In den Nachrichten hört man es immer wieder -
die Preise für Lebensmittel steigen zunehmend. Das soll laut Zeitung nicht nur an der Monopolstellung großer Lebensmittellieferanten liegen sondern an einer tatsächlichen Lebensmittelknappheit. Angesichts der Hungerkrise wird insbesondere in ärmeren Ländern Essen immer mehr zum Luxusgut. Die Situation schärft sich zu, sogar Bürgerkriege werden erwartet... Massenproteste in Haiti gibt es schon - wobei ich mir nicht sicher bin, ob diese fortwährend bestehen und erst jetzt publiziert werden oder angesichts der aktuellen Lage entstanden sind. Aber ist auch egal - mich interessiert:
Hinsichtlich der aktuellen Debatte: wie fühlt ihr euch dabei? Was geht in euch vor wenn ihr hört, dass Menschen um ihr tägliches Brot bangen (tut mir leid, wenn ich das alles etwas klischeehaft ausdrücke) während ihr esst und erbrecht oder euch nurmehr von Luft ernährt. Ich möchte nicht auf Schuldzuweisungen anspielen oder solche Gefühle in euch hervorrufen - einfach wissen, was ihr darüber denkt oder ob ihr überhaupt etwas dazu denkt...
#2
Hallo Mistaken!
Um ganz ehrlich zu sein, als ich meine FAs hatte und anschließend erbrochen habe, war es mir völlig egal. Mich interessierte das auch nicht. Manchmal habe ich versucht mir schlechtes Gewissen zu machen, aber das hat nicht geklappt. Wenn mann ein FA hat, dann ist man wie ferngesteuert und hat nur das eine Ziel: Essen und Kotzen. Mehr braucht man in dem Monment nicht und mehr interessiert einen nicht. So war das jedenfalls bei mir.
Manchmal habe ich die Leute sogar beneidet, dass die so schlank sind. Ich weiss, das ist krank.. aber ich bin ja auch krank..
Um ganz ehrlich zu sein, als ich meine FAs hatte und anschließend erbrochen habe, war es mir völlig egal. Mich interessierte das auch nicht. Manchmal habe ich versucht mir schlechtes Gewissen zu machen, aber das hat nicht geklappt. Wenn mann ein FA hat, dann ist man wie ferngesteuert und hat nur das eine Ziel: Essen und Kotzen. Mehr braucht man in dem Monment nicht und mehr interessiert einen nicht. So war das jedenfalls bei mir.
Manchmal habe ich die Leute sogar beneidet, dass die so schlank sind. Ich weiss, das ist krank.. aber ich bin ja auch krank..
#3
Hm, ja wenn man gerade einen FA hat klar, dann zählt nichts was um einen herum passiert. Aber irgendwann kommt man ja wieder zur Besinnung. Spätestens wenn man die Klospülung betätigt hat - was passiert dann?
Also mich macht das im Moment total fertig... Heute war mein Tag, sagen wir, nicht so gut und ich frage mich, was ich mir eigentlich einbilde - im Nachhinein. Und das werde ich mich auch morgen fragen, wenn ich ganz normal wieder Lebensmittel einkaufen muss. Ich meine, wenn ich darüber nachdenke, dass man von den FA Portionen sicher mehr als einen Menschen ernärhren könnte und dass dann hochrechnet:
soundsoviel FA am Tag, in der Woche, im Monat...
Also mich macht das im Moment total fertig... Heute war mein Tag, sagen wir, nicht so gut und ich frage mich, was ich mir eigentlich einbilde - im Nachhinein. Und das werde ich mich auch morgen fragen, wenn ich ganz normal wieder Lebensmittel einkaufen muss. Ich meine, wenn ich darüber nachdenke, dass man von den FA Portionen sicher mehr als einen Menschen ernärhren könnte und dass dann hochrechnet:
soundsoviel FA am Tag, in der Woche, im Monat...
#4
Also als ich auch noch FAs hatte, hab ich mir deswegen selber auch die Hölle heiß gemacht. "Wie kannst du sinnlos fressen, während andere verhungern?" oder "wie kannst du hungern, wenn andere nichts zu essen haben?" und weiter solche Gedanken. Mittlerweile hab ich keine FA mehr, aber ich verdamme mich trotzdem noch für meine verschwenderische Ader.
LG, Filthy
LG, Filthy
All your cutting down to size. All my bringing you down.
#5
da hast du schon teilweise recht, aber es ist meiner Meinung nach so: die armen haben kein Essen und haben damit ein großes Problem
wir haben hier in unsrer konsumgesellschaft zu viel essen und haben damit auch ein Problem ( zumindes wir also bulimie), jeder hat eben so seine Problem...
Ok dass is jezt echt weng dumm ausgedrückt aber ich hoffe du verstehts worauf ich hinaus will.....
wir haben hier in unsrer konsumgesellschaft zu viel essen und haben damit auch ein Problem ( zumindes wir also bulimie), jeder hat eben so seine Problem...
Ok dass is jezt echt weng dumm ausgedrückt aber ich hoffe du verstehts worauf ich hinaus will.....
#6
Huhu!
Darüber hab ich mir früher auch so meine Gedanken gemacht. Ich finde aber, das es eher ein gesellschaftliches Problem ist. Hier hat man alles und man nimmt es als selbstverständlich. Man kennt es ja auch nicht anders. Essen gibts im Überfluss an jeder Ecke. Es gibt überall alles und ich konnte mir zu DDR-Zeiten als Kind des Westens auch schwer vorstellen, dass meine Tante da nicht mal einfach so in den Supermarkt gehen kann und sich alles kaufen kann wases hier so gab.
FAs sind im Fall von Bulimikern ja Ausdruck für was anderes. Steht irgendwie für andere Probleme. Deswegen könnte ich mir vorstellen, dass die FA-Einkäufe eher wie ein Suchtmittel und weniger als "nur" ein Lebensmittel angesehen werden. Andre saufen, wieder andere spritzen Drogen oder machen sonst was, der Bulimiker frisst eben und kotzt (ums mal auf Deutsch zu sagen). Wenn man in Ländern leben würde, bzw. aufgewachsen wäre, wo diese Art der Sucht gar nicht möglich wäre, wegen Mangel an "Droge", würde man vielleicht andere Sachen machen, oder auch andere Probleme haben, die sich nicht in einer ES theoretisch lösen ließen, sondern anders gemeistert werden müssen.
Sicher sollte man sich vielleicht klar machen, dass man Unsummen an Kohle für Essen rausschmeisst (könnte man theoretisch auch gleich ins Klo schmeissen-wäre sogar gesünder
), aber ob der Gedanke einem hilft sein eigenes Problem damit zu lösen, bezweifle ich.
Andrerseits hab ich mir früher immer gedacht: Wenn man das Geld was man verfrisst und verkotz Spenden würde, würde man nicht nur ich, sondern auch anderen nen großen Gefallen tun..
Aber was ich noch viel schlimmer finde, ist, dass hier von Lebensmittelherstellen täglich soviel Überschuss produziert wird, der dann ungenutzt einfach weggeschmissen wird. Das kriegt auch kaum wer mit.. oder wenn diese lächerlichen "Wer frisst am meisten Wettbewerbe für so einen bescheuerten Eintrag ins World-record-buch" durchgeführt werden. Wenn man all die Kohle spenden würde, würde man auch ein paar Leute vor dem Hungertot retten können.
LG Nadine
Darüber hab ich mir früher auch so meine Gedanken gemacht. Ich finde aber, das es eher ein gesellschaftliches Problem ist. Hier hat man alles und man nimmt es als selbstverständlich. Man kennt es ja auch nicht anders. Essen gibts im Überfluss an jeder Ecke. Es gibt überall alles und ich konnte mir zu DDR-Zeiten als Kind des Westens auch schwer vorstellen, dass meine Tante da nicht mal einfach so in den Supermarkt gehen kann und sich alles kaufen kann wases hier so gab.
FAs sind im Fall von Bulimikern ja Ausdruck für was anderes. Steht irgendwie für andere Probleme. Deswegen könnte ich mir vorstellen, dass die FA-Einkäufe eher wie ein Suchtmittel und weniger als "nur" ein Lebensmittel angesehen werden. Andre saufen, wieder andere spritzen Drogen oder machen sonst was, der Bulimiker frisst eben und kotzt (ums mal auf Deutsch zu sagen). Wenn man in Ländern leben würde, bzw. aufgewachsen wäre, wo diese Art der Sucht gar nicht möglich wäre, wegen Mangel an "Droge", würde man vielleicht andere Sachen machen, oder auch andere Probleme haben, die sich nicht in einer ES theoretisch lösen ließen, sondern anders gemeistert werden müssen.
Sicher sollte man sich vielleicht klar machen, dass man Unsummen an Kohle für Essen rausschmeisst (könnte man theoretisch auch gleich ins Klo schmeissen-wäre sogar gesünder

Andrerseits hab ich mir früher immer gedacht: Wenn man das Geld was man verfrisst und verkotz Spenden würde, würde man nicht nur ich, sondern auch anderen nen großen Gefallen tun..
Aber was ich noch viel schlimmer finde, ist, dass hier von Lebensmittelherstellen täglich soviel Überschuss produziert wird, der dann ungenutzt einfach weggeschmissen wird. Das kriegt auch kaum wer mit.. oder wenn diese lächerlichen "Wer frisst am meisten Wettbewerbe für so einen bescheuerten Eintrag ins World-record-buch" durchgeführt werden. Wenn man all die Kohle spenden würde, würde man auch ein paar Leute vor dem Hungertot retten können.
LG Nadine
#7
Das war das Erste was ich mir gedacht habe, als ich damals gemerkt habe, dass ich krank bin, ich bin zu blöd zum fr.... und andere verhungern.
Ich kann es aber leider nicht ändern, dass ich einem wohlhabenden Land gebohren wurde und bei uns mehr zu essen gibt als bei den Anderen.
Ich habe nicht so das schlechte Gewissen, weil meine Krankheit mehr in die Magersucht umschlägt, weil mir meine Mutter jeden Tag sagt, dass ich so viel Geld runter k... und dass muss nicht sein. Ich kämpfe gegen die Krankheit an, aber im Moment ist es leider so.
Ich kann es aber leider nicht ändern, dass ich einem wohlhabenden Land gebohren wurde und bei uns mehr zu essen gibt als bei den Anderen.
Ich habe nicht so das schlechte Gewissen, weil meine Krankheit mehr in die Magersucht umschlägt, weil mir meine Mutter jeden Tag sagt, dass ich so viel Geld runter k... und dass muss nicht sein. Ich kämpfe gegen die Krankheit an, aber im Moment ist es leider so.
#8
allgemein trifft es mich schon, dass menschen verhungern müsse, während wir in einer wohlstandgesellschaft leben-
bei ihnen geht es ums überleben- wir haben eben andere probleme, und entwickeln krankheiten die erst durch den stress, die medien, den überfluss etc. entstehen- als ich noch viele vorfälle hatte, habe ich mir auch keine gedanken gemacht, dass es woanders leute gibt, die verhungern und ich kotz alles aus- denn ich hab eher nachgedacht, wieviel geld mich das kostet- und ich stand damals auch nicht gerade gut da , finanziell- ich denke nicht, dass da ein wirklicher zusammenhang besteht, ob ich jetzt ein psychisches problem habe, und fresse , kotze oder hungere...und es anderen schlecht geht- mir geht es ja selber schlecht und in dem moment geht es doch auch in schlimmen zeiten, ums überleben- denn wie man weiss, kann man sterben daran..
was ich schlimm finde, sind menschen, die ohne nachzudenken lebensmittel wegwerfen etc-
bei ihnen geht es ums überleben- wir haben eben andere probleme, und entwickeln krankheiten die erst durch den stress, die medien, den überfluss etc. entstehen- als ich noch viele vorfälle hatte, habe ich mir auch keine gedanken gemacht, dass es woanders leute gibt, die verhungern und ich kotz alles aus- denn ich hab eher nachgedacht, wieviel geld mich das kostet- und ich stand damals auch nicht gerade gut da , finanziell- ich denke nicht, dass da ein wirklicher zusammenhang besteht, ob ich jetzt ein psychisches problem habe, und fresse , kotze oder hungere...und es anderen schlecht geht- mir geht es ja selber schlecht und in dem moment geht es doch auch in schlimmen zeiten, ums überleben- denn wie man weiss, kann man sterben daran..
was ich schlimm finde, sind menschen, die ohne nachzudenken lebensmittel wegwerfen etc-
#9
Ich habe ds mal 2004 mit einem Therapeuten durchgesprochen.... Erhat damals gemeint, das es psychische Krankheiten früher auch schon gegeben hat. Bloß hat es sich anders geäußert. Die Lute hatten natürlih keine FA's, weil es kaum ws zu esssen gab, aber sie haben zum beispiel nur starr da gesessen oder so was.Mistaken hat geschrieben:Aber irgendwann kommt man ja wieder zur Besinnung. Spätestens wenn man die Klospülung betätigt hat - was passiert dann?

lg
aire
#10
das ist ja interessant...meinst du sie sind beim essen starr dagessen und haben nix gegessen oder wie haben die ihren druck abgebaut?
#11
stimmt, verstehe ich auch. nur der unterschied ist doch, dass wir uns das problem selber schaffen. zumindest sind wir keiner situation hilflos ausgeliefert. wir haben die chance "nein" zu sagen, uns gesund zu ernähren und nicht verschwenderisch zu sein. wenn kein essen da ist, dann kannst du als individuum nichts an der situation ändern, dann ist einfach nichts da - verstehst du. darum liegt es doch in unserer hand, im gegensatz zu denen menschen, die hungern müssen...die armen haben kein Essen und haben damit ein großes Problem
wir haben hier in unsrer konsumgesellschaft zu viel essen und haben damit auch ein Problem
@nads: ja, irgendwie ist es wohl sicher irgendwie eine droge... das stimmt! ich glaube das es (zumindest für mich) nur so kritisch ist, weil essen lebensnotwendig ist! verstehst du? ich sehe da mehr den direkten zusammenhang als bei jemanden der sein geld für drogen ausgibt (und das sicher auch eher spenden könnte).
mach ich aber auch manchmal, weil ich es einfach nicht mehr sehen kann... ich werd rasend mit essen in kontakt zu kommen und dann landet es im mülleimer...was ich schlimm finde, sind menschen, die ohne nachzudenken lebensmittel wegwerfen etc-
würd mich auch interessieren...das ist ja interessant...meinst du sie sind beim essen starr dagessen und haben nix gegessen oder wie haben die ihren druck abgebaut?
#12
ich finde, dass man nicht gerade der verzehrten lebensmittel wegen sich ein schlechtes gewissen machen sollte. vielmehr macht mir zu schaffen, wieviel kostbare zeit ich durch die fa´s schon verschwendet hab und nicht zuletzt die kostbare energie die ich dem fressen zuliebe vergeudet habe. vergeudung und fehlinvestierte energie sind für mich im moment die schwerverdaulichsten brocken.... es ist ein jammer wenn man pontentiale auf solche weise ungenutzt lässt und anstelle dessen ein so schäbiger platzhalter wie die Es zur stelle rückt.
ich weiß, klingt ein wenig polemisch..... nur was interessiert mich der rest der welt, wenn ich nicht mal selber gut und sicher auf meinen zwei beinen stehen kann.
ich weiß, klingt ein wenig polemisch..... nur was interessiert mich der rest der welt, wenn ich nicht mal selber gut und sicher auf meinen zwei beinen stehen kann.
http://www.youtube.com/watch?v=SzTLKAu0p8A
wahre visionen nehmen immer erst mit zunehmender anstrengung gestalt an
cherry
wahre visionen nehmen immer erst mit zunehmender anstrengung gestalt an
cherry
#13
Und wir schmeißen ja die Lebensmittel nicht absichtlich weg, wir erbrechen, weil wir nicht anders können.
#14
Das Problem haben wir uns aber selber gemacht, die "da unten" hatten nie die Wahl.Schlumpfine hat geschrieben:Und wir schmeißen ja die Lebensmittel nicht absichtlich weg, wir erbrechen, weil wir nicht anders können.
LG, Filthy
All your cutting down to size. All my bringing you down.
#15
Ich würde das Problem sehr gerne beheben, aber es geht nun mal nicht von einen Tag auf den Anderen. Ich finde es schon schlimm, so wie es den Ärmeren geht, aber bei uns muss doch auch jeder schauen, wie er über die Runden kommt.