Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#196
Hey meine Lieben,

Danke für eure lieben Feedbacks. :oops: Irgendwie fand und finde ich es auch befreiend, mich hier zu zeigen. Aber wie gesagt, nur für kurze Zeit, längerfristig ist es mir doch irgendwie zu "riskant". Zu deinen Fragen, Nelly - Nein, ich bin nicht Schwedin, habe aber ein Jahr in Schweden gewohnt und spreche daher Schwedisch. (Das war ein Austauschjahr.) Der Typ auf den kleinen Bildern ist in der Tat mein Freund. Wenn der nur wüsste. Pssst. :wink: Und natürlich wäre ich auch gespannt zu sehen, wie du denn so aussiehst. Von dem, was du bisher geschrieben hast, weiss ich jetzt schon dass du sicher super sympatisch aussehen wirst. Ich mag Ökos sowieso immer. :wink: Aber eben, es gilt: Alles kann, nix muss! Und zum Lagom: Eine lagom Figur, das könnte man so sagen. :wink:

Ich kann nun leider irgendwie nicht mehr schreiben. Ich war nun gerade im Nieselregen noch lange spazieren, da ich meinen Kopf ein wenig auslüften musste. Und nun sind meine Hände immernoch ganz kalt und steif. Ich mach mich nun bettfertig und setz mich dann noch eine halbe Stunde hin.

Alles liebe
Lagom
Wie ich die ES überwinden konnte - In diesem Thread beschrieben: http://bulimie.at/viewtopic.php?f=4&t=7697761

Ich bin nur noch sporadisch hier im Forum, wenn ihr eine schnelle Rückmeldung von mir haben wollt, dann schreibt mir rasch eine PN.

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#197
Ein innerer Dialog, der mir gerade sehr geholfen hat.
Die nächste Zeit werden wohl viele weitere folgen, weil Weihnachten und die Tage danach mit Sicherheit esstechnisch hart werden.
Nun zum Hier und Jetzt:
"Ich könnte essen und erbrechen.
Das Monster brüllt: Na los! Tu es schon! Dich jetzt erleichtern, einmal herrlich an all den Leckereien sattessen und flüchten. Außerdem hast du jetzt eh schon ordentlich zu solch einer späten Uhrzeit zu Abend gegessen, obwohl du vorher im Fitness-Studio warst und brav * gegessen hast. Danach musste es ja noch mehr sein, nun lohnt sich‘s doch glatt das alles wieder loszuwerden, um abzunehmen!!
Aber die Kämpferin in mir schreit: So haben wir nicht gewettet!!! Mich kriegst du nicht mehr heute Abend und ganz gewiss auch nicht morgen früh! Ich höre SOFORT auf mit dieser Scheiß-Diät. Es geht um viel wichtigeres als * und Weihnachtspfunde!!! Es geht um meine Gesundheit, meine Perspektive, mein Leben!! Das zerstörtst, du beschissenes, grässliches Monster mir ganz sicher nicht.
Ich habe auch noch mit * eine tolle Figur! Das war kein Essanfall sondern einfach nur Essen nach Lust und das brauchst du hässliches Monster nicht in einen ekelhaften Essanfall verwandeln!!!
Ich schlage dir mit so einer Lebenskraft ins Gesicht. Mir reicht’s! Ich gehe ins Fitness-Studio, weil es mir ein gutes Körpergefühl gibt und einfach Spaß macht, morgen werde ich die Sauna dort ausprobieren. Ich fühle mich schlank und fit auf dem Crosstrainer und das bin ich auch noch, wenn ich mich nach dem Sport sattesse! Die Vergangenheit hat gezeigt, dass wenn ich phasenweise clean war, nicht zugenommen habe sondern mein Gewicht problemlos, sogar mit Genuss halten konnte! Wenn ich nun also genussvoll nach dem Sport esse ist das vollkommen okay! Aber die Vergangenheit der Bulimie und der emotionalen Essanfälle hat gezeigt, dass ich davon zunehme und mich dann wirklich unwohl fühle, deshalb brauche ich dich doppelt nicht du verdammtes Monster!
Ich freue mich Freitag meine Freundin wiederzusehen, ich freue mich auf Weihnachten, ich freue mich auf’s Feiern morgen abend und auf’s Fitness-Studio und Sauna morgen nachmittag. Ich habe kein Platz für dich, Monster, dass mich immer nur zum Essen (und dann wieder Erbrechen) verleiten will!
VERSCHWINDE AUS MEINEM LEBEN!!"
Zuletzt geändert von Caruso am Do Dez 22, 2011 1:22, insgesamt 1-mal geändert.
Ich schaue in den Himmel:
die Nacht ist sternenklar,
im Mondlicht singt die Wahrheit
es ist so wunderbar

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#198
@Lagom: habe dein Bild angeschaut. süss schaust du aus!!! Was heißt süss, total super schön!!! Und so fröhlich!!! Tolles Bild!!! :lol:

@Pizza: ich musste lächeln als ich deinen Beitrag zum Thema Modeln gelesen habe. So voller Energie und Tatendrang. ALSO: Worauf wartest du? Leg los Mädel!! Vor die Linse mit dir wenn es dir soviel Spaß macht (ich kann's verstehen, es macht viel Spaß!) Und wenn du immer im Hinterkopf behältst, wer du bist, dann wirds schon passen! Toi toi toi und ich möchte bald was von unserer hübschen Pizza hören (bzw. sehen.. :wink: ).

@Flieder: dein innerer Monolog ist super! Ich mag deine Kämpfernatur in dir :lol: Du bist stark, schön !!, und hast einen enormen Willen der Berge versetzen kann!! Schau wie weit du schon gekommen bist. Nur du ganz alleine! Durch deine positive Kraft und deine Gedanken. Durch deine Selbstmotivation und dein Ziel GESUND zu werden und deinen Körper; also dich; zu LIEBEN!!! Flieder, du packst das, ich weiß es!!!

zu mir: gestern war ja Kekse-Back-Marathon (hat in der Früh schon angefangen mit Lebkuchen-Essen mit Kollegen und ist dann non stop so weiter gegangen).
Ich habe aber nicht GEFRESSEN sondern einfach gegessen weil es mir geschmeckt hat. Ja, es waren viele Kekse, viel viel mehr, als ich mir eigentlich erlauben würde. Und ja, ich hatte plötzlich bei meinem Bruder (da haben wir gebacken) ein wahnsinnig schlechtes Gewissen deswegen. Also: mein Monster ist doch nicht gestorben - (Schade eigentlich! Ich hätte euch alle zu seiner Beerdigung eingeladen und wir hätten auf seinem Grab getanz.. Naja.. dann halt nicht.. ). Es war da, aber ganz klein, gaaaaanz klein... Wollte mir ein schlechtes Gewissen machen und mir suggerieren, dass ich mal ganz schnell auf Toilette gehen sollte.. Und vorher noch ein paar Kekse in den Mund stopfen.. Und Wurst.. und Käse...
NICHTS VON ALL DEM IST PASSIERT!!! Ich habe das Monster sofort wieder in seinen Tiefschlaf geschickt!
Ich habe mir gedacht: komm schon, normale Menschen essen auch mal mehr, es ist Weihnachten und du wirst unmöglich ****kg (hier soll eine Zahl mit mehreren Nullen stehen ;) ) an einem Tag zu nehmen... Du machst es so wie "Normale", du isst heute mehr und morgen hast du dann weniger Hunger und willst demensprechend auch weniger...
Und wisst ihr was? Mit diesem "Wissen" war ich plötzlich ganz ruhig und fröhlich und Monsterchen hat sich wieder schlafen gelegt...

Heute bin ich wirklich noch total satt, habe zwar gefrühstückt (dazu zwinge ich mich), aber dementsprechend weniger als sonst und ich fühle mich SUPER!
Ich fühle das, was "Normalis" fühlen. Sättigkeit.. :shock: :lol: :lol: :lol: . Das ist jetzt nicht unbedingt mein Lieblingsgefühl weil ich es noch nicht kenne (oder nicht mehr kenne), aber wir werden uns schon anfreunden.

Mädels, ich muss euch gestehen: ICH BIN IRGENDWIE STOLZ AUF MICH... !!!

Zum Bilderthread: ich würde gerne Bilder von mir posten aber ich trau mich nicht.. Zu groß ist das Risiko dass mich jemand erkennt.. :oops: . Aber vielleicht mailen wir uns mal innerhalb unseres kleinen feinen Clubs Bilder, das wäre für mich OK.. (und ich hoffe inständig dass ich jetzt mit dieser Idee nicht gegen die Forenregeln verstosse, weil das will ich in keinem Fall!!!!! - wenn ja, bitte, bitte, diesen Vorschlag gleich weg löschen...).

Habt alle einen wunderschönen starken Tag - noch zwei mal schlafen dann ist Weihnachten... :-X)
JUST DO IT!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#199
Also erstmal habe ich jetzt auch ein Foto von mir reingestellt. Ich werds auch nicht lange drin lassen, aber so könnt ihr mich mal sehen :)

Nelly Naturmädchen, ich denke du könntest auch ein Bild von dir reinstellen :) Ich wäre auch gespannt wie du aussiehst!

Mary, ich bin SO stolz auf dich, dass du das Monster in die Flucht geschlagen hast! Da hast du wirklich Kampfgeist bewiesen und ich hoffe, dass dich dieses Erlebnis für die womöglich nächsten "Angriffe" des Monsters stärkt! =)
Und ja, ich werde mich da wirklich bewerben :) Ich brauch nur noch ein Bild von meinem Körper, aber wenn ich meinem Freund sage er soll eins machen ist der gleich Feuer und Flamme :D
Neues Jahr, neuer Anfang. Ich weiß, dass ich kein Supermodel werde, aber das will ich auch gar nicht. Spaß haben ist angesagt! :D
Im Fitnessstudio möchte ich mich übrigens auch UNBEDINGT anmelden. Ich glaube es würde mir sehr gut tun mal etwas SPort zu treiben. AUßerdem bieten die da einen Selbstverteidigungskurs für Frauen an und sowas wollte ich auch schon immer mal machen^^

Flieder, dein Monolog ist wirklich sehr gut, auch wenn er sich natürlich wieder ums Essen dreht. So soll es natürlich einfach nicht sein. Aber du hast Recht, ich denke es ist gut, wenn du so Suchtgedanken in die Flucht schlägst.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass wenn ich phasenweise clean war, nicht zugenommen habe sondern mein Gewicht problemlos, sogar mit Genuss halten konnte!
Siehst du, du hast es sogar schon SELBST erlebt!! Also genieße dein Leben, genieße das Essen. Auch an Weihnachten. JEDER MENSCH ISsT AN WEIHNACHTEN MEHR ALS SONST! Das ist ein Zeichen der Geselligkeit. Und nach Weihnachten essen alle wieder normal oder essen noch die letzten Schokoweihnachtsmänner und dann normalisiert sich das Gewicht von selbst wieder. Und es ist ja nicht so, als würdest du auf einmal einen zweistelligen Kilobetrag zunehmen. Das ist ja relativ unrealistisch.
Also, mach dir nicht so viele Gedanken! Das stört nur deine Konzentration auf das was wirklich wichtig ist an Weihnachten: Freundschaft, Liebe, Geborgenheit, Familie!

So Mädels, mein Ex-Freund hat mir zu Weihnachten Nürnberger Lebkuchen geschickt (er kommt daher und hat immer die BESTEN :D) und da werd ich mir jetzt was von zu Gemüte führen.
EGAL OBS KAFFEEZEIT IST ODER NICHT! :) Und ich weiß, dass ich mich nicht überfressen werde.
Ich habe einfach Lust darauf!

Bis später :-*
Sei gut zu deinem Körper, damit deine Seele Lust hat darin zu wohnen!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#200
Huhu zusammen! :)

Naa wie gehts euch? Ich hab mich grad ein bisschen durch den Regen geschleppt. Nu ja, eigentlich sollte es ja eine Joggingrunde werden, aber irgendwie wollte das heute so gar nicht, hatte echt müde beine. :wink: Wird wohl noch vom Spaziergang gestern sein, und darüber hinaus war ich auch echt lange nicht mehr joggen, eher anderer Sport... Aber gut fühl ich mich nun trotzdem.

Heut mittag ist noch Weihnachtsessen von meinem Arbeitsplatz aus. Das passt schon, ich freu mich jetzt schon, irgendwas mit Fisch zu wählen...

Diese Nacht hatte ich wieder Mal ein kleines (psychisches...) Hüngerchen, welches ich dann queerbeet gestillt habe. :wink: Mein altes Problem halt. Aber hey, ich hab mich dann brav wieder ins Bett gelegt, und nicht gekotzt. :wink: Jippiejeah. Dafür habe ich bis jetzt noch keinen Hunger gehabt, und heut mittag esse ich dann einfach gemäss appetit. Das passt schon.

Ich bin gerade voller positiver Energie. Danke für die lieben Feedbacks! Mein erstes Foto wurde ja gelöscht, anscheinend war das schon nicht mehr gemäss den Forenregeln. Hmm hmm, ich hatte die wohl nicht eng genug genommen.

Ich schreibe irgendwann mehr.

Liebe Grüsse
Lagom
Wie ich die ES überwinden konnte - In diesem Thread beschrieben: http://bulimie.at/viewtopic.php?f=4&t=7697761

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Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#201
@ Lagom:
Das klingt richtig toll!
Du kannst sehr stolz auf dich sein die letzte Nacht so gut gemeistert zu haben und beim Essen mit den Kollegen sind wir später alle ganz bei dir ;-)

Ich bin auch stolz mein Monster gestern so erfolgreich in die Flucht geschlagen zu haben, aber heute morgen hatte ich schon wieder einen Vorfall und nun muss ich endgültig STOPP sagen! Es sind bald drei Monate vergangen seit dem ich aus der Klinik bin. Schon nach drei Wochen war ich wieder fast im alten Ess-Brech-Muster und das ging dann einige Wochen so. Bis ich letzten Monat meinen Entschluss fasste "einfach" mit dem Kotzen aufzuhören: dass es keinen Grund gibt und mit dem Wissen, dass es nicht leicht wird. Nun stelle ich fest und muss ehrlich zugeben, dass die "Zwischenfälle" in den letzten zwei Wochen wirklich überhand nehmen und nicht mehr viel fehlt bis das Monster Bulimie MICH regiert und nicht umgekehrt.
Ich habe nun 2 (!!) Stunden sehr konstruktiv und bewusst reflektiert, was sich im letzten Monat so alles verändert hat, was mir feht, was ich für mich tun kann, was ich schon geschafft habe und was ich an meinem Denken jetzt sofort ändern muss.
Das Ergebnis ist richtig gut und motiviert mich weiterzukämpfen. Wen Einzelheiten interessieren, der darf gerne nachfragen : )
Ganz oben steht jedenfalls: nicht kotzen.
Ich bin nun ähnlich wie vor einem Monat nervös und habe Angst zu scheitern, aber ich denke diese Angst ist gut, denn mit ihr geht Vorsicht und Wachsamkeit einher.
Ich mache nun einen CUT unter all die Zwischenfälle, sehe trotzdem meine Erfolge und starte hiermit innerhalb meines Fadens einen Neubeginn (denn es braucht keinen Jahreswechsel um sich zu einer sehr wichtigen Angelegenheit aufzuraffen!).
In dem Sinne:
Bye bulimia. SO geht es nicht weiter.
Ich schaue in den Himmel:
die Nacht ist sternenklar,
im Mondlicht singt die Wahrheit
es ist so wunderbar

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#203
Hatte gerade so ein schönes, langes Gespräch mit meiner Mama.
Richtig gemütlich lagen wir auf meinem Schlafsofa und ich habe mich einfach nur wohl gefühlt. Keine Scham, keine Angst, keine Suchtgedanken.
Danach schaute ich in den Spiegel und stellte fest: Hey, ich sehe doch echt klasse aus! Selbst mit diesen müden Augen und zerzausten Haaren irgendwie richtig süß :D
Und ich bin stolz auf mich heute alles so prima gemeistert zu haben.
Im übrigen hat der Typ ausm Fitness-Studio mich angelächelt, gefragt wie's mir geht und mir schöne Weihnachtstage gewünscht^^ ich hab mich jedenfalls gefreut hehe.
Morgen werde ich ausschlafen, danach mit meiner besten Freundin frühstücken und anschließend mit ihr shoppen und nachmittags werden dann erste Weihnachtsvorbereitungen vorgenommen.
Hach, es tut so gut zu Hause zu sein.
Freue mich auf den Tag morgen : )

Ich finde mary's Idee sich Bilder zu mailen innerhalb unseres feinen kleinen "Clubs" super! Lass uns das tun! : )
Zuletzt geändert von flieder am Do Dez 22, 2011 23:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#204
Sooo... Ich schreibe gerade aus dem zug, via smartphone. Entschuldigt daher die dürftige rechtschreibung und die fehlende gross/kleinschreibung. Mir geht es sehr gut, und das reicht dann auch schon an infos meiner seite. Ich möchter nämlich viel lieber etwas zu dir, flieder, sagen. Erstens - ich verstehe dich so gut. Auch ich habe anfangs der woche erleben müssen, dass aus einem zwischenfall sehr schnell mehrere werden. Und dass es einen sehr grossen entschluss braucht, der auch viel energie und durchhaltewillen kostet, um dem treu zu bleiben. Ich hatte es hier nämlich gar nicht geschrieben, doch leider hatte ich zwischen sonntag und mittwoch dann auch täglich einen zwischenfall. In den momenten war einfach die logik, dass man es eh schon verbockt hat und, nachdem man sich erleichtert hat, konsequenter sein wird, zu stark. Doch die wahrheit ist: entscheidungen und veränderungen gibt es nur im jetzt. Und das jetzrt kennt kein morgen oder später. Wir sind im jetzt und haben immer die möglichkeit, destruktives verhalten abzubrechen oder gar zu unterbinden. Nur oft ist diese entscheidungsoption nur schwer sichtbar. Aber das ändert nichts daran, dass sie immer da ist. Wir sind uns nicht selber ausgeliefert, sondern bestimmen über uns selber. Und unser beste freund ist in dieser hinsicht unser körper. Denn auch wenn er nur ganz leise spricht, und leider nicht lautstark gegen die imperative unseres denkens ankämpft, so ist er doch immer da und flüstert leise, was er gerade will. WIr müssen nur 'zuhören', und ganz lieb zu uns sein.
Flieder, ich habe ja quasi gestern auch neu begonnen. Ich bin jetzt bei tag 2, jippiejeah! Ein neubeginn ist super, und du hast recht, dass wir nicht auf neujahr warten müssen, um ihn anzugehen. Liebe flieder, ich glaube, dich nun doch ein wenig kennengelernt zu haben, und ich habe gesehen, dass du ganz stark bist. Aber diese stärke kommt erst zum ausdruck, wenn du selber ganz fest an sie glaubst. Das ist wie. Bei diesen krassen asiatischen kämpfern, die durch reines mentales training mordskräfte entfalten. Du musst dich ganz fest entschliessen und urtief an deinen entschluss, und deine fähigkeit, ihn zu befolgen, glauben, und dann klappt das!!

Und vergiss nicht, ich kämpfe mit dir. Alles liebe.
Lagom
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Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#205
Dein Beitrag ist so wunderschön! Solch ehrliche und wahre Zeilen
Wir schaffen das!
Ich glaube an mich und uns.
Gerade habe ich schon wieder leichten Hunger, aber es ist schließlich auch drei Stunden her seit ich den Kuchen verputzt habe. Ich mache mir gemütlich, in Ruhe etwas zu essen und gehe dann schlafen. Mein Körper ist nicht mein Feind, er ist mein Freund und deshalb hat er die Nahrung auch jetzt nachts verdient, wenn er darum verlangt. Er wird wissen was für mich gut ist.
Ich denk an euch beim Essen gleich ;-)
Zuletzt geändert von flieder am Fr Dez 23, 2011 0:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#206
@Flieder: ich will Einzelheiten von deinem Plan wissen. Erzähl!
Ich finde es super genial von dir, dass du jetzt den Schluss-Strich ziehst. Was bietet sich besser an als der Jahreswechsel?! Du hast dich mental total auf deine neue Welt, auf dein neues Leben, dein neues Lebensgefühl vorbereitet - du bist bereit durch zu starten!!!!!

@Lagom: hmmm, seltsam, das hört sich jetzt komisch an aber ich habe es mir gedacht, dass irgendwas mit einem Rückfall bei dir ist.. Deine postings waren anders.. (auch selterner aber inhaltlich irgendwie anders...). Aber ich war mir nicht so sicher ob ich nicht wieder mal "rumspinn"... Aber Lagom, auch für dich sage ich: neues Jahr - neues Glück!!!!! Du bist so klar strukturiert und analytisch einfach topp!!! Das wird definitiv nicht sooo unglaublich schwer für dich, dein Vorhaben durch zu ziehen. Nämlich das KOTZEN KEINE OPTION IST...

Und soll ich euch was sagen, Mädels? Spaß macht Kotzen auch keinen! Also warum sollten wir uns diesen SCH*** antun???
Wer zum Teufel will was freiwillig machen was hässlich, krank und abhängig macht? Genau! Keiner! Also warum sollten wir damit anfangen?????
Ich drück jetzt ganz fest eure "Stopp-Bulimia"-Schalter!!!!!! So - das dürfte jetzt passen.. :wink:

Zu mir: ich tripple durch die Weihnachtszeit (eine sehr gefährliche Zeit, war es jedenfalls mal für mich...) ohne zu straucheln oder zu fallen. Ihr wisst, ich beobachte mich selber mit einer gewissen Skepsis, denn ich frage mich immer wieder "WIE KANN DAS SEIN?? Wo ist es hin, mein Monster???"
Wie immer mein täglicher Appel: es möge in Frieden ruhen!!!

Mädels, sollte ich morgen nicht mehr posten (was sehr wahrscheinlich ist, denn jetzt hat die Weihnachshektik sogar mich eingeholt!) dann wünsch ich euch wundervolle, besinnliche und vorallem total schöne Weihnachten!!! Fühlt euch gaaaanz fest und herzlich gedrückt und umarmt von mir!!!
Und Mädels: KOTZEN IST KEINE OPTION!!!!!
JUST DO IT!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#207
hallihallo...
Naaa, alle schon im Vorweihnachtsstress? Hier ist's auf jeden Fall ziemlich ruhig. :) Ich wollte nur schnell von mir berichten. Tag 3! Das freut mich, denn es war ein schöner, wenn auch nicht einfacher Tag. Übrigens auch mein Geburtstag, nun kann ichs ja sagen... :D Ich bin auf jeden Fall nachhause gefahren, zur Familie. Hatte nachmittags schön was mit meiner Schwester unternommen, was toll war. Abends dann die üblich gestresste Mama, was für mich schon sehr schwierig ist. Ich habe dann aber, statt zurückzugifteln, meine Mama einfach dick gedrückt, worauf sie den ganzen Stress rausgeschluchzt hat, und dann war das schlimmste vorbei. Es ist echt nicht einfach mit ihr, da sie in solchen Stresssituationen übelst unfair und verletzend sein kann. Nun ja, nachher war sie dann immerhin doch noch fähig, sich an meiner Geburt zu freuen. Und dann wurde es dann doch ein feiner Abend, wie das Abendessen endlich auf dem Tisch war. Es gab meine Kindheitsleibspeise, Tofu-Früchte-Curry. Yummm. Und dann die ersten Weihnachtskekse. Ich bin zufrieden!

Nun muss ich echt aber aufpassen, dass nicht ichc wieder zum Stressdämpfer der ganzen Familie werde. Das bin ich sehr oft, was einerseits wertvoll ist, da so das Familienleben doch noch manchmal ganz angenehm werden kann, aber andererseits bin dann oft ich gestresst und fühl mich, als würde ich keinen bissen runter kriegen respektive kotzen können. Aber das blöde ist echt, dass ich nicht wirkliche andere Verhaltensoptionen habe. Gebe ich nämlich zurück, gibt es ein riesen Drama, und ändern tut sich trotzdem nichts, da meine Mama leider prinzipiell keine Einsicht in ihre eigenen Fehler oder Unfairheiten kennt. Das ist wirklich schwierig mit ihr. Nun ja, nun habe ich ja wenigstens die Meditation, die mir hilft, die Ruhe zu bewahren...

Natürlich gilt auch weiterhin: Kotzen ist keine Option. In diesem Sinne öffne ich hier noch eine virtuelle Flasche Sekt, und stosse mit euch auf unseren Club, und auf mich :wink: , an.

Ich hab euch lieb.
Wie ich die ES überwinden konnte - In diesem Thread beschrieben: http://bulimie.at/viewtopic.php?f=4&t=7697761

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Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#208
Tja, ich habe soeben einen bestimmt 2-seitigen Post verfasst, der jetzt einfach mal so weg ist. Aber ich habe eine Vorversion glücklicherweise im Word-Format abgespeichert. Fehlt aber ein gutes Stück, nun also nochmal los ;-)

Erstmal heyho!
Den "Stopp-Bulimia"-Schalter habe ich soeben symbolisch in meinem inneren gedrückt. Damit einher ging eine Welle der Angst und Unsicherheit. Dieses Gefühl wird mich ohne das tägliche Erbrechen vermutlich auch eine Weile immer wieder begleiten, aber ich bin darauf eingestellt und möchte damit arbeiten und es überwinden. Denn was nützt es mir, wenn ich erbreche und mein Selbstwertgefühl, mein Vertrauen in mich, meine Freude am Leben, meine Gesundheit irgendwann soweit zerstört ist, dass es gar nicht mehr nötig ist Angstgefühle zu dämpfen, weil gar kein Lebenswillen mehr da ist?! Und das ist es, wo es mit Bulimie doch letztlich hinausläuft: Flucht vor dem Leben. Also ich ziehe mein T-Shirt an und werde es vermutlich mehr als einmal vollweinen, aber das ist okay. Nun zu meinen Veränderungen ;-)

Sehr wichtig sind erstmal die Veränderungen meines Denkmusters:
Ich habe meinen Versuch das Erbrechen aufzugeben - bei dem ich es fast drei Wochen geschafft habe - als Scheitern angesehen, weil ich letztlich die Gefühle "nicht aushalten" konnte und depressiv wurde. Dann hat das Monster Bulimie mich aus den Suizidgedanken geholt und ich wurde in die Bulimie rückfällig. Nun habe ich keine Suizidgedanken mehr, bin aber wieder bulimisch. Mein Denkmuster ist dementsprechend: Bulimie hält mich am Leben - ohne Bulimie sterbe ich/will nicht mehr leben/muss schlimme Gefühle aushalten.
Dem setze ich nun entgegen, dass Bulimie ein Versuch war meine Kindheitstraumata zu verdrängen und mich am überleben (mit den schlimmen Erfahrungen) zu halten. Entweder ich nutze diese Erkenntnis nun, um sie als Rechtfertigung für weiterhin bulimisches Verhalten zu verwenden; so nach dem Motto "Ich habe so schlimmes erlebt, da DARF ich mich der Sucht hingeben." Oder ich nutze die Erkenntnis um daraus die Notwendigkeit zu ziehen mich eben genau nicht bulimisch zu verhalten: "Ich habe schwere Zeiten durchgemacht und (deshalb) ernst zunehmende Probleme: ich brauche Hilfe, Liebe, Unterstützung und Therapie, um all das aufzuarbeiten. Ich brauche keine Bulimie, die mir zusätzlich das Leben schwer macht und mich zerstört!." Ich verzeihe mir nun also das bulimische Verhalten als Heilungsversuch/Verdrängung, ABER ich entscheide mich nun auch wieder aktiv gegen das Kotzen! Ich werde selbstwirksam wie ich es schon mal war! Ich sehe meinen Versuch der letzten Wochen nicht mehr als Scheitern, sondern teilweise als Riesenerfolg! Ich versuche aber auch daraus zu lernen und die Notwendigkeit zu sehen ANDERS mit meinen Gefühlen umzugehen, denn es kann ja nicht sein, dass ich suizidgefährdet werde, sobald ich mein Symptom aufgebe. Also brauche ich in erster Linie Therapie. Jetzt weiß ich aber leider nicht, wann diese beginnt. Es kann theoretisch noch bis März dauern und es wäre doch furchtbar um meine kostbare Lebenszeit wenn ich die nächsten drei Monate einfach kotzend an mir vorbeistreichen lasse! Mein Therapieziel wird zudem nicht im alleinigen Aufgeben meines Symptoms bestehen. Zugegeben weiß ich noch nicht genau worin es konkret bestehen wird. Ich habe nur eine ungefähre Vorstellung und weiß, dass wenn ich es erreiche, es sehr schön wird. Ich weiß außerdem, dass ich an der Vergangenheit arbeiten werde (die ich allein gar nicht angehen sollte!). Aber warum kann ich auch jetzt schon glücklich sein und mit dem Kotzen aufhören? Weil ich mehr als ein Patient bin. Das erkläre ich so: Es gibt natürlich eine Beziehung zwischen meiner "komplexen Störung" und meinem Leben. Problematisch wird es nur da, wo die psychischen Belastungen soweit gehen, dass man verlernt zu leben. Ich stelle fest, dass mein eigenes Leben, meine eigene Persönlichkeit zu kurz kommen! Da kann ich noch so sehr kämpfen: wenn ich nicht anfange mein Leben nach meinen Wünschen umzugestalten, wird immer etwas EXISTENTIELLES fehlen, das mir kein Therapeut und keine Sucht ersetzen kann (wenn auch Therapeut und Sucht die größten Gegensätze sind, haben sie ironischerweise diesen Punkt gemein). Denn weder der Therapeut kann MIR sagen wie ich schön und glücklich leben kann, noch kann die Sucht einem das ersehnte Glück bringen - die wahren Abgründe kennen wir schließlich alle! - aber auch nicht die reine Vermeidung der Sucht, d.h. die Ausrichtung des Lebens nach möglichst ungefährlichen Situationen wird meine Seele befriedigen. Ich muss mich trauen auf die Suche zu gehen. Das Schöne ist, dass ICH als MENSCH mein Leben in der Hand habe und verändern kann. Von diesen Veränderungen werdet ihr im Laufe meines Beitrags noch viel lesen ;-) Ich denke außerdem, dass ich es schaffen kann das Kotzen aufzuhören.1. habe ich es schon mal geschafft 2. bin ich nun noch reicher an Erkenntnissen und 3.kann ich jetzt schon "alleine" auf verhaltenstherapeutischer Ebene arbeiten, denn die Strategien dazu habe ich in der Klinik bereits gelernt! Somit ist der Grundstein für mein momentanes Ziel gelegt: Leben und Denkmuster umgestalten und nicht mehr kotzen. Damit bin ich nicht geheilt, aber meine Lebensqualität und Zufriedenheit wird sich erhöhen und das allein ist so lohnenswert!

Zum Jetzt ist auch wichtig mich nicht von den Zwischenfällen der letzten Zeit demotivieren zu lassen. Es kam so wie es kommen musste und jetzt bin ich schlauer und möglicherweise auch jetzt erst bereit. Es nützt nichts mich zu ärgern oder abzuwerten über das was geschehen ist : Fakt ist, dass ich ab dem Abschicken dieses Posts mein Club-T-Shirt für die nächste Zeit nicht mehr ausziehen werde.Es wird sich zeigen wie lange diese Zeit dauern wird. Ich hoffe eine Ewigkeit, so wie mary stets sagt "möge es in Frieden ruhen" - mit dem Unterschied das mein Monster noch hellwach und kräftig ist. Dafür bin ICH jetzt ebenfalls stark und entschlossen!

Die größte Frage ist (wie schon oft hier von mir thematisiert): Wie soll ich mit meinen Gefühlen umgehen?
Speziell zu schlechten Gefühlen unmittelbar nach dem Aufstehen habe ich mir folgendes überlegt:
-Ich wache auf und bleibe bewusst noch einen Moment liegen.
-Ich spüre (im betreffenden Fall), dass es ich mich schlecht fühle.
-Aber, dass ich mich schlecht fühle, heißt nicht, dass ich schlecht bin.
-Ich weiß, dass ich mich auch gut fühlen kann im Laufe des Tages und es gibt einiges worauf ich mich freue (morgen z.B. Weihnachten ;-) und Familie!)
- Ich betrachte den Tag als ein Geschenk, es könnte mein letzter sein.

Allgemein zu der Überwältigung von Gefühlen habe ich mir dies überlegt, aber für Verhaltenstrategien oder Ideen zur positiven Ablenkung wäre ich sehr dankbar!!!
Ich selber habe mir folgendes überlegt, wenn die Angst und Schamgefühle auftreten:
1.mich in Ruhe auf mein Bett legen und es mir gemütlich machen. Versuchen meinen Körper zu spüren und zu hören, was er mir zu sagen hat.
2. wenn 1 nicht wirklich hilft im Forum schreiben oder mich jemandem in meinem Umfeld anvertrauen
3.wenn niemand verfügbar ist oder mir helfen kann (was wahrscheinlich nicht daran liegen wird, dass die Person mir nicht helfen will!) werde ich trotz aller schlechten Gefühle die folgenden Sätze sagen und dabei tief ein und ausatmen:
Grundlegendes Denkmuster
- Ich bin im Hier und Jetzt.
-Ich bin okay so wie ich bin im Hier und Jetzt. Auch mit (->den betreffenden, jeweiligen) Gefühlen, Sorgen, Ängsten, Problemen, Zweifeln bin ich vollkommen okay.
- Ich nehme war, dass mich diese Gefühle unsicher machen und ich flüchten will.
- Ich nehme war, dass ich mich schuldig und minderwertig fühle und eine Stimme in mir sagt, dass ich es eh nie schaffen werde (die Gefühle auszuhalten, die Bulimie zu überwinden).
- Aber mir geht es im Hier und Jetzt nicht um die Zukunft oder ob ich es je "schaffen werde". Es geht mir nur darum im Hier und Jetzt anzukommen.:
- Die Erfahrungen, die mich minderwertig und schuldig fühlen lassen, liegen in der Vergangenheit und nicht im Hier und jetzt.
- Ich darf die Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle also aus meinem Kopf verbannen und glücklich sein.
- Dafür muss ich nicht erst kotzen, um dann einen "sekundären" Grund zu haben, der mich erneut schuldig und minderwertig fühlen lässt.
- Ich brauche jetzt nicht zu essen, wenn ich keinen körperlichen Hunger oder Appetit habe, denn ich bin bereit meinen seelischen Hunger zu stillen - auch wenn mich das Ausmaß meines seelischen Hungers überwältigt.

Die zweite Frage wäre also wie ich meinen seelischen Hunger stille, auch hier bin ich für alle Tipps und Anregungen offen : )
Mit seelischem Hunger meine ich das Bedürnis nach Nähe, Liebe und Geborgenheit. Dieses ist bei mir sehr groß und gleichzeitig sehr unbefriedigt. Nun sind glücklicherweise Weihnachtsferien, so dass ich meine liebe Familie um mich herum haben werde, aber danach geht es wieder alleine ins Studentenwohnheim. Langfristig habe ich mir nun überlegt in eine WG zu ziehen und mein Studienfach zu wechseln, da mir mein jetziges wirklich nicht gefällt und ich keine Berufsaussichten damit habe. Mit einer WG hätte ich ja schon mal mehr Leute um mich und beim passenden Studienfach fällt das Kontakte knüpfen sicher auch leichter, da man schon mal ein gemeinsames Interesse hat und evtl sogar gleich drauf ist, wenn man das gleiche studiert. Aber das wird sich dann zeigen :-D Kurzfristig gesehen wäre es für mich sinnvoll auch nach den Weihnachtsferien meine Familie noch mehr zu besuchen. Sie gibt mir so viel, da sollte ich nicht so bescheiden und bedürfnislos sein, sondern ruhig mehr von den schönen gemeinsamen Stunden kosten : )
Außerdem möchte ich mich mehr darum bemühen meine Freunde zu treffen, ich habe einige tolle Freunde! Wenn sie mal keine Zeit haben und mir absagen, ist das zwar nicht schön, aber dennoch auszuhalten und dann kann ich ja immer noch schauen was ich schönes tun kann. Davon brauche ich mich dann nicht ins Boxaun jagen lassen. Trotz allem muss ich nun auch das Gefühl der Einsamkeit wahrnehmen, wenn ich nicht mehr erbreche. Aber ich muss es nicht aushalten. Wie ich bereits geschrieben habe, darf ich unter liebe Menschen gehen, die mir guttun. Wenn sie nicht da sind, darf ich hier im Forum posten. Ich darf emails schreiben. Ich darf traurig über die Einsamkeit sein. Ich darf mich nach einem Partner, engen Freunden, meiner Mutter, meiner Familie sehnen und ich darf mich freuen, wenn ich meine Lieben wiedertreffe und nicht mehr alleine bin!

Ich möchte viel mehr zulassen.
Ich möchte weniger bewerten und mich und meine Bedürfnisse nicht mehr derart abwerten.
Das wird ein harter Weg und viel Arbeit. Es wird nicht von heute auf morgen gehen.
Aber ich bin bereit loszugehen.
Ich habe das Leben verdient, ich muss es mir nur selber ermöglichen!
Aber genau an diese wunderschöne Erkenntnis knüpft eine weitere. Es wird schwer diese in Worte zu fassen, aber ich will es mal versuchen: Ich erbreche nicht nur um zu verdrängen, ich esse und erbreche auch um tolle Gefühle in dem Rausch zu erleben. Das muss ich einfach mal so offen und ehrlich zugeben. Wir alle kennen die Kehrseiten der Bulimie, die schweren körperlichen Folgen und haben das Wissen, dass es unser Leben zerstört. Dieses Wissen hatte ich auch vor meinem letzten Vorfall und trotzdem habe ich es getan. Warum also? Weil der Drang nach dem Rausch größer war. Einerseits natürlich situativ bedingt (Nahrung verfügbar, großer Leidensdruck), aber zweifelsfrei auch, weil das Essen und Erbrechen in gewissen Momenten große Erleichterung, Spannungsabbau und Hochgefühle erzeugt. Diese "positive" Seite muss man einfach so sehen. Aber vor allem kann man aus ihr einen unglaublichen Nutzen für die Heilung ziehen! Denn wenn in meinem Leben das einzige Hochgefühl ein erbrochenes Schokomüsli ist, dann läuft aber gewaltig etwas falsch!!! Und dieses Lebensgefühl = dass mir das Leben nicht mehr zu bieten hat als eine erbrochene Lasagne oder Schokomüsli hat sich bei mir in der letzten Zeit wieder eingeschlichen. So hart, makaber und erbärmlich es auch klingt. (Das Problem ist hierbei jedoch auch wie ich bereits oben beschrieben habe, dass ich in gewisser Weise verlernt habe zu leben/meine Wünsche wahrzunehmen und daher die Sucht und ihre SCHEINBAREN Vorzüge umso mehr in den Vordergrund rückten. Aber genau daran kann ich etwas ändern und zwar einmal vom Denkmuster als auch auf der Handlungsebene.
1) zur Handlungsebene:
Ich möchte und ich werde mein Leben aktiv umgestalten, ja regelrecht umkrempeln. Von der Therapie habe ich bereits erzählt, die tiefgreifende Gefühle und Konflikte mit mir bearbeiten wird, aber ich möchte auch mehr aus meinem Leben "machen" und mehr Lebensinhalt. Ich bin mehr als meine Bulimie, deren Bekämpfung und das Reflektieren über den Bekämpfungserfolg. Auch wenn mir letzters mit euch großen Spaß macht ;-) Konkret heiß das, dass ich meinen LEBENSHUNGER stillen will.
Ich werde bald mein Studienfach wechseln, worauf ich mich schon enorm freue. Damit werde ich auf jeden Fall mein geistiges Bedürfnis mehr stillen. Wen mehr zum Studienwechseln interessiert, der kann gerne nachfragen : )
Außerdem will ich meine Interessen kultivieren. Welche Interessen/Eigenschaften habe ich?
- Kunst
- naturverbunden
- Philosophie
- spanisch (Sprache) beigeistert
- Psychologie
- Lebensfragen
- filmbegeistert
- soziale Fragen (Gerechtigkeit).
Was ich mir bisher überlegt habe, war ein Ehrenamt auszuüben, aber ich denke das könnte langweilig sein.. vielleicht aber auch sehr bereichernd und mit vielen tollen Leuten verbunden?! Außerdem ein Spanischkurs an der Volkshochschule und da hören meine Ideen auch schon auf. Wobei ich noch mit dem Gedanken gespielt habe, das Reiten wieder anzufangen. Ist aber Jahre her, dass ich das letzte Mal auf einem Pferd saß und es ist ja auch sehr teuer. Auf der anderen Seite spare ich ja nun auch Geld, wenn die Ess-Brech-Anfälle ausbleiben :-D
Habt ihr anhand meiner Interessen Ideen was ich so machen könnte? Würde mich riesig freuen : )
Langfristig wünsche ich mir auch eine Partnerschaft und Familie.

Nun habe ich aber auch geschrieben, dass ich an meinem Denkmuster etwas ändern muss, um von dem Glauben, das Leben habe mir nicht mehr als ein erbrochenes Müsli zu bieten, Abstand zu nehmen. Und zwar ist dieser Glaubenssatz nicht nur bezogen auf die Zukunft, in der ich die Veränderungen plane, sondern auch auf das Hier und Jetzt bezogen, nicht haltbar. Damit täte ich meinen lieben Mitmenschen, die die Momente mit mir sehr schätzen, aber vor allem mir selbst sehr, sehr unrecht. Schon jetzt - auch mit komplexer Störung ;-) - bin ich ein wertvoller Mensch und habe meinen Platz hier verdient. Ich habe tolle Eigenschaften, besondere Fähigkeiten und vieles das mir große Freude bereitet. Und ich weiß, dass ich in den letzten Wochen verdammt viele Momente verbracht habe, die einfach nur wunderschön und besonders waren und alles andere als tauschenswert gegen einen Essanfall! Zum Beispiel der Sofaabend mit meiner Mum gestern und sicherlich auch morgen Weihnachten!
Insofern sollte ich diesen furchtbaren Glaubenssatz sofort aus meinem Kopf verbannen und mein Monster heftig treten, wenn es versucht mich vom Gegenteil zu überzeugen. Ich bin rhetorisch stärker als mein Monster; eines meiner tollen Fähigkeiten :-D

Ein weiteres Denkmuster, das ich unbedingt durchbrechen möchte, ist mein Körperbild, dessen Signale,mein Figurideal und vor allem die Wahrnehmung und Bewertung von Hunger und Sättigung. Natürlich ist das ein sehr umfassendes Thema, das Zeit braucht und in meinem Fall auch auf jeden Fall Therapie, da ich ja bereits weiß, dass meinem gestörten Ess-Verhalten tiefergehende Gefühle und Konflikte zugrunde liegen. Doch ich denke, dass ich auch schon selbst schon etwas ändern kann - was ja die Grundintention meines endlos Beitrags ist ! Ich kann in soweit das wiedererreichen, was ich schon mal geschafft habe. Ausgehend davon, dass mein Endziel (=die Heilung) die Akzeptanz meines Körper ist, ein Sicherheitsgefühl in meinem Körper, ein Vertrauen zu meinem Körper und dessen Signale, sowie das "problemlose" Essen nach Hunger und Sättigung essen, ist, setze ich mir nun Teilziele, die ich mit gewissen Regeln verbinde. Mein Teilziel bedeutet meinen Körper insoweit anzunehmen, dass ich mir erlauben kann zu genießen und ihn zu versorgen. Ich möchte also erstmal wieder mehr Respekt und Wertschätzung gegenüber meinem Körper aufbauen. Ich möchte auch versuchen mich von dem Gedanken abnehmen zu müssen verabschieden, aber das fällt mir momentan UNGLAUBLICH SCHWER, weil ich mich so minderwertig und dick fühle. Dabei weiß ich, dass ich eine objektiv schöne Figur habe und ungefähr im unteren Normalgewicht bin (Ich wiege mich ja nicht mehr und ich sehe das nach wie vor als einen großen Erfolg von der Waage losgekommen zu sein!). Aber ich fühle mich trotzdem schlecht und ich habe riesige Angst vor den Feiertagen und davor "noch mehr" zuzunehmen, da ich in der Zeit der Zwischenfälle auf jeden Fall zugelegt habe (merke ich leicht an den Hosen). Das ist wohl ein Grund mehr, dass Kotzen bescheuert ist und das Gegenteil bewirkt von dem was ich versuchte zu erreichen und trotzdem stehe ich nun hier und bin unzufrieden und unglücklich mit meinem Körper. Menno. Trotzdem habe ich mir Regeln aufgestellt, die ich versuchen werde zu befolgen.
Sie sehen wie folgt aus
1) Mir nichts bewusst verbieten. "Gefährliche" Lebensmittel kann ich ja zunächst in kleinen Maßen und in Gesellschaft ausprobieren.
2) Regelmäßige, normale Mahlzeiten zu mir nehmen, d.h. keine geplanten Diätmahlzeiten, da diese nicht meinen Körper befriedigen und vor allem nicht meinen Genuss, der auch eine Berechtigung hat. (Aus dem Genuss verbieten resultiert nur unbändiger Heißhunger, der in-ihr-wisst-schon-was endet.)
3) Wenn ich außerhalb der Mahlzeiten Hunger verspüre, darf ich auf dieses Gefühl hören und etwas essen, habe ich eben z.B. beim Verfassen dieses langen Beitrags. Ich darf auch mal aus Appetit etwas essen, ich muss nur den STOPP-Schalter drücken, wenn daraus ein emotionales Essen wird oder ein solches ist. Dann ist mein grundlegendes Denkmuster gefragt, zu dem ich mich in der betreffenden Situation dann überwinden muss.

Ich stelle gerade erst wirklich fest wie negativ sich mein Körpergefühl entwickelt hat. Tut mir leid, dass ich so jammere, aber es zieht mich wirklich runter. Ich kann den Satz "Ich darf genießen" kaum ehrlich und überzeugend über die Lippen bringen...da ist die ganze Zeit ein Fragezeichen in meinem Kopf. Beim Satz "Ich brauche mir nichts zu verbieten" geht es schon leichter. Im Satz "Ich möchte meinen Körper mit regelmäßigen normalen Mahlzeiten versorgen" klingt für mich bis zum Punkt versorgen alles gut. Regelmäßig und normal scheint vernünftig, aber sobald es darum geht MEINEN KÖRPER zu versorgen, kann ich es nicht ganz fassen. Ich würde ihn lieber etwas leiden lassen oder zumindest nicht "versorgen" sondern leicht im Defizit sein, weil ich mich schlecht fühle und denke es dadurch weniger schlimm zu machen. Hach Mensch, da stecke ich auf jeden Fall noch tief drin. Es wird wohl noch etwas dauern mich vom Gedanken Abnehmen zu wollen zu verabschieden...Jetzt hat jedenfalls das "Nicht Kotzen" und das Stillen von echtem HUNGER und mir nichts bewusst zu verbieten höchste Priorität. Das ist doch eigentlich schon die halbe Miete, oder? Außerdem habe ich von so vielen Veränderungen geschrieben, die ich unternehmen will - wie kann da der (irrationale) Gedanke, dass ein paar Pfund weniger meine Situation bessern würden überhaupt noch Sinn in meinem Kopf machen?! ALSO RAUS DAMIT! Vielleicht hilft mir dazu ja auch noch das Buch von Geneen (habe schon die ersten Seiten gelesen ;-) ) und eure Unterstützung. Ich blicke gerade der Zukunft in Beziehung zu meinem Körper zwar noch etwas misstrauisch, aber eigentlich auch erwartungsvoll entgegen.. jeder Tag an dem ich nicht erbreche, trägt auf jeden Fall etwas dazu bei! Denn meinen Körper spalte ich zweifelsfrei von meiner Seele beim Erbrechen ab und allein diese Zweiteilung ist - wie du lagom bereits schriebst - nicht gut. Morgen früh möchte ich übrigens mal wieder baden und vielleicht kann ich mich da ja auch mal wohlfühlen bei. Beim Sport und in der Sauna letztens ging es recht gut oder so ein Moment wie gestern Abend. Ein grundsätzliches Wohlgefühl in meinem Körper, wäre wirklich wunderschön.

So, nun beeende ich auch mal meinen ellenlangen Post und gehe eine Zigarette auf der Terrasse rauchen. Ich bin froh eben etwas gegessen zu haben und mich daher mit meiner Analysefähigkeit und Rhetorik so gut meinen Zeilen widmen konnte statt bloß an Essen oder Nicht-Essen zu denken ;-)

Ich freue mich wirklich riesig heute auf Weihnachten und wünsche euch allen auch ein wunderbares Fest!
Trotz aller Denkmuster, die sich nun im Umbruch befinden und trotz aller Pläne und Strategien, die ich geschrieben habe, weiß ich dass es die nächsten Tage schwer wird. Falls es das wird und ihr im Weihnachtsbusiness seit und keine Zeit findet mir zu antworten, stelle ich mir einfach vor wie ihr sagt: "Flieder, du machst das toll und an dir ist nichts schlecht! Es gibt nichts wofür du dich schämen brauchst" (mary hat das schon mal gesagt =) !). Dann male ich mir aus wie ihr mich in eure Arme schließt, über meinen Kopf streicht und sagt. Mäuschen, wir wissen wie hart das ist was du da da durchmachst, diese Sucht ist so beschissen. Wir erleben dabei nicht die gleichen Gefühle wie du, (so etwas ist schwer zu vergleichen) und waren nicht in der Kindheit dabei, aber wir können die eins sagen "Du hast es verdient dich gut zu behandeln und Kotzen ist keine Option!"

edit @ lagom: Du kannst mega stolz auf dich sein! Das was du heute gemeister hast, ist wirklich beachtenswert. Trotz dem Stress mit deiner Mutter und dieser Familiensituation bist du stark geblieben, klasse! Versuche vielleicht doch Wege zu finden dich zurückzuziehen und nicht der "Dauerdämpfer" zu sein, denn das geht alles auch auf dein Kraftkonto und du brauchst im Moment auch die Kraft für dich! Übrigens alles Liebe und Gute zum Geburtstag!! Ich stoße virtuell auch mit dir an und kann nur nochmal wiederholen, dass du wirklich stolz auf dich sein kannst.
Zuletzt geändert von flieder am Sa Dez 24, 2011 3:22, insgesamt 24-mal geändert.
Ich schaue in den Himmel:
die Nacht ist sternenklar,
im Mondlicht singt die Wahrheit
es ist so wunderbar

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#209
Habe den Post fastfünf Stunden lang verfasst und musste mir währenddessen zwei Mal etwas zu essen machen: Thema auf die Körpersignale hören ;-)
Nun gehe ich erstmal eine rauchen und schlafe morgen bis 11 Uhr aus :-D
Zuletzt geändert von flieder am Sa Dez 24, 2011 3:00, insgesamt 1-mal geändert.
Ich schaue in den Himmel:
die Nacht ist sternenklar,
im Mondlicht singt die Wahrheit
es ist so wunderbar

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#210
Boa ich bin gerade so wütend!
Ich habe mir schön Badewasser einlaufen lassen nachdem ich richtig müde und kaputt aufgewacht bin.
Dann kommt mein Bruder vom Laufen wieder und sagt er müsse duschen. Wir haben aber zwei Badezimmer - eins mit Badewanne und integrierter Dusche und eins nur mit Dusche. Dann antworte ich, er könne ja oben duschen. Und was macht er?
Er duscht in der Badewanne mit MEINEM frisch eingelaufenen Wasser, das jetzt vermutlich schweißbedeckt ist oder abgelaufen. Einfach total rücksichtslos mir gegenüber!! Und obendrein eine Riesen-Wasserverschwenung. Macht mich gerade echt total wütend, ich hatte mich so aufs Baden gefreut.
Naja nützt alles nichts. Ich werde ihm jedenfalls sagen, dass ich das reichlich rücksichtslos finde!!! Ich muss anfangen auch mal meine Wut oder Ärger auszudrücken, auch wenn Heilig Abend ist! Aber ich will ganz bestimmt heute nichts in mich emotional (und später möglicherweise REAL) in mich reinfressen müssen!!
Was kann ich mir denn nun alternativ, gutes tun?
Ich nehme einfach eine entspannende Dusche, schminke mich danach, zieh mir schicke Klamotten an und gehe erstmal raus!
edit: Habe es ihm jetzt gesagt, aber er hat mich nur böse angestarrt und meinte einfach er habe ja unten all seine Rasiersachen und wollte das Wasser einfach nur kurz ablaufen lassen. Ich muss darüber weinen, einfach weil es mich traurig macht, dass ich so wenig Stärke besitze ihm zu kontern und meine Interessen durchzusetzen... ich werde wirklich oft in meiner Familie untergebuttert. Aber ich springe jetzt mal unter die Dusche, ziehe dabei mein Clubshirt nicht aus und wasche nur die Tränen daran ab. Danach kommt mein anderer Bruder und bei ihm werde ich erstmal in die Arme sinken.
edit:
Ich bin so stolz auf mich. Habe den Tag bisher super gemeistert und genießen können. Konnte mit allen Gefühlen umgehen und hatte kaum Suchtgedanken, weil ich mich im Hier und Jetzt angekommen bin und mich angenommen habe!
Eben bin ich auch nochmal kurz in mich gegangen und habe schon fast einen kleinen Ruhepol in mir gespürt ;-) Gleich gibts Bescherung und dann Fondue.
Ich mag Weihnachten. Ich trage mein T-Shirt mit stolz!
Zuletzt geändert von flieder am Sa Dez 24, 2011 18:32, insgesamt 4-mal geändert.
Ich schaue in den Himmel:
die Nacht ist sternenklar,
im Mondlicht singt die Wahrheit
es ist so wunderbar