Lulu , du hast wenigstens das Glück, dass dein Freund evtl. bereit wäre dir zu helfen, auch wenn es dir vielleicht auf den Senkel geht...
Wie gesagt, mein Freund hat die Schnauze gestrichen voll von mir (wenn ich mich mal so ausdrücken darf). Er will mir garnicht helfen, er hat garkeinen Bock sich damit rumzuplagen. Er will jemanden der nett ist, der berechenbar und verlässlig ist, mit dem er "emotional und intellektuell" einiges anfangen kann. Jemanden der eben nicht psychisch gestört ist. Klar fühlte ich mich von Anfang an unter Druck gesetzt, mit meinen 18 Jahren. Die Ansprüche waren hoch. (mein Freund ist 43).
Er sagt er will nichts mehr von mir wissen, aus meinem Mund kommt nur Schwachsinn. Er will nichts mehr von irgendner Krankheit wissen und überhaupt, ich soll mich endlich aus dem Staub machen und ihn nicht mehr belästigen mit meiner miesepetrigen Art.
Komplette Ablehnung seinerseits.
Es tut mir auch sehr leid die ganze Zeit.
Im Gegensatz zu dir, Lulu, habe ich schon das starke Bedürfnis mit ihm darüber zu reden und ich würde es mir total wünschen, dass er mir hilft und mich unterstützt und Verständnis aufbringt usw. usf.
Aber sowas bekomme ich nicht (mehr)
Aus seiner Sicht kann ich ihn auch verstehen, er ist einfach mit seiner Geduld am Ende. (es ging jetzt etwa 4 Monate so) Es wurde ja immer schlimmer mit mir, als wäre mir alles egal.
Ich hab jetzt n sehr großes Problem und fühle mich in einer ziemlichen Krise.
Es ist nämlich so, dass ich für ihn aus Berlin zu ihm nach München gezogen bin. Ich war erst 17. Ich konnte bei ihm wohnen, hab alles bekommen was man sich nur wünschen kann usw. , aber ich hab all das mit Füßen getreten

Ich wollte hier Therapie machen und ne Ausbildung anfangen (nach meinem abgebrochenem Abi in Berlin bleibt mir erstmal nix anderes übrig, ich will in keine Schule mehr). Es ging einfach darum mein Leben endlich anzupacken und er hat mir alles nötige dazu bereitgestellt. Materielles, Liebe, Ideen usw.
Ich weiß nicht wieso ich so dämlich bin, aber jetzt hab ich mir all das anscheinend verspielt. Vor meinem Umzug hier nach München gings mir in Berlin ziemlich dreckig und plötzlich hatte ich hier alles, hab mich total gefreut. Aber anstatt dass ich aufblühte bin ich anscheinend langsam verwelkt.
Jetzt habe ich auf einmal wieder Heimweh nach Berlin, was eigentlich absolut beknackt ist.
Denn in Berlin habe ich nichts. Meine "Familie" die praktisch nurnoch aus meinem Vater besteht mit dem ich alle 2 Wochen mal 5 Minuten reden könnte, ist sehr arm und kann mir nicht helfen, weder mit Geld, noch mit Aufmerksamkeit oder was man halt in meinem Alter und meiner Lebenssituation so gebrauchen könnte. In Berlin hätte ich niemanden der mich aufbauen könnte. Ich hätte nichts. Keine Ausbildung, kein Geld, keine Liebe, keine Hoffnung. ...
Ich will schon gern hier bleiben, ich habe sogar ziemliche Angst wieder nach Berlin zu müssen, das ist Endstation! Ich hab alle Hoffnungen in München und in die Beziehung gesteckt, hab alles in Berlin aufgegeben um hier zu sein, um hier zu leben, Therapie zu machen, Ausbildung usw. ...
Aber jetzt ist alles kaputt. Am 20.Mai wollte ich mal wieder nach Berlin für 4 Wochen, jetzt habe ich tierisch Angst davor, weil er überlegt den Rückflug zu stornieren. In Therapie bin ich auch noch nicht. Er sagt ich hätte mich nicht genug gekümmert, hätte alles schleifen lassen.
Mein Gott, da hat er Recht. Ich habe mich noch nicht bereit gefühlt, es ist halt nicht so leicht!! Wieso kann er mir nicht gut zureden anstatt mich nur zu verurteilen? Klar, ich will mich nicht hinter irgendeiner Borderline-Neurose verstecken und sagen ich könne dieses und jenes nicht und man könne das und das nicht von mir verlangen usw. Das nicht, aber ich erhoffe mir einfach, dass man mir ein wenig Mut macht! Was ist daran so schwer? Wobei ich ihn auch verstehen kann, ich reagiere eigentlich nurnoch total aggressiv und ablehnend auf ihn, das wird wohl seine Gründe haben. Es geht mir einfach scheiße! Und mein ganzes Leben lang musste ich mich immer um alles kümmern, allein, wieso kann mir nicht mal jetzt geholfen werden?!
Den Flug nach Berlin werde ich wohl schon aus Angst absagen. Wenn ich Pech hab wird er mich aber dazu zwingen.
In Therapie kann ich wahrscheinlich erst ca. am 23. Juli ... was noch ne Eeeewigkeit hin ist. Mein Gott....
Ich denke, wenn ich in Therapie gehe, n paar Wochen in ne Klinik, dann hat er ja Ruhe vor mir. Ich werd alles tun, damit ich nicht wieder nach Berlin muss. Aber gleichzeitig bin ich so verweifelt, weil ich so Angst habe, dass er mich so oder so nicht mehr will und ich wieder zurück in diese verdammte Hölle muss!
Ich kann mit ihm nicht reden.

Hilfe.
Ich hab so Panik. Ich seh mich schon auf der Straße sitzen.
Mein Leben ist ein einziger Scherbenhaufen.
Was bin ich auch so dumm und kann nicht dankbar sein und was aus der Situation hier machen, anstatt ständig deprie zu sein und aggressiv und launisch und undankbar und bockig um im nächsten Moment darüber verzweifelt zu sein nichts ändern zu können und mit den verdammten Konsequenzen leben zu müssen die mich in den Wahnsinn treiben...
Ich versteh die Welt nicht mehr
Ich hab nurnoch Angst.