http://www.4managers.de/fileadmin/4mana ... ung_02.pdf
Mit dem Tiefpunkt meine ich einen SO großen Schock, dass sich die Bereitschaft zur Veränderung einstellt!
1. Schock: Konfrontation mit unerwarteten, veränderten Rahmenbedingungen oder Veränderungsvorhaben, bei denen sich die eigenen Handlungsmuster nicht mehr für die neuen Bedingungen eignen.
(z. B.: Krankheit, Entlassung, Ehescheidung.....).
Häufig neigen Menschen dann dazu, ihre Anstrengungen in den alten Mustern zu verdoppeln ("HEUTE nehme ich mir aber GANZ fest vor, KEINEN FA mehr zu haben!). In diesem Zustand des Festgefahrenseins wird alles was wahrgenommen wird, zum "Problem".
2. Verneinung: Die Betroffenen sind überzeugt, dass keine Änderungen am eigenen Handlungsrepertoire notwendig sind (Selbstüberschätzung obwohl das soziale Umfeld zunehmende Orientierungslosigkeit und Handlungsunfähigkeit bemerkt). ("Och - eigentlich ist doch alles gar nicht so schlimm und SO schlecht gehts mir auch eigentlich gar nicht. Schließlich bin ich noch nicht zusammengebrochen und der Arzt hat auch nichts bestimmtes festgestellt....)
3. Einsicht: rationale Einsicht in die Notwendigkeit der Veränderung, aber der Wille, eigene Verfahrens- und Verhaltensweisen zu ändern, ist noch nicht ausreichend ausgeprägt. Oft stehen Sachaspekte im Vordergrund. Die Notwendigkeit sich selbst zu verändern, wird oft nicht wahrgenommen. "Was soll
man da auch machen?"
Der Abschied vom 'Alten' ist emotional noch nicht vollzogen. Gut gemeinte Lösungsangebote werden mit "ja, aber-Schleifen" beantwortet: "Das ist eine gute Idee, aber bei mir geht das nicht!" "Ich würde ja wirklich gern mehr dafür tun, aber ich habe noch so viele andere Dinge zu erledigen"...
4. Emotionale Akzeptanz: In dieser Phase sinkt die Einschätzung der eigenen Kompetenz auf den Tiefpunkt ("Tal der Tränen"). Das gesamte Handlungsrepertoire ist aus der eigenen Selbstdefinition heraus ausgeschöpft:"Ich habe wirklich alles versucht!".
Diese Phase kann leider leider ewig dauern - doch sie ist eigentlich die wichtigste (das meine ich auch mit dem Tiefpunkt!) Erst wenn du so richtig tief im Tal der Tränen hängst - erst dann!!! beginnt eigentlich die wahre Bereitschaft zu einer Veränderung.
Leider rutscht man (haha... ich rede hier mal von mir selber, um mich selbst nicht auch zu dissoziieren) sehr schnell immer wieder in dieses Tal.
5. Ausprobieren: Die emotionale Akzeptanz zur Veränderung löst die Bereitschaft für einen Lernprozess aus.Alte Verhaltensmuster führen nicht zum Erfolg, so dass Neues ausprobiert wird. Die eigene Kompetenz steigt erst durch ständiges Ausprobieren und Üben.
6. Erkenntnis: Beim Üben werden immer mehr Informationen gesammelt, Erfolgserlebnisse treten ein. Die wahrgenommene Kompetenz steigt über das Niveau vor der Veränderung.
7. Integration: Die neuen Verfahrens- und Verhaltensweisen werden vollständig in das eigene Handlungsrepertoire integriert.
(In Anlehnung an Prof. R. K. Streich - Verfahrens- und Verhaltensweisen bei Veränderungsprozessen. In: Handbuch Personalentwicklung)
Wem es hier zu theoretisch wird, der möge sich melden
Mir tut es ja selber auch immer wieder gut, mich mit diesen Dingen zu beschäftigen!
Entweder man lebt, oder man ist Konsequent. (Erich Kästner)