Das Problem ist ja, dass ich selbst nicht weiß, was ich bin, was die Bulimie war und was ich bin, weil ich gerade gegen die Bulimie ankämpfe

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Jedenfalls hatte ich gestern nur wenige Stunden nachdem ich beschlossen hatte nichts zu sagen auf einmal beim Spaziergang einen Heulkrampf und dabei ist alles rausgebrochen aus mir.
Und da habe ich erstaunt festgestellt, dass er gar nicht WUSSTE, dass ich manchmal noch FAs habe, die ich drin behalte und deshalb so schnell zunehme und dass für mich das GEwicht im Gegensatz zu ihm keine willkommene Verbesserung da ein Zeichen meiner Gesundheit ist, sondern vielmehr ein Zeichen der Krankheit und meiner Unfähigkeit (sage ich, nicht er). Und dass ich jetzt FAs, wieder mit Kotzen reguliere, weil ich nicht noch mehr zunehmen will, und dass ich nicht weiß wie mit Fas umzugehen ist, wie sie im Keim zu ersticken sind, dass ich aus Angst wieder welche zu kriegen, nur wenig esse und viel Sport mache, und so den Teufelskreis wieder selbst nähre und mehr RF habe... und nicht weiß, wie ich mir selbst vertrauen kann.
Dass er nicht wusste, dass ich immer noch nicht gesund bin, dass Tag 20 nicht heißt, juppidu gesund, sondern einfach "nur" nicht erbrochen war ihm so nicht klar. Und mir war nicht klar, dass er nicht wusste wie wiederlich und wie krank ich bin und dass ich ihm das so sage, während mir Rotz und Tränen übers ganze GEsicht laufen und es eiskalt ist und wir dumm rumstehen während hunderte Leute an uns vorbeilaufen und sich über die Abwechslung bei ihrem Samstagspaziergang freuen....
Ich wurde so sauer auf mich, auf ihn, auf die Welt, weil Scham viel schwerer auszuhalten ist.
Un er sagte, dass er diese Verhaltensweisen nicht akzeptieren wird und dass ich gesund werden muss und ich hatte Angst dass er mich also verlassen wird, weil ich ja nicht weiß WIE ich gesund werden soll.
Und ich habe Angst, dass die Therapie nicht hilft und ich einfach verloren bin und allein auf der Welt, keiner kann mir helfen.
Später haben wir uns wieder im Arm gehalten. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich unendlich schäme, dass ich erstmal das Gefühl hatte, nie wieder etwas essen zu können, wenn er mir dabei zusieht, weil ich mich so schrecklich fühle. Und er meinte, dass es ihm so weh tut, dass ich so leide mit dieser Krankheit.
Wir sind dann auf eine Goodbyeparty gegangen und ich habe mich zusammengerissen und geschminkt und die übliche FAssade aufgebaut. Das kann ich gut.
So gut, dass mir sogar mein Freund glaubte, dass ich glücklich war, als ich gelacht habe.