Unsere Eltern.....

#1
Tun euch eure eltern manchmal nicht Leid? Schaut mal her: Sie Sorgen sich um euch, versuchen euch das Leben schön zu machen, kaufen UNS die Sachen die wir zum Leben brauchen. Sie verdienen Ihr Geld hart, und versuchen UNS das Leben schön zu machen. Und was machen wir? Wir k* es alles wieder raus. Alles umsonst!!! Ich finde wir nutzen unsere Eltern viel zu sehr aus. Wenn meine Mutter wüsste dass Ich B. habe, Ich möchte gar nicht wissen wass da los wäre.....Ich hab´s heute geschafft nicht zu k*, und letzte Woche 4 Tage nicht. Geht einfach mal zu euren Eltern hin und sagt mal : " Danke Mamma ! " Auch wenn es sich kindisch anhört oder ob ihr es peinlich findet: Sie haben´s echt verdient. Hoffe ihr kommt aus diesen schiess-Teufelskries wieder raus. Hab euch lieb

erdbeere :oops:

#2
hi erdbeere
klar hast du recht. ich habe selbst ein sehr schlechtes gewissen, dass ich das geld wieder auskotze.
ich will es ja auch nicht, aber es geht nun mal nicht anders.
humi

#3
also entschuldige einmal! es gibt so etwas wie eine sorgepflicht und einen generationsvertrag, deine eltern sind also VERPFLICHTET, dich so um dich zu sorgen, dass es dir gut geht. das tun sie nicht nur, weil sie soooo unglaublich liebe menschen sind, sondern dass ist schlicht und einfach ihr auftrag als eltern. wenn sie darunter leiden, dass du krank bist, hätten sie sich früher überlegen sollen, dass ihr kind im laufe seines lebens möglicherweise mal krank wird. schließlich hast du nicht darum gebeten, auf die welt gebracht zu werden! entschuldige dich nicht für deine existenz, du bist nicht für das glück deiner eltern verantwortlich, das sind sie als erwachsene menschen schon selber. manche mütter, so auch meine, schaffen es aber tatsächlich wunderbar, ihren kindern auf ganz subtile art und weise ein schlechtes gewissen zu machen, so dass man als "kind" denkt, man sei für das unglück der mutter verantwortlich. und das ist eine schuld, an der man schwer und oft sein leben lang trägt.

mach dir bewusst, dass du allein für DEIN glück verantwortlich bist und hab kein schlechtes gewissen deinen eltern gegenüber. wie gesagt, es ist ihre pflicht, sich um dich zu kümmern, und keine besondere leistung. respektiere sie, aber versuche dich emotional zu lösen.

seit ich die beziehung zu meiner mutter auf diese art "klären" konnte, bin ich praktisch draußen aus der bulimie. glaub mir, das ist kein zufall.

lg asyl

#4
Ja, natürlich hast Du Recht, dass es die aufgabe der Eltern ist, uns zu verpflegen und so. Aber was wir da jeden Tag rauskotzen sind um die 10 Euro. Des Macht im Monat ~300 Euro. Von den 300 Euro´s kann man einen schönen Familienausflug machen. Ich geb mienen Eltern jetzt nicht die Schuld, dass sie sie nicht um mich kümmern, im Gegenteil: Des sind die besten Eltern die man sich vorstellen kann. Und ich werd jetzt auch damit aufhören, weil ichs ´seinfach satt habe, meine Eltern zu "verarschen". Und des was Du gesagt hat " Wenn man sich Kinder in die WElt setzt, muss man damit rechnen dass es mal vielleicht krank werden könnte" Hallo? Ich glaub jetzt geht´s Los!!!! Bist du dir da bewusst was du da schreibst? Ich glaube nicht dass mich meine Eltern in die Welt gesetzt haben, um später mal ein krankes Kind zu haben !!!! Und nochwas"" Du wurdest ja nicht gefragt, ob du auf die Welt kommen willst" Wurdest du gefragt? Des kann sich ja kein Mensch raussuchen. Wenn man auf der Welt ist dasnn ist man auf der Welt, daran kann man nicht´s machen.

#5
hej asyl!

also ich muss erdbeere da schon recht geben, obwohl auch du nicht ganz unrecht hast. klar konnten wir es uns nicht aussuchen, ob wir auf die welt kommen oder nicht, denn unsere eltern haben sich dazu entschieden. trotzdem haben sie ´nicht die pflicht sich um uns zu kümmern . . . sie hätten uns ja zb auch zur adoption frei geben können, so wie das viele andere eltern getan haben . . . vom gesetz her sind sie zwar dazu verpflichtet, sich um uns zu kümmern und zu sorgen, aber dennoch ist es nicht selbstverständlich und es kontrolliert auch keiner, ob es tatsächlich so ist . . . ich bin zb mit 16 schon in meine eigene wohnung gezogen (nicht ausschliesslich weil ich das wollte) und hatte alleine klar zu kommen (was dabei rausgekommen ist, sieht man ja . . . *gg*). zwar habe ich meine monatlichen zahlungen erhalten, aber das wars dann mehr oder weniger auch schon. ich kann nicht unbedingt sagen, dass ich es schlecht finde, so wie es gelaufen ist. ich war bisher ganz glücklich damit . . .
ich will damit nur sagen, dass auf dieser welt NICHTS selbstverständlich ist!! gar nichts!

berry

#6
Hallo.

Nein, nichts ist selbstverständlich, das ist wohl wahr. Ich meine auch nicht, dass es sowieso klar ist, dass sich eltern liebevoll um ihre kinder kümmern, die realität beweist uns leider allzu oft das gegenteil.
ich bin aber trotzdem absolut davon überzeugt, dass es eigentlich so sein sollte, dass eine liebevolle obsorge gegeben ist. bleibt sie aus, kann man als kind zurecht böse auf die eltern sein oder sie dafür hassen, dass sie sich nie gekümmert haben. umgekehrt muss meiner ansicht nach kein kind dieser welt ein schlechtes gewissen dafür haben, dass sich die eltern kümmern (und vor allem dann nicht, man auch noch krank wird.) wenn man eine verkühlung hat, hat man ja auch keine gewissensbisse, wenn einem die mama tee bringt. warum also bei essstörungen, das sind auch krankheiten, die man sich nicht ausgesucht hat!?!

noch einmal: die entscheidung für ein kind ist die entscheidung für aufgewendete liebe, zeit, energie, und geld meinetwegen, seitens der eltern bereits VOR der geburt. ob das kind später geistig oder körperlich behindert, (psychisch) krank oder ein lebenslanger pflegefall wird, ist dabei egal. die entscheidung bleibt aufrecht.

und im übrigen denkt keine mutter, die ihr kind wirklich liebt (und dazu gehört, dass sie versucht, dessen verhalten zu verstehen) dass das kind die eltern durch seine krankheit mutwillig schädigen will. das ist unsinn.

lg asyl

#7
nö, das glaub ich auch nicht und im übrigen denke ich, dass jede mutter ihr kind liebt . . . nur können viele es leider nicht verständlich genug zeigen . . .

ich zb habe meiner mutter von meiner bulimie erzählt. allerdings hat sie das nicht sonderlich getroffen. wahrscheinlich hat sie keine ahnung, dass es tatsächlich eine krankheit ist und nicht nur etwas, dass man sich mutwillig selbst zufügt . . . auch wenn das so sein mag . . .

sie hat aber auch noch nie einen anfall mitbekommen, weil ich ja schon lange nicht mehr zu hause wohne. ich denke einfach, dass wir vermutlich den bezug zueinander verlooren haben. sie selbst ist schwer krank (krebs) und ich komme mir mit meinen "problemchen" oft etwas lächerlich und wehleidig vor . . .

wohnst du noch bei deinen eltern? wie ist dein verhältnis zu ihnen?

liebe grüße,
berry

#8
hallo,

ich bin vor etwa 5 jahren von zu hause ausgezogen, um zum studieren nach wien zu gehen. das verhältnis zu meinen eltern, speziell zu meiner mutter, war immer ein EXTREM nahes, fast schon symbiotisches. ich dachte immer, es wäre genau deshalb so toll und hab mich immer gefragt, warum ein mensch mit so "unglaublich lieben und verständnisvollen" eltern wie ich sie habe überhaupt in so eine krankheit hineingeraten könne. das hat zusätzlich dazu beigetragen, mir die bulimie sehr lange zeit gar nicht einzugestehen, ich war immer auf der suche nach dem berühmten "trauma" irgendwo in meiner kindheit.
aber das gab's nicht.

mithilfe von therapie kam ich aber schließlich dahinter, dass es gar keines schlimmen erlebnisses in der kindheit bedarf, um ein die bulimie begünstigendes selbstbild (bzw. selbsthass) zu entwickeln, sondern dass es auch einfach die atmosphäre ist, in der man aufwächst, die einen prägt. und, so sehr ich meine eltern liebe und sie mich, so sehr hatte ich immer das gefühl, dass meine mutter in ihrem leben unglücklich sei. und ich fühlte mich dafür verantwortlich! ich dachte, ich sei daran schuld, dass sie unglücklich war. weil ich "schlecht" und "eigensinnig" war.

ich habe mich dann sehr viel mit dem thema der mutter-kind-beziehung im allgemeinen und dem (vermeintlich so grossartigen) verhältnis zu meiner eigenen mutter im besonderen auseinandergesetzt. wie von selbst fand dann eine ziemlich intensive ablösung von meinen eltern statt, viel zu spät zwar (ich habe nie richtig "pubertiert", nie die so mit 15, 16, 17 jahren üblichen konflikte mit meinen eltern ausgetragen, war immer "vernünftig", "angepasst", und ja sooooo "reif"), aber immerhin.

mittlerweile hab ich ein entspannt-distanziertes verhältnis zu meinen eltern, zum teil ist es noch belastet, aber daran arbeite ich auch ;-)

und das war dann auch der beweis für mich, dass es bei der bulimie definitiv nicht um's essen geht: je mehr sich die beziehung zu meinen eltern normalisierte (das heißt: ich meine bedürfnisse von den ihren abgrenzte, mein leben und nicht das von ihnen für mich gewünschte lebte, und ich verstand, dass ich nicht für das lebensglück meiner eltern zuständig bin, sondern nur für mein eigenes und sie selbst für das ihre etc.)...desto mehr verschwand die bulimie aus meinen leben, desto kleiner wurde mein "hunger". das war eine aufregende erfahrung.

und deshalb bin ich heute felsenfest davon überzeugt, dass man, wenn man die essstörung überwinden will, nicht darum herumkommt, die eigentlichen probleme zu behandeln. ich glaube nicht, dass man sie über kontrolle des essverhaltens u.ä. besiegen kann.

deshalb protestiere ich auch so, wenn jemand seinen eltern gegenüber ein schlechtes gewissen und schuldgefühle hat. Bulimie entsteht durch Übergriffe: Sei es seelischer oder körperlicher m*ssbr**ch oder eben zu große Fremdbestimmung. Und Fremdbestimmung findet meiner Ansicht nach auch statt, wenn man sich emotional nicht von seinen eltern abgrenzen kann. und das bedeutet ja nicht, dass man stattdessen ein "schlechtes" verhältnis haben muss oder gar keines. ideal und anzustreben ist aber sicher ein unbelastet-geklärtes...

lg asyl

#9
hallo du!

finde ich sehr interessant . . . ! und recht hast du auch!

hm. wenn ich so recht überlege, ist in meiner kindheit auch nichts wirklich schlimmes passiert . . . zu meiner mutter hatte ich in der pupertät ein eher mieses verhältnis,. weil wir uns sehr ähnlich sind, denke ich. ständig sind wir zusammengekracht, aber später war sie immer etwas wie meine beste freundin. nicht, dass ich schon ganz draussen wäre aus der pupertät, aber seit ich ausgezogen bin, ist das verhältnis zu meinen eltern besser und meine bulemie schlimmer geworden . . . naja. ich denke, dass ich immer noch ein schlechte gewissen habe, weil ich nicht für sie da sein kann (meine mom ist unheilbar krank und man weiss nicht, wie lange es noch geht . .. ), weil ich sie nicht beschützen kann . . . naja und sie trägt oft auch einiges zu meinem schlechten gewissen bei, wenn sie sagt, dass ich egoistisch bin, nur an mich denke und verantwortlich für dieses oder jenes wäre. dabei bin ich immer da, wenn mich jemand braucht und versuche zu helfen, wo es nur geht. ich bin halt auch kein übermensch . . .

ist auf jeden fall sehr fördernd, was du da so schreibst . . . hast du noch bulemie, oder bist du "geheilt"? wie alt bist du eigentlich?

wünsch dir ein schönes weekend!!

alles liebe,
berry

#10
hallo,

ich werde bald 24. ich bin sicher noch nicht "geheilt", weil ich in situationen, die mich irgendwie vor neue probleme stellen, noch rückfällig werde. das ist so ca. 1 mal im monat der fall. ich gehe dann aber nicht einfach "weiter" und verdränge den rückfall, sondern setze mich bewusst damit auseinander, was in der situation dazu geführt hat und analysiere mich regelrecht selbst. dadurch werden die rückfälle seltener. ich bin schon seit längerem in therapie und 100% davon überzeugt, dass ich ganz davon wegkomme. wo es bei mir noch manchmal hakt, ist bei der selbstakzeptanz. doch auch da hat sich schon sehr viel getan und ich kann mich im grunde mittlerweile annehmen, so wie ich bin, und fühle mich wohl. ich mache mein lebensglück nicht mehr von ein *kg mehr oder weniger abhängig.

im gegensatz zu vielen anderen bulimikern bin ich auch überzeugt davon, dass man es ganz schaffen kann, die krankheit zu überwinden, und dass man nicht wie ein "trockener" alkoholiker immer wieder im leben rückfällig werden kann, wenn man mit der droge in berührung kommt. dass sich ein normales hunger-sattheits-gefühl wieder einstellt, wenn man sich mit den eigentlich hinter der essstörung liegenden problemen auseinandersetzt, hab ich mittlerweile am eigene leibe erfahren, obwohl es in meiner richtig kranken phase auch nicht für möglich gehalten habe.

ich glaube auch, dass man als ehemalige bulimikerin ein wirklich entspanntes verhältnis zum essen kriegen kann, und dass das essen seinen übertrieben reiz verliert. man isst, wenn man hungrig ist, und aus.

vielleicht kann man sagen, dass die bulimie ein schmerzhafter lernprozess ist, aber nur, wenn man sie als das "nützt". ich persönlich habe zumindest sehr viel daraus gelernt und bin in gewisser weise jetzt ein anderer mensch als vor der krankheit. selbstbestimmter, weniger abhängig von der meinung und vom urteil anderer und meine eigenen bedürfnisse nicht permanent unter die von anderen stellend. den gedanken "was denkt der oder die jetzt wohl von mir?" habe ich nur mehr selten. vor und während der krankheit hatte ich ihn permanent und bei allem was ich tat.

aber ich bin noch nicht am "ziel", ich gebe mich nicht mit "ganz selten kotzen" zufrieden, sondern will dahin, dass es die möglichkeit, mit essen meine probleme zu lösen, überhaupt nicht mehr gibt in meinem leben.

lg asyl

#11
hej asyl!

ich finde das echt toll, wie du das hingekriegt hast! cih wünschte, ich könnte das auch von mir behaupten . . . ich wünsche mir, dass ich irgendwann alleine zu hause bleiben und mich entspannen kann, ohne ständig an den vollen kühlschrank und die ganzen leckerein denken zu müssen . . . ich möchte irgendwann einmal wieder ein stück schokolade essen und es geniessen können . . . als kind hab ich süßes geliebt!! ich möchte einmal in meinem leben wieder mohnnudeln essen können, ohne danach aufs klo zu müssen . . . oder spaghetti oder pizza oder was ich sonst noch alles gern gegessen habe . . .

im moment bin ich am überlegen, ob ich meinem lebensgefährten davon erzählen soll . . . er denkt nämlich, dass ich seit etwa einem 3/4 jahr keine fa`s mehr hätte . . . bisher habe ich mich in dem punkt zuurückgehalten, weil ich weiss, dass er mehr darauf achten würde was und wieviel ich esse, wenn er es wüsste und ich angst habe/hatte, ich könnte dann nicht mehr in ruhe kotzen . . . . aber hat er nicht ein recht darauf, bescheid zu wissen? ich denke schon, bei dem was er schon alles für mich getan hat . . .

zur zeit bin ich überhaupt wieder in einer ziemlichen umbruchsphase . . . . wir wohnen noch bei seinen eltern und ich halte das einfach nicht mehr aus . . . ständig ist jemand da, man hat NIE seine privatsphäre, nicht mal ruhe für sex! und ich kann dir sagen, mich kotzt das schon sowas von an!! ständig will einem jemand was zu essen machen oder dieses oder jenes wissen . . . nur leider reicht das geld im moment für eine eigene wohnung nicht und es ist so verdammt schwer, überhaupt eine zu finden . . .

naja, hat auch keinen sinn, dich hier vollzujammern. kannst ja auch nix dafür . . . :?

bist du in wien in therapie? wenn ja wo und wie bist du dazu gekommen?

alles liebe,
berry