Re: egal geworden?

#31
seelenschmerz hat geschrieben: ich will dieses "egal" und die "gewichtskontrolle" vergessen, nicht dran denken

*.. mich kurz einmische*

das wird nicht passieren - gewicht wird immer eine rolle spielen, spätestens, wenn es mal schwankt.
Mein Gewicht kenne ich auch heute noch recht genau und ich weiß, wo welche hose sitzt, welches shirt .. ich wiege mich nicht, aber sobald man gesund wird, stellt sich das gefühl fürs gewicht wieder ein - und die kontrolle. aber sie wird "natürlicher" - geht einfach so in den Tag über - ich mach auch mal ne halbe stunde sport mehr für ne woche oder zwei, wenn die hose zwackt oder ess eben mal een salat mehr... es wird unwichtiger, aber das 2egal" gibt es glau ich nicht mehr, nicht in dieser gesellschaft, mit unseren prägungen.

nacht
"Gott ist tot." Nietzsche
Nietzsche ist tot. Gott.

Re: egal geworden?

#32
firefly hat geschrieben:wie gehts denn inzwischen?
Naja nicht soo gut, weil ich vor 2 Tagen wieder einen FA hatte, obwohl ich es bereits geschafft habe, 35 Tage lang keinen zu haben..und jetzt habe ich wieder irgendwie Komlikationen mit dem Essen, weil mich das aus der Bahn geworfen hat..aber ich baue darauf, dass ich wieder in die richtige Bahn gelange! :wink:
firefly hat geschrieben:wut ja,so richtige, ich denke oder vermte stark dass es das ist aber woher genau sie kommt?
Du hast dir deine Frage ja eigentlich bereits selber beantwortest, weil du ja meintest, dass du häufig wütend warst, aber dann nur lächeln würdest und sie verdrängt hast.
Mit der Zeit staut sich das Genze dann natürlich an.
firefly hat geschrieben:ich hab zugegeben auch angst davor das rauszulassen, wenngleich ich eh keinen weg finde, weil ich nicht weiß was da rauskommt oder was das mit mir macht oder so. klingt recht verworren, ich verstehs ja selbst nicht ganz.
Ich denke, dass es besser wäre, die Gefühle jetzt rauszulassen. Sie werden so oder so einmal ausbrechen und je später dieser Zeitpunkt kommt, desto heftiger wird dein Wutanfall aussehen.
Und es ist ja nicht so, dass du Leute umbringst aus lauter Wut. Wie schon gesagt, ich habe einfach so lange in mein Kissen reingeschlagen bis sie weg war. Wenn du das machst, dann brauchst du auch dein Gegenüber nicht "fertigmachen".
Obwohl ich mir die Frage stelle, wieso die Leute, die dich doch so aufregen, es überhaupt verdient haben, dass du sie anlächelst?? Viel besser wäre doch eher, dass du ihnen mitteilst, wie sehr sie dich gekränkt haben, damit sie dich verstehen und es das nächste Mal besser machen können? So gibst du ihnen ja das Gefühl, sie hätten alles richtig gemacht.
firefly hat geschrieben:wenn ich so werde wie meine eltern, vornehmlich mein vater oder innerlich eh schon so bin? ich weiß auch nicht.
Du wirst nicht so wie dein Vater, denn du selber hast die Fäden in der Hand! Klar, haben dich deine Eltern erzogen und dich sozusagen gezwungen, deine Lebenssicht danach auszulegen.
Aber ehrlich mal: du kannst dich davon lösen! Du kannst dich selber noch ein zweites Mal erziehen- eine andere Sicht auf Dinge erlernen! Wer sagt denn, dass du weniger wert bist als andere? Jeder Mensch macht Fehler und du hast auch viele Stärken!
Akzeptiere dich selber- dann wirst du auch nicht wie dein Vater. Nur, wenn du nicht lernst, dich innerlich von deinen Eltern zu lösen, was die Lebenseinstellung betrifft, dann kannst du "ähnlich" werden. Denn dann wirst du nicht den Mut finden, anders zu werden.

Auch ich befinde mich momentan in so einer Phase. Immer habe ich geglaubt, dass ich nicht in die Gesellschaft passe. Dass ich nicht liebenswert bin. Dass ich nich genügend Leistung erbringe. Nur, wenn ich Leistung erbringe, bin ich liebenswert.
Das ist nbicht wahr! Und das muss ich verinnerlichen. Es ist echt schwierig,m sich selbst zu lieben, aber ich arbeite daran.
Ich weiß, wie schwer es ist, aber man kann es schaffen! Und du auch!
firefly hat geschrieben:jetzt super, jetzt bin ich enttäuscht und wiederum wütend auf mich weil ich wies ausschaut wenn ich alleine bin nicht fähig bin einfach "normal" zu sein und mein leben alleine im griff zu haben. warum ist das so? mich macht das fertig, ich kann mich ja nicht ständig mit leuten umgeben, das ist ja nicht normal..
Ich bin überzeugt davon, dass es an deinem niedrigen Selbstwertgefühl liegt, dass du dein Leben nicht in den Griff bekommst.
Du siehst dich dieser Aufgabe nicht gewachsen, fühlst dich schwach und wertlos.
Du sehnst dich nach der Anerkennung anderer, damit du dich selbst für kurze Zeit akzeptieren kannst. Sind die Leute weg, findest du keine Selbstbestätigung.
Kann sein, dass ich falsch liegen aber es war/ist jedenfalls bei mir so. Und aus diesem Grund arbeite ich eben an meinem Selbstwertgefühl, denn dann brauche ich auch keine anderen Leute, um mein Leben in den Griff zu bekommen.

Du schaffst das! :D
"Ein positiv denkender Mensch weigert sich nicht, das Negative zur Kenntnis zu nehmen.
Er weigert sich lediglich, sich ihm zu unterwerfen."

Re: egal geworden?

#33
hej, danke für deine netten worte!
na sicher gelngst du wieder in die richtige bahn, 35 tage hast schon geschafft,das ist eine wahnsinnslange zeit, kannst echt stolz sein. ein rückfall ist natürlich erst mal schlimm,das versteh ich gut, aber nur weiter so!!
hab deine zeilen ein paar mal durchgelesen, da ist schon was dran in vielen dingen..die wut oder was es auch ist rauszulassen klingt natürlich einleuchtend, da muss ich wohl erst einen weg finden. ich denk ja auchnicht dass ich gleich wen umbringen würd,keinesfalls, aber selbst das bedürfnis zu haben jmd zu schlagen versetzt mich in angst weil ich eigentlich ein sehr friedlicher mensch bin. und es sind nicht unbedingt leute, die mich verletzt haben oder mir was getan haben- erschreckenderweise sind das einfach leute um mich herum, die mir im alltag begegnen, leute in der u bahn die den weg verstellen oder so. also einfach grundlos,mich regen fast alle rundherum einfach nur auf und eben so dass ich kurz davor bin sie anzuschreien oder schlimmeres.
Kätzchen hat geschrieben:Obwohl ich mir die Frage stelle, wieso die Leute, die dich doch so aufregen, es überhaupt verdient haben, dass du sie anlächelst?? Viel besser wäre doch eher, dass du ihnen mitteilst, wie sehr sie dich gekränkt haben, damit sie dich verstehen und es das nächste Mal besser machen können? So gibst du ihnen ja das Gefühl, sie hätten alles richtig gemacht.
da hast du eigentlich volle recht, wär auf jeden fall ein besserer weg. hängt wohl mit meinem eher geringen selbstvertrauen zusammen dass ich das nicht schaffe bzw auch mit der angst vor der reaktion oder so.
Kätzchen hat geschrieben:Akzeptiere dich selber- dann wirst du auch nicht wie dein Vater. Nur, wenn du nicht lernst, dich innerlich von deinen Eltern zu lösen, was die Lebenseinstellung betrifft, dann kannst du "ähnlich" werden. Denn dann wirst du nicht den Mut finden, anders zu werden.
danke echt,ja du hast völlig recht! ich denke schon dass ich innerlich von meinen eltern gelöst bin, bis zu einem gewisssen grad auf jeden fall.

mit dem letzten absatz hast du glaub ich voll ins schwarze getroffen, krass das so schwarz auf weiß zu lesen,aber es entspricht der wahrheit, glaub ich schon. so hab ich das bisher nie gesehen. ist eines der wichtigsten dinge um in der therapie dort anzusetzen.

danke dir für deine zeilen kätzchen, wünsch dir einen sonnigen tag! viel mut und kraft weiterhin und nicht unterkriegen lassen!!!
lg f

Re: egal geworden?

#34
firefly hat geschrieben:hej, danke für deine netten worte!
Ich schreibe gern einige Worte, wenn ich das Gefühl habe, helfen zu können :wink:
firefly hat geschrieben:na sicher gelngst du wieder in die richtige bahn, 35 tage hast schon geschafft,das ist eine wahnsinnslange zeit, kannst echt stolz sein. ein rückfall ist natürlich erst mal schlimm,das versteh ich gut, aber nur weiter so!!
Danke! Heute hat es bis jetzt ganz gut geklappt, weil ich nach darußen gegangen bin, um meiner Mutter beim Streichen zu helfen und momentan ist auch der Drang wieder weg, alles in sich hineinstopfen zu wollen. Und mit deiner Motivationsspritze geht es mir natürlich noch besser! :D
firefly hat geschrieben:ich denk ja auch nicht dass ich gleich wen umbringen würd,keinesfalls, aber selbst das bedürfnis zu haben jmd zu schlagen versetzt mich in angst weil ich eigentlich ein sehr friedlicher mensch bin. und es sind nicht unbedingt leute, die mich verletzt haben oder mir was getan haben- erschreckenderweise sind das einfach leute um mich herum, die mir im alltag begegnen, leute in der u bahn die den weg verstellen oder so. also einfach grundlos,mich regen fast alle rundherum einfach nur auf und eben so dass ich kurz davor bin sie anzuschreien oder schlimmeres.
Also das mit den Umbringen war natürlich nur ein Extrembeispiel^^
Und was das Bedürfnis, jemanden zu schlagen, angeht: Wie ich schon geschrieben habe, glaube ich, dass diese "grundlose Wut auf unschuldige Menschen" eine Wut ist, die sich mit der Zeit in dir aufgestaut hat. Es ist sozusagen so, dass jedes weitere Tröpfchen das Fass zum Überlaufen bringen kann.
So ähnlich war es mit meiner Trauer. Ich war damals eigentlich dauertraurig (vll. auch depressiv), weil ich einfach nicht wusste, was es denn noch Schönes in der Welt gibt. Das war bedingt durch die vielen Erfahrungen, die ich gemacht habe und die mich dazu gebracht haben, mir eine pessimistische Lebenseinstellung "anzueignen".
Mich hat dann jede Kleinigkeit traurig gemacht-ich habe sozusagen nach Dingen gesucht, die mich traurig machen könnten.
Und so ist es glaube ich mit deiner Wut. Jede Kleinigkeit macht dich wütend, weil du einfach Wut in dir drin hast. Genauso wie ich innerlich total traurig war.
Und deshalb ist es eben wichtig, eine neue Sichtweise anzunehmen. Irgendwie.
Das Leben nicht mehr so trostlos zu sehen und nicht nach allemn Dingen zu hungern, die einem das Gefühl der Wut oder der Trauer vermitteln.
Das Positive im Leben zu sehen ist also extrem wichtig.
Und wenn man das geschafft hat, dann kann man auch an Selbstvertrauen gewinnen, weil man nicht andauernd darüber nachdenkt, was andere Leute Schlimmes über einen denken und wie wertlos man ist (was man natürlich nicht ist).

So, das in der Theorie. :wink:
Die Praxis ist viel schwerer, das weiß ich. Ich habe es ja selbst noch nicht geschafft.
Aber wir schaffen das! :D

Und danke für die lieben Wünsche! Ich wünsche dir auch noch einen schönen sonnigen Tag, debnn die kann man wirklich immer gut gebrauchen! :mrgreen:
"Ein positiv denkender Mensch weigert sich nicht, das Negative zur Kenntnis zu nehmen.
Er weigert sich lediglich, sich ihm zu unterwerfen."

Re: egal geworden?

#35
Kätzchen hat geschrieben:Und mit deiner Motivationsspritze geht es mir natürlich noch besser!
na wenn das so ist kriegst gleich noch eine, damit du weiter so motiviert und tapfer kämpfst! :D bist am richtigen weg, immer schön langsam weiter und dann bleibst da auch!

deine zeilen geben mir ganz schön zu denken, wahrscheinlich weil sies genau auf den punkt treffen. hab wirklich viel wut in mir aufgestaut, was dran leigen mag dass ich nie gelernt hab meine gefühle rauszulassen, was mir bisher allerdings aber nie falsch vorgekommen ist. ich hab mich eher stärker gefühlt dadurch, so komisch das auch klingen mag.
und jetzt ists aber wirklich kanpp vorm überlaufen, das ist ein gutes bild. ich spür dass es quasi ständig brodelt als wenn ich unter strom stehen würd. etwas dem ich mich jetzt unbedingt stellen muss um die ursachen zu finden und die wut kontrolliert abzubauen.
Kätzchen hat geschrieben:Und deshalb ist es eben wichtig, eine neue Sichtweise anzunehmen. Irgendwie.
Das Leben nicht mehr so trostlos zu sehen und nicht nach allemn Dingen zu hungern, die einem das Gefühl der Wut oder der Trauer vermitteln.
Das Positive im Leben zu sehen ist also extrem wichtig
ja, ich denk da hast du vollkommen recht. wenn ich das so lese wird mir bewusst dass das wirklich zutrifft. ich seh in letzter zeit prinzipiell verstärkt dinge oder leute die mich aufregen, als ob ich sogar nach etwas suchen würd das meine wut noch mehr steigen lässt. schon krass irgendwie.
Kätzchen hat geschrieben:Die Praxis ist viel schwerer, das weiß ich. Ich habe es ja selbst noch nicht geschafft
na soviel ist sicher, die praxis ist immer schwieriger, aber durch deine klare sicht der dinge hast du schon mal einen wichtigen schritt hinter dir!! wie bist du mit deiner trauer umgegangen? im rahmen einer therapie denke ich oder?
und mir hast auf jeden fall auch ein bisl zu klarheit verschafft dadurch, deine zeilen geben mir schon zu denken..da hab ich einiges vor mir, aber seh einiges auch wie gesagt klarer, danke dafür!

alles liebe, bleib tapfer!
lg f

Re: egal geworden?

#36
firefly hat geschrieben:na wenn das so ist kriegst gleich noch eine, damit du weiter so motiviert und tapfer kämpfst! bist am richtigen weg, immer schön langsam weiter und dann bleibst da auch!
:mrgreen: Können eigentlich wegen einer Überdosis Motivationsspritzen Nebenwirkungen auftreten? :wink:
Und wenn ja, dann ist es mir auch egal, das Gefühl ist super! :D
firefly hat geschrieben:na soviel ist sicher, die praxis ist immer schwieriger, aber durch deine klare sicht der dinge hast du schon mal einen wichtigen schritt hinter dir!! wie bist du mit deiner trauer umgegangen? im rahmen einer therapie denke ich oder?
Das war alles Lektürenarbeit :wink: Ja, und mein Thera hat mich zu diesem Punkt gebracht, an dem ich eigenständig an mir arbeiten und mit den Lektüren auch was anfangen konnte.
Ich hab bei ihm sozusagen all meine aufgestaute Trauer rausgelassen, indem ich ihm alles über meine Gefühle, Familiensituationen etc. erzählt habe und wir die beide durchgegangen sind.
Also die Trauer war aber eigentlich auch noch während der Thera in mir, aber (ich kann es schlecht beschreiben irgendwie) mit der Zeit hat sich die Trauer in Wut umgewandelt. Ich denke, das liegt auch zum Teil daran, dass mein Thera häufig gefragt hat, wieso ich eigentlich traurig über Menschen bin und nicht wütend darüber, was sie mir antun. Ich konnte die Frage nie beantworten, doch mit der Zeit kam dann auch die Wut in mir.
Und mit der kann ich eben viel besser umgehen, als mit Trauer, weil ich sie eben auch rauslassen kann, indem ich auf mein Kissen einprügle zum Beispiel :wink:

Ein großer Umschwung hat stattgefunden, als mein Therapeut eben zu mir meinte, dass die Ursache der Bulimie bei meinem niedrigen Selbstwertgefühl liegt und er meinte, dass ich lernen müsste, mich selbst zu lieben.
Zunächst war ich mit der Aufgabe total überfordert und habe jede Stunde gehofft, dass er mir noch Tipps geben würde oder so, aber das hat er nie gemacht. Dann bin ich eigenständig zu Thalia gegangen und habe Bücher zum Thema ES und Selbstwertgefühl gewälzt und habe da all die nützlichen Dinge erfahren, die ich dir geschrieben habe.
Und jetzt weiß ich auch, weshalb mein Thera mir beim Selbstwertgefühlaufbau nicht geholfen hat- was hätte es denn gebracht, wenn er mir all das runtergeleiert hätte, was in den Büchern steht? Ich hätte wahrscheinlich ncht viel davon behalten und jetzt ist es viel besser, wenn man sich einfach alleine durchboxt und merkt, man hat was geschafft!
firefly hat geschrieben:und mir hast auf jeden fall auch ein bisl zu klarheit verschafft dadurch, deine zeilen geben mir schon zu denken..da hab ich einiges vor mir, aber seh einiges auch wie gesagt klarer, danke dafür!
alles liebe,bleib tapfer!
Das freut mich echt, dass es dir hilft!
Und jetzt verpass ich dir auch noch ne Motivationsspritze, damit wir beide das packen!
Ich habe immer das Bild vor Augen, dass wir wie Stiere sind, die andauernd gegen eine Wand rennen- wir werden zwar immer wieder zurückgestoßen, aber mit jedem Anlauf wird die Mauer rissiger und irgenwann bricht sie ein!
Also: Immer schon weiter gegenrennen! :D
"Ein positiv denkender Mensch weigert sich nicht, das Negative zur Kenntnis zu nehmen.
Er weigert sich lediglich, sich ihm zu unterwerfen."

Re: egal geworden?

#37
mal wieder reinschau...

kätzchen,ich danke dir so für deine worte echt! wie gehts dir denn inzwischen? hab gelesen, dass dunoch immer so motiviert kämpfst und dich immer wieder hochrappelst - hut ab echt!! kannst stolz sein auf dich!!
konnte nicht eher antworten, hab den weg hierher gescheut weil einiges geschehen ist und ich wiedermal den weg der verdrängung bevorzug hab.
ein falscher, wie ich weiß, hat mich ja auch nicht weiter gebracht, also versuch ich mal eher ein bisl was niederzuschreiben sei es nur um damit zu beginnen etwas davon raus/ loszulassen.
die wut, von der ich geschrieben hab, die ist vorbei, ist aber keinem anderen gefühl gewichen. eher einer leere irgendwie, ich eine ich funktioniere gut, aber das wars auch schon.
meine beziehung ist vorbei, das setzt mir zu, weils immer das gleiche ist und nie aufzuhören scheint und ich nicht fest machen kann woran es liegt.
und die therapie setzt mir zu, weil ich gezwungen bin soviel rauszukramen und mich mit mir auseinanderzusetzen. ist zwar gut so, denke ich, weil ich immer mehr über mich erfahre, aber das was ich erfahre verunsichert mich auch (klingt verworren ja). es ist wie ein spiegel der einem vorgehalten wird und dann sieht man, dass man doch nicht so stark ist wie man denkt oder sein will und plötzlich weiß man nicht wer man eigentlich ist oder was man vom leben eigentlich will. mir macht das angst irgendwie aber ich kanns nicht genauer zuordnen. viellicht ists auch enttäuschung, von mir selbst oder von dem was ich ehrofft habe zu erzielen in der therapie. auch wenns allzu hoch gesteckt war hab ich doch erwartet in die therapie zu gehen und einen "plan" zu bekommen, wie ich die bulimie endlich los werd und fertig. viellicht wollt ich auch nur die verantwortung abgeben und hab mir da was vorgemacht. so läufts natürlich nicht, geht ja auch nicht. naja, ich k.... nicht mehr, also sehr selten, aber dafür esse ich auch beinahe nichts und auch das macht mir, wenn ich klar denke angst, aber da stellt sich wieder der schalter vom rationalen denken zum kranken denken um und ich komm keinen schritt weiter. ich esse gerade soviel dass ich funktionieren kann und das wars dann auch, und je mehr ich versuch das anders zu machen, umso mehr reagiert mein körper mit appetitlosigkeit oder beginne mit kalrorienzählen und unzufriedenheiten mit meinem körper / gewicht -das hatte ich doch schon besser im griff als jetzt!
ich mein,ich hab nicht vor aufzuhören zu kämpfen oder so bei weitem nicht, nur gehts grad irgendiwe in die falsche richtung. der antrieb fehlt vielleicht obwohl der wille ja durchaus da ist.so mach ichs zumindest fest.
poah, das klingt total verworren, aber ist auch alles grad total verworren irgendwie.

alles liebe, f

Re: egal geworden?

#38
Es geht, denke ich, um die angst vor der zukunft, aber auch vor der gegenwart, die mich unsicher macht.
wie soll ich wissen was ich will, wenn ich nicht mal weiß wer ich bin?
woher weiß man ob man den richtigen weg geht? oder nicht viel früher schon seine richtung ändern hätte sollen?
ich weiß nicht was ich mit meinem leben anfangen will obwohl ich schon viel erreicht hab, wobei das auch wieder so eine art "funktionieren" war, etwas erwartetes von außen. aber ich hab nie hinterfragt ob es das ist was ich will.
und jetzt habe ich einen guten job, bin aber alleine in einer stadt wo ich niemanden kenne. das war auch so eine art kurzschlussreaktion,ohne darüber nachzudenken, ob ich das wirklich so will, oder ob das richtig ist. von der arbeit her, ein klares ja, sie füllt mich aus, aber das ist ja auch nicht alles.
also muss ich etwas ändern, soviel steht fest. aber, da schließt sich der kreis, woher wissen was das richtige ist? vielleicht weiter standhalten, lernen etwas auszuhalten, oder doch denl leichteren weg,zelte wieder abbrechen und neu anfangen? irgendwie kommt mir das vor wie ein rückschritt. nur was will ich denn überhaupt vom leben? wie kann ich das rausfinden?
vielleicht denke ich zuviel nach und sollte das leben einfach geschehen lassen und sehen was kommt. aber bringt mich das weiter? eher nicht. was bringt mich weiter? das gilts rauszufinden.
..
...

Re: egal geworden?

#39
es tut mir gut zu reflektieren und dinge aufzuschreiben, denke das bringt mich auch ein stückerl weiter. ich beginne ein paar dinge klarer zu sehen, ich zwinge mich quasi dazu mich mit mir auseinanderzusetzen.ich hoff das ist auch ok hier!

ich denke es ist viellicht nicht so sehr die angst vor der zukunft (von der ich geshrieben hab) sondern die resultiert eher aus einer art unfähigkeit in der gegenwart zu "leben". durch die therapie kommt so einiges hoch und tritt ins bewusstsein. sich damit auseinanderzusetzen ist schon hart und schwierig, ich denke jetzt aber zu wissen, dass das auch neue zugänge öffnet vor denen ich mich nicht wehren darf.
das "leben" an sich zum beispiel. ich denke dass meine angst sich daraus ergibt, dass ich nicht bewusst lebe und vieles an mir vorbeiziehen lasse. das ist schon jahrelang meine strategie: nach aussen hi perfekt sein, gute arbeit leisten und mich in der freizeit mit möglichst vielen projekten (zusatzstudien etc..) einzudecken, damit ich so beschäftigt bin, dass ich mich nicht auf mich "selbst" konzentrieren kann, muss. auf diese art gelingt es mir natürlich gut dinge wie ständige beziehungsabbrüche, die unfähigkeit alleine zu sein und vieles andere zu verdrängen, weil keine zeit dazu. ich treibe mich stets bis zum ende meiner kräfte, so dass ich nach einem überfüllten tag einfach ins bett falle. naja, und wenn dann doch ein leerlauf stattfindet dann versinke ich in einem loch aus unmotiviertem, zurückgezogenem nichtstun, gepaart mit fas etc.
ich weiß nicht was der grund dafür ist, vielleicht noch nicht, wem ich was beweisen will - am ehesten mir, oder..keine ahnung. es tut weh das zu erkennen und zu realisieren, dass mein leben quasi aus nichts besteht, weil ich weder irgendetwas bewusst genieße, noch einen sinn in meinem leben finde. das leben zieht an mir vorbei und ich halte es nicht auf.
naja, und da kommt natürlich die angst vor der zukunft auch her, denke ich.
lg, f.

Re: egal geworden?

#40
hallo!

ich dachte mir ich meld mich mal wieder. hab mir gerade den thread durchgelesen und ein bisl schockiert festgestellt dass der schon recht düster klingt / bzw. klang zweitweise. wie dem auch sei, jetzt ist einige zeit vergangen und es hat sich einiges getan. Positives vorallem!!
Aus der düsteren, viell. deprimierten Phase bin ich raus, schon länger. hab mir quasi selbst einen "arschtritt" gegeben und mit hilfe der therapie is schon einiges weiter gegangen.
Ich bin zwar nicht clean, bei weitem noch nicht, allerdings schaff ich es immer öfter und länger nicht zu kotzen und verschwende oft nichtmal einen gedanken daran (am längsten 14 tage, und das war mir erst im nachhinein erst so richtig bewusst, weil es nicht mehr DIE priorität in meinem leben hat). ich hab gelernt ein bisl mehr zu leben, also bewusst halt, und zu genießen. unbd das wichtigste wohl, ich verkriech mich nicht mehr ständig und lass die gedanken kreisen sondern versuch mich zu öffnen und mein leben in die hand zu nehmen.
die therapie ist mir dabei eine große hilfe. obwohl ich vor monaten noch davon überzeut war es ohne weitere therapie zu schaffen bin ich jetzt ehrlich froh doch den schritt gewagt zu haben. in den stunden geht es echt ums eingemachte aber zum ersten mal schaff ich es mich mit meiner vergangenheit auseinanderzusetzen und offen mit jemandem darüber zu reden. dadurch gelingt es mir immer öfter auch loszulassen, zu verzeihen oder einfach abzuschließen. schritt für schritt. ich scheine dem grund für die bulimie endlich auf die spuren zu kommen und vermeide nicht mehr mich damit auseinanderzusetzen.
naja, warum ich das alles schreibe.. ich möchte euch allen ein bisl mut und zuversicht mitschicken. ich habs nach beinahe 13 jahren endlich geschafft einen oder eigentlich schon mehrere schritte nach vorne zu gehen und ihr könnt das auch schaffen!!

glaubt an euch und kämpft, das ises wert!!

lg firefly