrachtet und die schuldfrage nochmal genau erörtert, erkennt man nach und nach,dass der körper eben nichts dafür kann,aber alleine ist das wie gesagt meiner meinung nach sehr schwierig

ich wünsch dir alles Gute

Emilia
Den Weg kannst du nicht immer wählen, aber die Richtung

Re: unendlich traurig...

#5
danke euch für die lieben antworten... hatte schon die hoffnung aufgegeben, dass mir überhaupt jemand antwortet...
in deinem Leben fehlt ja auch so der Raum für die schöen Dinge,die dir wieder Kraft geben!
das hat mir gerade sehr zu denken gegeben. eigentlich könnte ich soviele schöne dinge machen, aber ich lasse sie eben nicht so gerne zu, da ich mir immer gleich einrede, dass ich nichts "gutes" verdient habe.

ich mache im übrigen nun schon meine zweite therapie, meine erste habe ich mit 17 jahren begonnen, für ein halbes jahr, danach abgebrochen.
nun gehe ich seit fast zwei jahren zu einer anderen therapeutin und sie ist nett, keine frage, aber ich habe oft das gefühl, sie kann mir nicht helfen, oder nicht das geben, was ich brauche...
wobei ich mir dann mal überlegen sollte, was ich brauche...
in meinen augen, hat er mir mein ganzes leben nur geschadet
ich habe oft das gefühl, dass mein körper mir schaden will, indem ich so sehr zugenommen habe und er das gewicht nicht mehr loslassen will. er hält an dem gewicht fest!!
auch das übergeben fällt mir schwer, ich denke er will mich damit terrorisieren!! und ich fühle mich von meinem eigenen körper gegängelt!!

meine thera meint auch, ich sollte mich an meine psychiaterin wenden und mir neue medikamente aufschreiben lassen...
ich bin da etwas ambivalent, was medis betrifft...

Re: unendlich traurig...

#6
ich habe oft das gefühl, dass mein körper mir schaden will, indem ich so sehr zugenommen habe und er das gewicht nicht mehr loslassen will. er hält an dem gewicht fest!!
auch das übergeben fällt mir schwer, ich denke er will mich damit terrorisieren!! und ich fühle mich von meinem eigenen körper gegängelt!!
ich kann deine gefühle sehr sehr gut nachvollziehen
ein "normaler" mensch würde jetzt wohl sagen
-schau doch mal hin, dein körper gibt dir ein zeichen dass es so nicht mehr weiter gehen kann-
-dein körper wehrt sich gegen seine misshandlung wenn er dich nicht mehr kotzen lässt-
-er will dich aus diesem sumpf retten-

bei klarem verstand sehr einleuchtend.

wir sollten an unserem verstand arbeiten...
Zuletzt geändert von zornröschen am Mi Apr 01, 2009 9:26, insgesamt 1-mal geändert.
"Sie hatte kein eigenes Leben. Sie existierte bloß. Sie hatte keine Hoffnung, keinen "Antrieb", keine Bedeutung für sich selbst. Sie fühlte, wie sie sagte, daß "sie" unlängst "geradewegs untergegangen" war...

Re: unendlich traurig...

#7
hey liebe sia,

wie gehts dir? Ich hoffe, etwas besser.
ich habe oft das gefühl, dass mein körper mir schaden will, indem ich so sehr zugenommen habe und er das gewicht nicht mehr loslassen will. er hält an dem gewicht fest!!
klar, da wächst natürlich der Hass auf den Körper, kann ich gut verstehen :?
aber im Grunde kann dein Körper dafür nichts-wenn du dir das genau klarmachst, ist entweder der kaputte stoffwechsel oder ein falsches Essverhalten der Grund wieso man nicht abnimmt und diese beiden Ursachen basieren ja auf einem Verhalten,dass du entwickelt hast,weil deine Seele krank ist und du unglücklich bist.
Im Grunde ist dein Körper ja genauso Opfer wie du auch.Er muss die Quittung tragen und du mit ihm.
ich glaube solange du GEGEN deinen Körper kämpfst,wirst du es nicht rausschaffen.
ich weiß es ist schwierig,aber solange du das Gewicht an höhere Stelle setzt als den Hilfeschrei,den dein Körper dir eigentlich schickt,kannst du nicht aus dem teufelskreis rauskommen.
Du musst es irgendwie schaffen deinen Körper wieder als mehr wahrzunehmen als das Gewicht.Das ist schwierig,ist grad auch meine Baustelle :(
Aber so bestrafst du ihn für etwas was er nicht getan hat.Es ist nicht dein Körper,der dich dickfühlen lässt, sondern die Krankheit,die auf deinen Körper wirkt.
hoffe,ich hab nicht zu wirres zeiug geschrieben.

lass dich mit den medis einfach mal beraten, ich bin da auch immer etwas kritisch.aber gesundes Misstrauen ist nie falsch.

wünsch dir alles Gute,

Emilia
Den Weg kannst du nicht immer wählen, aber die Richtung