kann man es schaffen?

#1
hoi zusammen
bin neu hier. leide seit 15jahren unter bulimie. ich kann langsam nicht mehr und habe meine hoffnung aufgeben. habe x therapien und kliniken hinter mir.

nun meine frage, hat es jemand von euch nach solanger krankheit geschafft? das würde mir echt mut machen!

alles liebe

#2
Hallo,

hm, ich hatte "nur" um die 10 Jahre eine Esstörung, aber ich denke, dass man es nach 2 Jahren besiegen kann, oder auch nach 20... die Probleme sind (von Folgeerkrankungen abgesehen) immer die gleichen ;)

Liebe Grüße
Lst
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#4
solveig hat geschrieben:wie hast du es geschafft? fällt es dir immer noch schwer clean zu bleiben?

finde es mega stark von dir!!!!
ähm, durch des Outing vor Familie und Freunden, Klinik, umkrämpeln des Lebens und viel harter Arbeit an mir selbst

inzwischen ist mein letzter Rückfall über 3 Jahre her, und Probleme mit dem Essen hab ich garnicht mehr


aber ich kann immer nur raten, doch eine Therapie zu machen, da es einfach eine sehr gute Stütze ist, um was über sich zu lernen und zu bearbeiten, was schief läuft und sich ändern muss
und Tipps gibt es gratis ;)
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#5
outing habe ich schon lange gemacht und therapie läuft. mein leben auch umgekrempelt, wohne sogar mit dem freund zusammen :lol:
aber wie hast du die sucht besser bekämpfen können?

#6
hm naja, wie gesagt, 3 Monate Klinik, danach etwas ambulant, bin mit meinem Freund zusammen gezogen und ähm ...

gute Frage, ich war vor der Klinik so am Ende, dass ich keine Kraft zum aufstehen hatte, den ganzen Tag quasi das Klo begrüßte und alles verlohr, was ich hattem durch Masken und Lügen

also hatte ich keine Wahl, als etwas zu ändern, um zu leben
und ich glaube, das war meine größe Motivation
und dann einen Freund, der neben mir lag und weinte, weil er nciht mehr aushalten könne, wie ich mich kaputt machen
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#7
nahmst du deine fortschritte selber wahr? waren es sichtbare oder fand die veränderung zuerst nur im kopf statt. ab wann hattest du weniger FA?

hoffe du bist immer noch mit deinem freund zusammen :wink:

#8
ja, lebe inzwischen seit bald 3 Jahren bei meinem Schatz ;)

naja, Fortschritte und wahrnehmen... doch schon

vor der Klinik war ich so weit, das X Mal täglich auf ein paar wenige Male, mal auch nen Tag garnicht (dann aber hungern) zu reduzieren...

In der Klinik hatte ich nicht wirklich die Möglichkeit zu erbrechen...
nach Frühstück&Abend essen hatten wir auf der Station gegenseitig auf die zimmergenossen zu achten, von denen man auch oft böses hörte, wenn man dann erbrechen wollte, und es wurde direkt dem Team gemeldet, wo dann alle Ärzte, Therapeuten, Schwestern bescheid wussten... keine tolle Situation

Und nach dem Mittag, mussten sich alle in einen Raum legen und Musik hören, de Körper spüren, ohne Toilette, ich weinte oft, wiel mir so schlecht war

aber nach und nach ging es aufwärts, das merkte ich (mein gewicht leider erst auch)

aber wenn man bewusst etwas ändern will, merkt man auch die Fortschritte, wenn man sich zusammenreißt
(auch wenn das mit der Klinik hart klingt, sonst hätte ich es sicherlich nicht geschafft)
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#9
Hallo,
ich litt 12 Jahre unter schwerer Bulimie. Bin nun seit 11.12.2006 "clean". Das mag für andere vielleicht noch nicht lange sein, aber in den 12 Jahren hab ich es noch nie soooooooooo lange geschafft. Habe zwei stationäre Klinikaufenthalte hinter mir und etliche Rückfälle. Egal wie lange Du krank bist, gib die Hoffnung nie auf! Jeder kann es schaffen!!!!!!!
Meld Dich, wenn Du Hilfe brauchst.
Bin für Dich da...
enid

#10
weisst du wie gut das tut, das zu hören? tausend dank!!!
:P

ich kann es mir im moment nicht vorstellen. hab ne ziemlich schwere bulimie und ich wäre schön glücklich nur einmal in der woche einen FA zu haben :cry: seit über 10jahren habe ich täglich mehrere FA :cry:

deshalb tut es so gut zu hören, dass es leute gibt, die es geschafft haben!

#12
hmm, also:

seit dem kindergarten wollte ich abnehmen, obwohl ich rückblickend nicht ein dickes kind war (halt einfach nicht so ein spargeltarzan :wink:

war die starke, die nie probleme hatte. machte lange intensiven sport. naja, die gutgemeinten ratschläge vom trainer, kamen mir natürlich in den falschen hals :cry:

ich fing mit 12jahren an zu erbrechen und mit 15jahren merkte ich, das erste mal, dass ich nicht aufhören konnte. mit 18jahren nahm ich innerhalb kurzer zeit *kg ab, brach zusammen und kam in die klinik. dort erfuhren meine eltern, freunde das erste mal, dass ich bulimie(mit untergewicht) habe. seit diesem zeitpunkt bin ich in therapie. ehrlich gesagt habe ich ein art blackout was die folgenden jahre betraf. war voll in der depression, schaffte irgenwie den schulabschluss. der versuch zu arbeiten scheiterte, es folgten klinikaufenthalte. mit 22jahren lernte ich meinen ersten freund kennen (woow, ich war nicht mehr ein neutrum :wink: er gab mir mut.

muss sagen, ich habe mich in dieser zeit nie aufgegeben aber mir fehlte oft die kraft, ich war in einem schwarzen loch. ich lebte nicht war aber auch nicht tod.

vor 2jahren lernte ich meinen jetztigen freund kennen :lol: ich war von anfang an ehrlich und er liebt mich wie ich bin :D (wir wohnen sogar zusammen)ich hab vor einem jahr ein studium angefangen :D

shit, mir laufen gerade die tränen hinunter...
irgendwie geht es mir viel besser als vor zwei jahren(psychisch). ich habe viel gelernt aber diese verdammte bulimie ist immer noch gleich stark! es schwankt zw. 3bis 10FA. wenn ich vorlesung habe 3, ansonsten hänge ich nur über der schüssel. seit zwei wochen ist es ganz extrem, ging nicht in die fachhochschule, habe nur gefressen und jetzt *kg zugenommen! gut immerhin bin ich jetzt nicht mehr untergewichtig :wink: aber ich hasse mich!

tut mir leid, dass es ein so langer text wurde. kamen auch gerade viele emotionen hoch.

... ich war mal ganz oben (gute schülerin,leistungssportlerin), dann ganz unten (job verloren durch bulimie, lange arbeitslos) und nun ??? habe so angst, dass mir die bulimie auch dieses studium vermasselt oder mein freund die geduld verliert...

sorry, für mein "zutexten" und danke fürs mitlesen!

#13
schön, etwas mehr vo dir zu erfahren :)

allerdings bitte mal editieren, wieviel FAs du so hast/hattest, solche Angaben sind zum Schutz der User nicht erlaubt
solveig hat geschrieben:shit, mir laufen gerade die tränen hinunter...
irgendwie geht es mir viel besser als vor zwei jahren(psychisch). ich habe viel gelernt aber diese verdammte bulimie ist immer noch gleich stark!
die Stelle hat mich gefreut...
dir geht es also schon besser, von ganz unten wieder ein Stück weit hoch und eine Liebe, die dich so nimmt, wie du bist

das ist doch schon mal eine ganze Menge wert...

wann hast du denn FAs?
wenn du einsam bist?
aus langeweile?
vor hunger?

weshalb?
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#14
:)

meine FA entstehen aus: langeweile, traurigkeit, einsamkeit, frust, wut, selbsthass, belohnung, hunger...

sobald ich esse, entsteht ein FA. ausser in der schule, da esse ich normal und wenn es gut geht, kann ich es auch behalten (eher selten aber immerhin).

im moment befinde ich mich wieder im dunkeln, das heisst kann mich zu nix aufraffen.