sich jmd anvertrauen?

#1
hallo zusammen ;)
ich bin neu hier, vielleicht sollte ich mich kurz vorstellen;
ich habe seit vier jahren bulimie, wobei es sich seit einem jahr richtig verschlimmert hat. früher kam es nur ab und zu vor, zur zeit ist es leider "alltäglich" geworden.
ich möchte, wie hoffentlich jeder hier, wieder gesund werden und zu dem fröhlichen mädchen werden, dass ich damals war... welches auch noch einen anderen lebensinhalt hatte außer "essen oder nicht essen", "sich erbrechen oder nicht",....
ich habe in den letzten tagen oft darüber nachgedacht, ob meine bulimie ganz am anfang psychische hintergründe hatte, oder ob es mir einfach darum ging, noch dünner zu werden?! oder war es, so schrecklich das auch klingen mag, die neugier, die mich dazu brachte, sich das erste mal zu übergeben? mittlerweile ist es so, dass meine probleme die bulimie noch verschlimmern, viele probleme entstehen hingegen erst durch die krankheit... es ist einfach ein teufelskreis.
wie war das bei euch, könnt ihr euch noch daran erinnern, wie es begann?

nun zu meiner eigentlichen frage: wer weiß bei euch von eurer krankheit? habt ihr euch überhaupt jemanden anvetraut? und war es die richtige entscheidung, sich jmd anzuvertrauen?
bei mir weiß niemand etwas davon, weder meine eltern, noch meine besten freunde. doch ich habe den entschluss gefasst, mich einer freundin anzuvertrauen, da mir das beim gesund-werden sich helfen könnte....
doch wie stellt man so etwas an? "ach übrigens, ich stecke mir den finger nach dem essen in den hals!"?! mir fällt es wirklich schwer.

naja, ich würde mich freuen, wenn mir jemand antwortet.

ich freue mich, hier zu sein :),
liebe grüße, marieli
"I've got nothing to give, got no reason to live, but I will fight to survive" (Julian Casablancas)

Re: sich jmd anvertrauen?

#2
Hallo marieli,


Jedes Vehalten hat seine psychologische Begründung, so auch eine Essstörung. Die Ursachen und Gründe von Bulimie liegen also (meistens) sehr versteckt, nur im Nachhinein kann man sich so manches erklären- dafür kann man sich therapieren lassen. Ich fände es wichtig, dass du dich jemandem anvertraust. Is zwar schwierig, aber als Lohn kannst du Verständnis und viel Hilfe bekommen. Im Nachhinein kann ich mich gar nich mehr erinnern, wie ich es damals meinen Freund(inn)en gesagt hab, aber du leidest gleich viel weniger, wenn jemand bescheid weiß.

LG, Filthy
All your cutting down to size. All my bringing you down.

Re: sich jmd anvertrauen?

#3
Hey filthy,
danke für deine schnelle antwort.
du sagst, dass jede es psychische hintergründe hat. meistens ist das auch so, doch weiß ich nicht, ob das bei mir so war... ich erinnere mich, dass ich zu der zeit glücklich war. eine gestörte körperwahrnehmung hatte ich damals schon, da ich mich trotz ug.s zu dick fande.
doch weiß ich, dass ich mich das erste mal übergab, da ich wissen wollte, "wie das so ist". ich weiß, das klingt wirklich dumm, und ich möchte mit dieser aussage auch niemanden verärgern, da ich selbst weiß, wie leichtsinnig und beschränkt das klingt. ich tat es aus neugier, zumindest war meine neugier der auslöser (über die ursachen lässt sich streiten...).
hast du bzw habt ihr zufällig alice im hungerland gelesen? ich musste gerade daran denken, als ich probiet habe, dieses gefühl von "was passiert wenn ich dies&das tue..." zu beschreiben; die protagonistin marya versucht auch dieses gefühl zu erklären, einfach zu sehen, was passiert, wenn man seine grenzen überschreitet: wie belastbar ist man? was hält der körper aus?
dies waren nicht explizit meine gedanken, aber wie gesagt, es hat mich daran erinnert.

liebe grüße :)
"I've got nothing to give, got no reason to live, but I will fight to survive" (Julian Casablancas)

Re: sich jmd anvertrauen?

#4
Jede Handlung is psychologisch begründbar und durch Gedanken und Gefühle, Erinnerung etc. ausgelöst.
Du hast dich zu dick gefühlt..wie kam es dazu? Warum hast du dich so gefühlt? Warum wolltest du das ändern? Und so weiter, und so fort, jedenfalls hat alles mit deinen persönlichen Empfindungen zu tun. Du siehst also, dass was aus deinem Inneren für alles, was du tust verantwortlich is.

Das Buch hab ich nich gelesen, aber schau dich doch mal im Bücher-Forum hier um :)

LG, Filthy
All your cutting down to size. All my bringing you down.

Re: sich jmd anvertrauen?

#5
sicherlich war es so, dass ich auch psychische probleme hatte, doch glaube ich eher, dass diese einen nicht sehr großen teil dazu begetragen haben, dass die krankheit ausgebrochen ist. meinen ärger/wut, meine gefühle habe ich erst nach einer gewissen zeit mit nichts essen/essen/erbrechen kompensiert.
vielleicht war ich damals einfach viel zu oberflächlich, aber ich glaube, das einzige, was mich zu dem zeitpunkt wirklich dazu getrieben hat, damit anzufangen, war, dass ich unbedingt dünner sein wollte. meine beste freundin war extrem dünn, alle aus meiner damaligen ballettgruppe waren super dünn, und das wollte ich einfach auch sein.... egal wie.

naja, meine eigentlich frage, wie ihr es euren bekannten gesagt habt/wie man sowas am besten anstellt hat mir leider noch niemand beantwortet....
deshalb hoffe ich noch auf ein paar antworten :)

liebe grüße
"I've got nothing to give, got no reason to live, but I will fight to survive" (Julian Casablancas)