Es tut so gut, nicht allein zu sein.

#1
[size=12][/size]Guten Abend,
ich bin zufällig hier auf diese Seite gestoßen, habe etwas gestöbert und jetzt habe ich gemerkt, daß ich nicht die einzige bin, die so denkt, fühlt und mit diesem SCHEIß nicht klar kommt......
Ich habe zwar erst seit 5 Monaten richtig Bulimie/Magersucht, doch die Probleme bezüglich meines Äußeren sind schon lange ein Thema in unserer oberflächlichen Familie.... wenn ich nicht schlank bin, wenn ich keine tollen Leistungen bringe, dann bekomme ich auch keine Anerkennung. - Ich werde leider nicht dafür geliebt, daß ich einfach nur so bin, wie ich bin ..........
Und somit bin ich in diese Sucht gerutscht und jetzt total verzweifelt.
Mitlerweile sind die paar Freunde, die ich noch habe, total überfordert mit der Situation, weil es nicht besser wird und keiner weiß, wie er sich verhalten soll, um mir zu helfen.......
Ich habe solche Angst davor wieder zuzunehmen, daß ich mit dem brechen einfach nicht aufhören kann..........
Was soll ich noch sagen?? - Wenn ich es abstellen könnte, ich würde es tun, aber ich kann nicht mehr anders.... und dieses Gefühl ist wahrhaftig das BESCHISSENSTE, was ich jeh in meinem Leben hatte!!!!!!!!!
Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich nie wieder damit anfangen.... doch jetzt ist es zu spät und ich bin dabei daran zu Grunde zu gehen, mich von allem zu isolieren und mich ganz aufzugeben...

Vielleicht kann irgendjemand was dazu sagen, der da raus ist????
Ganz liebe Grüße an alle, die auch jeden Tag diesen Horror durchleben...... ich weiß wie das ist........

Hallo Saddi !!

#2
Ich hab auch mal gedacht, daß es einfach ist, wie es ist. Ich hatte nicht die Kraft etwas an meiner Kotzerei zu ändern. Und wenn ich es versucht habe, dann höchstens bis zum nächsten "Hungergefühl".
Ich fühlte mich nicht krank, es war einfach zum Alltag, zur Normalität geworden. Ich kann Dir gar nicht mehr genau sagen, was mich endlich wachgerüttelt hat, vielleicht die Tatsache, daß ich mich verliebt hatte. :)
Ich hatte plötzlich keine Zeit mehr übers Essen und die Kotzerei nachzudenken - es gab viel wichtigere Dinge - und das war gut so. Plötzlich bemerkte ich, daß es auch "ohne" ging - zwar nicht von heute auf morgen ... nein, es war echt ein langer und harter Weg. Anfangs dachte ich nur, ich kann ihm doch keine Freundin zumuten, die kotzt. Und dann erkannte ich, daß ich das alles viel mehr für MICH tat.
Weil es mir besser ging, weil ich mich wohle gefühlt habe, weil der ganze Druck und das Versteckspiel ein Ende hatte - und diese verfluchten Halsschmerzen endlich weg waren !!!!!
Leider ist es mit ihm nichts geworden, aber eigentlich bin ich ihm dankbar für alles - auch wenn er das nicht weiß und niemals erfahren wird. :cry:
Aber es war gut so - vielleicht das Beste, was mir passieren konnte ...
Heute versuche ich, auf mich zu schauen - nicht auf andere, die vielleicht ein *kg weniger haben ... wen interessiert´s ?? Ich bin ich - und ich habe nur ein Leben. Und das will ich mir mit der Kotzerei nicht ganz kaputt machen. Es funktioniert ... ich weiss es !! :wink:
Ganz liebe Grüße,
Mauzi.