ich bin ein ungeheuer und eine zumutung für mein umfeld!

#1
ich habe eine blöde krankheit, die sich immer schubweise äußert. oft geht es mir wochenlang gut und mir fehlt nix, ich bin sehr gut drauf. aber plötzlich wird es grausam. ich werde unausstehlich und ich fühlte mich als zumutung für mein umfeld.
in den letzten tagen ist es wieder so schlecht. ich werde ständig von argen ängsten geplagt. die leute um mich können diese nicht nachvollziehen, denn es gäbe ja keinen grund dafür. meine ängste seien nicht begründet. auch meine therapeuten meinen, meine die ursachen meiner ängste seien nicht real.
aber ich kann mich nicht mehr kontrollieren vor angst, ich raste total aus.
nun ist es die angst vor dem tod meines katers. ich weiß, ich fehlt ja nichts. aber ich habe so ein schreckliches gefühl, dass ihm was passieren wird. ich sehe so furchtbare bilder und nehme horrende zeichen wahr. ich werde schuld sein an seinem tod. wie ich es schon einmal war am tod meines anderen katers. ich sehe ständig bilder von toten tieren! ich kann in der nacht nicht schlafen, ich muss mein bett verbauen und muss mich mit lauter leinwänden umgeben, denn ich sehe ständig eine grausame hand, die unter meinem bett hervorkommt und nach mir greift.
ich bin 24 und kann nicht alleine schlafen. ich bekomme so arge panik, dass ich mich stundenlang in einer position verharren muss.
ich kann das nicht abstellen. es kommt einfach über mich, genauso, wie es wieder geht! ich sage immer, wenn ich in solch einer situation bin, dass ich mein leben beenden will. meine angehörigen kriegen das mit. meine mutter hat die panik vor mir. ich muss ein ungeheuer sein!
gestern war ich mit meinem kater beim tierarzt impfen, plötzlich rastete ich aus, weil ich am tierarzttisch lauter tote tiere sah. wieder musste mich meine mutter abholen in einem grausamen zustand. oft bekomme ich blackouts und vergesse, was ich getan habe.
mein freund liebt micb zwar über alles, er hält mich schon drei jahre aus, aber er ist völlig depressiv wg mir. ich habe solche schuldgefühle.
meine angehörigen haben angst vor mir und ich schädige sie. aber was soll ich tun?
ich war schon oft stationär auf der psych, aber die können mich nicht lange behalten auf der akut. dann bin ich wieder zuhaus und unausstehlich.
ich meine, in den phasen, wo es mir gut geht, bin ich der liebste mensch!
aber dann kommt wieder diese schattenseite...
ich bin ratlos...

#2
Liebe Marissa,

ich bin schockiert über deine Schilderung. Aebr nicht, weil ich dich für schuld halte. Im Gegenteil. Es muss schrecklichs ein für dich. Für dein Umfeld vllt auch, aber für dich doch noch viel mehr. Kein wunder,d ass du an Selbstmord denkst. Ich hätte auch stationäre Therapie vorgeschlagen. Kannst du da nirgenwo mehr hin? Wie oft kommen denn diese Ängste? Ein mal in der Wohe? Ein Mal am Tag? ODer ein mal im Monat? Rede ir nicht ein, da dein Freund depressi ist wegen dir. So einen starke Einfluss kannst du gar nicht haben. Da kommen immer mehrere Faktoren zusammen. Und wie lange hält die Angst dann an wenn dein Kater stirbt, bist du nicht schuld. Warum solltest du bei dem anderen Kater schuld sein? Du machst dich nur kaputt mit diesen sChuldgefühlen. Vielleicht beruhigt es dich zu wissen, dass du gar nicht so viel Macht über dein Leben oder das von anderen hast. Es ist nicht deine Schuld, wenn es deiner Mutter schlecht geht oder denem Freund. Und Hände kommen nicht unter dem Bett hervor. Rede es dir immer wieder ein. DAss du sicher bist in deinem Bett. Ich weiß auch nicht, ich habe von sowas noch nie gehört. Erinnert mich ein bißchen an manische Depressionen. Und an Zwänge.

keine ahnung. Was haben sie dir denn in der Klinik gesagt? Und wie versucht deine Therapeutin dir u helfen?

lg

aire

#3
Liebe marissa,

auch mich haben deine schilderungen geschockt. Ich denke aber, dass deine Schuldgefühle hier völlig fehl am Platz und kontraproduktiv sind. Du bist doch nicht schuld an deiner Krankheit oder daran wie du bist. Wahrscheinlich gibt sich deine Mutter auch die Schuld daran, aber diese Gefühle blockieren euch nur und bringen dich nicht weiter. Deine Angehörigen werden vielleicht weniger Angst vor dir haben, als dass sie schlicht und ergreifend nicht wissen, wie sie mit dir umgehen sollen. Vielleicht wäre eine Selbsthilfegruppe für Angehörige ratsam?!?

Darf ich fragen, was für eine Krankheit du genau hast? (Musst nicht antworten, wenn du nicht magst.) Bist du laufend in Therapie? Nimmst du irgendwelche Medis?

Fühl dich gedrückt!
Miez
Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum!

#4
erstmal danke für die antworten!
hmm. es ist vielleicht wirklich schwer, für außenstehende, die nachzuvollziehen. aber während diesen schüben bin ich völlig machtlos. ich bin auch nicht ansprechbar. es ist sehr schwierig. ich wünschte, ich könnte das ändern, aber ich fühle mich völlig fremdgesteuert.
es war schön früher so, dass ich mich ständig v jem verfolgt fühlte, den es gar nicht gab. ich sah ständig einen mann ohne beine, der hinter mir her war. da war ich ein kind. ich sah ( das klingt jetzt viell lustig ) lauter gestreifte elefanten im wohnzimmer. es jagte mir aber sehr wohl angst ein. später bekam ich panik vor der karniese, ich sah, wie sie sich zu mir runterbeugte und ich erwürgen wollte. das war so mit 8-10j. meine eltern nahmen dies nicht ernst.
aber mit 15 war es dann schon sehr bedenklich. es hört nie richtig auf. immer wieder tote menschen, in schrecklicher gestalt, alles mögliche.
ich konnte noch nie alleine schlafen, dafür schäme ich mich sehr.
einmal versuchte ich, in der whg alleine zu übernachten, weil mein partner weg war, und das war ein horror. ich musste die ganze nacht in einer besch***enen position verharren neben dem bett und durfte mich nicht bewegen. ich bekam keine luft mehr. es waren leuter stimmen und gestalten da. ich weiß nicht, ob diese erklärung nun ausreicht, dass es jem verstehen kann. diese sachen kamen früher fast tägl, nun ist es eigentlich in der nacht. wie oft? es kommt schubweise, ca alle vier bis acht wochen und dauert tage oder wochen.
jedenfalls kam ich so auch zur essstörung. ich konnte nicht mehr normal essen. aber die ES ist nur ein begleitkrankheit.
hmm, welche krankheit habe ich nun?
ich hörte schon etliches
zb manisch-depr mit psychosen, borderlineps, schizoaffektive störung....
was es nun ist? keine ahnung. is mir einerlei.
ja, ich nehme antipsychotika und AD. noch dazu hasse ich antipsychotika wg den nebenwirkungen ua wg gewichtszunahme. aber es ist halt sehr schwer, so viele sachen medikamentös zu bekämpfen...
sicher bin ich jetzt nicht schuld an meiner krankheit. es tut einfach nur soooo weh, wenn man sieht, wie die eltern und der partner immer trauriger und exponierter werden, mich tlw schon ignorieren aus selbstschutz etc. ich bin sehr traurig. ich will ja keinen unglücklich machen.
sondern im ggtl. ich will eine nette und liebenswerte partnerin und tochter sein. aber manchm komm ich mir vor wie ein monster. und das sehe ich an den reaktionen der anderen deutlich.
lg

#5
Huhu!

Hört sich anstrengend und kräftezehrend an. Machst Du denn begleitend eine Therapie? Ambulant mein ich? Und wie ist das? Kannst Du all die Sachen, die Du uns hier sagst, auch Deinen Eltern sagen? Oder redet ihr über dieses Thema nicht?

Liebe Grüße Nadine