Von Brigitte am 08.02.2002

ich hab es eigentlich immer gewusst - ich bin jetzt 30 jahre und seit 15 jahren leide ich an bulimie. wie das der körper aushält weiss ich nicht. er tut es aber. der geist ist jedoch weniger standhaft. auf meiner suche nach hilfe, da ich auch medikamentensüchtig war ist das bulimiethema jetzt aktuell und ich informiere mich das erste mal in meinem leben darüber -- S C H O C K -- ich bin krank und eigentlich nicht dicht. meine freunde sind alle weg, haben geheiratet und familien gegründet, sich ein leben aufgebaut, andere freundschaften geschlossen, männer "flüchten" vor mir, ich schaffe es nicht mit ihnen eine beziehung aufzubauen, ich bin relativ isoliert, total verunsichert und deprimiert. die neue psychologin ist die erste, die den ernst der lage erkennt - sie will mich ins spital schicken. für die anderen war das alles nicht so schlimm. jetzt gehts mir eigentlich mies und jede info die ich übers net herausfinde macht es im moment noch schlimmer, denn die beschreibungen der krankheit passen 100%ig, was mir auch jegliche individualität nimmt und mich "endlich" zugehörig zu einer gruppe "gleichkranker" macht. ich bin einsam und alleine und wenn jemand auch darüber sprechen möchte - schreib bitte!!



bisherige Antworten:


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Betreff: Re: schock
Von Hope am 08.02.2002

hallo brigitte,
*dichmalumärmel* aber sieh es mal von der seite: du hast jetzt eine psychologin die dir helfen will und versuch dir helfen zu lassen. schau dich mal um und dann siehst du sicherlich, dass du so nicht weitermachen willst.
Denkt mal drüber nach wie du weiterleben willst: gesund oder krank?! also ich glaube gesund ist in jedem fall besser, hmm?! vielleicht wäre eine therapie im spital nicht mal so schlecht.
kratz deinen restlich willen zusammen - du schaffst das.

alles gute und liebe,
- hope -

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Betreff: Re: schock
Von Brigitte am 08.02.2002

hallo hope!

ich danke dir und werde sicher nicht so weitermachen, da das im sarg enden würde und soweit ist es noch nicht. ich weiss auch, dass ich es ohne spital schaffen werde, muss mir jedoch erst bewusst werden, dass es nicht "normal" ist was ich tue und komplett in meinem leben aufräumen. 15 jahre sind eine verdammt lange zeit, die man die klospülung runterläßt. noch dazu schockt mich die tatsache, dass meine letzte psychologin dem ganzen keine bedeutung beigemessen hat, was in mir natürlich das bild erzeugt hat, dass es nicht schlimm ist "es" zu tun.

liebe grüße
brigitte

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Betreff: Re: schock
Von JaneDoe am 09.02.2002


Hallo Brigitte!!

Als erstes möchte ich gerne etwas aufbauendes schreiben, aber da fängt leider mein Problem an, denn am Ende weiß ich nicht, ob es dir geholfen hat.

Auf jeden Fall finde ich es toll, daß du nun endlich raus willst und dein Leben ändern möchtest. Es wird sicher hart, aber es ist glaube ich auch zu schaffen.
Ich kann mir gut vorstellen, daß du nicht in eine Klinik möchtest, aber vielleicht ist es besser so. Wie lange machst du schon eine Therapie?
Warst du schon mal in einer Klinik wegen deiner Essstörung?

Es ist auch sehr gut, über seine Probleme zu reden und da bist du auf dieser Seite genau richtig. Hier sind Leute, die dich verstehen, und sie sind alle super nett.
Ich bin mir sicher, daß du hier verstanden wirst, und es geben sich alle sehr viel Mühe, die Leute wieder aufzubauen, auch wenn es ihnen selber nicht besser geht.

Glaube ganz fest an dich und du wirst es schaffen die Sucht zu besiegen.

Ganz viele liebe Grüße
Und Kopf hoch
JaneDoe

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Betreff: Re: schock
Von Brigitte am 09.02.2002

Hallo JaneDoe,

danke fürs aufbauen. Ich habe noch nie eine Therapie gemacht. Meine letzte Psychologin hat das ganze als "nicht so wichtig" dargestellt. Zumindest habe ich es so verstanden. Nachdem die Therapie mit ihr nichts gebracht hat und ich mich von ihr getrennt habe, hat mich meine neue Psychologin informiert, dass es so nicht geht. Sie möchte mir Medikamente verschreiben (ist o.k.), ins Spital möchte/kann ich jedoch nicht. Was ist, wenn es jemand im Büro merkt? Was soll ich sagen wo ich bin? Meine Familie weiß auch nichts davon. Ich habe immer gedacht, dass ich die "einzige" bin. Ich wusste einfach nicht, dass es alle verschweigen. Vom Spital erhoffe ich mir nichts, denn ich schaffe es ohne weiteres mal 3 Wochen nicht zu kotzen. Ja - ich kann mich furchtbar im Griff haben. Das lernt man in 15 Jahren. Im Spital geben sie mit sicher nicht so viel zu essen, dass ich das Gefühl habe aufs Klo zu müssen. Die Wochenenden zu Hause und Männer denen ich nachsage, dass sie zu hohe Ansprüche an das Aussehen stellen (mit meinen Komplexen kein Wunder) sind das Schlimmste. Da hilft kein Spital. Aber ich werde alles tun, was mir die Psychologin sagt um da rauszukommen.

Liebe Grüße

Brigitte

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Betreff: Re: schock
Von JaneDoe am 09.02.2002


Hallo Brigitte!

Also, find ich echt toll, daß du nun doch in die Klinik gehst. Ich denke schon, daß dir das etwas helfen wird. Du schreibst, daß du dort sicher nicht so viel zum Essen bekommst um das Bedürfnis zu haben, es wieder los zu werden.

Nun, ich denke, auf der einen Seite ist das Richtig, aber du wirst ja nicht wegen dem Essverhalten dort hingeschickt.
Vielleicht teilweise schon, aber das Problem liegt nichtt am Essen, sondern sitzt irgendwo tiefer in dir. Die Vergangenheit, Gefühle oder deine Ängste.
Also nochmal, ich denke schon, daß dir dort geholfen wird, weil das Problem woanders liegt und es dort Spezialisten dafür gibt, die sich mit den auskennen.

Das du deine Therapeutin gewechselt hast finde ich auch ganz toll. Ich denke sehr wohl, daß 15 Jahre Bulimie ein Problem sind. Auch wenn es nur ein oder ein halbes Jahr Bulimie ist. Vielleicht war sie nicht dafür Spezialisiert.

Im Großen und ganzen wollte ich dir nur sagen, daß du nun schon einen Schritt nach vorne gemacht hast und darauf sehr stolz sein kannst.

Ganz liebe Grüße
JaneDoe

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Betreff: Re: schock
Von Brigitte am 09.02.2002

Hallo JaneDoe,

ich werde tun was zu tun ist. Ich möchte lernen meinen Körper neu zu sehen und zu erfahren und lieben, richtige Ernährung, mich selbst zu lieben damit ich bzw. mich auch andere lieben kann/können.vor allem essen lernen! das schlimmste ist eigentlich die isoliertheit, die das eigentlich riesige "geheimnis" mit sich bringt. ich kann niemanden ganz an mich ranlassen, bzw. niemand hat die chance mich wirklich kennenzulernen weil ich mich wehre - es könnte ja jemand rausbekommen, dass ich "nicht normal" bin. ich habe es mit den jahren perfektioniert leute wegzustossen bzw. soweit zu bringen, dass sie sich nicht mehr für mich interessieren. ALLES FÜR DIE WAHRUNG DES GEHEIMNISSES. Ich glaube outen ist wichtig. Wenn dich menschen wirklich mögen, verlassen bzw. verurteilen sie dich nicht. ist recht schwer das outen. habs probiert...alleine der gedanke, dass anderen menschen vor mir graut macht mich fertig.

liebe grüße

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Betreff: Re: schock
Von JaneDoe am 10.02.2002


Hallo Brigitte!

Ja, ich bins schon wieder. Ich unterhalte mich ganz gerne mit dir ich hoffe nur, daß ich dich nicht nerve. Aber es tut so gut, mich mit dir zu unterhalte.

Ich weiß was du meinst mit den outen und daß du angst hast, daß du abgelehnt wirst, weil jemanden anderes vor dir graut. Ich kenne dieses Gefühl sehr gut, denn warum soll ein anderer in dieser hinsicht anders denken, wenn ich mich vor mir auch ekle?
Bei mir weiß meine Schwester, eine Freundin und mein Chef bescheid, aber ich habe bei ihnen nicht das Gefühl, als ob sie sich vor mir ekeln würden. Vielleicht liegt es daran, daß nur die Personen bescheid wissen, mit denen ich am besten auskomme und an denen mir sehr viel liegt.

Mein Chef und meine Schwester stehen fix hinter mir und versuchen mich auch ein Stückchen von meinem Weg zu begleiten. Bei meiner besten Freundin ist es so, daß ich versuche, dadurch daß sie bei mir wohnt, mein Empfinden nich nach Außen dringen zu lassen. Warum ich das so mache, kann ich nicht sagen. Ich rede so über meine Empfinden lieber mit Leute, die mich auch verstehen, die nicht alles was ich sage genau befragen.
Aber in Letzer Zeit, kann ich auch ganz gut mit ihr darüber reden.

Nun, genug von mir.
Würde mich sehr freuen, wieder etwas von dir zu hören. Liebe Grüße
JaneDoe

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Betreff: Re: schock
Von Brigitte am 10.02.2002

hi janedoe,

ich unterhalte mich auch sehr gerne mit dir - du nervst mich überhaupt nicht. das mit dem ekel ist so eine sache, nicht wahr?
ich habe heute abend gekocht (mein bruder war auf besuch - er weiss aber nichts) und habe mich im griff. d.h. ich habe eine vollkommen normale portion gegessen (sogar weniger als im lokal) und bin nachher nicht aufs klo gegangen. das völlegefühl im mangen ist enorm, das schlechte gewissen gross. da könnte auch ein elefant drinnen sein. ist es aber nicht. ich habe den ganzen tag im hinblick auf dieses essen gefastet. wahrscheinlich ist dieses völlegefühl auch psychisch. wenn ich eine suppe gegessen hätte wäre es genauso.
zum outen: ein sehr guter freund weiss es - er spricht aber nicht darüber sondern nimmt es einfach hin. es ist gut, das nicht erklären zu müssen - die meisten haben sowieso keine ahnung, aber ich habe jetzt die erkenntnis, dass es eine krankheit ist. ich habe das gefühl, dass wenn ich es jemanden erzähle, sich die leute abwenden wie wenn ich die krätze hätte.
der nächste in der riege ist ein mann, der mich eigentlich nur als furchtbar kompliziert kennt. ich hab mir gedacht, dass ich ihm erkläre warum ich so bin wie ich bin. wenn er sich nicht meldet, bzw. kein verständnis für so was hat bin ich nicht böse - ich sehe es als versuch. es ist sowieso nicht gut jemanden zu nahe an sich ran zu lassen und es ist auch schwer jemanden nach der "beichte" in die augen zu sehen. ich geniere mich furchtbar und verstehe voll und ganz deine gefühle.
hast du eigentlich schon mal eine therapie gemacht?

ganz liebe grüße
brigitte

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Betreff: Re: schock
Von JaneDoe am 10.02.2002


Hallo Brigitte!!

Ich kenne dieses Gefühl auch, das was alles noch unerträglicher für mich macht, mein Essen zu behalten. Es gibt kein Schlimmeres Gefühl, als wie dieses Völlegefühl zu verspüren. Ich komme mir dann immer so überfüllt, so gemästet und unbeweglich vor. Genaz egal, ob ich jetzt einen Salat oder gar nur eine Gemüsesuppe gegessen habe.
Ich glaube, dieses Gefühl kann kein Außenstehender verstehen. Denn diese Völle ekelt mich total an.

Ich mache noch keine Therapie und habe auch vorher noch nie eine Gemacht. Ich warte zur Zeit auf einen Therapieplatz und ich hoffe, daß das nicht mehr allzulange dauert.
Klar, ich habe jetzt ca. 3 Jahre Bulimie und oft denke ich mir, daß es auf ein oder zwei Monate länger auch nicht mehr ankommen kann, aber um ehrlich zu sein, tut es das schon.
Ich möchte dieses Leben endlich hinter mir lassen und neu beginnen. Vielleicht habe ich auch Angst, daß ich mir in einem Monat wieder einrede, daß ich es eh alleine schaffen werde, wobei ich jetzt ganz genau weiß, daß ich dafür keine Kraft aufbringe. Zu oft habe ich es alleine Probiert und bin immer Gescheitert.
Bevor ich mit der Therapie beginne, habe ich noch die ganzen Untersuchungen um auch den Schaden meines Körpers festzustellen (hört sich irgendwie schlimm an).
Ich habe von meiner Neurologin antidepressiva bekommen und ich muß dazu sagen, daß sie mir schon ganz gut helfen. Ich habe mich zwar noch immer nicht im Griff, aber gebessert hat es sich dadurch schon. Sie hat auch gesagt, daß ich von diesem Medikament nicht erwarten soll, daß es mich von heute auf morgen Symtomfrei machen, aber es mich auf meinen Weg unterstützen wird und daß auf jeden Fall eine Therapie notwendig ist.

Ich werde nun auch alles tun, was zu tun ist um endlich ein normales Leben zu führen. Aber was ist denn heute schon normal??
Es wird ein langer Weg und das ist mir auch bewusst, aber ich werde nicht aufgeben.
Und das solltest du auch auf keinen Fall tun.

Nun denn, ich schicke dir ganz
viele liebe Grüße
JaneDoe



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Betreff: Re: schock
Von Brigitte am 10.02.2002

hallo JaneDoe,

ich kenne dieses ekelgefühl. und es hält von gestern abend bis heute an und ist auch nicht besser geworden, obwohl gar nichts mehr im magen sein kann.
ich bin heute bei meinen eltern und fürchte mich schon vor diesem besuch. dort esse ich immer zu viel, ich werde mich aber zusammennehmen.
das mit der therapie ist so eine sache. ich weiss, dass wenn ich in meinem leben komplett aufgeräumt habe (und da gibt es eine menge aufzuräumen)die auswirkungen (das brechen) verschwinden werden. und wenn es dir nach 3 jahren auf 2 monate nicht ankommt - das kann bis an dein lebensende gehen und du bist es dir dann nicht mal bewusst, weil es einfach zu deinem leben gehört und vollkommen normal ist. ich mache das seit 15 jahren und lebe immer noch, habe jedoch nie geblutet oder so.
wir werden also beide versuchen ein "normales" leben zu führen und das ist gut. was "normal" ist weiss ich jedoch leider auch nicht, da ich eindeutig in einer anderen welt, die kaum einer versteht lebe.

liebe grüße
brigitte

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Betreff: Re: schock
Von JaneDoe am 12.02.2002


Hallo Brigitte!

Tut mir leid, daß ich mich erst jetzt melde, aber ich war in letzter Zeit sehr im Stress.

Ich habe momentan einen Arztbesuch nach dem anderen und ich hoffe, daß das bald vorbei ist.

Das mit den zwei Monaten habe ich so gemeint, daß ich diese Zeit sicher abwarten kann und ich auf keinen Fall einen Rückzieher machen werde.

Ja, bei mir gibt es auch viel zum aufräumen. In letzer Zeit habe ich sehr viel nachgedacht. Über meine Vergangenheit, und meine Zukunft. Ich muss lernen, die Vergangenheit hinter mir zu lassen. Aber das ist leider nicht so einfach. Ich sollte mich nur um die Zukunft kümmern sonst ist mein Leben vorbei, bevor ich überhaupt richtig gelebt habe.

Wie war das Essen bei deinen Eltern und wie geht es bei dir voran?

Würde mich freuen wieder von dir zu hören
Liebe Grüße
JaneDoe


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Betreff: Re: schock
Von Brigitte am 12.02.2002

hallo JaneDoe,

welche arztbesuche musst du denn jetzt machen wie gehts dir?
also ich verkneif´s mir und versuche "normal" zu essen - was immer auch die umwelt darunter versteht.(meine mutter weiss nämlich nicht, was normal ist) mein nächster termin wird eine kostenlose und anonyme untersuchung von jemanden der stadt wien sein.
ich bin aber 100%ig depressiv und kann weder mit mir, noch meiner umwelt umgehen. sehr positiv im neuen job. ausserdem hab ich es jemanden erzählt und komme mir jetzt noch geisteskranker vor. ich bin schon froh, wenn ich zur ärztin komme.
die vergangenheit hinter sich lassen geht nicht so einfach wie du denkst. das muss man auch erst aufarbeiten, dann kann man alles für die zukunft tun.

liebe grüße (und 2 monate können sehr schnell vergehen!!)
brigitte

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Betreff: Re: schock
Von JaneDoe am 13.02.2002


Hallo Brigitte!

Im Moment habe ich einen Gesundheitscheck um fest zu stellen, ob und in welchem Ausmaß mein Körper von der Bulimie geschädigt ist.
Angefangen vom Blutbild, Harn bis hin zum *kg.

Die Ergebnisse habe ich noch nicht vorliegen, aber ich hoffe so, daß ich Gesundheitlich noch nicht so stark angegriffen bin. Mein *kg sieht gut aus laut Ärztin.

Nun, ich weiß schon, daß man die Vergangenheit nicht so einfach vergessen kann. Ich weiß daß´ich sie irgendwie verarbeiten muss und daher die Therapie genau das Richtige ist.

Ich glaube auch schon zu wissen, was der Auslöser für meine Essstörung war, aber 100% sicher weiß ich es natürlich nicht so genau.

Depressiv war ich auch und bin es heute auch noch ab und zu. Ich hatte oft solche Depressionen, daß ich nicht einmal aus dem Bett gekrochen bin. Aber so schlimm ist es heute nicht mehr. Ja, depressiv zu sein ist nicht gut. Nimmst du vielleicht Medikamente gegen deine Depressionen??

Was machst du denn Beruflich wenn ich fragen darf?

Ich habe mir genau den Richtigen Beruf für meine Essstörung ausgesucht. Ich bin Köchin in einem Hotel. Und da bin ich leider ständig mit dem Essen konfrotiert.

Wen hast du dich denn anvertraut?
Ich finde es schon gut, wenn du dich jemanden anvertraust. Ich habe auch läger gebraucht dazu, aber inzwischen bin ich sehr froh darüber, weil mich meine Schwester unterstützt und mir in schwereren Zeiten beisteht.

Ich verstehe auch nicht, warum du dir Geisteskrank vor kommst. Ich finde das ein bischen zu hart ausgedrückt. Mach dich nicht schlecht. Du bist auch nur ein Mensch. Niemand ist perfekt.

Kopf hoch, und glaub an dich
Ganz viele liebe Grüße
JaneDoe




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Betreff: Re: schock
Von Brigitte am 13.02.2002

hallo JaneDoe,

danke für dein mail. es ist schön mit dir zu plaudern. ich werde erst nächste woche erfahren wie es weitergeht. wahrscheinlich bekomme ich medikamente und muss auch all diese untersuchungen machen.
du bist köchin - das ist ja schon fast wie ein makaberer scherz. wahrscheinlich würde ich keine woche aushalten. das ist sicher schwer. ich arbeite in einer bank. d.h. dass ich vor solch grossen mengen an essen geschützt bin. die abende und wochenenden sind da für mich eher gefährlich.
ich weiss 100%ig den grund meiner bulimie - ich war als kind sehr dick und immer schwächlich. dadurch bin ich immer nur die "fette und blöde" gewesen, die man hänselt bis sie es kaum mehr aushält. relativ gross bin ich auch noch. in der hauptschule ist das dann weitergegangen. da habe ich dann diäten versucht. kein erfolg. danach bin ich in die modeschule gegangen und ich bin noch fetter geworden. und eines tages ist in irgend einer "freizeit revue" oder so ein artikel über bulimie gestanden und das hab ich dann auch gemacht. nur aufhören habe ich nicht gekonnt. jetzt bin ich glaub ich normalgewichtig, schaffe es auch von zeit zu zeit "ohne" zu leben - je nach psychischer beschaffenheit (leider ist die in letzter zeit ganz schlecht).
aber - ich habe es heute meiner besten freundin erzählt und sie hat sich grossartig verhalten und sich vorwürfe gemacht, weil sie es nicht gemerkt hat. ich glaube, dass unsere freundschaft jetzt noch tiefer geht vor allem weil ich jetzt wirklich kein geheimnis mehr habe. tja - das mit dem geisteskrank muss ich glaub ich noch loswerden!

liebe grüße
Brigitte

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Betreff: Re: schock
Von JaneDoe am 14.02.2002


Hallo Brigitte!!

Finde ich toll, daß du dich deiner Freundin anvertraut hast. Ich finde, soetwas ist sehr wichtig. Ich habe leider auch zu lange damit gewartet.

Bei mir war es auch so. Ich glaube auch, dass das der Auslöser war. Ich war in der Volksschule und Hauptschule auch immer dick. Ich wurde auch immer gehänselt. Das ging bis zur Berufschule so. Ab der zweiten Klasse Berufschule habe ich dann begonnen mit den Abnehmen. Und irgendwann habe ich dann angefangen, nach dem Essen wegen dem schlechten Gewissen mich zu übergeben. Ja, und seither mache ich das. Ich dachte lange Zeit, dass ich das voll im Griff habe, aber ich habe mich geirrt. Und da bin ich erst vor einem Jahr drauf gekommen. Ich habe es zwar immer wieder versucht, und habe mir auch noch eingeredet, dass ich es alleine schaffe, da ich ja auch alleine damit gegonnen habe.

Das mit den Phasen kenne ich auch sehr gut, denn bei mir ist es nicht anders. Wenn ich im Urlaub bin, dann funktioniert es am besten.
Ja, es ist schlimm immer mit dem Essen zu tun zu haben, aber ich liebe meinen Job, sonst hätte ich ihn schon an den Nagel gehängt. Aber früher hatte ich auch kein Problem damit.

Mach dann wieder mal Schluss
Freue mich, wenn ich wieder etwas von dir höre, denn auch mir tut es gut mich mit dir zu unterhalten aber ich glaube, daß muss ich nicht immer dazu schreiben, denn du wirst es schon wissen oder??

Ganz, ganz viele liebe Grüße
JaneDoe


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Betreff: Re: schock
Von Brigitte am 15.02.2002

hallo JaneDoe,

es ist beruhigend, dass andere den gleichen auslöser haben. ich glaube jedoch, dass es bei allen ähnlich sein wird.
ich bin gerade auf dem weg mich selber aus der scheisse zu ziehen. meine freundin hat sich bis jetzt nicht gemeldet, die muss das sicher erst verarbeiten - ist ja auch ein hammer das ganze.
mein neuer job läuft jetzt auch ganz gut an. ich stehe mir nur selber im weg und habe höllenangst, dass irgendwer etwas von meinen problemen oder meiner schlechten stimmung mitbekommt. ich freue mich im moment über jede kleine kleinigkeit und jede freundlichkeit die mir entgegengebracht wird. ich brauch das für mein selbstwertgefühl.
der artztermin hat sich auf märz verschoben und eigentlich bin ich ganz froh darüber, denn es wäre mir im moment zu viel stress auf einmal gewesen. am 25. habe ich einen termin bei meiner psychologin und muss bis dahin tagebuch führen. ich muss sagen, dass ich letzte woche ganz ganz tief unten war und durch das schreiben einiges klarer sehe und auch ansätze sehe woran ich arbeiten muss. es geht aufwärts!!!!!!!!!! ich würde dich sehr gerne mit meinem derzeitigen optimismus mitreissen. sieh es als herausforderung, dass dein beruf den du liebst gleichzeitig eine gefahr birgt die dich umbringt und kämpfe dagegen an, dass das nicht geschieht.
ich koche auch sehr gerne. am liebsten asiatische oder italienische dinge, leider tue ich es sehr selten, weil ich es ja auch essen muss. heute habe ich aber gekocht und mich total im griff - so wie die gesamte woche.
ich freu mich wieder von dir zu hören.

liebe grüße
brigitte



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Betreff: Re: schock
Von JaneDoe am 16.02.2002


Hallo Brigitte!

Im Moment geht es mir nicht so gut. Ich habe schon wieder ein ganz ein schlimmes Tief und ich hoffe bald wieder herausen zu sein. Gestern und heute habe ich in der Arbeit nur gefressen und gekotzt und zwar so schlimm, daß ich total aufgebrannte Lippen und Halsschmerzen habe, daß ich nur milde und kohlensäurefreie Getränke trinken kann. Ich bin echt schon so verzweifelt und ich hoffe, daß ich bald einen Therapieplatz bekomme, denn schon langsam macht mich das alles total fertig. Ich verstehe einfach nicht warum ich das nicht so in den Griff bekomme. Es ist doch so einfach oder? Warum schaff ich Idiot es dann nicht einfach??

Tut mir echt leid, daß ich dir die Ohren so voll singe. Überhaupt jetzt, wo du wieder diese optimistische, positive motivierende Einstellung hast.
Ich versuche auch immer wieder mich zu motivieren, aber gestern und heute ging es nicht so besonders. Eigentlich überhaupt nicht.

Finde ich toll von dir, so gut durchgehalten zu haben. Das wünsche ich mir von mir auch wieder.

Mit meiner Freundin kann ich im Moment auch nicht rechnen, da sie immer Unterwechs ist und ich möchte kein Gespräch zwischen Tür und Angel führen. Sie wollte, daß ich ihr sage wie es mir geht, aber ich wollte nicht darüber reden, denn ich möchte reden wenn ich so weit bin, nicht wenn sie gerade Lust hat.

Viellecht geht es mir im Moment deswegen so schlecht. Ich habe im Moment das Gefühl total vernachlässigt von ihr zu werden. Ich weiß, daß hört sich jetzt Egoisitsch an, aber ich komme mir total aleinegelassen vor. Kennst du das auch?

Viele Liebe Grüße
JaneDoe


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Betreff: Re: schock
Von Brigitte am 16.02.2002

hallo JaneDoe,

ja ich kenne das gefühl total vernachlässigt zu werden. ich werde es permanent und bin eigentlich immer alleine und einsam. meine beste freundin ist in die steiermark gezogen und alle anderen haben bereits familie oder bauen haus. ab einem gewissen zeitpunkt passt man da nicht mehr rein. ich verstehe auch, dass meine freundin sich nicht nur mit mir beschäftigen kann. sie hat ein kleinkind und ein baby - das hält auf trab. schön wäre es aber trotzdem.
wenn du nicht reden kannst oder willst dann lasse es einfach. mir ist auch nicht jeden tag danach. heute bin ich mies drauf - werde aber trotzdem nicht kotzen weil ich einfach der gewinner sein möchte und weiss wie ich mich nachher fühle.
und wenn du mir die ohren volljammern willst - tu es bitte. sag mir wie ich dir helfen kann, denn ich weiss es leider nicht.
die sonne scheint - ich werde jetzt einkaufen gehen und dann spazieren. natur ist etwas wunderbares und sonne gibt kraft und energie.

kopf hoch!

liebe grüße
brigitte

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Betreff: Re: schock
Von JaneDoe am 16.02.2002


Hallo Brigitte!!

Danke für deine lieben Worte. Heute geht es mir schon wieder viel besser. Habe darüber geschlafen und fühle mich total gut. (den vorigen Bericht habe ich nach mitternacht geschrieben).

Ich denke, daß ich heute wieder einen guten Tag haben werde, aber man so den Tag nicht vor dem Abend loben.

Was meine Freundin betrifft ist es so, daß ich mir im Moment irgendwie überflüssig vorkomme. Sie hat jetzt einen Neuen Freund, ist total verliebt und daher nicht so oft zu Hause.
Auf der einen Seite ist es auch verständlich und ich gönne ihr das Glück, aber jetzt braucht sie mich nicht mehr. Jetzt macht sie die Dinge die sie mit mir unternommen hat mit ihm, und das tut weh. Ich verstehe ihre Situation auch, aber ich bin total alleine. Jetzt kommt es mir so vor, als würde sie mich fallen lassen.

Vielleicht sollten wir bald eine neue Seite öffnen. diese hier ist schon zu lange.

Liebe Grüße
JaneDoe


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Betreff: Re: schock
Von Rebecca am 16.02.2002

Hallo ihr zwei!! ;o)
Ich hoffe, ich störe euch nicht...aber ich hab mit grossem interesse euren briefwechsel gelesen und hab mich in vielen dingen wiedererkannt.
Ich hab nun seid 13 jahren bulimie....hab lange madikamente geschluckt ( mein dad ist psychiater ),bin in abständen voll auf beruhigunsmittel, bis ich aus frust und ekel wieder einen entzug mache....hab eine therapie gemacht, die furchtbar war ( weil der psychologe völlig unfähig war und ich bei ihm immer das gefühl hatte, ich sei nun wirklich das letzte).
Brigitte, darum kann ich gut verstehen, daß du manchmal denkst, du seist "völlig irre".Ich denke das auch oft...ich hatte mal ne zeit, da habe ich ES einigen meiner freunde erzählt.....die reaktionen waren wirklich durchweg negativ...von"sowas ist ja eklig"...bis hin zu "ich kann sowas nicht ertragen, ich will das nicht wissen".
Ich hab mich dann immer mehr isoliert......nun bin ich 29 und hab nur noch eine freundin und wenige bekannte.Ich kann zwar gut meine brechanfälle steuern, genau wie du brigitte, aber ich kann auch keinen mehr an mich ranlassen...dafür ist zuviel passiert.Ich bin ehrlich gesagt ,furchtbar einsam.....eine beziehung wird immer schwieriger...ich hab mich jetzt vor 2 wochen von meinem freund getrennt..ich konnte ihn nicht mehr ertragen, ich hatte das gefühl,er kommt mir zu nahe...sieht wie ich wirklich bin.
Ich hab das so perfektioniert,so zu tun als sei ich durchweg immer gut drauf,daß alle denken das sei auch so....wie sollten sie auch anders.
Ich hab einfach nicht mehr den mut , es jemanden zu erzählen.......ich glaub schon manchmal selber, das es mir echt gutgeht......verdrängung ist alles!! ;o(
Dann kommen so tage wie heute, ich finde diese seite und muß mich wieder der realität stellen..und bin nur noch am heulen.
Ich hab so angst, das das jetzt mein leben war,daß alles immer schlimmer wird.....ich hätte so gern jemanden, dem ich vertrauen kann, ich möchte mal wieder " wirklich" sein, real!!
Ich weiß, ich bräuchte ne therapie, aber dann müßte ich auch zugeben, daß ich die wenigen leute,
die ich noch habe, angelogen habe.Ich will die nicht auch noch verlieren!!!!
Naja......genug gejammert.....ich hoffe, es hat euch nicht zusehr genervt....ich mußte es nur mal aufschreiben.......besser geht es mir zwar jetzt nicht gerade, aber ich hab wenigstens mal wieder ES mir eingestanden.
Ich wünsch euch zweien alles liebe ;o)
rebecca

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Betreff: Re: schock
Von Brigitte am 16.02.2002

liebe rebacca,

ich freue mich, dass du dir bei uns das herz ausschüttest. du bist genau in meinem alter und wir leiden genau so lange an dieser sache.
das mit dem ranlassen ist eine scheiss-sache. ich bin furchtbar einsam und hocke die meisten wochenenden zu hause. das verstärkt natürlich die depression und die anfälle. das thema männer ist sowieso eine eigene sache. ich glaube zur zeit schon, dass ich wahnsinnig bin und habe furchtbare angst, dass man es mir ansieht. medikamente und therapie habe ich noch nie gemacht. ich glaube sehr daran und gehe ganz hoffnungsvoll darauf zu. ich will so nicht mehr leben. bei dir kommt dann auch noch liebeskummer dazu. das ist schlimm.
ich will für dich genau so gerne wie für janedoe eine freundin sein bei der du dich ausweinen kannst. in diesem forum verstehen die leute die gefühle wahrscheinlich besser als irgendwo anders.
also hau rein in die tasten, denn das war es sicher nicht im leben und vertrauen kannst du mir 100%ig.

liebe grüße
brigitte

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Betreff: Re: schock
Von Rebecca am 16.02.2002

Liebe Brigitte !! ;o)
Dank dir für deine liebe antwort......ich bin schon den ganzen tag im net und lese alles, was ich über das thema finden kann.......ich weiß nicht , warum ich das jetzt,heute, tue, da ich mich schon lang nicht mehr richtig damit beschäftigt habe.
Sag mal......du bist doch auch schon solang dabei......haben deine eltern es denn nie gemerkt??????
Bei mir konnte ich es 2 jahre geheimhalten bis alles rauskam......meine mutter sagte damals in ihren schock" wie kannst du mir das nur antun?".
Dafür habe ich sie erst gehasst, dann sagte sie abends" wir bekommen das hin".....da hab ich mein fahrrad geschnappt und bin heulend in der gegend rumgefahren......ich war glücklich,das sie mich nicht verstießen.......im ernst, ich dachte damals
sie wollen mich nu nicht mehr.
Echt albern.....aber familie ist bei uns wichtig(bis heute), wir lebten als kinder in so einer "luftblase" , familie hier......die anderen dort........so wie ein exclusivclub, zu dem nur wir zutritt hatten.
Ich hab noch 2 große schwestern, die eine flog mit 17 raus, als sie schwanger wurde und die andere zerstritt sich komplett mit ihnen als sie 18 war und zog aus.
Da blieb ich übrig ( 9 und 7 jahre jünger als die anderen )und war nu fast ein einzelkind....gräßlich!!!!
Naja......so war das, es sollte auch nicht über meine krankheit geredet werden, da bekommt man schon das gefühl, man sei abartig.
Schlimm finde ich nur, das es ihnen eigentlich nur um sie ging......mein vater verbot mir eine therapie damals und behandelte mich selbst.
Ich sitze auch meist am wochenende allein hier....einerseits macht mich das furchtbar traurig.....andereseits hab ich mittlerweile auch angst wegzugehen.......ich könnte ja was falschmachen und die leute würden über mich lästern und lachen.
Ich weiß nicht wie ich das ändern soll, ich bin doch noch keine 50!!!!
das ist alles so trostlos und ich kann mich zu nix aufraffen.
Dabei würde ich gerne mal wieder ins kino gehen oder tanzen.......ich hab hier nur keine leute.
Ich wohn erst 1 jahr hier, vorher in frankfurt, da wohnt auch meine einzige freundin und meine paar bekannten......es ist immer ein kampf mich aufzuraffen, mal hinzufahren.......ich werde immer apatischer, daß macht mir so angst....bald ist wirklich nix mehr von mir übrig.
Ja.......ich vermisse meinen ex schon....aber ob das wirklich liebeskummer ist?????
Ich weiß es nicht......weiß nicht ob ich überhaupt lieben kann......alles was ich noch spüre ist verzweiflung und traurigkeit.
Sorry.........das war alles nicht so aufbauend....ich wünschte, ich könnte dir was schönes erzählen......vielleicht morgen.....irgendwie ist wohl noch ein bißchen hoffnung in mir.
Ich wünsch dir nen schönen abend und sei umarmt!!;o)
deine rebecca

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Betreff: Re: schock
Von Brigitte am 16.02.2002

hi rebecca,

das mit dem fortgehen kenne ich. ich habe furchtbar falsch, dass die anderen mich anschauen könnten und kann mich sehr schwer aufraffen. wenn es dann doch so ist und endlich mal wer fortgehen will, ist es was besonderes für mich. ich weiss jetzt nicht ganz genau wo du wohnst - ich bin aus wien. wenn du auch hier in der gegend bist, würde ich mich freuen, wenn wir ausgehen. wenn du weiter weg bist - ich bekomme nächste woche einen anschluss und kann permanent online sein, wir könnten dann chatten.
das thema eltern ist ein schwieriges. vor allem bei meinen eltern. sie sind in keinster weise perfekt und habe so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. ich glaube, dass sie es nicht gemerkt haben, andererseits kann es auch sein, dass sie es einfach nicht wahrhaben wollen/wollten. wenn sie es wissen wird eisern geschwiegen - eh klar. außerdem ist meine familie permanent damit beschäftigt unglücklich, schwierig und krank zu sein - da ist kein platz für mein problem. ich was meiner familie gegenüber nie offen, so wie ich es nie meinen freunden gegenüber war. das ist sicher auch der grund, dass ich sehr wenige freunde habe und die bereits familie oder einen fixen partner haben. ich habe irgendwie versäumt zu leben, werde das aber jetzt ändern und versuchen menschen kennenzulernen. übers net ist das ja einfach, wenn ich mich dann mit einem mann treffe und er gefällt mir (die liebe ist auch sehr kompliziert für mich - ich weiss glaub ich nicht was es ist), versuche ich ab einem gewissen zeitpunkt ihm zu zeigen wie unmöglich ich bin und vertreibe ihn. super intelligent!!

freu mich schon auf antwort

liebe grüße
brigitte



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Betreff: Re: schock Re: rebecca
Von JaneDoe am 16.02.2002


Hallo Rebecca!

Ich habe deine Beiträge gelesen und finde es toll, daß du hier auf die Seite gefunden hast. Es tut sehr gut, sich den Frust von der Seele zu reden und würde mich freune, wenn du auch schreibst wie es dir geht. Ich möchte dir auch eine freundin sei und du kannst dich hier aussprechen.

Ganz viele liebe Grüße
JaneDoe


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Betreff: Re: schock
Von Rebecca am 19.02.2002

Hallo ihr zwei!!
wollte nur eben hallo sagen, und fragen wie es euch so geht....ich hoffe einigermaßen okay!!!
Mein wochenende war eher schrecklich...ich mußte immer an die krankheit denken....plötzlich hat sie mich wieder eingeholt, soviel zum erfolgreichen verdrängen!!!
Ich hab mal ne frage an euch........ich weiß ja , ich brauch hilfe...nur wo geh ich hin?????
Mein lieber vater is ja nu in rente ( der geniale psychiater ) und von ihm bekomm ich keine überweisung wohin auch immer. Ich hab keinen hausarzt und wohn in einer kleinstadt, wo das angebot in bezug auf bulimie nicht gerade groß ist.
Ich vertrau auch keinen ärzten....hab bis jetzt nur idioten kennengelernt....bis auf einen.
Ich hab einen furchtbar lieben frauenarzt, der hört sich alles an und gibt einem rat, er weiß auch von meiner krankheit...nur hab ich ihm gesagt es wäre vorbei.
Ich kann zu ihm gehen und sagen ,ich brauch hilfe,
meint ihr ich sollte das tun??????????
Ich hab etwas angst, ich weiß nicht , ob ich das durchhalte........ob ich ne neue thera geheimhalten kann????
Wenn sonst jemand etwas erfährt,wissen sie das ich die ganze zeit gelogen habe......was für ein horror....dann bricht meine ganze fassade zusammen!!!!!!!!!
Lohnt sich da??????????
Hach.........bin völlig ratlos ,aber auch irgendwie besessen davon ,das ich was tun muß.
Ich will so nicht weitermachen!!!!!!!!
sorry für den wirrwarr.......bin etwas durcheinander!!!!
liebe brigitte........ich hoffe es geht dir gut und dir auch jane.
ich umärmel euch zwei und denke an euch!!!!!